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Veröffentlicht am 14.07.2024

Sympathischer Cozy Crime mit Hund und Humor

Ein blitzsauberer Mord
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Enthusiastisch fährt die Kölnerin Tilly Blich ins beschauliche Untertannberg, wo sie die moderne Reinigungsfirma Plitz&Blank übernehmen will. Endlich selbstständig, endlich eigene Chefin. Dass Tilly hierbei ...

Enthusiastisch fährt die Kölnerin Tilly Blich ins beschauliche Untertannberg, wo sie die moderne Reinigungsfirma Plitz&Blank übernehmen will. Endlich selbstständig, endlich eigene Chefin. Dass Tilly hierbei übers Ohr gehauen wurde und die modernen Reinigungsgeräte nur aus Wischmop und Eimer bestehen, ganz zu schweigen von den heruntergekommenen Räumlichkeiten, bremst Tillys Freude merklich aus. Schlimmer wird’s nimmer? Denkste! Die zugehörige Wohnung zeigt ebenfalls einen recht aussergewöhnlichen Charme und bei ihrem ersten Reinigungsauftrag stolpert sie fast buchstäblich über eine Leiche. Dumm nur, dass sie die wichtigsten Spuren am Tatort vorher gründlich beseitigt hat. So gerät Tilly zwar in den Fokus der Behörden, bekommt jedoch tatkräftige Rückendeckung von Reinigungshilfe und Abiturient Leon, Sekretärin und Kuchengöttin Gerdy sowie einem Herzensbrecher auf vier Beinen, der von einem Herzensbecher auf zwei Beinen vorbeigebracht wird. Da lässt sich die zweite Leiche auch gleich viel besser verkraften.
Mit diesem Roman startet eine neue Cozy Crime Reihe rund um Tilly Blich und ihre Freunde. Spannende Momente und Ermittlereinsätze der Freunde wechseln sich ab mit lustigen Details oder auch mal einem Flirt mit einem gewissen Hundetrainer. Tatsächlich lässt es sich gut miträtseln bei dem Fall, inwiefern die Opfer in Verbindung stehen könnten. Einige Charaktere und Situationen haben mich beim Lesen regelrecht zum Lachen gebracht und der Hund, hach, der Hund ist einfach zu knuffig.
Ein gelungener Einstieg in eine neue Cozy Crime Reihe mit angenehmem Humor-Level, einem herzallerliebsten Vierbeiner und ausreichend Stoff zum Mitermitteln.

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Veröffentlicht am 14.07.2024

Virales Video gießt Öl ins politische Feuer

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Wenige Tage nach dem Verschwinden einer Teenagerin geht ein Video viral, in welchem sie brutal misshandelt wird. BKA-Kommissarin Yasira Saad und ihr Team arbeiten unter Hochdruck, können jedoch weder das ...

Wenige Tage nach dem Verschwinden einer Teenagerin geht ein Video viral, in welchem sie brutal misshandelt wird. BKA-Kommissarin Yasira Saad und ihr Team arbeiten unter Hochdruck, können jedoch weder das Opfer noch die Täter aus dem Video ausfindig machen. Da erscheint bereits das nächste Video. Ebenso bekommt der Fall schnell eine stark politische Eigendyamik, Demonstranten überfluten die Hauptstadt und Yasira Saad wird von den Anhängern einer neuen Gruppierung öffentlich angefeindet.
Diesmal versucht der Autor sich an einer weniger lustigen Erzählung, wenn auch so ein gewisser Känguru-Zynismus hier und da durchschimmert. Tatsächlich ist der Aufhänger dieses spannenden Romans zunächst stark politischer Natur und hat in mir das Gefühl verursacht, dass es so ähnlich tatsächlich geschehen könnte, wenn auch vielleicht (oder hoffentlich) nicht so schnell derart radikal. Gefallen hat mir der Twist ungefähr zur Mitte hin, welcher entscheidend zur Aufklärung des Falles beitragen konnte und dem Ganzen eine unerwartete, durchaus realistische Note verleiht. Auch hier ist der kritische Blick auf die Dinge spürbar, was ich als angenehmen Mehrwert empfinde.
Mir hat Marc-Uwe Klings Thriller-Ausflug jedenfalls sehr gefallen, sowohl als Buch wie auch als Autorenlesung / Hörbuch. Der Spannungsbogen ist gleichbleibend hoch, gewisse Handlungen von Yasira und ihrem Kollegen sind hoffentlich rein fiktiv für BKAler. Beim Hörbuch ist mir ein Wortspiel aufgefallen, welche sich beim Lesen glatt überlesen habe. Zudem kommen die zynischen oder trockenhumorigen Szenen bei der Autorenlesung nochmal etwas gekonnter rüber, wenn der Autor diese auf seine ihm eigene Art vorbringt. Empfehlen kann ich definitiv beides, sowohl das Print wie auch das Hörbuch.

