Cover-Bild BETA
13,99
inkl. MwSt
  • Verlag: cbj
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Ersterscheinung: 25.02.2013
  • ISBN: 9783641098537
Rachel Cohn

BETA

Bernadette Ott (Übersetzer)

In ihrer Welt ist Menschlichkeit ein tödlicher Fehler

Elysia sieht aus wie ein normales Mädchen, aber sie ist kein Mensch. Sie wurde als Klon im Labor erschaffen, als Dienerin für die Reichsten der Reichen – ohne Seele und ohne Gefühle. Es sollte unmöglich sein, doch Elysia sieht die Abgründe in diesem Paradies, fühlt Wut, Angst … und Liebe. Niemand darf etwas merken, denn das würde ihren Tod bedeuten. Doch als ihr die einzige Chance auf Freiheit und Glück grausam entrissen wird, brechen all die verbotenen Gefühle unaufhaltsam an die Oberfläche ...

Die Hardcover-Ausgabe erschien unter dem Titel »BETA« bei cbj.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.02.2018

BETA

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Inhalt:

Die paradisische Insel Demesne gehört zu einer Inselgruppe, die nach einem gigantischen Vulkanausbruch unter dem Ozean entstanden ist, Tausende von Meilen von der Küste des Mainlands entfernt. ...

Inhalt:

Die paradisische Insel Demesne gehört zu einer Inselgruppe, die nach einem gigantischen Vulkanausbruch unter dem Ozean entstanden ist, Tausende von Meilen von der Küste des Mainlands entfernt. Der Ozean, der diese Insel umspült, wurde von Ingenieuren zu luxoriosen Meerespool umgewandelt, das Meer Ion. Die Luft wurde auch gleich noch verbessert.

Auf der Insel leben nur die super reichen Menschen. Klone wurde geschaffen um den Menschen hier zu dienen. Diese Klone sehen aus wie die Menschen, denen sie nachgebildet wurden, sie haben jedoch keine Seele und keine Gefühle, sie sollen nur ihre Arbeit verrichten und den Menschen dienen. Alle Klone haben auf der rechten Gesichtshälfte das violette Schwertlilientattoo und links bekommen sie später noch ein Tattoo, jeder ein anderes, das eine weitere Blume zeigt. Über einen Chip bekommen die Klone Informationen, wie sie sich zu verhalten haben.

Die Klone haben auch keinen Geschmack und benötigen zur Ernährung nur Erdbeershakes. In einer Boutique, die nicht nur Kleidung verkauft, sondern auch Klone, kauft Mrs Bratton Elysia. Elysia ist Dr. Lusardis Teenager-BETA-Version.Sie wir Mrs Brattons Gesellschafterin und erhält ihr zweites Tattoo „das Ranking“, es teilt allen mit, für welche Aufgaben der Klon eingesetzt wird.

Die heile Welt auf der paradiesischen Insel Desmesne wird gestört, als einige Klone defekt sind. Sie zeigen Gefühle und haben eine eigene Meinung. Elysia entdeckt, dass sie auch Gefühle hat und sie liebt Makkaroni mit Käse und Schokolade. Sie hat Erinnerungen an ihre First und sie verliebt sich…



Meinung:

Ich bin von dem Buch sehr begeistert. Es liest sich angenehm flüssig und fängt sehr interessant und auch spannend an. Ich war von Anfang an gefesselt. Was ist das für eine unglaubliche Insel mit dem Meer Ion? Eine ungewöhnlich Welt wird uns da vorgestellt. Klone, die Gefühle haben, gelten als defekte Klone. Elysia entdeckt, dass sie ebenfalls Gefühle hat und hält sich für defekt. Sie mag Makkaroni mit Käse und sie liebt Schokolade. Immer wieder hat sie Erinnerungen an ihre First und an deren geheimnisvollen Freund. Oder hat Elysia doch eine eigene Seele? Sie merkt auch, dass auf Desmesne das Leben nicht so paradiesisch ist, wie es scheint. Die Kids und auch die Klone nehmen Drogen, um sich besser zu fühlen.

