Cover-Bild Wackelkontakt
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18,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Hanser, Carl
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 09.01.2025
  • ISBN: 9783446283619
Wolf Haas

Wackelkontakt

Roman
Funkenschlagend und spannend bis zum finalen Kurzschluss – »der neue Wolf Haas ist ein Wunder. Bitte ganz unbedingt lesen.« Adam Soboczynski, Die Zeit

Franz Escher wartet auf den Elektriker. Seine Steckdose hat einen Wackelkontakt. Um sich die Zeit zu vertreiben, liest er ein Buch über den Mafia-Kronzeugen Elio Russo. Elio sitzt im Gefängnis und wartet auf die Entlassung. Er hat so viele Leute verraten, dass er um sein Leben fürchtet. Aus Angst liegt er nachts wach und liest ein Buch. Es handelt von Franz Escher. Der wartet auf den Elektriker. Seine Steckdose hat einen Wackelkontakt.
Wolf Haas' neuer Roman zündet ein erzählerisches Feuerwerk: Was beginnt wie zwei halbwegs übersichtliche Lebensgeschichten, verwirbelt sich zu einem schwindelerregenden Tanz - mit einem toten Handwerker, familiären Verstrickungen und vielen ungelösten Geheimnissen, funkenschlagend und spannend bis zum finalen Kurzschluss.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.04.2025

Haas-genial

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Während Franz Escher auf den Elektriker wartet, der seine Steckdose mit Wackelkontakt reparieren soll, vertreibt er sich die Zeit mit einem Buch über den Mafioso Elio Russo. Dieser sitzt im Gefängnis und ...

Während Franz Escher auf den Elektriker wartet, der seine Steckdose mit Wackelkontakt reparieren soll, vertreibt er sich die Zeit mit einem Buch über den Mafioso Elio Russo. Dieser sitzt im Gefängnis und soll ins Zeugenschutzprogramm, da er zahlreiche seiner Mafiakollegen verraten hat. Während er auf sein neues Leben wartet, schmökert er in einem Buch über einen Begräbnisredner namens Franz Escher - uns so beginnt die Geschichte zweier Männer, die sich lesend kennenlernen.

Wolf Haas beweist mit "Wackelkontakt" aufs neue seine schriftstellerische Genialität. Als ich von der Story hörte, dachte ich mir: wie soll das funktionieren? Geht dieser Kreisel auf? Ja, er tut es, sowas von! Die Übergänge von dem einen Charakter auf den anderen funktionieren fließend, ohne dass man den Anschluss verliert. Bis zum Schluss weiß man nicht, ob die beiden Männer sich jemals treffen werden und wie alles zusammenhängt, die Spannung bleibt durchgehend hoch.

Haas' Sprache ist wie gewohnt pointiert und schwarzhumorig, seine Figuren haben allesamt einen liebevollen Hau, man muss sie einfach mögen, so schrullig sie auch sind. Zu keinem Zeitpunkt ist mir langweilig geworden, ich wollte einfach weiterlesen und weiterlesen, nicht mehr ausbrechen aus dieser Dauerschleife - stets mit einem Lächeln auf den Lippen. Dem ersten Anschein nach sind Haas' Wackelkontakt-Figuren gar nicht tiefgründig, aber das täuscht - mit seiner besonderen Beobachtungsgabe skizziert er schräge Charaktere, die so Nahe an der Realität liegen, dass man sich sicher ist, sie würden existieren. Und vielmehr sollte man auch gar nicht sagen. Sondern "Wackelkontakt" einfach lesen. Es ist ein absurder Genuss!

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Veröffentlicht am 04.04.2025

Literarisches Puzzlespiel

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Wegen des psychedelischen Covers hätte ich diesen tollen Roman fast nicht gelesen, beim Draufschauen wird mir sofort schwindlig. Zum Glück hat mich die Begeisterung anderer Leser neugierig gemacht.

Der ...

Wegen des psychedelischen Covers hätte ich diesen tollen Roman fast nicht gelesen, beim Draufschauen wird mir sofort schwindlig. Zum Glück hat mich die Begeisterung anderer Leser neugierig gemacht.

