Cover-Bild Der Hirte
14,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Blanvalet
  • Genre: Krimis & Thriller / Sonstige Spannungsromane
  • Seitenzahl: 512
  • Ersterscheinung: 26.06.2017
  • ISBN: 9783764505875
Ingar Johnsrud

Der Hirte

Thriller
Daniela Stilzebach (Übersetzer)

Der Nr.-1-Bestseller aus Norwegen!

Die Tochter der einflussreichen Politikerin Kari Lise Wetre wird vermisst – ein Routinefall für Hauptkommissar Fredrik Beier. Doch kurz darauf wird Beier nach Solro beordert, einem alten Hof vor den Toren Oslos. Fünf Männer wurden auf dem Sitz der christlichen Sekte »Gottes Licht« grausam abgeschlachtet. Das Gelände des Hofs ist ausgestattet wie ein Hochsicherheitstrakt, und im Keller des Gebäudes stoßen die Ermittler auf ein Labor, das auf monströse Experimente hinweist. Von den restlichen Mitgliedern der Sekte fehlt jede Spur, unter ihnen die vermisste Annette Wetre ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.10.2017

Neue Krimireihe aus dem Norden

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Als Hauptkommissar Fredrik Beier zu einer Politikerin gerufen wird, deren erwachsene Tochter vermisst wird, glaubt er zunächst noch an einen Routinefall. Doch schon bald stellt sich heraus, dass dies ein ...

Als Hauptkommissar Fredrik Beier zu einer Politikerin gerufen wird, deren erwachsene Tochter vermisst wird, glaubt er zunächst noch an einen Routinefall. Doch schon bald stellt sich heraus, dass dies ein Irrtum ist, denn Annette, die Tochter der Politikerin, und ihr kleiner Sohn sind auf einen Hof in Solro gezogen, der von einer Art Sekte bewohnt wird. Genau hierhin wird Beier beordert, denn auf dem Hof wurde geschossen und so wie es aussieht, gab es mehrere Tote. Beim Eintreffen entdecken Beier und seine Kollegen noch einige Ungereimtheiten mehr, ein Labor im Keller, zu dem nur wenige Mitglieder Zutritt hatten und ein großer Teil der Mitglieder ist spurlos verschwunden, unter anderem auch Annette und ihr Sohn. Was hat es mit dem Labor auf sich? Warum wurden die Männer im Hof getötet? Wo sind die anderen Mitglieder der Sekte?
Meine Meinung:
Wie so oft, zog mich auch bei diesem Thriller das Cover magisch an, denn es hat durchaus etwas geheimnisvolles, ausserdem bin ich ein Fan skandinavischer Spannungsliteratur und war gespannt, auf diesen neuen Autor. Ingar Johnsrud verfügt über einen sehr angenehmen und flüssigen Schreibstil, der in sprachlicher Hinsicht keine Probleme bereitet. Allerdings machte es mir der Autor mit dem Einstieg ein wenig Probleme. Er packt hier eine Menge Erzählstränge in den Beginn und dazu kommen dann noch Zeitsprünge, die ich alle nicht ganz zuordnen konnte, bzw. bei denen ich zuerst nicht ganz wusste, in welche Richtung mich das ganze führen würde. Doch ich muss sagen, dass der Autor seinen eigenen roten Faden stets beibehielt und alles, was mich zu Beginn noch verwirrte, eine logische Lösung bekam. Dadurch musste ich allerdings eine zeitlang immer mal wieder im Buch zurückblättern, um mir wieder vor Augen zu führen, wer wer ist und was derjenige gerade macht. Somit würde ich auch sagen, dass diese Buch durchaus etwas anspruchsvoller ist und sich nicht mal eben nebenbei lesen lässt, konzentriert bleiben ist hier durchaus von Vorteil.
Dadurch litt bei mir auf den ersten ca. 100 Seiten auch ein wenig die Spannung es kam mir vor, als hätte der Autor versucht, hier viele verschiedene Themen in ein Buch zu packen, was letzten Endes eigentlich nicht der Fall ist. Allerdings darf ich hier nicht zu viel verraten, ausser, dass sich am Ball bleiben lohnt. Bei Tatort- und Opferbeschreibungen ist der Autor nicht zimperlich und so manches Mal musste ich doch schlucken. Alles in allem baut der Autor seinen Plot langsam, aber durchaus konsequent auf und wie all das zusammenhängt konnte mich verblüffen.
Erzählt wird der Thriller von einem auktorialen Erzähler, der nicht nur immer wieder die Perspektive wechselt, sondern auch die Zeit. Somit erfährt der Leser zwar immer einiges mehr, als z. B. der Ermittler, kann aber zum Teil noch nichts mit all den Puzzleteilen anfangen. Erst zum Ende wird alles immer klarer und ich bewundere hier, wie der Autor es schafft, all diese Fäden miteinander zu vereinen.
Charaktere gibt es hier eine große Anzahl, wobei hier der Ermittler Fredrik Beier als Protagonist den Dreh- und Angelpunkt gibt. Allerdings sind hier auch noch einige weitere Ermittler dabei, die man mit Sicherheit auch in weiteren Bänden des Autors wiedertreffen wird. Die gesamten Charaktere hat der Autor sehr geschickt ausgewählt und kann durch die vielen, unterschiedlichen Personen den Leser neugierig machen. Auch die immer wieder auftauchenden Beschreibungen des Täters und die bruchstückhaften Einblendungen, warum er so handelt, halten gerade zu Beginn den Leser bei der Stange. Aber auch hier sollte man aufmerksam bleiben, da es eben auch bei den Charakteren eine große Anzahl unterschiedlichster Individuen gibt.
Mein Fazit:
Ein durchaus lesenswertes Buch mit einem gewissen Anspruch, da es hier nicht nur eine Vielzahl an Personen sondern auch Perspektiven gibt. Es scheint zunächst, als würde Ingar Johnsrud viele Themen in einem verpacken wollen, doch der Autor hat eine klare Linie, die er durchweg beibehält und je weiter das Buch fortschreitet, desto klarer wird es auch für den Leser. Gerade die Zeitsprünge, die es hier immer wieder gibt, machten zunächst für mich keinen Sinn, doch auch dieses wird absolut klar und glaubwürdig geklärt. Wer die eher ruhigen Thriller, die durchaus an den richtigen Stellen für Tempo sorgen, mag, der sollte Der Hirte unbedingt lesen.

