Profilbild von hapedah

hapedah

Lesejury Star
offline

hapedah ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit hapedah über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.04.2024

Eine wirklich erstaunliche Verschwendung meiner Lesezeit

The April Story – Ein wirklich erstaunliches Ding
0

Eines Nachts entdeckt April mitten auf einem New Yorker Bürgersteig eine riesige Skulptur und veröffentlich mit Hilfe ihres besten Freundes Andy ein Video der fremdartig und doch ästhetisch anmutenden ...

Eines Nachts entdeckt April mitten auf einem New Yorker Bürgersteig eine riesige Skulptur und veröffentlich mit Hilfe ihres besten Freundes Andy ein Video der fremdartig und doch ästhetisch anmutenden Statue auf Youtube. Als sie am nächsten Morgen aufwacht, steht die Netzgemeinde Kopf, denn überall auf der Welt sind in Großstädten gleichzeitig identische Statuen aufgetaucht, insgesamt gibt es 64 "Carls", wie April ihre Entdeckung kurzerhand benannt hatte. Innerhalb weniger Tage wird April zur absoluten Berühmtheit auf sämtlichen Social Media Kanälen und die Fernsehsender des Landes reißen sich um Interviews mit ihr. Doch die mediale Aufmerksamkeit um die rätselhaften Skulpturen, die mit menschlichen Mitteln weder bewegt noch zerstört werden können, ruft auch Verschwörungstheoretiker auf den Plan, die die Ängste der Bevölkerung schüren und April in ungeahnte Gefahr bringen.

"The April Story – Ein wirklich erstaunliches Ding" von Hank Green ist ein Roman, der mich recht zwiegespalten zurück gelassen hat. Den Teil der Handlung, der sich um den ganzen Medienzirkus gedreht hat, habe ich (ohne irgendwelches Insiderwissen zu besitzen) als authentisch dargestellt empfunden. Der Autor führt selbst gemeinsam mit seinem Bruder einen erfolgreichen Youtube-Channel, daher kann ich mir gut vorstellen, dass er eigene Erfahrungen in die Geschichte einfließen ließ. Umso zynischer wirkt der Rat von Aprils Agentin, dass sie doch ein Buch veröffentlichen sollte, denn damit könne man die mediale Berühmtheit in deutlich mehr Gewinn ummünzen.....ein Schelm wer Schlechtes dabei denkt.....

Positiv möchte ich auf jeden Fall den Schreibstil bewerten, ich wurde bereits mit den ersten Zeilen ins Geschehen hinein gezogen und mochte den E-Reader bis zum Ende kaum noch zur Seite legen. Das Rätsel um die Skulpturen hat mich sogar noch mehr gefesselt, als die rasanten Veränderungen in Aprils Leben, meine Gedanken sind ständig um die (wahrscheinlich außerirdischen) Figuren gekreist. Negativ muss ich anmerken, dass mich dieses Buch unangenehm daran erinnert hat, warum ich seinerzeit die Fernsehserie "Akte X" nicht mochte - nicht dass es (abgesehen von dem Verdacht auf außerirdische Aktivitäten) irgendwelche Gemeinsamkeiten in der Handlung gegeben hätte. Die Art, wie die Spannung geschürt wurde und ich ständig den Eindruck hatte, die Auflösung wartet hinter der nächsten Ecke - nur um schlussendlich ohne irgendeine Erklärung stehen gelassen zu werden, hat mich allerdings in genau dem selben Maße frustriert.

Obwohl es in einigen Rezensionen angedeutet wurde, konnte ich keine Anhaltspunkte finden, dass es eine Fortsetzung geben wird, für mich hat sich die Geschichte auch fertig erzählt angefühlt. So bin ich trotz der fesselnden Schreibweise unzufrieden zurück geblieben, in meinen Augen bleibt da auch nicht genügend Stoff übrig, aus dem man einen zweiten Band schaffen könnte. Daher gibt es von mir nur einen mittelprächtige Bewertung und keine Leseempfehlung.

Fazit: Die spannende Handlung und der mitreißende Schreibstil hätten dieses Buch zu einem Highlight machen können, das schwammige Ende hat mich dann allerdings so enttäuscht zurück gelassen, dass ich wünschte, diesen Roman gar nicht erst begonnen zu haben.