Sie lernt eines Tages Tahir kennen und verliebt sich in ihn. Tahir hatte einen Unfall und hat sich danach sehr verändert behaupten seine Freunde.Elysia hat so eine Vermutung. Sie hat Erinnerungen an ihre First und auch an einen Schwimmer, wenn sie im Wasser ist. Was hat das wohl zu bedeuten?

Mir hat das Buch gefallen, es ist spannend und unterhaltsam geschrieben. Die Idee der Story gefällt mir auch sehr gut. Diese Insel Demesne und die Klone, die auch Gefühle haben und nicht nur dienen wollen. Die Sklaverei der Klone ist natürlich beängstigent. Das Buch ist aber spannend geschrieben. Einiges war für mich jedoch vorhersehbar. Das Ende war dann wieder etwas überraschend, obwohl ich es insgeheim doch vermutet hatte. Trotzdem bin ich sehr begeistert von dem Buch und bin gespannt auf die Fortsetztung.

Veröffentlicht am 17.12.2017

Paradiesisch gefährlich ...

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Das neuste Buch von Rachel Cohn führt die Leser auf eine Insel, dem Paradies der Megareichen.
In ihrer Geschichte “BETA” erzählt sie, durch die Protagonistin Elysia, die Geschichte eines Klons.
Diese ergreifenden ...

Das neuste Buch von Rachel Cohn führt die Leser auf eine Insel, dem Paradies der Megareichen.
In ihrer Geschichte “BETA” erzählt sie, durch die Protagonistin Elysia, die Geschichte eines Klons.
Diese ergreifenden 416 Seiten sind am 25.Februar 2013 im cbt - Verlag erschienen.
Mein Dank gebührt dem “Buch-Magazin” und dem Verlag für diesen tollen Zeitsprung ins Rezensionsexemplar.

Elysia - sie ist ein Klon und eine Teen-Beta.

Teen Betas gab es zwar schon insgeheim im Labor der Insel Demesme, aber bei Elysia ist selbst ihre Erschafferin Dr. Larissa Lusardi begeistert von ihrer perfekten Klonung.
Doch Elysia merkt, dass etwas mit ihr nicht stimmt - sie besitzt Erinnerungen von ihre “First“, der Toten aus der sie geklont wurde.
Zuerst ist es nur ein Gefühl, dann Eindrücke und später das Verlangen nach Nähe.
Klone dürfen keine Gefühle haben und schon gar nicht einen Sinn für Freiheit und Gleichheit - sie sollen dienen.
Dienen den reichsten Menschen auf dem Planeten, welche sich mit ihrem kleinen Paradies eine Abschottung zum Rest der Welt geschaffen haben.
Bei der Familie Bratton findet Elysia ein Zuhause und soll die älteste Tochter ersetzen.
Elysia empfindet immer mehr und mehr verbotene Gefühle, was würde passieren, wenn die Inselbewohner es herausfinden würden?

Noch immer spuckt mir im Hinterkopf dieses Buch herum, denn gerade die Grundidee ist es, die mich nicht loslässt.
Klonen - ein großes Wort und doch selbst in unserem Zeitalter passiert es.
Wie würden wir damit umgehen, wenn es Klone geben würde? Wie würden wir sie behandeln? Etwa auch als billige Arbeitskraft, nur um selbst das Leben zu genießen.
Und was gibt uns Menschen im Allgemeinen das Recht zu klonen? Aus reinem Wissensdurst oder durch die Freude Gott zu spielen?

Fragen über Fragen und alle nur hervorgebracht von Rachel Cohns Buch “BETA”!
Durch die Erzählsicht der Ich-Form brachte die Autorin mir ihrer Protagonistin sehr nahe und ich fühlte fast schon eine Verbundenheit mit ihr.

