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Veröffentlicht am 22.04.2025

Spiel mit dem Feuer

Devil's Kitchen
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An dem Buch hat mich besonders gereizt, dass die Geschichte im Milieu der Feuerwehr spielt und dass ausgerechnet unter diesen "Helden" ein paar schwarze Schafe ihr Unwesen treiben sollen. Andererseits ...

An dem Buch hat mich besonders gereizt, dass die Geschichte im Milieu der Feuerwehr spielt und dass ausgerechnet unter diesen "Helden" ein paar schwarze Schafe ihr Unwesen treiben sollen. Andererseits ist die Tarnung, im Schutze eines Brandeinsatzes einen Raub zu begehen, ziemlich genial und, wie sich im Verlaufe der Handlung zeigt, sehr ausgeklügelt. Kein Wunder dass der Trupp der Engine 99 bisher nicht gefasst werden konnte. Dies soll nun die freiberufliche Ermittlerin Andy Nearland als eingeschleuste Undercover-Feuerfrau ändern. Doch private Gefühle und Machtspielchen mit ihrem Vorgesetzten sowie unerwartete Sympathien machen diesen Einsatz zum persönlichsten und gefährlichsten ihrer Karriere.
Obwohl die Handlung gut durchdacht und mit vielen Wendungen unvorhersehbar und überraschend war, fehlte mir das "Mitfiebern". Trotz oder vielleicht auch gerade wegen ihrer emotionalen Ausbrüche war mir Andy immer irgendwie suspekt und ich hatte Probleme, ihren Charakter wirklich glaubwürdig zu finden. Die Team-Mitglieder der "Bande" waren mir zu stereotyp gezeichnet, vor allem Enzo mit seinem Macho-Gehabe ging mir schnell auf die Nerven, Jake war so jämmerlich dass ich nicht nachvollziehen konnte wieso er überhaupt noch dabei war. Ben war mir zu sehr auf Anti-Hero getrimmt, da fand ich dann immerhin die aufgedeckte Wahrheit am Ende realistisch, um das Bild zurechtzurücken. Einzig Matt konnte voll überzeugen, da er wirklich vielschichtig und nicht so schwarz-weiß dargestellt wurde.
Insgesamt war dieser Thriller zwar unterhaltsam und spannend, wirkt aber trotz des ungewöhnlichen Settings zu "Mainstream". Auch finde ich es sehr schade, dass die Titel mittlerweile nur noch in den USA spielen, denn gerade das australische Flair der ersten Bücher hat mir besonders gut gefallen.
Fazit: durchaus unterhaltsamer Thriller, der aber für mich persönlich nur das mittelmässige Schlußlicht in der Riege der Fox-Bücher bildet.

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Veröffentlicht am 14.04.2025

Liebe auf Umwegen

Dünenküsse
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Antonia geht es gut auf dem Hof ihres Vaters, mit ihrem Sohn Max und ihrem besten Kindheitsfreund Tristan. Doch dann passiert was eines Tages kommen musste: Antonias Jugendliebe Niklas tritt wieder in ...

Antonia geht es gut auf dem Hof ihres Vaters, mit ihrem Sohn Max und ihrem besten Kindheitsfreund Tristan. Doch dann passiert was eines Tages kommen musste: Antonias Jugendliebe Niklas tritt wieder in ihr Leben, und dass ausgerechnet er, der inzwischen erfolgreiche Musiker, Max' Vater ist, weiß niemand - nicht einmal er selbst. Doch die Umstände führen dazu, dass Antonia nicht nur ihm, sondern auch Max reinen Wein einschenken muss - wenn das doch nur so einfach wäre. Und wieso verhält sich Tristan, dessen Freundin Mascha auf die Insel ziehen wird, auf einmal so merkwürdig ihr gegenüber? Verwicklungen, Geheimnisse, Streitigkeiten Familiendramen - Antonia rutscht von einem Fettnäpfchen ins Nächste und in ihrem Ehrgeiz, alles richtig zu machen, niemanden vor den Kopf zu stossen und dabei immer schön die Kontrolle zu behalten, steht sie sich vor allem selbst im Weg. Leider war mir gerade Antonia dabei nicht so sympathisch wie ich es gerne gehabt hätte, und viele ihrer Entscheidungen konnte ich nicht nachvollziehen, vor allem was ihren Sohn und die Wahrheit über den Vater anging. Aber vermutlich lässt sich das aus der Distanz aus auch viel leichter beurteilen als wenn man wie sie selbst mittendrin steckt im Gefühlschaos.
Fazit: die meist vorhersehbare Handlung bietet gelungene Wohlfühlunterhaltung, auch wenn die Hauptfigur nicht ganz nach meinem Geschmack war.

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Veröffentlicht am 11.04.2025

Intensiv und erbarmungslos

Die weite Leere
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Nachdem ich zuvor schon Teil 2 gelesen hatte, habe ich mich gefreut nun die Vorgeschichte lesen zu können und wie Chris Cherry zu Sheriff Cherry wurde. Anfangs haben mich die vielen Charakter wieder etwas ...