Veröffentlicht am 24.04.2024

Sanfte Romantik und ein Hauch Fantasy in historisch wirkendem Ambiente

Divine Rivals
0

Nachdem ihr Bruder an der Front vermisst wird und ihre Mutter mehr und mehr dem Alkohol verfällt, schreibt Iris Winnow für die Oath Gazette, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Dabei hofft sie sehr ...

Nachdem ihr Bruder an der Front vermisst wird und ihre Mutter mehr und mehr dem Alkohol verfällt, schreibt Iris Winnow für die Oath Gazette, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Dabei hofft sie sehr auf die Beförderung zur Kolumnistin, doch auch ihr Kollege, der überhebliche Roman Kitt, hat es auf diesen Posten abgesehen. Während sie beruflich hart miteinander konkurrieren, ahnt Iris nicht, dass es sich bei ihrem geheimnisvollen Brieffreund, mit dem sie sich über eine magische Verbindung ihrer Schreibmaschinen austauscht, ausgerechnet um Roman handelt, der schon längst mehr in ihr sieht, als eine lästige Rivalin.

"Divine Rivals" von Rebecca Ross ist eine Fantasy-Geschichte, deren Hintergrund mich ein wenig an die Zeit um den ersten Weltkrieg herum erinnert. Dieses historische Ambiente gemischt mit Göttern, die sich über die Erde bewegen und in ihrem Krieg Menschen für sich kämpfen lassen, hat eine für mich sehr außergewöhnliche Atmosphäre erzeugt, so dass es ein paar Seiten länger dauerte, ehe ich mich in die Handlung hinein fühlen konnte. Auch mit der zurück haltenden Iris bin ich nicht sofort warm geworden, nach und nach hat sie sich aber immer mehr in mein Herz geschlichen. Die Figuren in ihrem Umfeld habe ich größtenteils nur durch ihre Augen gesehen, weshalb es recht wenige Personen gab, denen ich emotional etwas näher gekommen bin.

Den Schreibstil kann ich nur als fesselnd bezeichnen, als ich Iris etwas besser kennen gelernt hatte, mochte ich den E-Reader zwischendurch kaum noch aus der Hand legen. Die Spannung hat sich auf einem für mich angenehmen Niveau durch die gesamte Geschichte gezogen, wobei ich stellenweise den Eindruck hatte, einen historischen Roman zu lesen. Lediglich die Tatsache, dass der Krieg göttlichen Ursprungs war und einer der Kontrahenten auch magische Wesen in die Schlacht geschickt hat, zeigte, dass es sich um Fantasy handelt. Insgesamt hatte ich ein wunderbares Leseerlebnis, der Cliffhanger am Ende lässt mich bereits ungeduldig auf den Fortsetzungsband warten. Daher spreche ich für dieses Buch gern eine Leseempfehlung aus.

Fazit: In meinen Augen stellt dieses Buch eine gelungene Mischung aus Götterfantasie und historischem Kriegsambiente dar, die Romantik hat sich eher sanft entfaltet. Damit hatte ich einige fesselnde Lesestunden, so dass ich den Roman gern weiter empfehle.

Veröffentlicht am 22.04.2024

Locker-leicht geschriebene Jugendfantasy-Geschichte

School of Myth & Magic, Band 1: Der Kuss der Nixe (Limitierte Auflage mit Farbschnitt und Charakterkarte)
0

Eigentlich möchte Devin an ihrem Geburtstag nur eine gute Zeit mit Freunden am Badesee verbringen. Als ihr heimlicher Schwarm Tyler sie im Wasser küsst, könnte das die Krönung eines perfekten Tages sein ...

Eigentlich möchte Devin an ihrem Geburtstag nur eine gute Zeit mit Freunden am Badesee verbringen. Als ihr heimlicher Schwarm Tyler sie im Wasser küsst, könnte das die Krönung eines perfekten Tages sein - doch dann wird er plötzlich ohnmächtig und muss ins Krankenhaus gebracht werden. Erst als in der Nacht geheimnisvolle Wächter in ihr Haus eindringen und sie gefangen nehmen wollen, erfährt Devin, dass in ihr gefährliche Nixenkräfte schlummern und sie selbst für Tylers "Unfall" verantwortlich ist. Um mehr darüber heraus zu finden, wechselt Devin an die School of Myth & Magic, wo sich außer Nixen noch jede Menge anderer Wesen tummeln, von denen sie bisher dachte, dass sie nur in der Fantasie der Menschen existieren.

