Vielversprechender Beginn, dann fehlt leider etwas Tiefgang...
Als wir nach den Sternen griffen"Als wir nach den Sternen griffen" von Theresa Herold ist als Taschenbuch bei Ullstein erschienen und hat 464 Seiten.
Die deutsche Botschaft in Prag, 1989: Immer mehr DDR-Bürger flüchten nach Prag und ...
"Als wir nach den Sternen griffen" von Theresa Herold ist als Taschenbuch bei Ullstein erschienen und hat 464 Seiten.
Die deutsche Botschaft in Prag, 1989: Immer mehr DDR-Bürger flüchten nach Prag und erhoffen sich hier Hilfe und den Start in ein freies Leben. Am Beispiel von Tobias und seiner Tochter Jasmin sowie der Botschafts-Mitarbeiterin Judith schildert die Autorin die Ereignisse und es kommt zu komplizierten, durchaus fesselnden Verstrickungen.
Eine Zeit des Umbruchs, der Wende - eine sehr wichtige Zeit für Deutschland und vor Allem eine, die nach wie vor sehr präsent ist. Die Ereignisse 1989 habe ich als "Wessi" zwar nur im Fernsehen verfolgt, dennoch war das Ganze so bedeutsam und unglaublich bewegend.
Diese Stimmung hat Theresa Herold wirklich gut wiedergegeben und ich fühlte mich zunächst um 35 Jahre zurückversetzt.
Leider ist der historische Roman nach einem vielversprechenden Anfang gekippt, das Geschehen entwickelte sich dann vordergründig in einen etwas seichten Liebesroman und wurde für meinen Geschmack eindeutig zu schnulzig.
Zudem finde ich es ausgesprochen schade, dass es im Buch keinerlei Hinweise auf Quellen gibt oder sonstige Informationen, welche Teile des Plots auf historischen Fakten beruhen. Ich schätze es sehr, wenn Realität gekonnt mit Fiktion verknüpft wird, aber es ist schade, wenn es dann der Allgemeinbildung der Leserschaft überlassen wird, diese gedankenmäßig auseinanderzufiltern.
Insgesamt ein sehr unterhaltsamer, kurzweiliger und emotionaler historischer Roman, der sicherlich Fans von Liebesromanen deutlich besser gefallen wird als mir!