Veröffentlicht am 31.08.2017

Folgt Gottes Licht...

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Was am Anfang wie ein ganz normaler Vermisstenfall gilt, weitet sich zu einer rasanten Jagd aus - und der Leser wird von Anfang an mitgenommen!

Am Anfang erfährt man so gut wie nichts über die Sekte "Gottes ...

Was am Anfang wie ein ganz normaler Vermisstenfall gilt, weitet sich zu einer rasanten Jagd aus - und der Leser wird von Anfang an mitgenommen!

Am Anfang erfährt man so gut wie nichts über die Sekte "Gottes Licht", man lernt dafür mehr die Ermittler kennen. Hier spielt der Autor wunderbar mit Klischees, die auch wirklich gut geholfen haben, die einzelnen Personen schnell voneinander zu unterscheiden.

Ab und zu gibt es Rückblenden in die Vergangenheit, die sehr losgelöst von der Geschichte stehen. Diese Bruchstücke sind zwar auch spannend und führen uns in die Zeit des Zweiten Weltkriegs zurück, sind anfangs aber etwas verwirrend. Erst langsam kann man Zusammenhänge herstellen, man erfährt, wie die Vergangenheit die Gegenwart beeinflusst und was richtig gemein ist: Es entstehen immer wieder Cliffhanger, wenn die Zeitebenen gewechselt werden. Man wird also "gezwungen", weiterzulesen. Das liebe ich an einem Buch!

Überhaupt konnte mich die Geschichte sehr schnell fesseln. Ich wollte unbedingt wissen, wie alles zusammenhängt und man tappt beim Lesen völlig im Dunkeln, wer den jetzt hinter allem stecken könnte. So muss ein Thriller sein.

Allerdings hatte ich - aber ich glaube das liegt einfach an mir - sehr große Probleme mit den skandinavischen Namen. Außer die Hauptpersonen konnte ich die einzelnen Figuren nur sehr schlecht unterscheiden, ich bin ab und zu sogar zurückgesprungen, um Zusammenhänge wieder herzustellen. Das war etwas nervig, aber kommt bei mir bei so gut wie jedem skandinavischen Buch vor... Dem Lesegenuss hat es aber nur wenig geschadet.

So spannend das Buch auch war, am Ende gibt es leider einen Minuspunkt, denn ich habe das Ende nicht wirklich verstanden bzw. bleiben sehr viele Fragen offen, sodass ich richtig verwirrt war. Ich habe sogar über Facebook andere Leser gefragt, was denn jetzt damit gemeint war, aber anscheinend bin ich nicht die einzige, die ratlos zurückgeblieben ist. Schade!