"School of Myth & Magic, Band 1: Der Kuss der Nixe" von Jennifer Alice Jager ist ein locker-leicht geschriebener Fantasyroman für Jugendliche, der auch mich von der ersten bis zur letzten Seite bezaubert hat, obwohl ich bereits Kinder in der angestrebten Zielgruppe habe. Natürlich bringt beinahe jede fantastische Geschichte, die an einem Internat spielt, ein paar Harry-Potter-Vibes mir sich. Als Devin zum ersten mal ihre neue Schule betritt und die Treppen betrachtet, die sich an den Wänden entlang ziehen und durch ihre Anordnung die Illusion wecken, sie würden sich bewegen, hat sich unwillkürlich ein Bild von Hogwarts vor mein geistiges Auge geschoben - dem Lesevergnügen hat das meiner Meinung nach aber keinen Abbruch getan.

Devin war mir schnell sympathisch, sie selbst und auch die Figuren in ihrem Umfeld fand ich umfassend und authentisch beschrieben, so dass sie ich für mich "echt" angefühlt haben. Der eingängige Schreibstil, den ich sehr passend für ein Jugendbuch fand, der fantasievolle Hintergrund und die Vielzahl der magischen Wesen haben ihr Übriges getan, die Geschichte für mich zu einem fesselnden Leseerlebnis zu gestalten. Ich habe das gesamte Buch innerhalb eines Wochenendes verschlungen und mich bis hin zum Cliffhanger am Ende ganz wunderbar unterhalten gefühlt, so dass ich dafür gern eine Leseempfehlung ausspreche und mich schon auf dem Fortsetzungsband freue.

Fazit: Für mich bringt der Roman alles mit, was ich von jugendlicher Fantasy erwarte, eine Vielzahl magischer Wesen und die fantasievolle Handlung vereinen sich zu einem angenehm fesselnden Leseerlebnis, das ich gern weiter empfehle.

Veröffentlicht am 17.04.2024

Fesselnd und fantasievoll, wie ich es nicht anders erwartet habe

Age of Trinity - Widerhall der Stille
0

Yakov Stepyrev ist ein ranghohes Mitglied der Stone Water Bären, sein Urgroßvater war allerdings ein V-Medialer und Yakov hat dessen Gabe in geringfügigem Maß geerbt. Bereits seit Teenagertagen träumt ...

Yakov Stepyrev ist ein ranghohes Mitglied der Stone Water Bären, sein Urgroßvater war allerdings ein V-Medialer und Yakov hat dessen Gabe in geringfügigem Maß geerbt. Bereits seit Teenagertagen träumt er von einer unbekannten Frau, in letzter Zeit sind diese Träume deutlich blutiger geworden, jede Nacht sieht Yakov die Unbekannte sterben, ohne ihr helfen zu können. Als er den Auftrag erhält, gemeinsam mit der Medialen Theodora Marshall ein ehemaliges Rehabilitationszentrum zu untersuchen, erkennt er in ihr die Frau aus seinen Träumen - doch wird es ihm gelingen, ihr vorhergesehenes Schicksal abzuwenden?

"Age of Trinity - Widerhall der Stille" von Nalini Singh ist Band 22 ihrer erfolgreichen Gestaltwandler-Serie, die ich schon vom ersten Buch an begeistert verfolgt habe. Auch in dieser Fortsetzung habe ich genau das bekommen , was ich erwartet hatte, einen fantasievollen Verlauf, liebenswerte Protagonisten und reichlich Spannung, sowohl in der persönlichen Geschichte der Hauptfiguren, als auch im politischen und gesellschaftlichen Hintergrund. Wer neu in die Buchserie einsteigen möchte, dem lege ich dringend ans Herz, mit dem ersten Band zu beginnen und die Bücher in chronologischer Reihenfolge zu lesen, es steht zwar in jedem Roman ein anderes Paar im Mittelpunkt, aber die fortlaufende Rahmenhandlung ist komplex strukturiert, so dass ich denke, einem Quereinsteiger würde wesentliches Grundwissen der verschiedenen Gattungen und des Hintergrunds fehlen.