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Veröffentlicht am 14.07.2024

Virales Video gießt Öl ins politische Feuer

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Wenige Tage nach dem Verschwinden einer Teenagerin geht ein Video viral, in welchem sie brutal misshandelt wird. BKA-Kommissarin Yasira Saad und ihr Team arbeiten unter Hochdruck, können jedoch weder das ...

Wenige Tage nach dem Verschwinden einer Teenagerin geht ein Video viral, in welchem sie brutal misshandelt wird. BKA-Kommissarin Yasira Saad und ihr Team arbeiten unter Hochdruck, können jedoch weder das Opfer noch die Täter aus dem Video ausfindig machen. Da erscheint bereits das nächste Video. Ebenso bekommt der Fall schnell eine stark politische Eigendyamik, Demonstranten überfluten die Hauptstadt und Yasira Saad wird von den Anhängern einer neuen Gruppierung öffentlich angefeindet.
Diesmal versucht der Autor sich an einer weniger lustigen Erzählung, wenn auch so ein gewisser Känguru-Zynismus hier und da durchschimmert. Tatsächlich ist der Aufhänger dieses spannenden Romans zunächst stark politischer Natur und hat in mir das Gefühl verursacht, dass es so ähnlich tatsächlich geschehen könnte, wenn auch vielleicht (oder hoffentlich) nicht so schnell derart radikal. Gefallen hat mir der Twist ungefähr zur Mitte hin, welcher entscheidend zur Aufklärung des Falles beitragen konnte und dem Ganzen eine unerwartete, durchaus realistische Note verleiht. Auch hier ist der kritische Blick auf die Dinge spürbar, was ich als angenehmen Mehrwert empfinde.
Mir hat Marc-Uwe Klings Thriller-Ausflug jedenfalls sehr gefallen, sowohl als Buch wie auch als Autorenlesung / Hörbuch. Der Spannungsbogen ist gleichbleibend hoch, gewisse Handlungen von Yasira und ihrem Kollegen sind hoffentlich rein fiktiv für BKAler. Beim Hörbuch ist mir ein Wortspiel aufgefallen, welche sich beim Lesen glatt überlesen habe. Zudem kommen die zynischen oder trockenhumorigen Szenen bei der Autorenlesung nochmal etwas gekonnter rüber, wenn der Autor diese auf seine ihm eigene Art vorbringt. Empfehlen kann ich definitiv beides, sowohl das Print wie auch das Hörbuch.

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Veröffentlicht am 14.07.2024

Slowburner mit zuviel Drama und Mimimi

Broken Heart Summer – Sunset Days
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Die zwei Freundinnen Rea und Maya verbringen den Sommer auf Hawaii, weil Maya dort ihren Vater suchen möchte, welchen sie nie kennengelernt hat. Zum Ende des Urlaubs ist es jedoch Rea, deren Leben komplett ...

