Cover-Bild Lektionen
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27,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 28.09.2022
  • ISBN: 9783257613117
Ian McEwan

Lektionen

Bernhard Robben (Übersetzer)

Roland Baines ist noch ein Kind, als er 1959 im Internat der Person begegnet, die sein Leben aus der Bahn werfen wird: der Klavierlehrerin Miriam Cornell. Roland ist junger Vater, als seine deutsche Frau Alissa ihn und das vier Monate alte Baby verlässt. Es ist das Jahr 1986. Während die Welt sich wegen Tschernobyl sorgt, beginnt Roland, nach Antworten zu suchen, zu seiner Herkunft, seinem rastlosen Leben und all dem, was Alissa von ihm fortgetrieben hat.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.03.2023

Unglaublich tolle Lebensgeschichte

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Ian McEwan erzählt mit „Lektionen“ die Lebensgeschichte von Roland Baines. Zu Beginn hatte ich einige Probleme in der Handlung anzukommen. Für meinen Geschmack wurde zu oft zwischen den Zeiten gewechselt. ...

Ian McEwan erzählt mit „Lektionen“ die Lebensgeschichte von Roland Baines. Zu Beginn hatte ich einige Probleme in der Handlung anzukommen. Für meinen Geschmack wurde zu oft zwischen den Zeiten gewechselt. War ich gerade mit Roland in der Gegenwart, in der er mit dem plötzlichen Verschwinden seiner Frau Alissa fertig werden muss, war ich kurz danach in der Vergangenheit und habe von Rolands Kindheit erfahren. Diese Wechsel waren mir etwas zu schnell und leicht verwirrend. Erschwerend kam für mich hinzu, dass der Schreibstil stellenweise sehr ausschweifend war, so dass ich wirklich Probleme hatte, dem Buch zu folgen.

Doch als ich dann tief in der Geschichte von Roland Baines angekommen war, war es einfach großartig. Der Schreibstil war nun sehr bildlich und die Charaktere wunderbar ausgearbeitet. Ich hatte alles sehr klar vor Augen. Auch die Art von Roland mochte ich sehr gerne, denn er hat mich oft zum Schmunzeln gebracht. Gemeinsam mit ihm bin ich durch sein Leben gewandert und habe dabei auch viele geschichtliche Ereignisse in einer ganz besonderen Weise miterlebt. Sei es die Tschernobyl-Katastrophe, die Kuba-Krise, die Geschehnisse rund um die weiße Rose, der Fall der Mauer oder der Brexit. Ganz besonders interessant fand ich, die Corona-Pandemie aus der Sicht Englands zu sehen.

Neben den geschichtlichen Ereignissen haben mich aber vor allem die persönlichen Ereignisse in Rolands Leben berührt, bewegt und auch nachdenklich gemacht. Denn ich denke, jeder wird sich ein Stück in Roland wiederfinden. Ist es nicht so, dass uns alle die Frage begleitet, ob wir im Laufe unseres Lebens alles richtig gemacht haben oder ob wir bestimmte Dinge hätten anders machen sollen?

Mein Fazit:

„Lektionen“ von Ian McEwan ist für mich ein sehr besonderes Buch. Ich habe es – nach ein paar Anfangsschwierigkeiten – sehr genossen, Roland Baines in seinem Leben zu begleiten und habe ihn nur sehr ungern wieder verlassen. Eine große Lebensgeschichte, für die es von mir eine noch größere Leseempfehlung gibt!!!

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Veröffentlicht am 20.10.2022

Ein sehr unterhaltsamer, kurzweiliger Roman

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Der englische Bestsellerautor Ian McEwan erzählt in seinem neuen Roman, welcher unter dem Titel "Lektionen" erscheint und ein äußerst prägnantes sowie ansprechendes Cover aufweist, auf dem ein Junge, wahrscheinlich ...

