Profilbild von Schugga

Schugga

Lesejury Star
offline

Schugga ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Schugga über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.05.2025

Neues Jahr, neuer Feind

Sepia 2: Sepia und die Verschwörung von Flohall
0

Das erste Lehrjahr ist fast um und Sepia erwartet ihre erste Lehrlingsprüfung. Ebenso steht in Flohall das große Stadtfest mit Maskenball vor der Tür, bei welchem das magische Buch der einstigen Drachenbesiegerin ...

Das erste Lehrjahr ist fast um und Sepia erwartet ihre erste Lehrlingsprüfung. Ebenso steht in Flohall das große Stadtfest mit Maskenball vor der Tür, bei welchem das magische Buch der einstigen Drachenbesiegerin Flo gezeigt werden soll. Doch plötzlich spielen Buchstaben und Texte in Sepias Gegenwart verrückt, Alchefakte werden gestohlen und die Stadt wird von mehreren Beben erschüttert. Etwas Mächtiges geht vor in der Stadt, und Sepia und ihre Freunde sind entschlossen, die Stadt erneut zu retten.
Die Rückkehr nach Flohall war die reinste Freude für mich. Sepia ist nun deutlich selbstsicherer als im ersten Band, wie auch auf dem Cover zu erkennen. Die Aufregung wegen der Prüfungen sowie des Maskenballs ist regelrecht ansteckend und für Sepia gibt es noch so viel Neues in der Stadt zu entdecken. Diesmal scheint die Bedrohung aus den eigenen Reihen zu kommen, irgendwer Mächtiges scheint ein falsches Spiel zu spielen. Das macht es für die Kinder umso gefährlicher, der Sache auf den Grund zu gehen, ohne ins Visier des Stadtrates zu gelangen. Doch irgendwann nehmen die Intrigen Überhand und den Kindern bleibt gar nichts anderes mehr übrig, als aufs Ganze zu gehen und Regeln zu brechen.
Das Abenteuer ist spannend und abwechslungsreich und es sind auch wieder einige Tintenwesen beim Abenteuer dabei. Lange bleibt unklar, wer hinter den Intrigen wirklich steckt, hier bietet es sich an, beim Lesen mitzurätseln. Und zudem können die Kinder sich wieder beweisen, was wahre Freundschaft ausmacht. Durch die Suche nach den Drahtziehern wirkt ein Großteil des Buches diesmal eher wie ein Krimi mit fantastischen Details, erst zum Schluss hin wird es sprungartig magischer, wobei ich es stellenweise schon als etwas zuviel empfand, um noch harmonisch zum ersten Band zu passen. Das Ende ist mir persönlich in einigen Punkten zu überzogen, auch wenn es einige Überraschungen bietet und vorbereitend auf Band 3 ist.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.05.2025

Eine gefährliche Welt tief unter der unsrigen

Verlorene Städte (Die Lichter unter London 1)
0

Tief unter London liegen die Katakomben, eine über sieben Ebenen reichende Unterwelt mit ihrer eigenen Flora und Fauna. Durch Zufall vor einigen Jahren entdeckt, ziehen nun Tiefenschürfer, sogenannte Mudlarks, ...

Tief unter London liegen die Katakomben, eine über sieben Ebenen reichende Unterwelt mit ihrer eigenen Flora und Fauna. Durch Zufall vor einigen Jahren entdeckt, ziehen nun Tiefenschürfer, sogenannte Mudlarks, durch die obersten Ebenen auf der Suche nach den dortigen Bodenschätzen. Doch die Unterwelt ist gnadenlos, wer sich dort verirrt, findet meist nicht mehr zurück an die Oberfläche. Wegen einer Wette gerät auch die Studentin Maeve O’Sullivan bei einer Touristenführung viel tiefer in die Katakomben als geplant und muss lernen, dass diese Welt ganz anders ist, als wie ihr an der Uni beigebracht wurde.
Die Autorin hält sich nicht lange mit irgendwelchen unnötigen Einleitungen auf sondern schickt Maeve von Anfang an in die Katakomben. Von da an nimmt das ungeplante Abenteuer seinen Lauf, auch wenn mich die Erklärung, warum sie die Wette unbedingt einlösen wollte, stark verwunderte. Einfach, weil sie den Gegenpart nicht mag. Nun gut, ist ein anderes Thema. Das Abenteuer schreitet recht zügig voran, ebenso schnell erfährt man von ersten Pflanzen und anderen Bewohnern der Tiefen wie wandernde Steine oder bluttrinkende Pflanzen. Hier fand ich den Einfallsreichtum überzeugend, was Flora und Fauna betrifft. Ebenso, wie Nahrung und Energiesystem dort unten funktionieren. Dass der Mensch der dort alles zerstörende Feind ist wird Maeve nach und nach bewusst. Ebenso spannend fand ich zu erfahren, von wem sie dort unten letztendlich Hilfe bekommt und dass das dortige Volk, welches unabhängig von der Oberwelt lebt, nicht automatisch das Gesellschaftssystem der Menschen lebt sondern sich ein eigenes System aufgebaut hat.
Etwas schade fand ich, dass den Hauptcharakteren eine gewisse Komplexität fehlte, ich nicht so wirklich mit ihnen auf die Art emotional mitfiebern konnte, wie ich es mir gewünscht hätte. Da ist mir das Buch zu distanziert und oberflächlich, es bleibt beim Lesen statt Erleben.
Ein Kritikpunkt, welchen ich erwähnen möchte, ist die Verwendung des nonbinären Personalpronomens dey, das wie eine Denglisch-Version von they klingt. Das hat mich jedesmal unnötig aus dem Lesefluss gerissen, eben weil es wie Denglisch mitten im deutschen Text wirkt. Hier hätte ich die Nutzung der gängigen sier-Version harmonischer gefunden, vielleicht mal als Anreiz für das nächste Buchprojekt. Liest sich deutlich angenehmer.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.05.2025

