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Veröffentlicht am 14.12.2019

Ein Spiel mit dem Feuer

Flirting with Fire (Saving Chicago 1)
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Seit ihrer Schulzeit ist Madison Kelly in den Highschool-Schwarm Mauro Bianco verknallt. Jahre später hat sich das schüchterne graue Mäuslein zu einer jungen Frau entwickelt, die sich ihrer Schönheit überhaupt ...

Seit ihrer Schulzeit ist Madison Kelly in den Highschool-Schwarm Mauro Bianco verknallt. Jahre später hat sich das schüchterne graue Mäuslein zu einer jungen Frau entwickelt, die sich ihrer Schönheit überhaupt nicht bewusst ist. Ihre Freundinnen bieten bei einer Junggesellenversteigerung für den guten Zweck auf Mauro Bianco, der nun als Feuerwehrmann Leben rettet und dabei in seiner Anziehungskraft natürlich nicht nachgelassen hat. Für Maddie ist ein langersehnter Traum der endlich in Erfüllung geht, noch immer bekommt sie weiche Knie und Herzklopfen, wenn sie an den ehemaligen Quarterback denkt. Doch ist Mauro tatsächlich so wie sie es sich erträumt hat? Als Maddie berufsbedingt gezwungen ist mit dem gutaussehenden Italiener zusammen zu arbeiten, hat sie die Möglichkeit dies herauszufinden.

„Flirting with Fire“ ist der Auftakt der „Saving Chicago“ Reihe des Autorenduos Piper Rayne. Es ist am 29.11.2019 von Forever by Ullstein herausgegeben worden und erstreckt sich über 288 Seiten. Ich habe es über das Vorablesen - Portal als Rezensionsexemplar gewonnen.

Bereits das Cover und der Titel lassen die Funken sprühen. Es sind Feuerfunken auf dunklem Grund und der muskulöse Oberkörper eines jungen Mannes im schwarzen Tanktop zu sehen. Auch wenn ich persönlich Cover ohne Personen darauf vorziehe, macht die Aufmachung des Buches deutlich, dass man Leidenschaft erwarten kann.
Maddie ist eine junge hübsche und intelligente Frau, die seit ihrer Jugend mit großen Selbstzweifeln zu kämpfen hat. In ihrer Schulzeit war sie eher eine Außenseiterin und ein tollpatschiger Nerd. Doch nun ist das hässliche kleine Entlein zu einem hübschen Schwan geworden und hat sich sogar beruflich selbstständig gemacht. Obwohl sie mich an manchen Stellen mit ihren starken Schwankungen zwischen Selbstbewusstsein und Selbstzweifel sehr aufgeregt hat, kann ich mich auf einer gewissen Art und Weise doch gut mit ihr identifizieren. Mauro Bianco ist mir sehr sympathisch. Er ist nicht nur gutaussehend, sondern auch humorvoll und weiß was er will, sowohl auf emotionaler als auch beruflicher Ebene.

Der Schreibstil der Autorin ist leicht und fließend, doch leider auch stark durchzogen von sexualisiertem Sprachgebrauch. Es wird sehr viel Potenzial verschwendet, dadurch, dass tiefgründige Gedanken nur angeschnitten werden und es auch so wirkt, als würde von einer Szene zur nächsten gehetzt werden. Das ist schade, denn das Buch ist voller guter Ideen, die die Geschichte perfekt machen würde, wenn sie nur tiefgründiger ausgearbeitet wären. Die Kapitel des Buches sind kurzgehalten, sodass das Lesen leichter fällt und werden jeweils im Wechsel aus Sicht der beiden Protagonisten geschrieben., sodass einem Einblicke in deren Gefühlsleben gewährt wird, die leider größtenteils von sexuellen Gelüsten dominiert sind, obwohl beide an vielen Stelle reif rüberkommen und deutlich klarmachen, dass sie eine Beziehung für die Ewigkeit suchen.

Die Handlung dieses Bandes und auch die der zwei weiteren Folgebänder sind sehr schnell vorausschaubar, Spannung wird leider kaum und auch erst zum Ende hin aufgebaut, sodass die Situation auch genau so schnell wieder aufgeklärt ist. Das Buch ist durchzogen von Klischees, was ich an sich nicht so schlimm finde, wenn man mit keinen allzu hohen Erwartungen an das Buch herangeht. Doch was mich wirklich stört die zahlreichen Widersprüche und Elemente, die wie reingequetscht wirken. Zum Beispiel fällt es Maddie dank ihrer Selbstzweifel sehr schwer Vertrauen zu fassen und sich auf andere einzulassen. Doch nachdem es zum ersten Kuss gekommen ist, entwickelt sich die Beziehung ziemlich schnell weiter. Auch ist die Erotik die sehr triebgesteuert und roh wirkt, hat für mich nicht viel mit der Leidenschaft und dem Feuer zu tun, die ich anfänglich eigentlich erwartet habe.

Was mir wirklich gefallen hat ist der Humor zwischen den Protagonisten, der mich an so manchen Stellen tatsächlich zum Lachen gebracht hat, Und auch die individuellen Beziehungen von Mauro zu seinen Brüdern und Maddie zu ihren besten Freundinnen lässt mich die Charaktere nur weiter ins Herz schließen.
Zum Ende kommt zum Glück noch eine Prise Romantik ins Spiel und das Buch endet mit einem Cliffhanger, der Lust auf die Fortsetzungen macht. Ob ich die weiteren Bände lesen werde, kann ich spontan nicht sagen. Auch wenn ich die Charaktere und Ideen liebe, wurde mangels tiefgründiger Ausarbeitung leider viel Potenzial verschwendet. Dennoch eignet sich „Flirting with Fire“ gut als leichte Sommerlektüre für zwischendurch, ohne Tiefgang und große Emotionen.

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