Insgesamt hat mir das Buch einige sehr spannende Lesestunden beschert, vor allem das Zusammenspiel der Vergangenheit und die Auswirkungen auf die Gegenwart. Dadurch, dass aber das Ende doch sehr undurchsichtig war und mich ziemlich unbefriedigt zurückgelassen hat, muss ich einen Punkt abziehen: 4 Sterne!

Veröffentlicht am 04.08.2017

Guter Thriller, der für mich eher eine Krimi ist

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Das Cover und der Klappentext haben meine Entscheidung beeinflusst, dass ich mir dieses Buch geholt habe.

Der Schreibstil von Ingar Johnsrud ist flott, locker und sehr gut zu lesen. Die Sätze sind nicht ...

Das Cover und der Klappentext haben meine Entscheidung beeinflusst, dass ich mir dieses Buch geholt habe.

Der Schreibstil von Ingar Johnsrud ist flott, locker und sehr gut zu lesen. Die Sätze sind nicht zu kurz, aber auch nicht zu lang, sodass man ganz gut mit dem Lesen vorankommt. Der Spannungsbogen ist vom Anfang bis zum Ende sehr gut gegeben, das es mir leicht gefallen ist, das Buch in einem durchzulesen. Okay, Trinkpausen und Co mal eingeschlossen :)

Die Charaktere sind sehr unterschiedlich, wobei mich der Hauptprotagonist Frederik Beier am liebsten war. Die Nebencharaktere kamen auch nicht zu kurz und sind gut zusammengestellt geworden.

Nun möchte ich zum Inhalt bzw. der Handlungen und Themen im Buch kommen. Es beginnt sehr spannend mit dem Verschwinden von Annette Wetre, die Tochter der einflussreichen Politikerin Kari Lise Wetre. Annette soll sich bei einer Sekte aufhalten, aber ist seit längere Zeit nicht zu erreichen. Ebenfalls bekommt man als Leser bereits am Anfang einen Mord geschildert. Warum hat dieser Schütze diese Männer getötet? Frederik Beier wird zum Tatort geholt und außer der Leichen, sind keine anderen Anhänger mehr im Haus. Der Tatort ist der Wohnsitz der Sekte "Gottes Licht".
Das Buch fängt echt genial an, aber mit der Zeit wird es teilweise verwirrend, da zu viele Themen wie Religion, Politik und mehr eingespielt wird. Da hätte man etwas mehr auf einzelne Themen eingehen sollen. Als Leser bekommt man auch immer wieder einmal Szenen aus dem 2.Weltkrieg vorgesetzt, was jedoch für den weiteren Verlauf des Buches Sinn hat.

Im Großen und Ganzen ein spannendes Buch, aber ich persönlich würde es eher als Krimi ansehen, denn für einen echten Thriller, ist mir hier zu wenig Spannung und dieses gewisse "Angstgefühl" fehlte auch.

"Guter Thriller, den ich aber als Krimi sehe. Spannung für einen Krimi sehr gut, für einen Thriller leider zu wenig. Ich bin mal gespannt wie es dann beim nächsten Teil sein wird. Lesenswert."

Veröffentlicht am 29.07.2017

Religion vs Ideologie

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Bei „Der Hirte“ handelt es sich um Ingar Johnsruds Debütroman, dem ersten Teil einer Trilogie, der verschiedene Erzählstränge über drei Generationen und ca. 80 Jahre hinweg beinhaltet.

Die der Glaubensgemeinschaft ...

Bei „Der Hirte“ handelt es sich um Ingar Johnsruds Debütroman, dem ersten Teil einer Trilogie, der verschiedene Erzählstränge über drei Generationen und ca. 80 Jahre hinweg beinhaltet.

Die der Glaubensgemeinschaft „Licht Gottes“ angehörende Tochter einer norwegischen Politikerin wird von ihrer Mutter als vermisst gemeldet; unmittelbar danach entdeckt die Osloer Polizei, dass auf das Anwesen dieser Gemeinde ein Anschlag verübt wurde, bei dem es mehrere Tote gab und die Tochter weiterhin vermisst wird. Ermittelt wird in viele Richtungen, für die es Hinweise gibt; so kann z.B. ein Drogen- oder Glaubenskrieg nicht ausgeschlossen werden. Man ermittelt im gefährlichen religiösen Millieu, zieht das Streben einer anderen Gruppierung nach einem norwegischen Kalifat und religiöse, kulturelle Konflikte mit ein.
Ein anderer Handlungsstrang befasst sich mit einer Wiener Bruderschaft: Forscher, die sich um 1937 zusammenschlossen und in Bezug auf Rassenpflege wohl nicht immer einer Meinung waren, worauf sich diese Bruderschaft auflöste.