Entführungen durch Zeit und Raum

Das Ministerium der Zeit
0

Eine Zeitreise-Technik, die zu Entführungen durch Zeit und Raum missbraucht wird? Mein Interesse am Buch war schnell geweckt. Also versuchte ich fortan, gemeinsam mit der Erzählerin hinter die Ziele des ...

Eine Zeitreise-Technik, die zu Entführungen durch Zeit und Raum missbraucht wird? Mein Interesse am Buch war schnell geweckt. Also versuchte ich fortan, gemeinsam mit der Erzählerin hinter die Ziele des Ministeriums der Zeit zu kommen.
Dieser Frau wird gemeinsam mit einigen anderen Auserwählten ein Expat übergeben, eine aus der Vergangenheit entführte Person, die damals sowieso gestorben wäre. So die lapidare Erklärung. In ihrem Fall handelt es sich um den Polarforscher Commander Graham Gore, über den bis auf wenige Briefe kaum etwas bekannt ist.
Neben den sich ergebenden Differenzen gesellschaftlicher Ideale, dem Erlernen fortschrittlicher Technik und einigem mehr plätschert die Handlung leider lange vor sich hin, bis eine Bedrohung aus der Zukunft auftaucht und man endlich ein paar mehr Details zu den Zeitreisen bzw. Zeitentführungen erfährt. Ich hatte mir mehr Spannung versprochen, mehr Reibereien, Komplikationen, irgendwas, was die Handlung unterhaltsamer gemacht hätte. Zumal die Idee und die Charaktere dies hergaben. Und, wie es in der Beschreibung so schön heißt, die Entwicklung zu mehr als nur tiefer Freundschaft zwischen der Erzählerin und ihrem Expat war mir einfach zu schnulzig, so wirklich was Knistern hab ich zwischen den beiden nicht gespürt, um eine derartige Entwicklung stimmig zu empfinden. Das wirkte mehr wie ein: Naja, er/sie war halt grad greifbar.
Kurz: Viel verschenktes Potential, zu viele Längen um spannend zu sein.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.05.2025

Anstrengender Charakter, Stil konnte mich emotional nicht mitreißen

Das Restaurant am Rande der Zeit
0

Japanische Feelgood bzw. Asian Health Romane lese ich sehr gern, daher hat mich die Beschreibung von Chibis Kitchen gereizt. Erwartet habe habe ich thematisch Gerichte, welche es den Lebenden erleichtern, ...