Elysia hat zum Anfang nur einen Sinn im Kopf - perfekt sein, denn wenn sie das nicht ist, würde sie als “defekt” angesehen werden und dürfte nicht bei den Brattons leben.
Mrs. Bratton ist am Anfang überaus sympathisch und scheint ihre Tochter Astrid sehr zu vermissen.
Was mir wieder einmal Fragen aufwarf, die leider nicht geklärt wurden, aber zum Glück ist dieser Teil der erste einer Reihe.
Gerade weil sie nur einen Chip besitzt, der nicht mal die Hälfte eines guten Wissensstandes beherbergt, ist es sehr lustig Elysias Gedankengänge begleiten zu können.
Trotz ihrer körperlichen sechzehn Jahre ist sie doch geistig noch ein Kind.
Aber sie lernt rasend schnell und entdeckt viele Dinge an sich, die ihr im Verlauf des Buches immer mehr helfen werden.

Die Nebencharaktere sind allesamt einwenig seltsam und ich vertraute keinem so richtig über den Weg.
Demesme wird als friedlich und paradiesisch bezeichnet, doch gerade bei den Treffen der hohen Damen merkte man die “Stutenbissigkeit” untereinander.
Elysia nutzt diese Treffen um, zuerst unwissentlich, besser informiert zu sein über die politische Lage in der Welt.
Außerhalb der Insel leben die Menschen nicht in Reichtum, sondern kämpfen um ihr überleben in den Großstädten.

BETA ist ein nachdenkliches Buch, dass die Leser ansprechen soll besser mit ihrer Welt umzugehen.
Zwar ist dieses Buch eine Dystopie, aber wer weiß schon was in naher Zukunft auf uns Menschen lauert und ob dann nicht auch wirklich Klone aus humanen Material gezüchtet werden - allein diese Vorstellung lässt mich erschaudern.

Rachel Cohn gelingt es nur durch Wort eine Welt zu gestalten, die paradiesisch aussieht, aber unter dessen Oberfläche es brodelt und vielleicht sogar ein Krieg zwischen Menschen und Klone nicht weit sein kann.

Rezension unter: www.dieSeitenfluesterer-unserBuchblog.blogspot.de
Copyright: dieSeitenfluesterer-unserBuchblog

Veröffentlicht am 02.11.2019

Wirkt nicht ganz ausgereift, vermag aber dennoch zu fesseln

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Demesne ist eine Inselgruppe mitten im Meer, entstanden nach einem Vulkanausbruch. Sie befindet sich tausende von Meilen von der Küste des Mainlands entfernt. Über das Mainland erfährt man nicht viel. ...

Demesne ist eine Inselgruppe mitten im Meer, entstanden nach einem Vulkanausbruch. Sie befindet sich tausende von Meilen von der Küste des Mainlands entfernt. Über das Mainland erfährt man nicht viel. Nur, dass es als politischer Zusammenschluss nach den sogenannten "Water Wars" entstand, über die auch nicht viele Informationen geliefert werden. Die schönste und größte Insel des Archipels wurde von den reichsten und bedeutendsten Männern des Mainlands gekauft und zu einem wahren Luxus-Paradies ausgebaut. Hier gibt es alles, was das Herz begehrt. Das Wasser des Ozeans hat heilende Kräfte. Zusätzlich wurde ein Pumpensystem entwickelt, das Premium-Sauerstoff in die Atmosphäre von Demesne bläst. Wer diese Luft atmet, fühlt sich gleich wie neugeboren. Logisch, dass bei einem so entspannenden und lockeren Leben auf der Insel niemand mehr Lust dazu verspürt, zu arbeiten. Aber auch dafür gibt es eine Lösung: Klone. Sie übernehmen ohne Widerwillen jegliche Arten von Arbeit.

Elysia, der weibliche Hauptcharakter, ist einer dieser glücklichen Klone, der den Menschen auf der Insel seine Dienste anbieten darf. Aber Elysia hat auch eine Besonderheit, die sie von den anderen Klonen unterscheidet: Elysia ist eine Beta, ein Klon eines Teenagers. Und diese Version ist noch nicht ganz ausgereift, ist eben nur eine Beta-Version. Bei einigen dieser Beta-Modelle wurden Defekte festgestellt: Die Klone beginnen, sich merkwürdig zu benehmen. Sie werden aggressiv, verhalten sich emotional. Es scheint fast so, als würden sie in die Pubertät kommen, wie ihre Firsts, den Menschen, von denen sie geklont wurden.