Der Trauerredner Franz Escher wartet auf den Elektriker, weil seine Steckdose einen Wackelkontakt hat. Dabei liest er ein Buch über den Mafia- Kronzeugen Elio Russo. Der sitzt im Gefängnis und wartet auf den Beginn seines Zeugenschutzprogramms. Weil er nicht schlafen kann, liest er ein Buch. Darin geht es um den Trauerredner Franz Escher, der in seiner Wohnung auf den Elektriker wartet, weil eine Steckdose Wackelkontakt hat.

Was hier so kompliziert kling, ist in der Tat eine ziemlich verschachtelte Geschichte, in der die Perspektiven und Zeitebenen ständig wechseln. Sie ist jedoch so gekonnt konstruiert, dass ich ihr mühelos folgen konnte. Zwei Lebensläufe werden gleichzeitig erzählt und doch nicht, denn während der langsame Franz Escher nur ein paar Tage durchlebt, sind es beim gewitzten Elio Russo mehrere Jahre.

Die beiden Erzählstränge bewegen sich immer weiter aufeinander zu, bis…das darf ich hier nicht verraten, um niemandem den Spaß zu verderben.

Wolf Haas hat eine unterhaltsame intelligente Geschichte geschaffen, die Elemente aus Krimi, Liebesgeschichte und Gesellschaftsroman enthält. Wie ein Puzzle setzt sie sich Stück für Stück zusammen. Dabei kommt es immer wieder zu überraschenden Wendungen, so dass ich durch die Seiten geflogen bin.

Besonders gut gefallen haben mir Haas‘ leichtfüßiger Schreibstil und sein Sprachwitz, der weder vor Bankern noch vor der Mafia Halt macht. Es war von der ersten bis zur letzen Seite ein großes Lesevergnügen.


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Veröffentlicht am 10.03.2025

Originelle Geschichte, die zwei Handlungsstränge geschickt miteinander verknüpft

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Wegen eines Wackelkontakts seiner Küchensteckdose hat Franz Escher einen Elektriker bestellt, der allerdings auf sich warten lässt. Zum Zeitvertreib liest er ein Buch, dessen Hauptfigur Elio Russo ist, ...

Wegen eines Wackelkontakts seiner Küchensteckdose hat Franz Escher einen Elektriker bestellt, der allerdings auf sich warten lässt. Zum Zeitvertreib liest er ein Buch, dessen Hauptfigur Elio Russo ist, ein Mafioso, dem für seine Aussage als Kronzeuge ein Platz im Zeugenschutzprogramm zugesichert wurde. Da er die Rache der Mafia fürchtet, kann Elio im Gefängnis nicht schlafen, um sich abzulenken liest er ein Buch - welches von Franz Escher handelt, der auf den Elektriker wartet....

"Wackelkontakt" von Wolf Haas ist eine faszinierende Geschichte in der die beiden Handlungsstränge auf raffinierte Weise miteinander verflochten werden. Obwohl dieses Buch so gar nicht zu meinem üblichen Leseschema passt, hat mich der Klappentext bereits so neugierig gemacht, dass ich es unbedingt lesen wollte - und ich wurde nicht enttäuscht. Wie in dem Bild "Drawing Hands" des Künstlers M.C. Escher (das wohl auch für den Autor als Inspiration gedient hat, denn es kommt im Buch als Geschenk für den jungen Franz Escher vor, das einst die Puzzle-Leidenschaft des Protagonisten geweckt hat), stehen beide Realitäten gleichberechtigt nebeneinander und es ist für den Leser nicht ersichtlich, wo das Ganze seinen Anfang nahm.

Die Figuren fand ich sehr originell konstruiert, niemand ist ein wirklicher Sympathieträger, doch jeder ist auf seine eigene verschrobene Art interessant. Einige - zunächst scheinbar nebensächliche - Details tauchen plötzlich in dem anderen Erzählstrang auf, so wird die Handlung immer dichter miteinander verwoben. Obwohl besonders in der zweiten Buchhälfte manche Mafia-Klischees eingearbeitet sind, die mich an den einen oder anderen Hollywood-Film erinnerten, hebt sich dieses Buch in meinen Augen deutlich aus der Vielfalt der literarischen Werke heraus, die ich in den letzten Jahren kennen gelernt habe. Für diesen ausgefallenen Roman, der mich von der ersten bis zur letzten Seite bestens unterhalten hat, spreche ich daher eine begeisterte Leseempfehlung aus.