Japanische Feelgood bzw. Asian Health Romane lese ich sehr gern, daher hat mich die Beschreibung von Chibis Kitchen gereizt. Erwartet habe habe ich thematisch Gerichte, welche es den Lebenden erleichtern, die Verstorbenen endlich loslassen zu können, indem es einen letzten magischen Kontakt gibt. Nunja, im weiteren Sinne ist dies hier tatsächlich der Fall, doch das Drumherum hat mir überhaupt nicht zugesagt.
Woran liegt es? Tatsächlich bereitet der Koch des kleinen Lokals am Meer Gerichte zu, wodurch die Gäste solange ein letztes Mal eine verstorbene Person nochmal sprechen können, bis das Essen erkaltet ist. So können Fragen oder Missverständnisse nochmal geklärt werden. Wie ich es von anderen Büchern dieser Art kenne ist der Roman auch locker in Episoden aufgebaut. Nur leider beginnt gleich die erste Episode mit einer Frau, die sich regelrecht in Selbstmitleid suhlt, weil sie glaubt, den Tod ihres von allen geliebten Bruders verschuldet zu haben. Sie ist sich sicher, alle hätten es lieber, wäre sie gestorben stattdessen (um ihre Ichbezogenheit mal zu verdeutlichen). Und als sie von dem Restaurant hört behält sie diese Information für sich und fährt allein dorthin, ohne ihren Eltern diese Möglichkeit auch zu gönnen, obwohl sie zugleich betont, wie sehr ihre Eltern den Verlust des Sohnes doch betrauern. Das fällt ihr erst ein, als sie ihren Bruder bereits sieht. Diese Egozentrik und ich nenne es mal naive Dummheit empfand ich als fürchterlich für einen Bucheinstieg. Leider wurde es nicht besser, da ebendiese Person fortan die Rolle des Bindeglieds zwischen den Episoden übernehmen sollte, mir also weiterhin mit ihrer ich-bezogenen Art auf die Nerven ging. Das hat mir die anderen Episoden zu sehr ruiniert, weil dieser Charakter ab ungefähr der Hälfte des Buches alles zu sehr überstrahlte. Auch die zweite Episode konnte mich nicht überzeugen, die wirkte wie eine Aneinanderreihung irgendwelcher Geschehnisse im Schnelldurchlauf, emotional blieb die einfach auf der Strecke liegen. Das ist schade, da mir eine spätere Episode mit einem älteren Herrn und seinem Erdnussbaum zumindest von der Idee her gefallen hat.
Für einen Wohlfühlroman habe ich mich bei diesem Buch deutlich zu wenig wohl gefühlt, mich konnte es emotional nicht abholen dank der negativen Charakterzüge der Hauptperson sowie des wie auflistend wirkenden Erzähl-Stils früherer Ereignisse.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.05.2025

Holpriger Start in ein rasantes Abenteuer

Magic Island - Ruf der Seelentiere. Eine magische Insel und sprechende Seelentiere: Fantasy-Buchreihe ab 11 Jahren (Magic Island, Bd. 1)
0

Durch einen mysteriösen Anhänger gelangt Julian auf die Insel Elenum. Dort trifft er auf drei weitere Kinder, welche aus den unterschiedlichsten Ecken der Welt stammen und ebenfalls nicht wissen, wie sie ...

Durch einen mysteriösen Anhänger gelangt Julian auf die Insel Elenum. Dort trifft er auf drei weitere Kinder, welche aus den unterschiedlichsten Ecken der Welt stammen und ebenfalls nicht wissen, wie sie auf die Insel gekommen sind. Zudem haben alle ein Seelentier, mit welchem sie verbunden sind, auch wenn das Rufen des Seelentiers nicht bei jedem so recht klappen will. Nach und nach finden sie heraus, dass sie der Schlüssel zur Rettung der Insel sein sollen, aber wie und warum? Und dann gibt es natürlich auch welche, die genau dies verhindern wollen. Der Start in ein magisches Abenteuer wider Willen beginnt.
Julian ist der Typ Junge, mit dem man Hunde pflegen kann. Zumindest ist das eine seiner Aufgaben neben der Schule in Berlin. Da passt ein Husky als Seelentier einfach perfekt. Wobei ich den Drachen als Seelentier der Japanerin Aiko deutlich unterhaltsamer fand. Die beiden anderen Kinder kommen aus Hawaii und Afrika mit jeweils passenden Seelentieren. Schon die Idee der Seelentiere finde ich wunderschön und im Cover versteckt ist der Husky auch erkennbar.
Das Buch ist schon ziemlich abenteuerlich, einige humorvolle Details lockern es gekonnt auf. Allerdings geht es recht zügig voran ohne wirklichen Tiefgang, vieles bleibt zunächst oberflächlich, stellenweise fühlte ich mich wie durch die Handlung gehetzt. Auch den Charakteren blieb kaum Gelegenheit, die Dinge mal zu verarbeiten oder zu hinterfragen, gemeinsam Pläne zu schmieden oder aus Fehlern zu lernen. Es wirkte vielmehr so, als wenn sie das Magic Island und ihre Aufgabe, die Insel zu verteidigen, anstandslos annahmen. Ich hätte eher erwartet, dass sie sich dagegen auflehnen das zu tun, was irgendeine fremde Erwachsene von ihnen verlangt. Ebenso fiel mir wiederholt negativ auf, dass Julian bisher einfach kein Teamplayer ist, was bei einem Hauptcharakter für Abzug bei den Sympathiepunkten sorgt.
Die Idee ist spannend, das emotionale Abholen hat mir beim Lesen noch zu sehr gefehlt. Dafür gibt es am Ende eine ziemliche Überraschung, die neugierig auf mehr macht. Eine klasse Buch-Idee, in der Umsetzung noch mit Luft nach oben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere