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MarieausE

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.12.2025

Warmherzig mit Längen

Der Tag, an dem Barbara starb
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Margaret ist 89, verwitwet und zunehmend vergesslich. Als ihre Nachbarin und Freundin Barbara ermordet wird und eine Aufklärung durch die Polizei nicht in Sicht ist, nimmt Margaret zusammen mit ihrem Teenie-Enkel ...

Margaret ist 89, verwitwet und zunehmend vergesslich. Als ihre Nachbarin und Freundin Barbara ermordet wird und eine Aufklärung durch die Polizei nicht in Sicht ist, nimmt Margaret zusammen mit ihrem Teenie-Enkel selbst die Ermittlung auf. Denn Barbara hat ihr kurz vor ihrem Tod etwas wichtiges gesagt, nur kann sich Margaret einfach nicht erinnern.

Das Buch ist trotz Mord und Ermittlungen kein klassischer Krimi.
Es geht um Margaret, ihre Trauer um den verstorbenen Mann und die Beschwerden des Alters sowie das Gefühl, seiner Familie zunehmend zur Last zur fallen.
Das alles nimmt großen Raum ein - aber auf eine warmherzige und schön lesbare Weise. Das habe ich so zwar nicht erwartet, hat mir aber gut gefallen, ich konnte mich gut in Margaret hineinfühlen und es ist auch gut, mal in die Lebenswelten von alten Menschen einen Einblick zu bekommen.

Besonders mochte ich den Enkel James, der definitiv ein Oma-Kind ist und stets zu Margaret hält, auch wenn seine Mutter und Margarets Tochter zunehmend genervt von dem steigenden Betreuungsaufwand ist (was man aus ihrer Perspektive schon auch sehr gut nachvollziehen kann).

Aber natürlich geht es nicht nur darum, sondern auch um die Aufklärung des Mords. Hier hat das Buch aber seine Schwächen, das zog sich im Mittelteil doch ganz schön. Einen Spannungsbogen gab es nicht wirklich - hier ist noch Luft nach oben.

Insgesamt habe ich das Buch gern gelesen, gemächlich und mit Pausen, aber dennoch.
Wenn man gemütliche Bücher mag, kann ich es empfehlen, wenn man einen spannenden Krimi erhofft, eher nicht.

Veröffentlicht am 28.11.2025

Eher für Rea Garvey-Ultras

Before I met Supergirl
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Rea Garvey und vor allem Reamonn haben mich in meiner Jugend musikalisch begleitet.
Jetzt gibt es Einblicke in Rea Garveys Jahre als junger Erwachsener.
Wie der Titel schon andeutet, geht es um die Zeit, ...

Rea Garvey und vor allem Reamonn haben mich in meiner Jugend musikalisch begleitet.
Jetzt gibt es Einblicke in Rea Garveys Jahre als junger Erwachsener.
Wie der Titel schon andeutet, geht es um die Zeit, bevor Reamonn mit „Supergirl“ so berühmt wurde.

Ich habe das Hörbuch gehört und das erste Kapitel wird von Rea Garvey himself eingesprochen - auf englisch. Das hat mich in der Einschätzung meiner Englisch-Kenntnisse stark auf den Boden der Tatsachen zurückgebracht. Zum Glück hat dann ab dem zweiten Kapitel Simon Jäger auf deutsch übernommen.
Trotzdem gefällt mir die Idee sehr und es ist bereichernd, auch Rea im Original hören zu können. Die Entscheidung, dann aber ins Deutsche zu wechseln war eine gute Entscheidung.

Inhaltlich waren die 600 Minuten nicht ganz so spannend wie erhofft. Die wilde Jugend im konservativen Irland der damaligen Zeit, die große Familie mit vielen Geschwistern, der Vater in gehobener Position und der Einstieg in die Musikerkarriere war zwar nicht uninteressant, aber auch nicht so fesselnd, dass es mich zehn Stunden lang durchgängig fasziniert hat.

Fazit: Eher etwas für Ray Garvey-Ultras

Veröffentlicht am 13.11.2025

Berührend - ganz dicke Weiterempfehlung

Und mir bleibt der hässliche Hund
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Felix ist in Therapie, weil er Eltern und Schwester bei einem Unfall verloren hat. Nur der Familienhund, der so hässlich ist und mit dem Felix bislang so gar nichts anfangen konnte, ist ihm geblieben. ...

Felix ist in Therapie, weil er Eltern und Schwester bei einem Unfall verloren hat. Nur der Familienhund, der so hässlich ist und mit dem Felix bislang so gar nichts anfangen konnte, ist ihm geblieben. Felix und Hund trauern - aber zum Glück lernt Felix in der Therapie den gleichaltrigen Mo kennen. Verbunden durch Trauer, Ängste und Panikattaken werden sie Freunde. Aber was für Freunde!

Das Buch ist mein persönlicher Überraschungsvolltreffer. Es ist so tragisch, aber nicht von einer Schwere, die einem die Kehle zuschnürt, zwischendrin ist es ganz leicht, dann wieder muss man heftig schlucken - und hat so viele Facetten von Freundschaft und Liebe.
Die aufrichtige Freundschaft zwischen zwei Jungs, die Schreckliches durchmachen, die Liebe eines Hundes zu seinem Herrchen, die der Tante zum Neffen, die erste Teenagerliebe, Freundschaften, die Familie ersetzten. Hach!
Das alles so wunderbar erzählt, dass man immer weiter lesen mag.

