Historischer Zeitreise-Krimi - außergewöhnlicher Genremix vom Feinsten!
Manche Schuld vergeht nie"Manche Schuld vergeht nie" von Elly Griffiths ist als Taschenbuch mit 352 Seiten beim Tropen Verlag erschienen und bildet den sehr gelungenen Auftakt der neuen Reihe um die Kriminalbeamtin Ali Dawson.
Ali ...
"Manche Schuld vergeht nie" von Elly Griffiths ist als Taschenbuch mit 352 Seiten beim Tropen Verlag erschienen und bildet den sehr gelungenen Auftakt der neuen Reihe um die Kriminalbeamtin Ali Dawson.
Ali Dawson ist 50 Jahre alt, alleinerziehende Mutter eines erwachsenen Sohnes und ist bei einer streng geheimen Ermittllingseinheit tätig - dort werden nicht einfach Cold Cases aufgeklärt, wie die Allgemeinheit glaubt, sondern dies geschieht mittels Zeitreisen! Erprobt ist das bisher bei Fällen, die erst wenige Jahre zurückliegen, doch dann wird Ali zurück ins viktorianische London im Jahr 1850 versetzt, um dort den Ruf des Ururgroßvaters des derzeitigen Justizministers Isaac Templeton reinzuwaschen. Leider geht etwas schief, und so hängt Ali plötzlich in jener Zeit fest, während in der Gegenwart ihr Sohn Finn eines Mordes beschuldigt wird - und sie kann nicht helfen...!
Das Konzept zu diesem tollen Krimi hat mir wahnsinnig gut gefallen - einen Mix aus Krimi, historischem Roman und Dystopie / Zeitreisen kenne ich bisher nicht und es handelt sich um eine ausgesprochen reizvolle Kombination, finde ich. Dadurch, dass erstmal Vieles erklärt, die Charaktere eingeführt und die unterschiedlichen Zeiten beleuchtet werden, ist die Handlung nicht durchgehend spannend und bisweilen werden Geschehnisse lediglich angerissen, aber schlußendlich nicht aufgeklärt, das hat mich dazu bewogen, einen Stern abzuziehen in meiner Bewertung - der folgende Band der Reihe wird aber sicherlich eine Menge Licht ins Dunkel bringen.
Sehr gut gefallen haben mir hingegen die lebhaften und detaillierten Schilderungen der viktorianischen Zeit mit ihrer einzigartigen Atmosphäre, Ali mochte ich auch wirklich gern mit ihrer unerschrockenen und empathischen Art und ich habe definitiv mitgefiebert, weil sie so hilflos in ihrer Lage gefangen war. Finn ist ebenfalls ein ausgesprochen sympathischer Charakter, der im Gegensatz zu seiner Mutter absolut bodenständig herüberkommt.
Sowohl die Zeit- als auch die Perspektivwechsel haben Schwung in den Plot gebracht und so hat mich die Lektüre von Anfang bis Ende gekonnt unterhalten.
Mein Fazit: Außergewöhnliches, reizvolles Konzept, das in der Umsetzung durchaus noch Luft nach oben hat und definitiv neugierig auf die Fortsetzung macht!