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Veröffentlicht am 31.01.2022

Holpriger Anfang, aber umso schönere Entwicklung!

Aber der Sex war gut
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Rezension: Aber der Sex war gut – Aly Mennuti

Plot und Schreibstil

Um ehrlich zu sein, ist mir der Einstieg in das Buch sehr schwergefallen. In den ersten 197 Seiten bin ich einfach gar nicht in den ...

Rezension: Aber der Sex war gut – Aly Mennuti

Plot und Schreibstil

Um ehrlich zu sein, ist mir der Einstieg in das Buch sehr schwergefallen. In den ersten 197 Seiten bin ich einfach gar nicht in den Lesefluss gekommen. Aber ab Seite 198 hat sich irgendetwas verändert. Die Story war plötzlich viel angenehmer zu lesen, und es passierte auch endlich etwas. Vielleicht lag es auch einfach daran, dass in den ersten zweihundert Seiten das Rumgeplänkel zwischen den zwei Protagonisten den Plot dominierte. Für mein Empfinden war das ein zu gestreckter Vorspann, den man hätte kürzer halten können, um dann später beispielsweise das Ende länger gestalten zu können, welches für meinen Geschmack zu abrupt gewesen ist.

Später war das Buch zwar angenehmer und flüssiger zu lesen, allerdings hatte ich bei Zeiten das Gefühl, dass die Autorin lediglich einen Handlungsstrang abarbeiten möchte, anstatt die Geschichte sich selbst erzählen zu lassen. Ein Problem wurde künstlich in die Länge gezogen, während ein anderes sich dann von einer Minute auf die andere ohne jegliche Hindernisse in Luft aufgelöst hatte. Das war an diesen Stellen nicht besonders authentisch. Auch haben die Charaktere sich ab und an viel zu schnell in irgendwelche Situationen gestürzt, die nur schwer nachzuvollziehen waren – hier allerdings mit der Entschuldigung, dass der Mensch natürlich in Trauer oder Liebe seltsam und für andere unbegreiflich reagieren kann.

Die Charaktere

Mit den Charakteren verhielt es sich somit ähnlich. In der ersten Hälfte des Buches hielt ich Annie für eine dramatische, leichtsinnige und ignorante Kuh. Und das meine ich auch genau so. Natürlich hatte sie mit verschiedenen Emotionen zu kämpfen, Trauer und Wut gleichermaßen zu verarbeiten. Aber ich wurde einfach nicht mit ihr warm. Ihr Benehmen nervte mich, ihre Taten konnte ich an der ein oder anderen Stelle nicht nachvollziehen und ihr Verhalten als Autorin gegenüber Henry widerte mich an. Sie wollte keinerlei Verantwortung übernehmen für die Konsequenzen ihrer Taten.

Henry Higgins war anfangs auch ein Fall für sich. Sein Herz wie sein Kopf gehörten einzig und allein seiner Arbeit. Naja und seinem Sohn Will natürlich. Was wiederum auf einer Art und Weise sofern widersprüchlich war, dass er sich zwar über seine Arbeit definierte, aber nicht all seine Bemühungen hineinsteckte. Er strengte sich kein bisschen an, war ignorant und nahm sich selbst für größer, als er war. Man sollte meinen, er steckte all sein Herzblut in die Arbeit als Agent – aber Fehlanzeige. Umso schöner war später mitanzusehen, als er durch Annie zunehmend lernte, mit seinen Kunden auf Augenhöhe umzugehen, seine Autoren unterstützte, anstatt sie am laufenden Band herunterzumachen und sich seine wahre Größe erarbeitete.

Auch Annie hat einen schönen Wandel durchlaufen, als sie feststellen musste, dass sie ihr Leben nicht von Männern abhängig machen darf. Wenn man Dinge richtig haben möchte, dann muss man sie letzten Endes doch selbst in die Hand nehmen. Dabei gilt es allerdings, sich von niemandem aufhalten zu lassen. Als sie lernte an sich selbst zu glauben und auf ihr Können zu vertrauen, vollbrachte sie großartiges, von dem sie zuvor niemals geglaubt hat, dass sie fähig dazu sein könnte. Was sie daraus gelernt hat: Man darf sich niemals von anderen Leuten kleiner halten lassen, als man ist.

Was gibt es zu Will zu sagen…? Ich hoffe, dass er den Weihnachtszauber ein Leben lang in seinem Herzen hält und auch andere Leute damit anstecken kann. Wenn er so weitermacht, steht nicht im Weg, das ihn aufhalten könnte in 6 Jahren Weihnachtshauptbeauftragter der Agentur zu werden.