Der englische Bestsellerautor Ian McEwan erzählt in seinem neuen Roman, welcher unter dem Titel "Lektionen" erscheint und ein äußerst prägnantes sowie ansprechendes Cover aufweist, auf dem ein Junge, wahrscheinlich in Schuluniform zu sehen ist, gerade aktiv Klavier spielt, von den Auf und Abs eines Menschenlebens, über verschiedene Themen und Lebensepochen hinweg.
Was Ian McEwan hier geschaffen hat, kann fast als eine fiktive Biografie angesehen werden, da ein ganzes Menschenleben portraitiert wird und hierbei keinerlei nur die schönen Seiten zum Vorschein kommen, sondern auch alle negativen Erlebnisse und Schicksalsschläge.
Wer dieses Buch gelesen hat, der hat fast eine Odyssee erlebt und konnte wahrscheinlich, genau wie ich, dieses Buch kaum zur Seite legen, da man auf jeder Seite mit dem Protagonisten Roland mitfühlt.

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Veröffentlicht am 03.10.2022

ein reichhaltiger, epischer Roman

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Der neue Roman des Superstars der britischen Literatur ist umfangreich und zeichnet das Leben eines Engländers nach, der 1948 geboren wurde, in Libyen aufwuchs, dann in ein englisches Internat kommt. Dort ...

Der neue Roman des Superstars der britischen Literatur ist umfangreich und zeichnet das Leben eines Engländers nach, der 1948 geboren wurde, in Libyen aufwuchs, dann in ein englisches Internat kommt. Dort hat er als 13jähriger eine unerlaubte, verstörende Beziehung zu seiner Klavierlehrerin und später, 1987, wird er alleinerziehender Vater, nachdem seine Frau ihn verlassen hat.
Die einzelnen Lebensepisoden von Roland Baines sind so geschildert, dass man als alles nachvollziehen kann. Es bleibt aber überwiegend undramatisch.
Zweifellos hat dieses geschilderte Leben auch viel mit dem Autor selbst zu tun, denn einige Eckdaten decken sich. Dadurch wird es natürlich nicht autobiographisch, denn Roland wird kein erfolgreicher Schriftsteller. Seine Ex-Frau Alissa hingegen schon.

Immer wieder werden bestimmte Aspekte der Zeitgeschichte ins Spiel gebracht: Kubakrise, die weiße Rose, Tschernobyl etc.
So wird es auch ein Buch über die letzten Hundert Jahre Europas.

Da das Buch lang ist, nimmt sich Ian McEwan die Zeit manche Nebengeschichten ausführlich zu erzählen. Zum Beispiel die über seine deutsche Schwiegermutter oder manchmal auch nur Rolands Lektüre des Buches Jugend von Joseph Conrad, dessen Plot man dadurch komplett erfährt.
Manche dieser Abschnitte konnten mich sehr interessieren, andere aber auch nicht. Ein Stück weit ist der Roman verplaudert, aber dieses Lesegefühl gibt sich mit der Zeit und man bleibt doch durch all die Jahre gespannt an der Seite von Roland.

Veröffentlicht am 04.10.2022

Lebenserinnerung

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Der britische Schriftsteller Ian McEwan hat mit seinem Roman Lektionen einen 720 Seiten starken Wälzer geschaffen.

Er erzählt die Lebensgeschichte sies Protagonisten Ronald in der Erinnerung. Einige ...



Der britische Schriftsteller Ian McEwan hat mit seinem Roman Lektionen einen 720 Seiten starken Wälzer geschaffen.

Er erzählt die Lebensgeschichte sies Protagonisten Ronald in der Erinnerung. Einige seiner eigenen Familiengerechte flicht er ein.Die Gedanken Ronald gehen oft hin und her, so kommen immer wieder Geschehnisse aus seiner Kindheit dazwischen.

Ronalds Vater ist Armeeoffizier, deshalb kommt Ronalds schon früh ins Internat.
In der Familie wird viel verschwiegen, was dann erst Jahrzehnte später ans Licht kommt.Da gibt es Stiefgeschwister, die vom Vater nicht beachtet werden, später sogar noch einen Bruder.
Man erlebt seine Zeit bis ins hohe Alter mit.
Allerdings hat Ronald im Leben und der Liebe wenig Glück, allerdings ist er mir manchmal etwas zu unentschlossen.