Wie ich es von der Autorin kenne und liebe, hat mich die fesselnde Schreibweise sofort in die Geschichte hinein gezogen und bis zur letzten Seite nicht wieder los gelassen. Ein weiterer positiver Aspekt war für mich das Wiedersehen mit vertrauten Figuren, Yakov und auch sein Zwillingsbruder Pavel waren mir bereits als Nebenfigur anderer Bände bekannt und sympathisch. Umso schöner fand ich es, dass in dieser Fortsetzung auch Pavels Liebesgeschichte nicht zu kurz kam, sein Auserwählter, der scheue Empath Arwen Mercant, war mir ebenfalls schon in den vorherigen Büchern ans Herz gewachsen. Insgesamt hatte ich ein wundervolles Lesevergnügen, das ich mit der selben Begeisterung weiter empfehle, wie alle anderen Bände dieser Reihe.

Fazit: Die mittlerweile 22. Fortsetzung der Gestaltwandler-Serie hat mich in selbem Maß gefesselt und begeistert, wie die fantasievoll geschriebenen Vorgängerbände, dafür spreche ich gern eine Leseempfehlung aus.

Veröffentlicht am 15.04.2024

Fesselndes, fantasievolles Lesevergnügen

Der Vertraute
0

Luzia Cotado führt ein hartes Leben als Küchenmädchen, doch von ihrer Tante hat sie ein wenig Magie gelernt, die ihr hilft, die schweren Arbeiten im Haushalt etwas zu erleichtern. Als die Herrin Luzias ...

Luzia Cotado führt ein hartes Leben als Küchenmädchen, doch von ihrer Tante hat sie ein wenig Magie gelernt, die ihr hilft, die schweren Arbeiten im Haushalt etwas zu erleichtern. Als die Herrin Luzias Fähigkeiten bemerkt, zwingt sie sie, ihre Milagritos, die "kleinen Wunder", bei Abendgesellschaften vorzuführen, die magische Unterhaltung lockt ihnen scharenweise Gäste ins Haus. Nicht lange darauf, wird Luzia aufgefordert, ihre Fähigkeiten bei einem Wettbewerb einzusetzen, bei dem es darum geht, einen magiebegabten Kämpfer für den König zu finden. Unter strenger Beobachtung durch die Inquisition muss Luzia nicht nur ihre Magie, sondern auch ihren Verstand einsetzen, um überhaupt eine Chance zu haben, benötigt sie die Hilfe eines unsterblichen Vertrauten - der allerdings eigene Geheimnisse und Befehle hat.

"Der Vertraute" von Leigh Bardugo ist eine historische Fantasygeschichte, die mich vollständig in ihren Bann gezogen und bis zum Ende nicht wieder los gelassen hat. Es gibt nicht häufig Bücher, die meine Gedanken den ganzen Tag beschäftigen und regelrecht nach mir rufen, wenn ich gerade nicht beim Lesen bin, dieses hier gehört eindeutig in diese Kategorie. Nachdem ich inzwischen beinahe jedes auf deutsch erschienene Werk der Autorin begeistert gelesen habe, muss ich wieder einmal feststellen, dass die Frau es meiner Meinung nach einfach kann. Ihre Protagonistin Luzia wird zunächst in ihrem Umfeld als unscheinbares Küchenmädchen vorgestellt, doch mit jeder gelesenen Seite ist sie mir mehr ans Herz gewachsen.

Auch sämtliche andere Figuren fand ich authentisch beschrieben, allen voran der geheimnisvolle Guillén Santangel, der von den meisten Leuten gefürchtet wird, in Luzia (und damit auch beim Leser) allerdings eher Neugier hervor ruft, was seine Vorgeschichte angeht. Sowohl der wunderbare Schreibstil, als auch der fantasievoll erdachte Hintergrund haben dazu beigetragen, diese Geschichte für mich zu einem zauberhaften Lesevergnügen zu machen, ich war emotional stets an Luzias und Santangels Seite und habe mit ihnen gehofft, gelitten und gebangt. Einige unvorhergesehene Wendungen haben die Spannung in meinen Augen auf einem konsequent hohen Niveau gehalten, so dass ich rückblickend von einem wirklich zauberhaften Lesevergnügen sprechen kann, das ich gern weiter empfehle.

Fazit: Wie ich es von Leigh Bardugo nicht anders erwartet hätte, hat mich dieser historische Fantasyroman von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt und begeistert, selbst in den Lesepausen konnte ich die Geschichte nicht aus meinen Gedanken verdrängen. Daher spreche ich für dieses Buch gern eine Leseempfehlung aus.