Cover-Bild Mado
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Europa Verlage
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 376
  • Ersterscheinung: 01.04.2021
  • ISBN: 9783958903654
Wolfgang Franßen

Mado

Roman
Mado Kaaris ist inmitten von Gewalt aufgewachsen und nach Paris geflohen. Ihr Aufbegehren droht zu scheitern, als sie der ehemalige Boxer, mit dem sie zusammenlebt, aus Eifersucht einsperrt. Eines Abends erschlägt sie ihn und kehrt zu ihrer Familie in die Bretagne zurück, um bei ihrer Großmutter ein paar Tage unterzutauchen. Wieder begegnet sie dem Leben, das sie so sehr hasst: einer Mutter in einer Bauernkneipe, an deren Theke Männer sich besaufen und deren Anzüglichkeiten sie in Kauf nimmt, weil sie mit ihnen ihr Geld verdient. Einer jüngeren Schwester, die sich angepasst hat. Aus Langeweile lässt sie sich auf eine Liebschaft mit Thierry ein, dem seine eigene Familie ebenso fremd ist. Nur ihre Großmutter, die einige Jahre im Gefängnis saß, hat immer auf einem eigenen Leben bestanden. Nun ist sie alt und versucht, Mado zu helfen. Die Bedrohung rückt immer näher und fordert Opfer. Sie kann ihre Enkelin nicht beschützen. Die Gewalt kehrt zurück. Als Mado hinter das Geheimnis ihrer Geburt kommt, bricht eine Welt für sie zusammen und sie fühlt sich von allen betrogen. Sie beschließt, sich zur Wehr zu setzen – in einer Welt, in der Männer vorgeben, wie eine Frau zu sein hat.

Angesichts von MeToo und Cancel Culture hat Wolfgang Franßen einen unkorrekten Roman geschrieben. Die Geschichte einer Revolte, des Zorns, die sich zu keiner Seite absichert. Mado verspürt eine Kraft in sich, die selbst die Liebe und das Chaos überlebt. Sie will sich nicht abfinden, sich ihr Leben nicht vorschreiben lassen, um es aus zweiter Hand weiterzuleben. Denn schließlich besitzt sie nur diese eine Leben.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.05.2021

Nachdenklich

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❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤
Rezension zu "Mado" von @Wolfgang Franßen

R.
Nachdenklich

Mado ist eine junge Frau, die mitten im Leben steht. Ihr Leben ist nicht sehr einfach und ihr Exfreund lässt ihr kaum Freiheiten. ...

❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤
Rezension zu "Mado" von @Wolfgang Franßen

R.
Nachdenklich

Mado ist eine junge Frau, die mitten im Leben steht. Ihr Leben ist nicht sehr einfach und ihr Exfreund lässt ihr kaum Freiheiten. Sodaß sie eines Tages eine Lösung für dieses Problem findet....

Wie hat sie dieses Problem gelöst?🤔

Die junge Frau auf dem Bild stimmt mich hierbei wirklich etwas nachdenklich - über was mag sie grade nachdenken? Vielleicht über ihre weitergehende Zukunft?

Mado fand ich hierbei durchaus sehr mutig und auch ihre Handlungen durchaus sehr cool, aber auch waghaft. Das zeugt dabei auch von einer sehr starken und selbstbewussten Frau. So wie wir Frauen im wahren Leben auch sein sollten.

Ihren Ex fand ich nicht so nett. Es ist einfach nicht in Ordnung, was er mit ihr gemacht hat. Solche Männer braucht die Welt wirklich nicht. Männer müssen sich da mehr ändern.

Mich hat dieses Buch wirklich sehr nachdenklich im letzten Zeitraum gemacht und manches daraus sollte man nicht unbedingt nachmachen. Weil es nicht sinnvoll ist.

Nach einer angenehmen Bedenkzeit bekommt es nun von mir die lieben ehrenwerten 5 Sterne.

💗lichst empfehlen kann ich es Jedem von Euch💗

❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤

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Veröffentlicht am 20.04.2021

Planlos

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Die Französin Mado ist eine junge Erwachsene auf der Suche nach ihrem Platz im Leben. Und das auf ziemlich heftige Art und Weise. Sie gerät planlos von einer Katastrophe in die nächste. Ihre Familie ist ...

