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MarieausE

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.05.2025

Unheimlich spannend

Seven Ways to Tell a Lie
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Ein Video geht viral in der Stadt Wayne in den USA: ein Schulbus stürzt in eine Schlucht und geht in Flammen auf. Niemand überlebt.

Jonah ist fassungslos, denn er sitzt lt. Video in dem Bus. Nur ist dem ...

Ein Video geht viral in der Stadt Wayne in den USA: ein Schulbus stürzt in eine Schlucht und geht in Flammen auf. Niemand überlebt.

Jonah ist fassungslos, denn er sitzt lt. Video in dem Bus. Nur ist dem nicht so, es handelt sich um Deepfake. Und bald wird klar, dass es nicht bei dem einen Video bleibt. Immer mehr von Jonas Highschool-Freunden werden Opfer davon, denn in den Videos werden schlimme Geheimnisse publik.

Ich habe - als Erwachsene - das Buch durchgesuchtet, es ist so dermaßen spannend gewesen, dass ich es kaum weglegen konnte.
Eigentlich ist es ja ein Jugendthriller. Die Themenwahl mit Deepfake und Co passt perfekt, allerdings ist das Buch in meinem Augen sehr brutal. Deshalb würde ich die Altersempfehlung von 13 Jahren so nicht bestätigen, es sind Szenen mit Gewalt und gegen Ende hin wird es schon sehr heftig, das vermutet man anfangs nicht.

Die Fünfzehnjährige im Haus fand es hingegen zwar auch heftig, aber „schon noch ok“, deshalb wäre meine Empfehlung erst ab 15 Jahre.

Veröffentlicht am 18.05.2025

Kurzzusammenfassung statt Reise zu berühmten Orten

Schauplätze der Weltliteratur
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An das Buch hatte ich komplett anderer Erwartungen.
Ich habe mir ein explizites Auseinandersetzen mit den Orten der vorgestellten Bücher vorgestellt, so wie es der Titel auch verspricht.

Stattdessen ist ...

An das Buch hatte ich komplett anderer Erwartungen.
Ich habe mir ein explizites Auseinandersetzen mit den Orten der vorgestellten Bücher vorgestellt, so wie es der Titel auch verspricht.

Stattdessen ist es eine Kurzzusammenfassung auf jeweils zwei bis vier Seiten inklusive hochwertiger Illustrationen. Das ist inhaltlich dann so knapp, dass es nicht mal für einen Deutsch-Aufsatz reicht.

Gegliedert ist das Buch zeitlich, nicht geographisch.
Beginnend mit Werken von von 1817 bis 1920, den "Romantischen Aussichten" geht es über die "Kartierung der Modernen" in die Jahre 1924 bis 1951, über die "Nachkriegspanoramen" von 1953 bis 1982, bis wir dann schließlich ankommen bei den "Zeitgenössischen Schauplätzen", die zwischen 1982 und 2019 angesiedelt sind.

Für mich ist das eher ein Kanon von wichtigen (und teilweise mir auch völlig unbekannten) Bücher, die ich mir für ein späteres Rentenleben mit viel Zeit vielleicht einmal vornehme. Durch die Kurzvorstellung kann man ganz gut selektieren, welches Buch es auf die "will ich lesen-Liste" schaffen könnte.

Optisch gefällt mir das Buch sehr gut, die Abbildungen der Originalcover auf der jeweiligen Buchseite finde ich auch total interessant.
Als Coffee Table Buch auf dem Wohnzimmertisch zum Angeben bei Besuchen macht es sich auch prima - nur den eigentlich erhofften Inhalt, den vermisse ich hier.

Trotzdem drei Sterne, weil es zum ab und an darin schmökern schon hübsch ist.

Veröffentlicht am 18.05.2025

Berlin-Vibes abseits der Insta-Spots

Achtzehnter Stock
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Das Buch beweist, dass man gar nicht immer viele Seiten braucht, um eindringlich zu erzählen.
Mit gerade mal 210 Seiten hat mich Sara Gmuer hier mitgenommen in das Leben im Plattenbau in einer eindeutig ...

Das Buch beweist, dass man gar nicht immer viele Seiten braucht, um eindringlich zu erzählen.
Mit gerade mal 210 Seiten hat mich Sara Gmuer hier mitgenommen in das Leben im Plattenbau in einer eindeutig nicht gentrifizierten Ecke in Berlin. Sie hat mich nicht nur mitgenommen, es hat mich auch mitgenommen über Wandas Leben zu lesen.
Wanda ist 25 und lebt mit ihrer fünfjährigen Tochter Karlie im achtzehnten Stock in der Platte.

Sie will da um jeden Preis weg, weigert sich, Hilfe vom Amt anzunehmen, was allgemeines Unverständnis in ihrem Umfeld auslöst, das sich damit abgefunden hat, von Hartz 4 zu leben.
Ihre Freundinnen, Ming, Esther und Aylins Mutter kümmern sich, wobei es schon bezeichnend ist, dass Aylins Mutter namenlos bleibt und nur als "Mutter von" eine Existenz hat, obwohl sie Wanda ständig zur Seite steht.

