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Veröffentlicht am 11.01.2025

Gute Unterhaltung!

Yallah, Mord!
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Erschrocken stellt Bülent Ceylan während seiner letzten Show fest, dass er Hasan nicht mehr spielen kann. Denn Hasan ist spurlos verschwunden und wurde schon bald als Hauptverdächtiger in einem Mordfall ...

Erschrocken stellt Bülent Ceylan während seiner letzten Show fest, dass er Hasan nicht mehr spielen kann. Denn Hasan ist spurlos verschwunden und wurde schon bald als Hauptverdächtiger in einem Mordfall polizeilich gesucht. Das Mordopfer, der Besitzer einer Kühlhalle in Mannheim, Lasse Hoppsen, wurde ermordet und aufgehängt in einem Kühlschrank gefunden.
Als Bülent dann noch anonyme Briefe mit mysteriösen Botschaften bekommt, steht seine Entscheidung fest: er wurde selbst ermitteln und nach dem verschwundenen Hasan suchen.

Eine gelungene Mischung aus Verbrechen und Komödie bietet Bülent Ceylan in seinem ersten Kriminalroman. Die Handlung ist spannend und die Hinweise zum Mordfall regen zum Miträtseln an. Es ist aber nicht leicht dem wahren Täter auf die Spur zu kommen, denn Bülent Ceylan überrascht den Leser mit den einzigartigen Charakteren seines Romans und den ungewöhnlichen Handlungsszenen.
Manche davon sind schön witzig; ich musste dabei oft schmunzeln. Für eine Krimikomödie jedoch kam für mich der Humor insgesamt zu kurz, ich habe mehr davon erwartet.
Sehr interessant fand ich die Exkursionen über Mannheim, die Stadt selbst und seine Bewohner. Um sich dabei nicht zu verlaufen 😉 findet man auf beiden Innenseiten des Buchcover die Pläne der im Buch erwähnten Stadtteile mit den gut markierten Schauplätzen der Handlung.
Das locker geschriebene Buch lässt sich leicht lesen. Der Krimifall wurde zum Schluss aufgeklärt, der Mörder gefasst. Da es sich bei „Yallah, Mord!“ um eine Krimikomödie handelt, sollte man die Ermittlungen in dem Fall nicht zu ernst nehmen. Der Roman bietet einfach gute Unterhaltung!

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Veröffentlicht am 04.01.2025

Enttäuschte Erwartungen

Die blaue Stunde
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Der Fund des menschlichen Knochens in einer Skulptur der berühmten Künstlerin Vanessa Chapman, der den spannenden Anfang des Romans „Die blaue Stunde“ bildet, wurde im weiteren Verlauf der Geschichte zur ...

Der Fund des menschlichen Knochens in einer Skulptur der berühmten Künstlerin Vanessa Chapman, der den spannenden Anfang des Romans „Die blaue Stunde“ bildet, wurde im weiteren Verlauf der Geschichte zur Nebensache. Es fühlt sich fast so an, als wäre dieses skandalöse Ereignis mit den Meereswellen, die um die einsame Gezeiteninsel Eris Island toben, weggespült, im Meer versunken.

Die verstorbene Künstlerin besaß auf Eris Island ein kleines Haus, dort – inspiriert von der wilden Natur – hat sie ihre Kunstwerke erschaffen. James Becker, der Kurator und der Kunstkenner bei der Fairburn Stiftung, reist dorthin um das Rätsel des mysteriösen Fundes zu lösen. Am Ort trifft er Grace, Chapmans Nachlassverwalterin, ihre Lebensgefährtin, Freundin und ihre enge Vertraute.
Es ist schwer zu beurteilen, welche Rolle Grace im Leben von Vanessa Chapman wirklich gespielt hat, denn die Frau scheint irgendwas zu verbergen, ihr Verhalten ist oft undurchsichtig, rätselhaft. Auch die übrigen Protagonisten, die nur eine minimalle Rolle im Verlauf der Geschichte spielen, irritieren mit ihrem unkonventionellen Benehmen.

