Schonungslos offen, sehr bewegend und voller Hoffnung!
Hope"Hope" von Niall Harbison ist beim Dumont Buchverlag erschienen und hat 240 Seiten. Ein autobiographischer Roman, der es in sich hat.
Niall hat seit frühester Jugend ein sehr bewegtes und ausschweifendes ...
"Hope" von Niall Harbison ist beim Dumont Buchverlag erschienen und hat 240 Seiten. Ein autobiographischer Roman, der es in sich hat.
Niall hat seit frühester Jugend ein sehr bewegtes und ausschweifendes Leben geführt. Alkoholexzesse, Drogenmissbrauch, Parties ohne Ende, daneben Depressionen und Selbstzweifel. Auf der anderen Seite aber auch harte Arbeit, innovative Ideen, teils extrem erfolgreiche Firmengründungen und ein stetiges Auf und ab im Berufsleben.
Was Niall tut, das tut er mit Vollgas - und obwohl ihn diese Art zu leben an den Abgrund geführt hat und er wirklich fast am Ende war, hat es ihm letztendlich auch geholfen wieder auf die Beine zu kommen...
Als Niall in Thailand, wohin er ausgewandert ist, irgendwann ganz am Boden ist, hat er auf Ko Sami eine schicksalsträchtige Begegnung mit einem der unzähligen dort herumstreunenden Straßenhunde. Und diese bringt einen Funken zum glühen, der sich zu einem lodernden Feuer auswächst - Niall nimmt sich vor, jeden Tag 10.000 Straßenhunde auf Ko Sami zu füttern und ihnen ein wenig Lebensqualität, Liebe und Hoffnung zu geben. Und er geht es an, nüchtern und mit vollem Einsatz...!
Nicht nur die Schicksale der unzähligen Hunde, insbesondere Lucky und McMuffin, haben mich sehr berührt, sondern auch Niall Werdegang selbst. Er erzählt schonungslos offen und ehrlich von seinen Höhen und Tiefen und wie er immer wieder in Situationen gerät, aus denen er allein nicht herausfindet. Falsche Entscheidungen, Verzweiflung, der Griff zu den Suchtmitteln - ein ewiger Teufelskreis.
Und dann, endlich, die Hunde! Niall hat die beste Familie gefunden, die er sich vorstellen kann <3
Wundervoll, mitzuerleben, wie Niall beginnt, sich das Vertrauen der Streuner zu erkämpfen, wie er sich Wissen aneignet, um auch medizinische Grundversorgung leisten zu können und wie er organisatorisch wahnsinnig jonglieren muss, um freiwillige Helfer und Geld zusammenzubekommen, um seine Hilfe zu leisten. Die Hunde und Niall geben sich gegenseitig Hoffnung und Lebensqualität und vor Allem: Niall wird gebraucht. Wenn er sich wieder gehen lässt, dann bricht die ganze Organisation zusammen und die Hunde sind wieder auf sich gestellt. Und das darf nicht passieren, also ist er unermüdlich...!
Inzwischen hat Niall es geschafft, auch eine Art Tierheim zu errichten, in dem er die bedürftigsten Tiere aufnehmen und pflegen kann und die Geschichten und Schicksale der einzelnen Tiere gingen mir wirklich nahe.
Selbstverständlich folge ich Niall jetzt auch auf Instagram, freue mich mit ihm über Hunde, die eine neues Für-Immer-Zuhause finden und hoffe, es wird irgendwann eine Buch-Fortsetzung geben