Elysias Aufgabe auf der Insel besteht darin, der Familie Bratton Gesellschaft zu leisten. Seit die große Tochter Astrid auf dem Mainland studiert, leidet die Familie unter der Lücke, die sie hinterlassen hat. Vor allem die kleine Liesel sehnt sich nach einer Freundin, mit der sie spielen kann. Doch Ivan, der große Sohn der Brattons, erhebt zuerst Besitzansprüche auf Elysia und ist vor allem von ihrem Aussehen begeistert. Elysia gelingt es, sich in die Familie zu integrieren. Natürlich, denn ihr wurde ein Chip eingesetzt, der in jeder Situation das richtige Verhalten vorgibt und auf jede Frage die passende Antwort weiß. Doch Elysia merkt, dass irgendetwas nicht mit ihr stimmt. Wieso tauchen vor ihrem geistigen Auge plötzlich Bilder auf, die der Erinnerung ihrer First entstammen müssen? Und wieso kann sie den unwiderstehlichen Geschmack von Schokolade wahrnehmen, obwohl Klone doch völlig gefühlskalt sein müssten? Ist sie etwa auch defekt?

Elysia begibt sich auf eine Reise, bei der sie nicht nur Wahrheiten über sich selbst, sondern auch über das System auf Demesne und die gefürchteten Rebellen erfahren wird. Sie ist ein ser authentisch gezeichneter Charakter. Am Anfang führt sie die ihr zugewiesenen Aufgaben wie ein gewöhnlicher Klon aus. Doch sobald sie die Veränderungen an sich bemerkt, beginnt sie, über die Klone und die Insel nachzudenken. Sie nimmt nicht mehr alles hin, sondern setzt sich mit der Realität auseinander. Auch wenn dadurch alles immer mehr darauf hinweist, dass sie ebenfalls defekt ist.

Die Handlung des Buches ist sehr vielschichtig. Es treten viele Charaktere auf, die für Abwechslung sorgen. Doch es fehlt stellenweise an Spannung. Rachel Cohn gelingt es zwar durchaus, ihre Leser zu überraschen. Aber dieses "Ich muss unbedingt wissen, wie es weiter geht"-Gefühl stellt sich nicht ein. Vielleicht liegt das aber auch am Schreibstil, der zwar sehr angenehm ist, dem aber das gewisse Etwas fehlt, um den Leser wirklich zu fesseln. Auch werden manche Szenen oder Dialoge wiederholt, was den Lesefluss etwas stört.

Auf jeden Fall erzählt "Beta" eine andere und neue Geschichte, mit der man so oder so ähnlich bislang nicht im Jugendbuch-Bereich überhäuft wird. Rachel Cohn hat eine gut konstruierte Handlung entwickelt, die logisch und nachvollziehbar ist. Auch die Liebesgeschichte in diesem Buch ist anders und speziell. Es tauchen einige Fragen während des Lesens auf, die den Lesefluss aufrecht erhalten. Nicht auf jede Frage gibt es eine Antwort. Besonders das Ende des Buches ist ein echter Cliffhanger und macht neugierig auf Band 2.

Mein Fazit:

"BETA" ist wie seine weibliche Hauptfigur nicht ganz ausgereift, vermag aber durchaus zu fesseln.

Veröffentlicht am 12.03.2019

Dystopische Welt, in der Klone die Dienstboten ersetzen

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Elysia stammt aus dem Labor; ihre „First“, der Mensch von dem sie geklont wurde, war eine starke Schwimmerin und ein hübsches Mädchen. Elysia ist ein Beta-Klon und einer der ersten „Teenager“-Klons überhaupt. ...

