Zurück aus dem Himmel

Schon seit einiger Zeit träumte ich immer öfter von einem Zusammentreffen mit Karin. Seltsamerweise immer an Orten die mir überhaupt nicht bekannt vorkamen. In diesen möglicherweise Halluzinationen bat sie mich um den Zugang zu meinem Bewusstsein, um mir über ihre weiterlebende Existenz zu berichten. Nun müsst ihr Wissen: Ich trinke keinen Alkohol und nehme auch sonst keine Drogen zu mir. Langer Rede kurzer Sinn, öffnete ich mein Bewusstsein. Nein, nicht im Schlaf sondern in einem kontrollierten Wachzustand der Meditation. Ja, und dann geschah unfassbares. Eigentlich war es ein ganz gewöhnlicher Abend, an dem ich mich in die Meditation begab. Schleichende Dunkelheit begann mich zu umhüllen, und nur das flackernde Licht einer Kerze spiegelte sich aufreizend an der Wand. Es war der Augenblick, in denen mein Atem langsam und ruhig wurde. Stets versuchte ich bei meinen Sitzungen, die innere Aufruhr der Gedanken, der Erinnerungen, der Fragen die sich unaufhörlich in meinem Geist drehten zu unterdrücken. „Erinnerst du dich an diesen Tag?“ fragte Karin, und ihr Blick war so intensiv, dass ich den Moment noch einmal durchlebte, als wäre er jetzt, als wäre er nie vergangen. „Du hast geglaubt, du hättest alles verstanden. Hast du aber nicht mein Lieber.“ „Es gibt keinen wirklichen Tod“, flüsterte Karin, und ihr Lächeln war voller Liebe und Mysterium. „Nur Übergänge. Und du wirst mir bald folgen – auf eine Weise, die du dir jetzt noch nicht vorstellen kannst. “Und dann, als ob sich der Raum in sich selbst auflöste, verschwand sie, und ich blieb allein zurück – doch nicht leer, nicht verwaist. Etwas hatte sich in mir verändert. Ein Funken war entzündet, ein Wissen, das ich nicht vollständig begreifen konnte, aber das mir von nun an immer zur Seite stehen würde. Für einen Moment wagte ich nicht, mich zu bewegen. Als könnte eine zu schnelle Geste die zarte Spur jener Begegnung verwischen, Der Wind, der durch die Bäume strich, klang, als flüstere er meinen Namen. Nicht immer, !