Der Thriller ist überwiegend spannend geschrieben und man mag ihn gar nicht mehr aus der Hand legen. Er behandelt so viele Themen über einen langen Zeitraum hinweg; zwangsläufig werden unzähliche norwegische und ungewohnte Namen erwähnt. Um hier den Überblick zu behalten, habe ich versucht, mir eine Liste der Namen anzulegen, was gar nicht so einfach war – und manchesmal habe ich den Überblick verloren. Ganz besonders zum Schluss, bei der Aufklärung, als verschiedene Varianten betrachtet wurden, fand ich es sehr schwierig, diesen komplett zu folgen. Die vielen Wechsel zwischen den Handlungssträngen fand ich zwischendurch auch schon mal anstrengend, denn bei vielen Kapiteln weiß man als Leser nicht sofort, über wen geschrieben wird, man muss sich erst einfinden und dann ist das Kapitel auch schon wieder beendet. Zum Ende des Buches bei ungefähr den letzten 50 Seiten fand ich vieles nicht mehr so ganz überzeugend, z.B. die äußerst detailliert beschriebenen Kampfszenen oder, dass eine geknebelte Frau dennoch deutlich sprechen kann (S. 467).

Fazit: Ein, wenn auch nicht immer voll überzeugendes, doch überwiegend spannendes und gut unterhaltendes Buch, bei dem es sich gar nicht so einfach unterscheiden lässt zwischen Gut und Böse, das auch die Gefahr des Missbrauches von wissenschaftlichen Errungenschaften darstellt und den steten Kampf zwischen Religion und Ideologie.

Veröffentlicht am 22.07.2017

Der Hirte

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Die Politikerin Kari Lise Wetre hat schon eine Weile nichts mehr von ihrer Tochter gehört und bittet die Polizei, sich der Sache anzunehmen. Kurz darauf geschieht etwas Furchtbares auf einem Hof vor den ...

Die Politikerin Kari Lise Wetre hat schon eine Weile nichts mehr von ihrer Tochter gehört und bittet die Polizei, sich der Sache anzunehmen. Kurz darauf geschieht etwas Furchtbares auf einem Hof vor den Toren Oslos, welcher Sitz der christlichen Sekte »Gottes Licht« ist. Fünf Männer wurden dort grausam dahingemetzelt. Als die Polizei eintrifft, ist sie erstaunt, denn der alte Hof entpuppt sich als Hochsicherheitstrakt und im Keller gibt es ein Labor. Wo aber sind die restlichen Mitglieder der Sekte, zu der auch Annette Wetre gehört?
Eine junge Frau wird vermisst. Auch wenn es sich um die Tochter einer bekannten Politikerin handelt, ist das nichts, was die Polizei besonders beunruhigt, denn Annette Wetre ist erwachsen und hatte keinen besonderen Draht zu ihrer Mutter. Doch dann nimmt die Sache Fahrt auf, denn auf dem Hof der Sekte geschieht ein Massaker und viele Mitglieder sind verschwunden. Nach und nach kommen Fakten über die Sekte ans Tageslicht, die erschreckend sind.
Es dauerte ein Weilchen, bis ich mich in die Geschichte hineingefunden habe, da einiges angerissen wird und sich erst später zusammenfügt. Es gibt Rückblenden in die Zeit des Zweiten Weltkrieges und eine geheimnisvolle Bruderschaft kommt ins Spiel. Es ist eine komplexe Geschichte, die die Aufmerksamkeit fordert. Die beschriebenen Grausamkeiten sind schwer zu verkraften.
Kommissar Frederik Beier wollte bei einem Brand helfen und hat dabei sein Leben aufs Spiel gesetzt. Das hat Spuren hinterlassen. Auch sehen ihn nicht alle Kollegen gerne bei diesen Ermittlungen. Dann bekommt Beier die Ermittlerin Kafa Ipbal an die Seite gestellt, was ihm nicht gefällt. Doch schon bald muss er feststellen, dass sie sehr fähig ist.
Aber auch die anderen Figuren sind sehr gut gezeichnet. Es waren interessante Charaktere, auch wenn mir die wenigsten sympathisch waren.
Ich finde, dass insgesamt eine ziemlich bedrückende Atmosphäre vorherrscht. Trotzdem hat mir der Thriller gut gefallen, denn die Handlung ist realistisch und logisch aufgebaut.
Meine Leseempfehlung für diesen spannenden Thriller.