Ein Buch über die Hoffnung auf ein besseres Leben und den Realitätscheck, schnörkellos geschrieben, ergreifend und voll von Mutterliebe.
Berlin-Vibes fernab der geschleckten Insta-Viertel - absolut lesenswert!

Veröffentlicht am 16.05.2025

Rundum überzeugend

Die Ernährungs-Docs – Unsere 100 besten Anti-Bauchfett-Rezepte
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Meine Hosen wurden immer enger und irgendwann kam der Tag, an dem es so nicht mehr weiterging. Punktgenau bin ich dann auf das Buch hier gestoßen und es hat mir tatsächlich noch mehr Motivation für Veränderungen ...

Meine Hosen wurden immer enger und irgendwann kam der Tag, an dem es so nicht mehr weiterging. Punktgenau bin ich dann auf das Buch hier gestoßen und es hat mir tatsächlich noch mehr Motivation für Veränderungen gegeben!

Anfangs gibt es etwas Input, warum insbesondere das sogenannte viszerale Fett so gefährlich ist. Das war mir in der Fülle (harhar - Wortwitz!) so nicht klar und hat mir tatsächlich die Augen geöffnet und mich ehrlich gesagt auch ein wenig geschockt. Aber das war der nötige Kick, Veränderungen anzugehen.

Dann folgen wertvolle Tipps, wie man dem Bauchfett an den Kragen geht. Es gibt keine schnelle Wunderwaffe, so viel nehme ich schon vorneweg und auch wenn Ernährung natürlich der Hauptfaktor ist, ist es damit nicht getan.

Dann kommt der große Rezeptteil, gegliedert nach Frühstück, Hauptgerichte, Kleine Gerichte und sogar Süßes.

Und da bin ich wirklich begeistert. Die Auswahl ist riesig und auch Vegetarier*innen werden hier fündig. VIel Veggie, viele Fisch, aber auch Fleischgerichte. Für reine "Vollfleisch-Esser" auf den ersten Blick vielleicht etwas mager in der Auswahl, aber Tofu lässt sich ja auch durch Hühnchen ersetzten, wenn man sich gar nicht auf die Anregungen der Rezepte einlassen möchte.
Für mich ist es perfekt. Wir essen wenig Fleisch, aber ab und an schon und ich habe hier unzählige Rezepte gefunden, die mich ansprechen.

Den Frühstücksblock finde ich zwar nicht sehr alltagstauglich, weil es schon etwas aufwändiger in der Zubereitung ist. Für Wochenende sind aber schöne Anregungen dabei und unter der Woche kann man sich aus den Rezepten auch ganz schnelle Varianten ableiten.
Was ich hier spannend fand, war die Vielzahl an unterschiedlichen "Flocken", durch die man sich mal durchprobieren kann. Total abwechslungsreich, Hirse, Quinoa, Buchweizen, Erdmandelflocken, aber auch Müsli mit Zucchini (das ist eines der wenigen Rezepte, an die ich mich nicht rantraue, da sagt mein Kopf "igitt").

Richtig gepunktet haben bei mir die Hauptgerichte. Es sind alles richtige Mahlzeiten in ordentlicher Portionsgröße, manchmal habe ich die Portion gar nicht geschafft, so viel war es (und Vielfraß ist mein zweiter Vorname).
Geschmeckt hat es mir auch sehr gut!
Weil alles so schön bunt schon an Zutaten war, hatte ich auch beim Kochen schon gute Laune.

Alles andere als ein trauriges Diät-Verzicht-Buch, ganz große Kochbuchliebe hier bei mir

Veröffentlicht am 14.05.2025

Aus der Zeit gefallen

Campion. Tödliches Erbe
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Margery Louise Allingham (1904-1966) war eine englische Schriftstellerin - von der ich bis zu dieser Buchvorstellung noch nie etwas gehört hatte. Nachdem sie aber wie Agatha Christie zu den „Queens of ...

Margery Louise Allingham (1904-1966) war eine englische Schriftstellerin - von der ich bis zu dieser Buchvorstellung noch nie etwas gehört hatte. Nachdem sie aber wie Agatha Christie zu den „Queens of Crime“ zählen soll, wurde ich neugierig.
Und leider enttäuscht.

Das Buch um den Detektiv Albert Campion beginnt noch spannend. Ein sich von seiner Familie gelöster, ehemals wohlhabender, nun aber mittelloser junger Mann, ein sehr wertvolles Familienerbstück, eine Bande von Kunstdieben und der Charme britischer Kriminalromane längst vergangener Zeiten.

Doch das nutzt sich relativ schnell ab und es bleibt ein nur sehr mäßig spannender Krimi, der sich zieht und aus heutiger Sicht eher einen verstaubten als nostalgisch- charmanten Eindruck auf mich machte. Sehr unbefriedigenden fand ich auch die Art der Auflösung.

Nein, das war leider kein Buch für mich.