Die wichtigsten Messages

Auf den letzten 100 Seiten versuchte das Buch noch viele schöne Messages mit auf den Weg zu geben, welche allerdings plötzlich sehr viel auf einmal waren und man dann einige Absätze und Dialoge mehrmals lesen und auf sich wirken lassen musste. Wie schon oben erwähnt führte das dazu, dass einige Situationen viel zu kurz gehalten wurden, aber dafür so voll mit Entwicklungen und Erklärungen waren, dass es sehr gestopft wirkte, während am Anfang sooooooo viele Seiten mit Hin-und-her-gestreite „verbraucht“ wurden. Aber hey wir haben ja alle schon in der Schule gehört: Was sich neckt, das liebt sich.

Naja die wichtigsten Messages die das Buch mir zumindest vermittelt hat, liste ich euch einmal kurz auf:

- Manchmal ist die Liebe gar nicht so weit weg, wie man glaubt, sondern schon direkt vor der Nase. Man selbst und vielleicht auch der andere weiß es bloß noch nicht.
- Jeder Mensch hat etwas zu sagen, er muss bloß erst seine Stimme finden, damit die Leute ihm anfangen zuzuhören. In guter alter Joe Manier gebe ich an dieser Stelle stellvertretend zu bedenken:
„Manchmal muss man leiden, um wirklich schreiben zu können, mit seiner eigenen, authentischen Stimme.“
- Man darf sich niemals aufhalten lassen, seine Talente zu entfalten, nur weil andere davon ausgehen, dass man eh keine hat.
- Leute verlieben sich ehrlicher, wenn sie sich unbewusst verlieben, während sie am Tiefpunkt sind, und es nicht darauf anlegen sich von ihrer besten und makellosen Seite zeigen zu wollen, sondern einfach ungefiltert sie selbst sind.
- Manchmal ist das schönste Kompliment, das man anderen machen kann, dass man an sie glaubt!

Fazit

Ich werde das Buch auf jeden Fall weiterempfehlen, denn wenn man sich erstmal durch die ersten 197 Seiten gekämpft hat, lohnt es sich auf jeden Fall Annie, Henry, Chris, Amber und Will durch ihr Wirrwarr von Gefühlen zu begleiten! Und ich freue mich in diesem Sinne natürlich schon auf das nächste Buch.

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Veröffentlicht am 12.07.2020

Liebe findet uns - und nicht umgekehrt

Liebe findet uns
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In dem Buch geht es um die Protagonisten Heather und Jack. Beide auf Europareise, aber aus unterschiedlichen Gründen. Heather will nach ihrem Uniabschluss und vor Antritt ihres ersten Berufs nocheinmal ...

In dem Buch geht es um die Protagonisten Heather und Jack. Beide auf Europareise, aber aus unterschiedlichen Gründen. Heather will nach ihrem Uniabschluss und vor Antritt ihres ersten Berufs nocheinmal mit ihren Freundinnen durch Europa ziehen, tagsüber durch die Gassen von Paris schlendern und abends im Coffeshop in Amsterdam den Abend genießen. Jack hingegen ist auf den Spuren seines Großvaters unterwegs. Sein Wegweiser: ein altes Tagebuch des Großvaters.

Im Zug nach Amsterdam kreuzen sich ihre Wege und die herzzerreißende Liebesgeschichte nimmt ihren Lauf...



Besonders beeindruckt hat mich, wie Monninger die Chemie zwischen den beiden geschaffen hat. Von Anfang an weiß Jack seinen Charme spielen zu lassen und auf seine neckische Art fand er seinen Weg auch in mein Herz! 💓 Vor allem Heather begleiten wir aber auf einer Berg- und Talfahrt aus Emotionen. Wir verlieben uns, zweifeln, trauern, hoffen und fühlen mit ihr zusammen.

Die gesamte Handlung in "Liebe findet uns" nimmt uns mit auf eine Reise durch Europa, von Holland über Frankreich bis nach Italien. Man mag das Buch gar nicht aus der Hand legen, so gefesselt war ich von der Story. Eine berührende Geschichte über zwei junge Menschen, die scheinbar füreinander bestimmt sind...



Nach Beenden des Buches wusste ich, dass mir nichts anderes übrig bleibt, als mich in den nächsten Zug nach Amsterdam zu setzen, um meinem eigenen Jack zu begegnen. Aber wie lehrt es uns der Titel? Die Liebe findet uns; wahrscheinlich, wenn wir es am wenigsten erwarten. Lassen wir uns dann darauf ein und schauen was passiert? Sträuben wir uns dagegen, weil wir vermeintlich zu unterschiedlich sind? Wir sollten uns öfter ein Beispiel an Heather und Jack nehmen und den Moment leben! Den Moment leben und keine unnötig vielen Fotos machen, um uns später daran zurückerinnern zu können. Den Augenblick auskosten und genießen bevor er zu einer Erinnerung wird!



Empfehlen würde ich das Buch jedem, der bislang vergeblich auf seinen Seelenverwandten wartet oder bereits gefunden hat und sich durch Heathers und Jacks Liebe inspirieren lassen möchte!

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