Diesen Teil des Romans, etwa 2/3 des Buches, empfand ich als langatmig, von Spannung keine Spur. Herrlich dagegen fand ich die Beschreibungen der Gezeiteninsel mit ihrer wunderschönen Natur und dem wechselnden Spiel der Farben und Stimmungen.
„Die blaue Stunde“ mit den außergewöhnlichen, sehr interessanten Figuren und der stillvollen Sprachweise ist wahrhaftig ein literarisches Kunstwerk, das man genießen kann.

Als „literarisches Spannungs-Highlight“ beworben hat der Roman mit seiner langatmigen Erzählweise und dem zum Schluss offenen Ende, mich jedoch enttäuscht.

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Veröffentlicht am 31.12.2024

Amberlough – fiktiv oder wahr?

Amberlough – Stadt der Sünde
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Amberlough - eine Stadt, in der die Menschen ihr Leben genießen können, jeder auf seine Art und Weise. So wie Aristide Makricosta, ein gefeierter Star des Bumble Bee Nachtklubs, der seine Connections für ...

Amberlough - eine Stadt, in der die Menschen ihr Leben genießen können, jeder auf seine Art und Weise. So wie Aristide Makricosta, ein gefeierter Star des Bumble Bee Nachtklubs, der seine Connections für Schmuggelgeschäfte nutzt. Cordelia Lehane, die Tänzerin im selben Nachtklub, ist sein Mädchen für alles. Auf Aristides Wunsch spielt sie Cyrils neue Freundin, nicht zuletzt um die beiden Geliebten; Aristide und Cyril; vor den neuen Machthabern zu schützen. Und letztendlich Cyril DePaul, der Geheimagent, der eine waghalsige Entscheidung trifft um sie alle drei in der neuen Welt abzusichern.
Denn die befürchteten Ospies sind auf dem Vormarsch.

Eine faszinierende Geschichte, die in einer fiktiven Stadt spielt und stark an die Geschichte des 1920-er Jahre erinnert. Eigentlich könnte sie überall auf der Welt passieren; überall dort, wo es Umstürze, Revolutionen, Machtkämpfe gab und immer noch gibt. Während ein Teil der Bevölkerung den übermäßigen Wohlstand genießt, versuchen die anderen über die Runden zu kommen. Mit der neuen Macht ändert sich vieles, und das nicht immer zum Besseren. Auf solche radikalen Veränderungen müssen die Protagonisten des Romans vorbereitet sein
Zuerst habe ich mich schwer mit dem Roman getan. Eine fiktive Welt, mit vielen fiktiven Orten und fremd klingenden Namen. Eine gewöhnungsbedürftige Sprache, schockierende Szenen. Viele Charaktere, besonders am Anfang der Geschichte, schwer zuzuordnen. Zum Schluss überschlagen sich die Ereignisse und man fiebert mit den Protagonisten mit.
Eine kürze Einführung in die politische Lage und Geschichte Amberlough wäre bestimmt von Vorteil. Auch ein Personenverzeichnis hätte die Handlung übersichtlicher gemacht.
„Amberlough – Stad der Sünde“ ist der erste Teil der Trilogie von Lara Donelly.

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Veröffentlicht am 28.12.2024

Interessante Geschichte eines Posthotels

Hotel in den Wolken
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In dem vergessenen Hotel in den Schweizer Bergen checkt schon seit langem keiner mehr ein. Es steht verlassen da, obwohl der Ort von den Ski-Touristen gerne besucht wird. Auch Maike aus Hamburg verbringt ...

