Cover-Bild Ein Leben mehr
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12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Insel Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 192
  • Ersterscheinung: 06.03.2017
  • ISBN: 9783458361893
Jocelyne Saucier

Ein Leben mehr

Roman
Sonja Finck (Übersetzer)

Dies ist die Geschichte von drei alten Männern, die sich in die nordkanadischen Wälder zurückgezogen haben. Von drei Männern, die die Freiheit lieben. Eines Tages aber ist es mit ihrer Einsiedelei vorbei. Zuerst stößt eine Fotografin zu ihnen, sie sucht nach einem der letzten Überlebenden der Großen Brände, einem gewissen Boychuck. Kurze Zeit später taucht Marie-Desneiges auf, eine eigensinnige, zierliche Dame von achtzig Jahren. Die Frauen bleiben. Und während sie dem Rätsel um Boychucks Überleben nachgehen, entsteht etwas unter diesen Menschen, das niemand für möglich gehalten hätte.
Ein Leben mehr ist ein wundersam beseelter und berührender Roman, eine leidenschaftliche Hommage an die Liebe, die Freiheit und die Natur. Ein Roman wie das Leben selbst: traurig und schön.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.06.2023

Alter heißt nicht, das Leben nicht zu genießen

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Um ehrlich zu sein, bereue ich es sehr, das Buch nicht früher gelesen zu haben. Mein Bruder hat es geschenkt bekommen, gelesen und es mir weiterverschenkt. Und da er kein großer Leser ist, musste das was ...

Um ehrlich zu sein, bereue ich es sehr, das Buch nicht früher gelesen zu haben. Mein Bruder hat es geschenkt bekommen, gelesen und es mir weiterverschenkt. Und da er kein großer Leser ist, musste das was heißen, was das Buch angeht. Tatsächlich ist es einfach wunderbar. Von Fassungslosigkeit bis Tränen, war bei mir jede Gefühlsregung dabei. Sagt euch der große Brand von Matheson 1916 was? Mir nicht, so konnte mich das Buch noch was Neues lehren. Übrigens basieren die Ereignisse des Buches auf wahren Begebenheiten, nur mit geänderten Namen. Mein Herz hat das Buch sehr berührt, es zeigt, dass es gar nicht viel braucht, um glücklich zu sein. Und das es immer ein Leben mehr geben kann, denn wir entscheiden, ab wann unser Leben neu beginnt. Jedoch spielt der Tod auch eine große Rolle in der Story. Für mich ist das Buch ein absolutes Highlight und kriegt 10+/10 ⭐ und eine unbedingte Leseempfehlung 🙏🏻.

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Veröffentlicht am 11.09.2022

Eine wahnsinnig herzenswarme Lektüre

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Der Aussteiger-Roman „Ein Leben mehr“ der kanadischen Schriftstellerin Jocelyne Saucier ist mittlerweile vor 7 Jahren auf deutsch erschienen und steht auch schon seit einigen Jahren auf meiner Leseliste. ...

Der Aussteiger-Roman „Ein Leben mehr“ der kanadischen Schriftstellerin Jocelyne Saucier ist mittlerweile vor 7 Jahren auf deutsch erschienen und steht auch schon seit einigen Jahren auf meiner Leseliste. Jetzt bin ich endlich dazu gekommen, und muss sagen, dass es letztendlich mit zu einem meiner Jahreshighlights zählen wird.

Es geht um eine Gruppe in die Jahre gekommener Männer, die zurückgezogen in den Wäldern Kanadas lebt. In einer kleinen Einsiedelei aus einfachen, selbstgezimmerten Hütten nahe einer unbefestigten Straße und am Ufer eines Sees fristen sie einem abgeschiedenen Dasein in Freiheit und im Einklang mit der Natur. Die Freunde leben mit dem Wechsel der Jahreszeiten, die Sommer sind gesellig, die Winter rau und entbehrungsreich. Frauen gibt es in ihrem Leben schon lange keine mehr, bis eines Tages zuerst eine Fotografin, und kurze Zeit später eine über 80-Jährige Dame auf das Männergespann stoßen und den Lebensabend der Männer durcheinanderbringen.