Nachdem ich zuvor schon Teil 2 gelesen hatte, habe ich mich gefreut nun die Vorgeschichte lesen zu können und wie Chris Cherry zu Sheriff Cherry wurde. Anfangs haben mich die vielen Charakter wieder etwas irritiert, aber dann bin ich sehr schnell ins Buch eingestiegen und konnte es gar nicht mehr aus der Hand legen. Die Story erinnert wieder sehr stark an einen modernen Western Noir, und die Handlung war sehr charakter-basiert, aber auch mit action-geladenen Schießereien und Blutvergießen auf beiden Seiten. Bei fast allen Figuren verschwimmen die Grenzen zwischen schwarz und weiß, lediglich Chris Cherry wirkt wie der lonesome Cowboy der hartnäckig an das Recht glaubt und dieses nach bestem Gewissen verteidigt. Dass er dabei immer wieder selbst in die Schusslinie aus Gewalt und Korruption gerät, ist dabei unvermeidlich und konsequent. Am Schluss habe ich mich riesig gefreut, dass eine meiner weiblichen Hauptfiguren den Sprung in die Fortsetzung geschafft hat (was ich ja eigentlich schon wusste). Auch hier war es faszinierend den "Werdegang", vor allem aber die innere Stärke und Entschlossenheit dieser jungen Frau zu beobachten.
Fazit: intensiv und erbarmungslos erzählt der Autor einen modernen Western vor der immer noch wilden Kulisse von Texas.

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Veröffentlicht am 08.04.2025

Und täglich grüßt die Hexe

Beneath the Ivy - The Witches of Silvercrest Coven - Romantische Hexen-Cozy-Fantasy mit magischem Farbschnitt nur in der 1. Auflage
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Unter den vielen Hexen- und Magiebüchern, die derzeit auf dem Markt sind, hat mich dieses besonders angesprochen, da hier noch die "Zeitblase" hinzukommt, die Marissa einen einzigen Tag wiederholt erleben ...

Unter den vielen Hexen- und Magiebüchern, die derzeit auf dem Markt sind, hat mich dieses besonders angesprochen, da hier noch die "Zeitblase" hinzukommt, die Marissa einen einzigen Tag wiederholt erleben lässt. Das ist einfach mal etwas Neues - und auch die Möglichkeit, über Spiegel zu kommunizieren, Dinge hindurchzureichen oder gar selbst von Spiegel zu Spiegel zu springen hat mich sofort begeistert. Aber das Beste war einfach die Wiederholung dieses einen Tages und wie Marissa (und ich beim Lesen auch) erst langsam merkt, was eigentlich los ist und warum. Das war eine wirklich gut durchdachte Handlung, die jede Menge Spannung bot. Die Familiengeschichte von Marissa war sehr geheimnisvoll und letztlich auch herzzerreißend, aber da es sich um Cosy Fantasy handelt kann man natürlich von einem Happy End ausgehen, auch wenn die Geschichte durchaus ihre dunklen Momente hat und nicht nur 'gemütlich' daher kommt (zum Glück). Gut fand ich auch, dass es zwar auch eine Romanze gibt (und nicht nur eine), diese aber in Maßen dosiert ist und die Handlung nicht dominiert. Der Schreibstil war mir manchmal etwas zu jugendlich, was aber auch der Tatsache, dass die Geschichte von Marissa erzählt wird, geschuldet ist. Da macht sich wohl der Altersunterschied zur Leserin bemerkbar ;)
Fazit:das Buch bietet eine sehr abwechslungsreiche und originelle Variante einer Hexengeschichte.

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Veröffentlicht am 07.04.2025

Zwei starke Frauen in Hamburg

Elbnächte. Die Lichter über St. Pauli
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Rein äusserlich reiht sich dieser historische Roman in die Riege der vielen Titel ein, die derzeit auf den Markt geworfen werden, und ich finde es sehr schade, dass das Cover so generisch wirkt und vor ...

Rein äusserlich reiht sich dieser historische Roman in die Riege der vielen Titel ein, die derzeit auf den Markt geworfen werden, und ich finde es sehr schade, dass das Cover so generisch wirkt und vor allem: dass es nur eine Frau abbildet. Schliesslich geht es im Buch gleich um zwei starke Frauen, die ihren Weg in der damals noch von Männern dominierten Weg gehen. Da ist zum einen Louise, die von einem zum anderen Tag mittellose Witwe wird. Obwohl sie aus gutem Hause kommt und gebildet ist, ist sie anfangs noch sehr naiv und weltfremd. Das wird aber ausgeglichen durch Ella, die aus der Prostitution nach Hamburg geflohen ist. Ella weiß sich in jeder Lage zu helfen, ist sehr praktisch veranlagt und hat zudem ein riesengroßes Herz. Zusammen ergänzen sich die beiden Frauen hervorragend, und so ist es kein Wunder, dass sie das Beste aus ihrer Misere machen wollen - und werden!? Besonders gut gefallen hat mir, dass eine gehörige Portion Krimi im Roman enthalten ist, denn mit der Geschichte rund um Louises Ehemann und dem Mord an einem Juwelier, der zu einer Jugendbande führt, liefert die Geschichte auch jede Menge Spannung. Als Gegengewicht zu den beiden Frauen gibt es zudem Paul, den ehemaligen Polizisten, dem das Ermitteln aber immer noch im Blut steckt und dessen Wege sich mit denen von Louise und Ella (vor allem Ella) kreuzen. Ich freue mich, dass eine Fortsetzung bereits angekündigt wurde, denn diese Geschiche verdient auf jeden Fall eine Fortsetzung.
Fazit: ein rundum gelungener, spannender und mitreißender Roman, der mich wirklich begeistert hat.

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