Absolute Weiterempfehlung!

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Veröffentlicht am 08.11.2025

Besser geht Kinder-Fantasy nicht

Cassandra Morgan, Band 1 - Der goldene Schlüssel
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Das Buch hat mich ja schon optisch völlig verzaubert. Das Cover mit den glitzernden Gold-Elementen, die je nach Lichteinstrahlung richtiggehend leuchtend, der Buchschnitt und auch im Inneren des Buches ...

Das Buch hat mich ja schon optisch völlig verzaubert. Das Cover mit den glitzernden Gold-Elementen, die je nach Lichteinstrahlung richtiggehend leuchtend, der Buchschnitt und auch im Inneren des Buches setzt sich die aufwändige und schöne Gestaltung fort.
Passend zum Genre Kinderfantasy und das wurde hier so klasse umgesetzt, dass ich hin und weg bin.


Es geht um Cassandra, die in einem fürchterlichen Internat leben musste, weil ihre Mutter verschwunden ist und nun aber von ihrer Tante aufgenommen wurde. Sie erfährt, dass sie eine Hexe ist und dass es neben England noch ein weiteres Land gibt, Faerie. Dort leben magische Wesen, die aber leider alles andere als freundlich und den Menschen und Hexen wohlgesonnen sind.

Zum Glück hat Cassandra Freunde gefunden und dann gibt es noch den manchmal etwas grummelige Kater, der ihr zur Seite steht. Denn nicht nur dass Cassandra die Hexenprüfung am Ende des Sommers bestehen muss, nein, es gilt auch die verschwundenen Kinder zu retten und ihre Mutter wiederzufinden! Große Aufgaben für die Junghexe.

Das Buch ist perfekt für die Zielgruppe ab zehn Jahren geeignet. Es ist ein richtig schöner dicker Schmöker, an dem man lange lesen kann, aber durch die größere Schrift und Zeilenabstände sehr gut lesbar. Man kann es aber natürlich auch prima vorlesen, geht vielleicht auch schon mit etwas jüngeren Kindern.

Ich bin auch deshalb so begeistert, weil das Buch total spannend ist, ohne dass es sehr gruselig oder brutal wird. Hut ab, das geht also auch.
Dazu gibt es fliegende Besen, Hexenprüfungen, einen dunklen bösen Wald, fiese Gesellen, magische Tiere, hach, es ist einfach rundum gelungen.
Mir als Erwachsene hat es so gut gefallen, dass ich den nächsten Band auf jeden Fall weiterlesen möchte. Denn auserzählt ist es noch lange nicht.

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Veröffentlicht am 01.11.2025

Zweifelhafte Enemies-to-Lovers-Geschichte

Falling Like Snow
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Ivy muss nach dem Tod ihres Vaters aus der geliebten Heimat Kanada ins heiße Kalifornien ziehen. Der beste Freund ihres Vaters nimmt sie auf. Leider ist da auch noch der Sohn des Hauses, Mason, der Ivy ...

Ivy muss nach dem Tod ihres Vaters aus der geliebten Heimat Kanada ins heiße Kalifornien ziehen. Der beste Freund ihres Vaters nimmt sie auf. Leider ist da auch noch der Sohn des Hauses, Mason, der Ivy zu hassen scheint.

Bei dem Buch ist mir meine Leidenschaft für schöne Cover und Buchschnitte etwas zum Verhängnis geworden. Denn optisch finde ich das Buch wunderschön.

Der Inhalt hat mir leider nicht gefallen. Der Umgang zwischen Ivy und Mason ist für mich sehr problematisch. Ja, es ist eine Enemies to Lovers-Story, klar, aber wie das hier abläuft, das ist für mich eindeutig darüber. Wir sprechen hier von einer Altersgruppe ab 14 Jahre, für die das Buch empfohlen wird.
Ivy kann Mason nicht leiden, fühlt sich gleichzeitig aber stark von ihm angezogen. Er behandelt sie aber mehr als ätzend, es ist Gewalt im Spiel. Trotzdem ist sie hin und weg - ich finde das echt problematisch, was wird da jungen Leserinnen für eine Botschaft vermittelt?

Auch ansonsten ist mir hier einfach alles zu viel des Guten. Um Ivys Vater gibt es ein großes Geheimnis und wie sich die Geschichte da dann weiter entwickelt, das ging schon stark in Richtung Actionthriller. Auch hier mit Szenen, die nicht für 14-Jährige geeignet sind.
Selbst ein harmloser Strandbesuch kann hier nicht ohne großes Drama von statten gehen.

Zu Gute halte ich dem Buch, dass es packend geschrieben ist. Obwohl ich die Handlung ja fürchterlich fand, es liest sich schon gut. Es ist spannend und die Landschaft Kanadas und Ivys Zuhause war auch schön geschildert.
Vielleicht bin ich auch einfach zu alt für das Buch?

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