Eine tragische Geschichte, die nachhallt…
Mich hat es sehr interessiert, mehr über Friedas Fall zu erfahren, und das Buch hat mich nicht enttäuscht. Als Schweizerin hat es mich besonders gefreut, eine Geschichte zu lesen, die in der Schweiz spielt, ...
Mich hat es sehr interessiert, mehr über Friedas Fall zu erfahren, und das Buch hat mich nicht enttäuscht. Als Schweizerin hat es mich besonders gefreut, eine Geschichte zu lesen, die in der Schweiz spielt, auch wenn die Ereignisse alles andere als leicht zu verdauen sind.
Die Geschichte von Frieda Keller ist erschütternd. Ihr Leben war von schweren Schicksalsschlägen und Ungerechtigkeiten geprägt. Besonders wütend gemacht hat mich die Art, wie über Frauen gedacht und gesprochen wurde und wie die damalige Gesetzeslage Frauen kaum Schutz bot. Die Zustände, unter denen sie leben musste, waren bedrückend und haben mich tief bewegt.
Der Schreibstil ist der Zeit, in der das Buch spielt, angepasst und wirkt dadurch sehr authentisch. Es war anfangs etwas ungewohnt zu lesen, aber genau das hat die Geschichte noch eindringlicher gemacht.
Nachdem ich das Buch gelesen hatte, habe ich mir mit meinem Mann den Film angesehen. Er war ebenfalls sehr gut umgesetzt, auch wenn viele Aspekte aus dem Buch nicht so explizit gezeigt wurden, was vermutlich notwendig war, damit das Publikum es ertragen konnte. Trotzdem hat der Film die bedrückende Atmosphäre und das Schicksal von Frieda eindrucksvoll vermittelt.
Frieda Keller und das Schicksal ihres kleinen Ernstli werde ich so schnell nicht vergessen. Die Verlorene - Friedas Fall ist ein Buch, das wütend macht, nachdenklich stimmt und lange nachhallt. Eine klare Empfehlung für alle, die sich für bewegende, historische Schicksale interessieren.