Die Französin Mado ist eine junge Erwachsene auf der Suche nach ihrem Platz im Leben. Und das auf ziemlich heftige Art und Weise. Sie gerät planlos von einer Katastrophe in die nächste. Ihre Familie ist ihr dabei keine Stütze sondern stachelt die Situation noch an. Großmutter und Mutter sind bisher auch mehr schlecht als recht durchs Leben gekommen. Große Vorbilder können sie Mado nicht sein und so irrt sie ziellos umher. Mir hat besonders die morbide Stimmung gefallen und der doch ziemlich unkonventionelle Umgang miteinander. Mado hat etwas zerstörerisches, sowohl mit sich selbst als auch mit den Menschen in ihrer Umgebung. Und doch ist dort auch etwas von Hoffnung zu spüren und dem Wunsch am nächsten Morgen aufzuwachen und ein neues Leben zu beginnen. Und das hat für mich dieser Roman ausgemacht. Die Frage wie lange können wir unser Leben noch umdrehen und in eine andere Bahn lenken. Nur wenn wir jung sind oder tatsächlich jeden Tag aufs neue? Oder hängt es eher von unserer Lebensgeschichte ab? Wenn etwas vorgefallen ist, dass sich nicht mehr korrigieren lässt, wie z.B. ein Mord? Und woher können wir die Kraft nehmen um das Leben zu verändern? Aus und selbst heraus oder muss dieser Anreiz von Außen kommen? Mados Handeln macht einen oft wütend, weil man das Unglück schon kommen sieht. Und ich dachte oft, warum sie so manches nicht sein lassen kann. Aber sie kann nicht anders handeln, denn sie ist wie sie ist. Und gerade das macht ihre interessante und wechselhafte Persönlichkeit aus. Ihre Figur ist authentisch und glaubhaft. Und sie spiegelt leider auch das in uns wider was wir eben nicht mögen: Das man nur schwer aus seiner Rolle kommt. Und eben diese Dinge tut, von denen man weiß, dass sie nicht gut sind. Und für mich war noch ein Aspekt wichtig: Das Erbe seiner Eltern, dass man mit sich herumträgt. Das Leben, dass man führt, weil auch die Eltern es schon so geführt haben. Und manche hatten nicht das Glück in einer liebevollen Familie mit sämtlichen Möglichkeiten groß zu werden. Viele kämpfen jeden Tag aufs neue um bestimmte vorgezeichnete Lebensbahnen zu verlassen um für sich selbst und die nachfolgende Generation einen besseren Weg zu finden.

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Veröffentlicht am 30.05.2021

Erfrischend anders

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Eine Handlung, die nicht gefallen will und die zu keiner Zeit des Buches vorhersagbar ist. Eine Antiheldin, die an ihren Schwächen und an ihrem zugewiesenen Platz im Leben zu ersticken droht. Eine Lebensgeschichte, ...

Eine Handlung, die nicht gefallen will und die zu keiner Zeit des Buches vorhersagbar ist. Eine Antiheldin, die an ihren Schwächen und an ihrem zugewiesenen Platz im Leben zu ersticken droht. Eine Lebensgeschichte, in der es kein Happy-end gibt, aber zumindest ein Fünkchen Hoffnung. Eine Erzählung von starken Frauen, die auf recht unkonventionelle Weise ihr Leben meistern und immer wieder vor großen Herausforderungen gestellt werden. Zusätzlich noch je eine große Prise Abhängigkeit, Freiheitsdrang, kriminelle Energie, Sucht, Neuanfang, Scheitern, Mord, Loyalität, Gewalt, Selbstfindung, Verletzung… All das ist „Mado“ von Wolfgang Franßen – und gleichzeitig noch viel mehr. Ein Erstlingswerk, das erfrischend anders ist, gerade weil nicht zwanghaft nach der „Jetzt wird alles gut“-Wendung gesucht wird, zum Beispiel in Form einer neuen, alles verändernden Liebe. Vielmehr wird deutlich, die Impulse und Entscheidungen müssen von einem selbst kommen? Ob das gelingt? Wer weiß das schon!

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Veröffentlicht am 18.05.2021

Das Leben einer Mado Kaaris

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Mado kommt aus Paris zurück in "den Schoss der Familie". Doch auf Begeisterung stösst dies nicht unbedingt. Denn ihre Familie kennt nur Lügen, Drogen, Gewalt und die Kriminalität. Mado ist unruhig und ...

Mado kommt aus Paris zurück in "den Schoss der Familie". Doch auf Begeisterung stösst dies nicht unbedingt. Denn ihre Familie kennt nur Lügen, Drogen, Gewalt und die Kriminalität. Mado ist unruhig und hat keinerlei Sicherheiten im Leben. Aber ist dieses Leben ihr wirklich vorbestimmt? Oder kann sie selbst was ändern?

"Es war zum Verrücktwerden. Das Gefühl, sich selbst nicht mehr zu gehören. Jemand anders geworden zu sein. Wann war das passiert? Warum hatte die das zugelassen? Es war doch alles so klar gewesen. Sie war die Gute." (Seite 159)

"Mado" von Wolfgang Franßen wird nicht überall auf Liebe und Zustimmung stossen. Zugegeben war ich am Anfang auch eher verwirrt, wird man doch in Mado ihr Leben hineingeworfen und muss sich zurecht finden. Gleichzeitig macht dies, für mich, den Reiz aus. Denn auch Mado muss sich in ihrem Leben zurecht finden.