Der Autor flicht auch die Politik ein. So ist Ronald gerade beim Mauerfall in Berlin. Auch lässt er Ronald über die jeweiligen Situationen nachdenken.
Der Roman liest sich gut, allerdings war er mir etwas zu lang. Aber ich wurde gut unterhalten.
Es ist ein lesenswertes Buch




Veröffentlicht am 10.01.2023

4 Sterne!

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Klappentext:

„Roland Baines ist noch ein Kind, als er 1959 im Internat der Person begegnet, die sein Leben aus der Bahn werfen wird: der Klavierlehrerin Miriam Cornell. Roland ist junger Vater, als seine ...

Klappentext:

„Roland Baines ist noch ein Kind, als er 1959 im Internat der Person begegnet, die sein Leben aus der Bahn werfen wird: der Klavierlehrerin Miriam Cornell. Roland ist junger Vater, als seine deutsche Frau Alissa ihn und das vier Monate alte Baby verlässt. Es ist das Jahr 1986. Während die Welt sich wegen Tschernobyl sorgt, beginnt Roland, nach Antworten zu suchen, zu seiner Herkunft, seinem rastlosen Leben und all dem, was Alissa von ihm fortgetrieben hat.“



Ian McEwan ist der Verfasser des Werkes „Lektionen“ und schlussendlich ist der Titel der rote Faden im Buch. Seine Hauptfigur Roland Baines verfolgt im ersten Augenblick ein einfaches Leben welches dennoch von besonderen Ereignissen geprägt ist. Wenn man so will ist das eigentlich nichts außergewöhnliches und großartig nichts lesenswertes aber McEwan zeichnet an Roland etwas nach was eben den Buchtitel immer wieder bestrahlt. Sind es nicht die Lektionen des Lebens die uns prägen? Sind es denn nicht Situationen im Leben die uns vor Fragen, Tatsachen oder eben Entscheidungen stellen mit denen wir umgehen müssen? Zugegeben Roland ist jetzt nicht gerade eine Figur die man in sein Herz schließt da seine Handlungen und seine gesamte Art vielleicht nicht jedem zusagen, mir zumindest überhaupt nicht, aber gut. McEwan nutzt für diese „Lektionen“ die ganz normale geschichtliche Entwicklung, neben denen die das Leben eben sonst noch bereit hält, und reist mit uns nochmal zurück zu besonders wichtigen Geschehen. Der wohl stärkste Part im Buch ist der Kalte Krieg mit der Kuba-Krise 1962. Und warum wohl? Stand die Welt doch damals an einem Abgrund von unglaublichem Ausmaß - wären die nuklearen Sprengköpfe wirklich aktiviert worden, würden wir jetzt weder diese Zeilen hier schreiben können noch lesen. Und was macht das mit Menschen die solche Geschehnisse eben nicht ausblenden wie der Vogelstrauß sondern in ihr Leben lassen? Es prägt einen zutiefst und genau darauf will McEwan raus - alles im Leben prägt einen auch weltpolitische Entscheidungen oder gar Krankheiten die die ganze Welt heimsuchen. Diese gewisse Angst vor eben jenem Weltuntergang haben Roland also massiv geprägt. Wie so vieles anderes auch Einerseits gibt uns der Autor die Möglichkeit selbst diese Geschichte in die Hand und die Geschichte die dahinter steht zu reflektieren und man könnte dann darüber philosophieren nur ist es eben so, das die Menschen die eben jene Krisen erlebt haben immer weniger werden bzw. die aktuellen Geschehnisse eben nur eine bestimmte Altersgruppe anspricht die eben vielleicht erst ab dem Mauerfall „mitreden“ kann, kurzum: es werden verschiedenste Alter der Leserschaft angesprochen und jeder wird es eben anders sehen, anders einschätzen, anders aufnehmen. Wie andere Stimmen zu diesem Buch bereits recht treffend schrieben, ist dieses Werk für Geschichts-Fans ein Muss und die Mischung aus Geschichte und eben Rolands Leben mehr als gelungen, wer aber dafür nur bedingt Sinn hat, wird es wohl als ermüdend und langweilig erachten. Ich vergebe hier sehr gern 4 sehr gute Sternen mit einer Leseempfehlung. So waren doch Schreibstil und Ausdruck immer gelungen und auch wenn wir Roland nie richtig als Person greifen konnten, so sollte es doch vielleicht genau so sein! Das Unnahbare im Leben zeigt uns auch Lektionen auf, wenn wir nur genau hinschauen!