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- Verlag: Königshausen u. Neumann
- Themenbereich: Philosophie und Religion
- Genre: keine Angabe / keine Angabe
- Seitenzahl: 162
- Ersterscheinung: 22.12.2025
- ISBN: 9783826097089
Der Intensitätsgrad des Unterscheidens
Versuch über Carl Schmitts Begriff des Politischen im Lichte einer philosophischen Theorie der Unterscheidungen
In der jüngeren Geschichte wurden zu viele europäische Politiker vom Angriff Russlands auf die Ukraine überrascht, der als „unvorstellbar” und „undenkbar” galt. Das sagt genug über ihre Denkweise und ihr Vorstellungsvermögen aus, oder zumindest über die Erfahrungswelt derer, in deren Namen sie sprechen. Diese Denkweise wurde vor fast einem Jahrhundert von Carl Schmitt in seinem Werk Der Begriff des Politischen heftig angegriffen, einem Text, der auf analytisch scharfsinnige, aber auch polemische Weise den Konflikt zwischen zwei Weltanschauungen und die ihnen zugrunde liegende soziale Logik beschreibt. Die liberal-demokratische Vorstellung einer modernen Weltgesellschaft steht dabei einer durch Staaten und Völker geteilten Welt gegenüber, in der gewaltsame Konflikte nicht ausgeschlossen sind. Schmitts Text ist umstritten, vielfach kommentiert, aber vor allem sehr aktuell. Das vorliegende Buch konzentriert sich auf die eigene Logik dieser politischen Abhandlung, die implizit eine Theorie über Unterscheidungen enthält, die um die Intensivierung und De-Intensivierung von Unterscheidungen kreist. Im Mittelpunkt steht dabei das Spannungsverhältnis zwischen einer strikten binären Unterscheidung von Freund und Feind und einer graduellen Unterscheidung des Intensitätsgrades der Assoziation und Dissoziation menschlicher Gemeinschaften. Daraus geht hervor, dass Schmitt versucht, sich der sozialen Logik der modernen Gesellschaft zu entziehen, um eine eigene politische Logik entwickeln zu können. Dieses Buch urteilt nicht über Schmitts Werk, Leben und politische Präferenzen, sondern liest seinen Text nüchtern aus der Perspektive Luhmanns und korrigiert Luhmann aus der Perspektive Schmitts.
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