Jocelyne Saucier hat einen berührenden Roman über den Freiheitsdrang, die Lebens- und Schaffenskraft der Freundschaft sowie der Liebe und vor allem über das Altern selbst geschrieben. Das Buch passt stimmungsmäßig perfekt in den Spätsommer und beginnenden Herbst, besticht durch liebevolle Charaktere, die vom Leben gezeichnet sind und durch eine melancholischen Grundton. Der Tod ist in den Gesprächen und im Alltag der Aussteiger stets allgegenwärtig, doch beginnt mit dem Auftauchen der zwei Frauen auch so etwas wie ein neues Leben. Geschickt wird hier Historie in die Handlung eingearbeitet, denn es geht immer wieder um die Großen Brände von Matheson im Jahre 1916 und die Legende eines Mannes namens Boychuck. Mythos wird mit Weisheit gemixt und macht das Buch zu einem sehr besonderen Leseerlebnis, das mich auch wegen gesellschaftskritischer Aspekte und der starken Naturbezogenheit stellenweise an Thoreaus „Walden“ erinnert hat. Volle Empfehlung von mir.

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Veröffentlicht am 28.06.2019

Wunderbar!!

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Es gibt so viele Sätze, Momente und Szenen, die die Schreibqualität der Autorin so famos unter Beweis stellen, dass man verblüfft und voller Emotionen, jedes Wort ein, zwei, ja sogar dreimal lesen muss, ...

Es gibt so viele Sätze, Momente und Szenen, die die Schreibqualität der Autorin so famos unter Beweis stellen, dass man verblüfft und voller Emotionen, jedes Wort ein, zwei, ja sogar dreimal lesen muss, um die verborgene Tiefe greifen zu können und danach möchte man keinen der Sätze jemals aus dem Gedächtnis verlieren.

Fazit:
Eine Geschichte, wie ein melodisch komponierte Musikstück, mit allen Facetten, die ein literarischer Roman, von herausragender Erzählkunst benötigt.
Ein Buch über Schmerz, das Leid des Lebens und dennoch ist dieses Buch nie hoffnungslos, sondern stets emotional und von einer kraftvollen Authentizität geprägt.

Als Leser kann man sich hier nur noch verbeugen und der großartigen Erzählkunst Jocelyne Saucier's lauschen!

Veröffentlicht am 01.07.2018

Ein Leben mehr

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Heute möchte ich euch ein Buch vorstellen, welches zwar nicht viele Seiten besitzt, dafür besitzt es aber etwas viel Wichtigeres: Tiefe. Dieses kleine, aber feine Buch beinhaltet mehr nachdenkliche Themen, ...

Heute möchte ich euch ein Buch vorstellen, welches zwar nicht viele Seiten besitzt, dafür besitzt es aber etwas viel Wichtigeres: Tiefe. Dieses kleine, aber feine Buch beinhaltet mehr nachdenkliche Themen, als manche Bücher mit weit höherer Seitenanzahl. Ich konnte dieser Geschichte so viel Positives entnehmen, dass ich eine ganze Zeit lang, gerade auch wegen dem nachdenklichen Aspekt, welchen dieses Buch mitbringt, dafür gebraucht habe.

Wir lesen in diesem Buch aus vielen unterschiedlichen Perspektiven, was uns einen sehr großen Überblick über die Geschichte gibt. Wir lesen hier von Dingen, über die ich so wie sie in der Geschichte erzählt sind, noch nie wirklich nachgedacht habe. Es passiert hier sowohl gutes als auch schlechtes, auch leicht beängstigendes begegnet uns. Alles in dieser Geschichte wirkt so real, dass man denkt es passiert hier um die Ecke. Die Charaktere, das Setting, die Umschreibungen, alle vorkommenden Ereignisse- es wirkt alles real.