Elysia stammt aus dem Labor; ihre „First“, der Mensch von dem sie geklont wurde, war eine starke Schwimmerin und ein hübsches Mädchen. Elysia ist ein Beta-Klon und einer der ersten „Teenager“-Klons überhaupt. Sie wird von einer Frau gekauft, um deren Tochter zu „ersetzen“, die auf dem Mainland studiert. Außerdem soll sie mit ihrem neuen Bruder Ivan trainieren, um diesen fit für die Militärakademie zu machen und sich um die kleine Tochter Liesl kümmern.

Doch schon auf den ersten Seiten wird klar: Elysia ist anders als die gefühlsunfähigen Klone, denn sie empfindet etwas und diese Gefühle werden nach und nach mehr. Klone sollen Gefühle eigentlich nur imitieren, um menschlicher zu wirken, doch Elysia merkt schnell, dass sie anders ist. Das ist sehr gefährlich für sie, denn Klone mit Gefühlen werden nicht geduldet und sofort eliminiert.

Elysia verliebt sich sogar, doch plötzlich geschieht etwas Schreckliches und sie muss sich zur Wehr setzen.

Beta fängt eher ruhig an, doch der Leser „lernt“ die Welt der Klone und deren Besitzer durch Elysias Augen kennen, die am Anfang natürlich noch recht naiv ist und nicht viel von der Welt weiß. Trotzdem sieht man durch Elysias Augen die Ungerechtigkeit, die auf der Insel vorherrscht. Wer hat ein Recht auf Freiheit? Wer hat das Recht über andere zu bestimmen? Das sind die Kernfragen, um die sich Elysias Welt immer wieder dreht.

Im letzen Drittel des Buches kommt noch einmal viel Spannung auf und die Ereignisse überschlagen sich, erst als sie den Jungen Tahir kennenlernt und sich in ihn verliebt und anschließend als sie fliehen muss…
Das Ende ist offen und endet mit einem Cliffhanger, der es in sich hat. Ich bin auf jeden Fall sehr neugierig, wie es mit Beta weitergeht.
Ich hätte mir allerdings gewünscht, dass das Thema Klonen noch etwas näher beleuchtet wird. Denn das Konzept der „Seele“, welche die Klone nicht haben und die angeblich theoretisch „physisch“ übertragen werden kann, kam mir doch etwas suspekt vor.

Fazit: Dystopische Welt, in der Klone die Dienstboten ersetzen, doch für ihr Recht auf Freiheit kämpfen. Spannend!

Veröffentlicht am 05.02.2018

trotz kleinerer Schwächen ein mitreißender Auftakt zu einer Tetralogie, die man auf jeden Fall weiter lesen wird

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Mit BETA hat Rachel Cohn einen wirklich guten Serienauftakt geschrieben, der zwar ein paar kleine Schwächen aufweist und somit nicht perfekt ist, aber dennoch gute Unterhaltung bietet und den Leser durch ...

Mit BETA hat Rachel Cohn einen wirklich guten Serienauftakt geschrieben, der zwar ein paar kleine Schwächen aufweist und somit nicht perfekt ist, aber dennoch gute Unterhaltung bietet und den Leser durch eine mitreißende Handlung sowie eine interessante Protagonistin zu fesseln vermag.
In der, vermutlich relativ weit entfernten, Zukunft, die Rachel Cohn für dieses Werk kreiert hat, gibt es scheinbar unendlich viele neue technische Entwicklungen, einige davon sind von großer Bedeutung, andere nur Spielereien, und die Reichsten der Reichen haben sich ein vollkommen isoliertes und unabhängiges Inselparadies geschaffen, in dem sogar die Luft verbessert und das Meer um die Insel herum gebändigt wurde. Der größte Unterschied zwischen Demesne und dem Festland besteht aber in den Klonen, die auf der Insel zahlreich vertreten sind.

