Toller Auftakt
Ich mag es, wenn Krimis mehr sind als reine Unterhaltung – wenn sie neben Spannung auch historische Tiefe bieten und gesellschaftliche Fragen stellen. Genau das gelingt Ralf Lano mit seinem Buch „Ein Echo ...
Ich mag es, wenn Krimis mehr sind als reine Unterhaltung – wenn sie neben Spannung auch historische Tiefe bieten und gesellschaftliche Fragen stellen. Genau das gelingt Ralf Lano mit seinem Buch „Ein Echo aus stählerner Zeit“. In diesem Kriminalroman versetzt uns der Autor in die bedrückende Nachkriegszeit des Jahres 1946 in der Eifel. Als ein vermeintlicher Minenunfall passiert, vermutet der junge Schmied Karl Bermes einen Mord. Er beginnt auf eigene Faust zu ermitteln und stößt auf Geheimnisse, die tief in die Vergangenheit reichen.
Der Roman überzeugt besonders durch seine beklemmende Atmosphäre und ein authentisches Nachkriegsszenario. Die Eifel wird eindringlich dargestellt: Hunger, Not und das Misstrauen zwischen Einheimischen und Flüchtlingen prägen den Alltag. Der Autor nutzt diesen Hintergrund perfekt für seine Geschichte und erschafft Figuren, deren Ängste und Hoffnungen glaubwürdig wirken. Karl Bermes ist dabei kein typischer Ermittler, sondern ein Mensch, der einfach nur Antworten sucht. Gerade diese Perspektive macht die Geschichte spannend und realistisch.
Die Stärke liegt auch in den gut ausgearbeiteten Nebenfiguren, die mit ihren Zweifeln und Ängsten die damalige Zeit eindringlich widerspiegeln. Dabei entwickelt sich ein Krimi, der sich vor allem um Schuld, Verantwortung und die Folgen von Kriegstraumata dreht.
Ralf Lano ist mit „Ein Echo aus stählerner Zeit“ ein intensiver Krimi gelungen, der mit einem ungewöhnlichen Protagonisten und eindrucksvoller historischer Atmosphäre punktet. Es ist eine Geschichte, die zum Nachdenken anregt und gleichzeitig spannend erzählt ist. Eine klare Empfehlung für alle, die Krimis mit Tiefgang lieben.
Fazit: Für Fans von historischen Krimis, aber auch für Leser:innen, die nach einem etwas anderen Ermittler suchen, ist dieses Buch eine Empfehlung. Der Schreibstil ist eingängig, die Atmosphäre dicht, der Fall spannend.
10/10 – Ein gelungener Auftakt – bitte mehr davon!