Wir haben in diesem Buch als Protagonisten „die Fotografin“ und dieses Element, den Charakter dieser Geschichte, macht das ganze Buch unfassbar spannend. Denn wir erfahren sehr wenig über besagte Person, weshalb man die Geschichte so schnell wie möglich weiterlesen möchte, mit dem Gedanken: „Vielleicht erfährt man ja noch etwas über diese geheimnisvolle Person.“

Ich will euch das ganze Buch einfach an Herz legen, denn es war so unfassbar schön. Das umschreibt es eigentlich ziemlich gut: schön. Von den Charakteren über den Schreibstil und den Inhalt der Geschichte; es war einfach schön. Manchmal auch schrecklich schön, aber schön.

Veröffentlicht am 22.09.2017

Einer dieser Romane, die sich ins Herz brennen und deren Geschichten man nicht mehr vergisst ...

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Die Geschichte, die hier erzählt wird, ist so eigenwillig und besonders, dass man gar nicht anders kann, als einzutauchen und das Geschehen zu verfolgen.
Der Gedanke, über sein Leben und seinen Tod selbst ...

Die Geschichte, die hier erzählt wird, ist so eigenwillig und besonders, dass man gar nicht anders kann, als einzutauchen und das Geschehen zu verfolgen.
Der Gedanke, über sein Leben und seinen Tod selbst zu entscheiden, zieht sich wie ein roter Faden durch dieses Buch.
Dabei wirkt es aber trotz des Themas nicht schwermütig, sondern lebensbejahend.
Nebenbei erzählt es von Schicksalen, insbesondere den großen Bränden, die einst einer dieser drei Männer, sein Name ist Boychuck, erlebt hat.

Doch erzählt diese Handlung auch von der Gesellschaft und den empfundenen Zwängen, dem Altwerden, der Liebe zur Freiheit und Natur und der Sehnsucht nach Nähe.
Die Autorin nähert sich sensiblen Themen wie zum Beispiel der Selbstbestimmung über Leben und Tod feinfühlig an, bringt sie aber ohne große Umschweife direkt auf den Punkt.
Besonders bei der Erwähnung der großen Brände fiel mir dieses auf, da sie sehr detailliert beschrieben sind.
Es gab viele Szenen bei denen ich innehalten musste um zu verarbeiten was ich da las, denn die Schilderungen der Erlebnisse gingen mir ein wenig an die Substanz.

So klingt der Schreibstil in meinem Augen, trotz der direkten Ausdrucksweise dennoch poetisch, stimmungsvoll und berührend.
Und so verhält es sich auch mit den Charakteren.
Obwohl sie dem Leser im Verlauf der Handlung mit ihren Schicksalen näher kommen, bleiben sie zum größten Teil auf Distanz.
Dies mag vermutlich an dem Schreibstil und der Erzählperspektive liegen, denn die Fotografin bleibt zum Beispiel „die Fotografin“ und der Leser wird zum Beobachter.
Im Laufe der Zeit lernt man zwar verschiedene Personen kennen, doch letztendlich waren es nur Marie und Charlie, die mich so richtig intensiv berühren konnten und deren Entwicklung mich noch vollends in ihren Bann zogen.

Der Schreibstil ist wie bereits erwähnt, sehr direkt aber gleichzeitig auch sehr detailliert. Der Leser wird aufgrund der Erzählperspektive zum Beobachter.
Oftmals hallen bestimmte Sätze noch eine Weile nach weil sie so wunderschön klingen und ergreifen.
Vor allem ist der Schreibstil sehr bildhaft. Ob es sich um den Schauplatz handelt oder auch die Personen, die großen Brände und andere Details, von Anfang an hatte ich das Gefühl mittendrin zu sein.

Fazit
„Ein Leben mehr“ ist einer dieser Romane, die sich ins Herz brennen und deren Geschichten man nicht mehr vergisst.
Der Roman erzählt trotz der geringen Seitenzahl voller Tiefe eine ganz besondere Geschichte, mit ganz besonderen Menschen, und ist wunderschön und traurig zugleich, aber auch so kraftvoll und lebensfroh, dass man ihn noch lange in Erinnerung behalten wird.
Es ist eine Geschichte, die noch lange nachhallt und die ich jedem empfehle, der Lust hat, mal etwas Außergewöhnlicheres fernab des Mainstreams zu lesen.