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Veröffentlicht am 15.09.2016

Authentische Umgebung, nicht ganz überzeugende Protagonisten

Das Jahr, in dem sich Kurt Cobain das Leben nahm
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Zum Inhalt:
Maggie ist mit ihrer Familie von Amerika nach Irland gezogen. Ihre Mutter hat sich neu verliebt, geheiratet und so muss die ganze Familie mit. Maggie bleibt lange Zeit alleine und einsam. Bis ...

Zum Inhalt:
Maggie ist mit ihrer Familie von Amerika nach Irland gezogen. Ihre Mutter hat sich neu verliebt, geheiratet und so muss die ganze Familie mit. Maggie bleibt lange Zeit alleine und einsam. Bis sie Eoin kennenlernt. Maggie hat plötzlich so ein merkwürdiges Kribbeln in der Magengegend und kann an nichts anderes denken als an Eoin. Alles könnte so schön sein, bis ihr Onkel Kevin überraschend verstirbt. Kevin, ihr Lieblingsonkel hinterlässt ihr zwei Tickets - für ein Konzert von Nirvana in Rom. Und Maggie nimmt zum ersten Mal im Leben ihren ganzen Mut zusammen und reist gemeinsam mit Eoin zu Nirvana und hat die Zeit ihres Lebens.

Meine Meinung:
"Das Jahr in dem sich Kurt Cobain das Leben nahm" spielt, wie der Titel schon verrät, nicht in der Gegenwart, sondern im Jahre 1993 bzw. 1994.

Das Jugendbuch beginnt zunächst mit Maggies relativ trostlosem Leben. Maggie ist ein etwas schwieriger Charakter. Eigentlich ist sie total einsam und ihrem Onkel Gegenüber, der das schwarze Schaf der Familie ist, sehr loyal. Dies macht sie durchaus sympathisch und sehr nahbar. Auf der anderen Seite macht sie jedoch gleich zu Beginn der Geschichte ein paar Dinge, vor allem einen Jungen betreffend, die ich überhaupt nicht nachvollziehen konnte und ziemlich daneben fand. Zu diesem Zeitpunkt, kam ich nur schwer mit ihr klar. Auch während des restlichen Verlaufs der Geschichte, handelt Maggie oft impulsiv und wenig erwachsen, was sie nur wenig sympathischer machte.

Dies ändert jedoch nichts daran, dass die Autorin extrem charakterstarke und einmalige Personen geschaffen hat. Jedoch sind die Sympathieträger in dieser Geschichte leider trotzdem Mangelware. Auch Maggies Mutter und ihr Stiefvater, waren fern von jeglicher Sympathie und auch bei Onkel Kevin fiel es mir schwer, ihn zu mögen. Die Charaktere sind mir trotz alledem sehr stark im Gedächtnis geblieben, was auf jeden Fall für das Talent der Autorin spricht.

Die Geschichte selbst habe ich gerne gelesen, sie hat mich allerdings nicht unbedingt vom Hocker gehauen. Maggies Welt wird authentisch und glaubwürdig beschrieben. Die Autorin schaffte es, dass ich mich total in die Zeit der 90er zurückversetzt gefühlt habe. Ich habe diese Zeit nicht mehr so richtig im Kopf, da ich damals noch relativ klein war, doch das Buch lies die 90er wieder lebendig werden. Zu jeder Zeit nahm ich der Autorin ab, dass ihre Geschichte in genau dieser Zeit spielte.

Die Liebesgeschichte fand ich tatsächlich sehr süß. Sie beginnt sehr zart und wird dann immer aufregender, was ich genau richtig fand. Ich konnte richtig an Maggies Herzklopfen teilhaben und fühlte mich in die Zeit meiner ersten Verliebtheit reinversetzt.

Das Ende der Geschichte gefiel mir gut. Das Buch selbst hat genau die richtige Menge an Höhe- und Tiefpunkten und macht auch vor schwierigen Themen nicht halt. Sie bekommt dadurch den nötigen Tiefgang und kommt mit dem Schluss zu einem guten und schönen Ende.

Fazit:
Ein Buch, das ich ganz gerne gelesen habe, mich aber nicht vom Hocker gerissen hat. Die Charaktere fand ich recht unsympathisch, dafür gefielen mir die Liebesgeschichte und das extrem authentische Setting extrem gut, denn die Autorin versetzte mich mit ihrer Erzählung sofort in die 90er Jahre zurück.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Tolle Mischung aus Fantasy und römischem Reich!