Trotz der Verwirrung hat mich der Schreibstil gepackt. Direkt, ungeschönt und realistisch fliegen uns die Lebensumstände von Mado um die Ohren. Mir fiel es schwer das Buch aus der Hand zu legen.

Mit Mado bin ich immer im Zwist gewesen. Auf der einen Seite hatte ich Verständnis für sie, dann gingen mir ihre Lauben tierisch auf den Nerv. Selten habe ich so eine unruhige Protagonistin erlebt.

Mado haut aus Paris an und kehrt zu ihrer Mutter, Grossmutter und jüngeren Schwester zurück. Natürlich wird sie mit Spott und Hohn überschüttet, wollte sie es doch ohne ihre Familie schaffen. Doch Mado steckt zu tief in diesem Sumpf der Familie Kaaris drin. Das wird beim lesen sehr schnell klar. Liebe, Verständnis oder Zusammenhalt sind hier Fehlanzeige, jeder steht für sich alleine.

Kann man sich aus diesen Familienbanden lösen und ein eigenes, neues Leben beginnen? Wo fängt die Verantwortung der Familie an, wo hört sie auf? Gewisse Dinge und Milieus lassen sich nur sehr schwer abschütteln, das erleben wir mit Mado sehr direkt und ungeschönt.

Der Autor steigt gar nicht auf die vielen Umstände, was falsch läuft, ein. Er zeichnet das Bild aus dem Stand, mit ständig neuen Situationen und Herausforderungen. Was Mado belastet wird angedeutet, ist zu verstehen, nimmt mit, ließ mich, als Leserin, nicht kalt.

Gerade weil das Buch vom Schreib - und Erzählstil so anders ist wird es für viele wenig Verständnis aufbringen. Für mich ist es was Neues und gerade trotzdem so gut.

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Veröffentlicht am 18.05.2021

In der Falle

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Mado möchte mehr. Sie will Freiheit, Leben, Spaß, weg von der nörgelnden Mutter, raus aus der bretonischen Provinz. Paris lockt mit Freiheit, aber das ist nur ein leeres Versprechen. Daran ändern auch ...

Mado möchte mehr. Sie will Freiheit, Leben, Spaß, weg von der nörgelnden Mutter, raus aus der bretonischen Provinz. Paris lockt mit Freiheit, aber das ist nur ein leeres Versprechen. Daran ändern auch die Partys und Drogen nichts. Der Kerl, mit dem sie lebt, ist keine Alternative. Dumm und brutal. Sie muss sich von ihm befreien, die einzige Möglichkeit, die sie kennt, ist Gewalt. Ein Schlag auf den Schädel. Ende.

Weg aus Paris, heim in die Bretagne. Oma wird’s schon richten, die kennt sich damit aus. Zu dumm, dass da keine Leiche zum Entsorgen ist. Offenbar hat er den Schlag überlebt. Einen Boxer haut so leicht nichts um. Aber wenn der Stolz angekratzt ist, folgen die Rachegedanken auf den Fuß.

Zurück in der Provinz, wo sich nichts geändert hat. Die Mutter hinter der Theke der verratzten Dorfkneipe, die angepasste Schwester, die sich in ihr Schicksal fügt und damit zufrieden ist. Mado, die noch immer hofft und sich in der Zwischenzeit die derben Bemerkungen der Männer gefallen lässt. Lähmende Langeweile, aufkeimende Wut.

Thierry? Kann der einen Ausweg bieten? Geld, das ist es, was zählt, das verspricht Freiheit, lässt hoffen. Aber woher nehmen auf die Schnelle? Zumindest hat er einen Plan, und wer nichts wagt, kann auch nichts gewinnen.

Der Roman erzählt von den starken Frauen der Familie Kaaris, die dennoch am Leben scheitern und resigniert ihren vorbestimmten Platz einnehmen. Nicht so Mado, die Wütende, Verzweifelte. Von dem Milieu, in das sie hineingeboren wurde, in Geiselhaft genommen. Die dennoch für ihr selbstbestimmtes Leben kämpft, den Mut und die Hoffnung nicht verliert. Nicht müde wird, ihren Weg trotz aller Widrigkeiten zu gehen und dafür auch Grenzen überschreitet.

Kurze Kapitel und wechselnde Perspektiven generieren Tempo. Die Umsetzung des Themas ist gelungen, auch wenn sie den Klischees des Genres entspricht. Keine Feelgood-Lektüre und nichts für Harmoniesüchtige, die zwingend ein Happy-End erwarten. Oder etwa doch?