Es gibt verschiedene Arten von Klonen für verschiedene Tätigkeiten, doch jedem von ihnen wird nach deren Erschaffung das Gleiche erzählt: Sie seien eigentlich nur seelenlose Hüllen, die keine Gefühle empfinden können, keine eigenen Wünsche haben und nur dem Zweck dienen ihre Eigentümer zufrieden zu stellen. Sie müssen widerstandslos das tun, was ihre Besitzer von ihnen verlangen, andernfalls gelten sie als defekt und werden sofort eliminiert. Aber auch den nicht defekten Klonen steht früher oder später dasselbe Schicksal bevor, denn sie altern genauso wie Menschen und sobald ihr anfangs so makelloses Äußeres zu wünschen übrig lässt und sie die ersten „Verschleißerscheinungen“ zeigen, werden sie einfach beseitigt. Den Klonen selbst macht das natürlich nichts aus, denn sie empfinden ja ohnehin nichts – so die Ansicht der meisten Bewohner von Demesne.

Die jugendliche und sympathische Protagonistin Elysia ist solch ein Klon, allerdings eine Beta, ein noch nicht ganz ausgereiftes Testmodell. Direkt nach ihrer Erschaffung, als sie nur über die Informationen auf ihrem eingebauten Chip verfügt, glaubt sie natürlich alles, was ihr über sich selbst beigebracht wird. Sie freut sich sogar darüber gekauft zu werden und ihren Eigentümern dienen zu dürfen – was sollte sie auch sonst wollen? Immerhin hat ein Klon keine eigenen Wünsche und keinen anderen Zweck.
Nach und nach bemerkt sie jedoch, dass sie offenbar anders ist als andere Klone oder aber ihre Daten falsch sind. Sie ist ziemlich neugierig und wissensdurstig, kann menschliches Essen schmecken und, was am wichtigsten ist, sie hat sehr wohl Gefühle! Zunächst schämt sie sich dafür defekt zu sein und versucht es um jeden Preis zu verbergen, mit der Zeit bemerkt sie allerdings, dass sie bei weitem nicht der einzige Klon ist, der Gefühle, eigene Wünsche, Hoffnungen und Träume hat, und will nicht länger vorgeben emotionslos zu sein. Aus dem Wunsch einfach nur zu dienen, wird ein Wunsch nach Freiheit und Selbstbestimmung. Sie entwickelt, verständlicherweise, einen Hass auf die Menschen, die sie wie eine Sklavin behandeln und sie ohne zu zögern wie eine Maschine entsorgen würden, wenn sie von ihrem Innenleben wüssten.

Es ist teilweise wirklich erschreckend, wie manche Menschen mit ihren Klonen, die sich rein äußerlich nur durch ihre Tattoos sowie die fuchsiafarbenen Augen von ihnen unterscheiden, behandeln. Das Leben eines Klons hat für sie keinerlei Wert und ein Klon, der Gefühle zeigt, ist unerwünscht und wird sofort beseitigt. Wobei letztere sogar fast noch Glück haben, denn einige von ihnen werden zurück zu ihrer Schöpferin gebracht und dort auf grausamste Weise bei vollem Bewusstsein seziert um herauszufinden, was angeblich schief gegangen ist.
Zu diesen Menschen zählen leider auch die Mitglieder aus Elysias Familie, die sie, solange sie die brave, vorbildliche Tochter spielt, herzlich aufgenommen haben, sie aber ohne zu zögern eliminieren würden, falls das nicht mehr der Fall sein sollte. Für sie ist Elysia im Grunde nicht mehr als ein hübsches Spielzeug, das sich ihrem Willen bedingungslos zu unterwerfen hat, wie auch immer dieser Wille aussehen mag.

Glücklicherweise gibt es aber auch Menschen mit einem Gewissen, die gegen die Versklavung der Klone sind und aktiv dagegen vorgehen, indem sie die Klone bei ihrer Revolte unterstützen, was Elysia jedoch erst im späteren Verlauf der Handlung herausfindet. Sie wollen ihre Rechte stärken und ihnen dabei helfen selbst über ihr, ganz und gar nicht wertloses, Leben bestimmen zu dürfen. Sie verschließen die Augen nicht einfach vor der Wahrheit und wissen, dass viele Klone sehr wohl Gefühle haben und nicht wie Gegenstände behandelt werden wollen. Leider sind diese Menschen, insbesondere auf Demesne, aber noch in der Unterzahl.

