Platzhalter für Profilbild

BookNerdL_1711

Lesejury-Mitglied
offline

BookNerdL_1711 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit BookNerdL_1711 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.05.2021

Wunderbare Umsetzung eines Kammerspiels

Was wir dachten, was wir taten
0

Die Autorin Lea-Lina Oppermann brachte diesen Roman 2019 mit nur 21 Jahren beim Verlag Gulliver heraus. Das Buch handelt von einem Amoklauf in einem Oberstufenklassenraum. Die Idee dafür ist aus reiner ...

Die Autorin Lea-Lina Oppermann brachte diesen Roman 2019 mit nur 21 Jahren beim Verlag Gulliver heraus. Das Buch handelt von einem Amoklauf in einem Oberstufenklassenraum. Die Idee dafür ist aus reiner Fantasie der Autorin heraus entstanden. Sie kam darauf nach einem Fehlamokalarm in ihrer eigenen Schule. Ich würde das Buch in mehrere Genres einordnen: einerseits ist es eine Art Drama-Kammerspiel andererseits aber auch Thriller ähnlich.

Als die Schulglocke einen Amoklauf ankündigt, bricht bei Herr Fillers Klasse Chaos aus. Die gerade laufende Mathearbeit wird abgebrochen und die Situation verschlimmert sich, als Jemand an der fest verschlossenen Tür anklopft. Eine vermummte Person mit einer geladenen Pistole hatte die Klasse jedenfalls nicht erwartet, als sie die Tür öffneten. Der Amokläufer trennt den Klassenraum ganz von der Aussenwelt ab und legt 10 Briefe auf den Lehrerpult. «MEINE LETZTEN WÜNSCHE» schreibt er auf die Tafel. Die Briefe dienen dazu, die Schüler zu demütigen oder ihre grössten Geheimnisse zu offenbaren. Wer ist diese Person, die Geheimnisse kennt, von denen nicht mal die eigenen Klassenkameraden etwas wissen?

Die Geschichte ist aus drei verschiedenen Erzählperspektiven erzählt. Aus der von Herr Filler, dem Lehrer, aus Fionas, der «Streberin» die in der vordersten Reihe sitzt und von Markt, dem Aussenseiter und Schulhasser. Während der Handlung berichten alle drei Hauptprotagonisten immer mal wieder von ihrer eigenen Vergangenheit.

Die Sprache passt sie den Charakteren an, so sind beispielweise die Kapitel aus Herrn Fillers Sicht reifer und wortschatzreicher als Marks. Der Stil ist jugendlich verfasst und flüssig zu lesen.

Mir persönlich hat das Buch sehr gefallen. Normalerweise lese ich eher 500-seitige Fantasy oder Liebesromane aber dieses neue Genre hat sich auch als ziemlich gut erwiesen. Ich fand es spannend die Situation aus verschiedenen Perspektiven zu beobachten und die Hauptcharaktere wurden mir im Laufe des Buches immer sympathischer. In der 14-köpfigen Klasse hat jeder seine eigene Rolle und ist dieser auch immer treu geblieben. Die Idee mit den Umschlägen fand ich sehr spannend und ich bin jedes Mal fast vor Aufregung geplatzt, als Herr Filler wieder einen neuen Umschlag öffnen musste. Den Protagonisten Mark mochte ich am meisten, da man im Laufe des Buches seine weiche Seite immer besser kannenlernte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere