Märchenhafte Fortsetzung
Cursed – Der Fluch des Mondes (Gilded 2)Für Serilda scheint die Lage aussichtsloser denn je zu sein, der Erlkönig zwingt sie, seine Frau zu werden und die Lüge zu verbreiten, dass das Kind, das sie erwartet, seines ist. Um die Geister der Kinder ...
Für Serilda scheint die Lage aussichtsloser denn je zu sein, der Erlkönig zwingt sie, seine Frau zu werden und die Lüge zu verbreiten, dass das Kind, das sie erwartet, seines ist. Um die Geister der Kinder aus ihrem Heimatdorf zu beschützen, muss sie das böse Spiel mit machen, obwohl sie sich insgeheim in jeder Minute nach Gild sehnt. Außerdem beobachtet sie voller Sorge, dass der Erlkönig sich bereit macht, beim Endlosmond einen der alten Götter einzufangen, ein Vorhaben, das Serilda unbedingt verhindern möchte. Doch kann es ihr und Gild gelingen, die finsteren Pläne des Unsterblichen zu durchkreuzen?
"Cursed – Der Fluch des Mondes" von Marissa Meyer ist der zweite Band einer äußerst fantasievollen Märchenadaption, die mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt und begeistert hat. Zum Verständnis sehe ich es als unabdingbar an, zunächst den ersten Band "Gilded - Die Versuchung des Goldes" gelesen zu haben, da die Ereignisse unmittelbar aufeinander aufbauen. Schon im ersten Buch hatte mich die düstere und märchenhafte Atmosphäre bezaubert, genau so wie die Protagonistin. Serilda und auch der freundliche "Poltergeist" Gild waren mir schnell ans Herz gewachsen, zwischendurch konnte ich es kaum erwarten, endlich in den zweiten Band einzutauchen. Angelehnt an das Märchen vom Rumpelstilzchen entwickelt die Geschichte dennoch ihren ganz eigenen Charakter und hat mir damit einige wirklich wundervolle Lesestunden beschert.
Der Schreibstil hatte mich schon im ersten Teil für die (mir damals noch unbekannte) Autorin eingenommen, auch die Fortsetzung macht Lust, noch weitere Werke von Marissa Meyer kennen zu lernen. Ein paar Kleinigkeiten fand ich zwar etwas vorhersehbar, dem Lesevergnügen hat das meiner Meinung nach aber keinen Abbruch getan - im Gegenteil, ich habe mich gefreut, als sich eine Tatsache bewahrheitet hat, die ich bereits ein paar Kapitel vorher vermutet hatte. Trotz der düsteren Stimmung - die in meinen Augen ganz typisch für die Märchen der Brüder Grimm ist - fand ich Serildas Figur immer von Hoffnung umgeben, was mir die ganze Zeit über ein positives Lesegefühl vermittelt hat. Für diese wunderbare Märchenadaption spreche ich daher gern eine Leseempfehlung aus.
Fazit: Angelehnt an ein bekanntes Märchen der Brüder Grimm gelingt es der Autorin, eine ganz eigene Geschichte zu erzählen, die mir trotz der düsteren Hintergrundstimmung stets ein entspanntes, positives Leseerlebnis bereitet hat, den zweiten Band empfehle ich mit der selben Begeisterung weiter, wie es auch schon beim Vorgänger der Fall war.