Fazit: Die originelle Geschichte mit den beiden Protagonisten, die übereinander in Büchern lesen, hat mich vom ersten Moment an fasziniert - die Verbindung die der Autor zu einem Bild von M.C. Escher knüpft, fasst das Lesegefühl meiner Meinung nach perfekt zusammen. Dieses einzigartige Lesevergnügen empfehle ich gern weiter.

Veröffentlicht am 09.03.2025

Ein Buch wie ein Escher-Gemälde

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Das Cover ist ja mal speziell, in dem Fall bin ich tatsächlich froh, dass ich mit dem E-Book nicht die ganze Zeit darauf sehen muss. Falls man es schafft, das Puzzle zum Cover (das es ja gibt) zu Ende ...

Das Cover ist ja mal speziell, in dem Fall bin ich tatsächlich froh, dass ich mit dem E-Book nicht die ganze Zeit darauf sehen muss. Falls man es schafft, das Puzzle zum Cover (das es ja gibt) zu Ende zu puzzeln, Hut ab!

Aber das Cover passt einfach perfekt zum Buch.
Es geht um Escher, der auf einen Elektriker wartet. Und der Name ist nicht zufällig gewählt, denn der Wartende heißt so wie der berühmte Künstler, der vor allem für seine schier endlos wirkenden Bilder bekannt ist. Und so ist auch das Buch.
Escher liest also beim Warten, ein Buch über einen Mafiosi. Dieser wiederum liest im Gefängnis über einen gewissen Escher, der auf einen Elektriker wartet.

Was sich etwas seltsam anhört, entwickelt sich wie ein Escherses Bild mit der Zeit zu einem Gesamtkunstwerk.
Sensationell, was Haas sich hier ausgedacht hat.
Es macht großen Spaß mitzulesen, wie Haas an den losen Enden beiderseits zieht und sich die Geschichte immer mehr aufrollt und immer mehr ineinandergreift.
Bis zum ebenfalls sehr zufriedenstellenden Ende.

Großes Lesevergnügen!

Veröffentlicht am 15.02.2025

Raffiniert in Szene gesetzte Verschränkungen

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Wolf Haas beweist mit seinem Roman 'Wackelkontakt' einmal mehr sein außergewöhnliches Talent, eine Geschichte zu erzählen, die neben ihrem beeindruckendem, großartigen Unterhaltungswert den zugleich verwirrenden ...

Wolf Haas beweist mit seinem Roman 'Wackelkontakt' einmal mehr sein außergewöhnliches Talent, eine Geschichte zu erzählen, die neben ihrem beeindruckendem, großartigen Unterhaltungswert den zugleich verwirrenden wie strukturell einzigartigen Bildern vom M. C. Escher folgt, die Puzzleteilchen für Puzzleteilchen sich zu einem Gesamtbild formen, den Betrachter dennoch rätselnd beim Erfassen der Struktur des Aufbaus und seiner ausstrahlenden Wirkung in Gedanken versunken zurücklassen.
Franz Escher, ein Protagonist des Buches, mit dem wahrscheinlich nicht ganz zufällig gewählten Namen, wartet auf den Elektriker, der einen Wackelkontakt in seiner Küche reparieren soll. Während der Wartezeit auf den Handwerker, vertieft er sich in die Lektüre über Elio Russo, einem Mafia Gangster, der auf die Umsetzung seines Zeugenschutzprogramms im Gefängnis wartet und dabei sich ebenfalls lesend die Zeit mit einem Buch über jenen Franz Escher vertreibt, der, wie wir bereits wissen, auf den Elektriker wartet. Gefesselt an den Verlauf der wechselseitig mit viel Humor erzählten Handlung, bekam ich einen immer tieferen Einblick in das Leben der beiden, das sich schließlich zu einem Gesamtbild fügt, mit der Fragestellung – Kann das überhaupt sein?
Ich gebe dem Buch sehr gern meine Leseempfehlung.

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