Die zwei Freundinnen Rea und Maya verbringen den Sommer auf Hawaii, weil Maya dort ihren Vater suchen möchte, welchen sie nie kennengelernt hat. Zum Ende des Urlaubs ist es jedoch Rea, deren Leben komplett auf den Kopf gestellt wird. Ein Grund hierfür ist Cam, der mit Freunden und Familie auf Hawaii lebt.
Das Buch sorgt auf jeden Fall für Fernweh, manche Orte sind sehr schön beschrieben, für manche mag es evtl etwas zuviel sein. Rea und Maya sind sehr unterschiedliche Menschen: Während Maya in meinen Augen auf hohem Niveau nörgelt, wie doof ihre Mutter doch ist, obwohl diese Maya finanziell alles ermöglicht wie Reisen, Parties, Shoppingtouren und Hobbies nach Wunsch, projiziert sie so eine Art Wundervater in den Menschen, der sie wohl damals gezeugt hat und der nun eine Surfschule auf Hawaii betreibt. Dem gegenüber steht die bodenständige und übervorsichtige Rea, der ihre Mutter in den Kopf gesetzt hat, sie müsse Medizin studieren, damit sie die Familienschulden tilgen kann. Entsprechend kommt Rea mit einem Koffer voller Lehrbücher nach Hawaii, eine Reise, welche sie sich von ihrem letzten Ersparten abgeknapst hat.
Man merkt schon, die eine ist verwöhnt und naiv, die andere in ihrem Pflichtbewusstsein gefangen und einem Studium, welches sie gar nicht studieren will. Entsprechend ist vor allem bei Rea viel Entwicklungspotential, welches die Autorin auch nutzt, indem sie Rea auf Cam treffen lässt, der sie aus dieser Unglücksfalle befreit.
Was mir nicht gefiel ist die Vorhersehbarkeit vieler Handlungen, die Naivität und Überdramatisierung hier und da, Mayas Allüren auch Rea gegenüber und dass vieles wie nochmal explizit erklärt wirkt. So oft, wie Cams Vergangenheit erzählt wird, hätt ich schon eine Strichliste führen können. Insbesondere Mayas Perspektive verlor für mich schnell ihren Reiz, sie empfand ich schnell als unsympathische Egozentrikerin mit Hang zum Mimimi, unfähig zur Selbstreflexion. Reas Handlung hätte vollauf gereicht für eine Slowborn Romance, doch auch hier war zuviel unnötiges Drama, zuwenig Romance. Warum reden die Leute nicht einfach mal miteinander?! Mir war die Handlung zu langatmig und für eine Romance war mit der Rea-Anteil zu wenig, während Mayas Part fast schon störend wirkte.

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Veröffentlicht am 20.06.2024

Unlogisch agierender Protagonist

Mörderfinder – Stimme der Angst
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Dies ist der vierte Band der Reihe um Fallanalytiker Max Bischoff, welcher seinen Job bei der Polizei an den Nagel hing und seitdem selbstständig sowie im Lehrbereich tätig ist. Bisher mochte ich die Bände ...

Dies ist der vierte Band der Reihe um Fallanalytiker Max Bischoff, welcher seinen Job bei der Polizei an den Nagel hing und seitdem selbstständig sowie im Lehrbereich tätig ist. Bisher mochte ich die Bände ganz gern, insbesondere seitdem der psychologische Forensiker Marvin mit dabei ist. Letzterer hat diesmal das Ruder in meinen Augen nochmal gewaltig rumgerissen, denn das Verhalten von Max Bischoff empfand ich als absolut unlogisch und unglaubwürdig. Warum?
Nun, bei der Beerdigung seines früheren Mentors begegnet Max einer Frau, welche seiner früheren Liebe Jennifer Sommer erstaunlich ähnlich sieht. Zudem zeigt sie Merkmale häuslicher Gewalt, weitere Überschneidungen mit der einst brutal getöteten Jennifer folgen. Dass da was nicht so ganz stimmen kann, zumal diese plötzlich aufgetauchte Frau sich fortan regelrecht an Max ranschmeißt und ihm sonst was erzählt, um seinen Beschützerinstinkt zu triggern, sollte jedem klar sein. Auch Max, sollte man meinen. Ausgerechnet der Fallanalytiker ist hier leider doppelblind, während alle anderen um ihn herum Skepsis zeigen. Und dann gehen weitere Anschläge auf für Max wichtige Personen los, aber er trägt weiterhin 360-Grad-Scheuklappen. Da frag ich mich doch zu recht, ob so ein Typ nicht seinen Job verfehlt hat. Das hat mein Lesevergnügen jedenfalls gewaltig geschmälert, ist eben nicht so gut, wenn besagter Protagonist einem wiederholt auf den Keks geht.
Ich verbuch es mal unter dem Band, in dem Max Bischoffs belastende Vergangenheit einmal zur Sprache kommen sollte inklusive was seiner damaligen Liebe sowie seiner Schwester geschah. Und harre der Dinge auf einen hoffentlich wieder spannenderen Folgeband.

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