Die Handlung selbst ist, zumindest zu Beginn, noch nicht allzu spannend, allerdings dennoch interessant. Anfangs dreht sich erst einmal alles um Elysias Leben bei ihren neuen Eigentümern und wie sie bei ihnen eine völlig neue, faszinierende Welt entdeckt. Dementsprechend dauert es eine ganze Weile bis Elysia bemerkt, dass das perfekte Paradies doch gewisse Makel hat – z.B. der exzessive und folgenschwere Drogenkonsum der gelangweilten Jugendlichen – und sie anfängt gegen gewisse Umstände aufzubegehren. Diese Entwicklung ist sehr schön zu beobachten und dauert selbstverständlich etwas länger. Elysia mag vielleicht das Äußere einer Sechzehnjährigen haben, hat aber logischerweise noch nicht die Erfahrungen sammeln können, die eine normale Jugendliche in dem Alter bereits gesammelt hat und braucht daher Zeit um alle Zusammenhänge zu begreifen und zu erkennen, dass sie in vielerlei Hinsicht belogen wurde.

Zum Ende hin, als sich die Ereignisse geradezu überschlagen, kommt dann trotzdem noch richtig Spannung auf und auf den letzten Zeilen wird man mit einer vollkommen unerwarteten Situation konfrontiert, mit der man so, im Gegensatz zu ein paar anderen vorherigen Geschehnissen, definitiv nie gerechnet hätte, die einige Annahmen völlig über den Haufen wirft und dafür sorgt, dass man den zweiten Teil am liebsten sofort im Anschluss lesen würde.

Wirklich kritikwürdig ist eigentlich nur, dass Rachel Cohn es ab und zu ein wenig übertreibt und es dadurch manchmal einfach zu viel des Guten ist. Gerade in den letzten Kapiteln wird man mit ein paar Wendungen überrascht, die alle zusammen genommen etwas überladen wirken und einen schon fast überfordern, genauso wie Elysia. Ein paar Details bzw. Entwicklungen der Zukunftsvision in BETA, wie z.B. dass es irgendwo im Weltall eine menschliche Kolonie gibt, was ohnehin nur zweimal am Rande erwähnt wird, hätte man ferner ruhig weglassen können, falls es in den folgenden Bänden keine wichtige Rolle mehr spielt, was zu bezweifeln ist. Das Klonen sowie die zahlreichen Veränderungen der natürlichen Bedingungen auf und um Demesne sind nämlich allein schon vollkommen ausreichend. Des Weiteren werden bestimmte, nicht ganz unwichtige Begebenheiten, wie z.B. die Water Wars, einer angeblich sehr wichtigen Periode in der Menschheitsgeschichte, nur genannt, aber leider nicht näher erläutert, obwohl man gern mehr darüber erfahren hätte. Wozu etwas zur Sprache bringen, auf das man dann überhaupt nicht näher eingeht? Etwas missglückt ist außerdem die Liebesgeschichte zwischen Elysia und einem anderen Klon, da er im Gegensatz zu ihr, außer unter Einfluss von Drogen, keine Gefühle (für sie) hat, was er ihr sogar sagt, und man daher nicht ganz nachvollziehen kann, warum Elysia sich ausgerechnet in ihn verliebt.


FAZIT

Insgesamt ist BETA trotz kleinerer Schwächen ein mitreißender Auftakt zu einer Tetralogie, die man auf jeden Fall weiter lesen wird. Die Welt, die Rachel Cohn, erschaffen hat, ist äußerst interessant und da man im ersten Teil natürlich noch nicht alle Antworten erhalten hat, sondern etliche neue Fragen aufgeworfen wurden, gibt es in den folgenden Bänden noch viel zu entdecken und genug Geheimnisse zu enthüllen. Vor allem die Wendungen auf den letzten Zeilen werden daher dafür sorgen, dass man schon jetzt neugierig auf die Fortsetzung ist und sie freudig erwartet.