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Veröffentlicht am 08.01.2023

Okay, aber auch schwierig

How do I tell them I love them?
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Ich hatte total Lust auf eine Geschichte, die wichtige aktuelle Themen anspricht. Und besonders auf eine Geschichte, die sich bewusst mit Gender, Sexualität, Rassismus und Homophobie beschäftigt und es ...

Ich hatte total Lust auf eine Geschichte, die wichtige aktuelle Themen anspricht. Und besonders auf eine Geschichte, die sich bewusst mit Gender, Sexualität, Rassismus und Homophobie beschäftigt und es gleichzeitig schafft mich emotional zu berühren. All das hatte ich mir von "How do I tell them I love them?" vesprochen. Es ist das erste Buch von Kacen Callender für mich.

Kommen wir zunächst zum Positiven: Ich mochte es, dass ganz viele verschiedene Themen angesprochen worden sind. Natürlich, das mag auch etwas überladen wirken, aber so ist die Realität nunmal ,oder? Außerdem mochte ich Kasim sehr und fand die Entwicklung der Figur wahnsinnig stark. Auch Sabel hat es mir angetan und ich erinnere mich gerne an die Stellen mit diesen Figuren zurück. Das Buch hat mich zum Nachdenken gebracht und ich fand es schön, dass man sprachlich sehr bewusst bei der Übersetzung gearbeitet hat. Solche Geschichten braucht es mehr und mehr, weil sie aufmerksam machen. Ich konnte mit dem Begriff Neurodiversität zunächst nichts anfangen und habe das dann intensiv recherchiert - wenn ein "Romance-Titel" sowas auslösen kann, dann macht man als Verlag alles richtig.

Allerdings hatte ich auch einige Probleme und die haben besonders mit Lark zu tun. Dey war für mich einfach absolut unsympathisch und viele von Larks Gedanken und Handlungen konnte ich einfach nicht nachvollziehen. An vielen Stellen war mir einfach bewusst, was dey machen sollte, es dauerte aber dann noch mehrere Kapitel bis demm in diese Richtung handelte. Das empfand ich als extrem nervig, denn eigentlich ist Lark eine Person, die durchaus dazu in der Lage wäre, deren Probleme schneller zu lösen und auf Feedback aus dem Umfeld zu reagieren. Viele Dinge, die demm diskutiert hat, waren total wichtig, aber oftmals hat es einfach ewig gedauert, bis demm die Kritik, die demm entgegengebracht wurde, verarbeitet hat. Ja und vieles davon war eben nicht Kritik, sondern wirklich Mobbing und das hat demm von Anfang an gedanklich formuliert, es aber nie geschafft, das auch mal nach außen zu tragen. Schade, denn eigentlich hat das demm drauf. Das hat für mich dann irgendwie nicht zur Figur gepasst.

Die Geschichte an sich empfand ich als wichtig, aber gegen Ende hat sie sich sehr gezogen. Wie bereits gesagt, war mir der Ausgang nach ein paar Seiten klar und ich fand es etwas schade, dass es Kacen Callender nicht geschafft hat uns irgendwie zu überraschen - gerade, weil demm ja auch Tipps gibt, wie man ein gutes Buch schreibt.

Insgesamt war die Geschichte also sehr wichtig und ich hoffe, dass der Lyx Verlag weiter in solche Richtungen blickt und Geschichten veröffentlicht, dennoch empfand ich den Leseprozess als zäh und langatmig, auch wenn ich über bestimmte Themen nachdenken musste.

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