Elias & Laia - Die Herrschaft der Masken
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Zum Inhalt:
Elias und Laia. Zwei junge Menschen wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Beide leben in einer Welt voller Gewalt. Einer Welt die von einem grausamen Imperium beherrscht wird, das seinen ...

Zum Inhalt:
Elias und Laia. Zwei junge Menschen wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Beide leben in einer Welt voller Gewalt. Einer Welt die von einem grausamen Imperium beherrscht wird, das seinen Willen mit Hilfe seiner brutalen Helfer, den Masken" durchsetzt". Doch beide stehen auf unterschiedlichen Seiten. Laia, ein Kundigenmädchen, das dieser Gewalt hilflos ausgesetzt ist und Elias ein Absolvent der Akademie, in der die Masken ausgebildet werden. Zwei junge Menschen, die eigentlich nichts verbindet und letztendlich doch so viel. Zunächst Feinde, sind sie sich doch ähnlicher als sie eigentlich wissen.

Meine Meinung:
Das Thema der Geschichte reizte mich sofort. Auf den ersten Blick wirkte es etwas dystopisch, auch wenn es das eigentlich gar nicht ist. Obwohl ich gerade eigentlich nicht so auf Fantasy stehe, hat dieses Buch genau den richtigen Anteil daran. Nicht zu viel, nicht zu abgedreht, nein, genau richtig.

Zu Beginn fand ich jedoch trotz des tollen Schreibstils nicht so richtig in die Geschichte rein. Ich brauchte eine gefühlte Ewigkeit für nur wenige Seiten und so kam ich nur langsam voran. Dies legte sich aber als mir die Personen und und die Umgebung so langsam vertraut wurden und ich mich richtig in die Geschichte einfühlen konnte.

Laia wirkt zunächst wie ein verschüchtertes kleines Mädchen, dem man eigentlich nichts zutrauen kann. Doch genau das Gegenteil ist der Fall. Ihre starke Persönlichkeit scheint ihr oft selbst nicht so bewusst zu sein und so macht sie sich meistens kleiner als sie eigentlich ist. Dies ist im Laufe der Geschichte aber auch ab und an ein Vorteil. Ich muss zugeben, dass ich manchmal trotz alledem etwas genervt von ihrer auf der einen Seite sehr zurückhaltenden und auf der anderen Seite sehr risikofreudigen Art. Mir erschien es manchmal so, als würde sie es einfach nicht schaffen einen guten Mittelweg zu finden. Das war manchmal echt anstrengend, denn daraus ergaben sich sehr gefährliche Situationen.

Elias war mir vor der ersten Seite an sehr sympathisch. Er weiß genau was er will und geht diesen Weg auch. Natürlich gibt es immer wieder Situationen aufgrund derer er seine Richtung ändern muss, doch sein Hauptziel verliert er nie aus den Augen. Er hat einen unheimlich starken Charakter, den er sich zum Glück bis zum Schluss bewahrt. Seine Mutter und viele andere versuchen nicht selten, ihn schwach zu machen. Dass das nicht gelingt ist allein seinem Vertrauen in die richtig Sache zu verdanken.

Nachdem ich dann so richtig in der Geschichte angekommen war, fesselte sie mich unheimlich. Trotz Leseflaute, die leider schon seit Monaten anhält, fing ich plötzlich abends wieder an zu lesen. Auch einen halben Sonntagnachmittag verbrachte ich mit der Lektüre von Elias und Laia. Das hat davor und seitdem kein Buch geschafft.

Tahir berichtet aus zwei unterschiedlichen Perspektiven - Elias' und Laias. So hat man als Leser einen perfekten Blick auf das Geschehen und kann es aus zwei Blickwinkeln wahrnehmen. Die 500 Seiten flogen letztendlich nur so dahin und dann war die Geschichte leider auch schon zu Ende. Und was gab es? Natürlich einen Cliffhanger. Ich habe zwar schon deutlich schlimmere Cliffhanger in Geschichten gehabt, doch trotz allem muss ich jetzt bis nächstes Jahr warten, bis ich weiß wie die packende Geschichte der beiden weitergeht.

Fazit:
Nach schleppendem Anfang ein tolles und fesselndes Buch, das mich super unterhalten hat und eine perfekte Mischung aus römischem Reich und Fantasy bietet.