In dem vergessenen Hotel in den Schweizer Bergen checkt schon seit langem keiner mehr ein. Es steht verlassen da, obwohl der Ort von den Ski-Touristen gerne besucht wird. Auch Maike aus Hamburg verbringt ihren Winterurlaub immer im Skiparadies Sumbriva. Als sie überraschend erfährt, dass das verlassene Hotel als Erbschaft ihrer Familie zusteht, versucht sie so viel wie möglich über das Hotel und seine Geschichte zu erfahren.

In dem Roman erzählt Mara Konrad die ganze Geschichte in zwei Zeitebenen abwechselnd. In der Gegenwart erfährt Maike bei den Nachforschungen immer mehr über die Entstehung und die Entwicklung des alten Posthotels aus dem 19. Jahrhundert. Sie entdeckt alte Dokumente und Nachweise, die belegen, wie aus dem einfachen Hotel für die Postkutscher und Durchreisende eine glänzende Bleibe für vermögende und prominente Gäste entstand.
Die Tagebücher der Schriftstellerin und Bergwanderin Jane erzählen über die vergangene Epoche. Jane, die mit ihrem Mann gerne ihre Urlaubstage in Sumbriva Hotel verbrachte, verband tiefe Freundschaft mit dem Hotelbesitzer Flo Fernsby. Und nur sie kannte sein Geheimnis, das er vor der ganzen Welt verborgen hielt.
Sehr spannend fand ich vor allem die Teile des Romans über die Vergangenheit. Sowohl die Erzählungen über den Hotelalltag, über seine Gäste und nicht zuletzt über den perfekten Hotelier Flo Fernsby, alle in einer bildhaften Sprache erfasst, sorgen fürs Kopfkino. Flos persönliche dramatische Lebensgeschichte weckt viele Emotionen. Auch sehr interessant sind die Anmerkungen über die Gepflogenheiten der Epoche, über die Rolle der Frau in der Gesellschaft und die damals herrschende Bestimmungen.
Ich habe den Roman mit großem Interesse gelesen und empfehle ihn gerne weiter.

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Veröffentlicht am 18.11.2024

Spannende Unterhaltung

Schneesturm
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Cara freut sich auf das Treffen mit ihren alten Freunden aus den Jugendjahren. Manche von ihnen haben die Insel Inishmore vor Jahren verlassen und kehren jetzt zurück, um den Todestag von Cillian, Caras ...

Cara freut sich auf das Treffen mit ihren alten Freunden aus den Jugendjahren. Manche von ihnen haben die Insel Inishmore vor Jahren verlassen und kehren jetzt zurück, um den Todestag von Cillian, Caras Mann, zu gedenken.
Kurz vor dem Treffen erhält Cara, die einzige Inselpolizistin, die Nachricht über den Fund einer Leiche. Da zu der Zeit ein heftiger Schneesturm die kleine Felseninsel vom Rest der Welt abgeschnitten hat, muss Cara allein den Fall versuchen zu lösen. Eins ist auf jeden Fall von Anfang an klar: der Mörder befindet sich immer noch auf der Insel. Wem kann Cara vertrauen?

Sehr unterhaltsam ist der Thriller vom Triona Walsh. Spektakulär wirkt der im Prolog beschriebene Tathergang. Außergewöhnlich fand ich auch die bedrohliche Atmosphäre in dem kleinen Cottage, in dem sich Caras Freunde treffen, um gemeinsam um ihren vor zehn Jahren verunglückten Freund zu trauern.
Im Verlauf der Handlung wird es klar, dass manche von den damaligen Freunden einiges verschweigen, Ängste und Emotionen bestimmen jetzt ihr Verhalten. Und langsam stellt sich die Frage, ob man einander noch trauen kann, ob sie wirklich immer noch Freunde sind.
Dank der einfachen, lebendigen Sprache ist der Thriller leicht zu lesen. Die Spannung bleibt konstant, der Mordfall wird zum Schluss sauber gelöst.
Ich habe den Thriller gerne gelesen und empfehle ihn als gute Unterhaltung für zwischendurch.

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