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Veröffentlicht am 04.09.2024

Vier Schwestern - ein Schicksal?

Blue Sisters
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Blue Sisters - schafft es Coco Mellors an ihren Debütroman anzuknüpfen? Erst einmal: Ja!
Der Roman handelt von der Beziehung vierer Schwestern und ihrem Umgang mit den Themen Leben, Tod, Familie, Sucht ...

Blue Sisters - schafft es Coco Mellors an ihren Debütroman anzuknüpfen? Erst einmal: Ja!
Der Roman handelt von der Beziehung vierer Schwestern und ihrem Umgang mit den Themen Leben, Tod, Familie, Sucht und Beziehungen.

Zunächst kommt auch dieses Werk von Coco Mellors in einem schönen, schlichten Cover mit stilvoller Farbgebung daher und regt, durch den komprimierten Titel, meiner Meinung nach, zum Lesen an.

Der Schreibstil der Autorin ist von einigen bildhaften Beschreibungen geprägt, was nicht zuletzt auch das Werk der Übersetzerin, Lisa Kögeböhn, ist. Nichtsdestotrotz baut auch das Erzählverhalten, durch einzelne Kommentare („noch weiß sie es nicht, aber…“ (S. 8) Spannung auf.

Der Roman lebt von der Unterteilung in Kapitel aus der jeweiligen Sicht einer Schwester. Diesen Aufbau finde ich persönlich sehr ansprechend, auch wenn ich manche Kapitel dadurch spannender und interessanter fand als andere, was mitunter daran lag, dass ich einige Figuren abwechslungsreicher fand als andere. Sie zeigen die unterschiedlichen Emotionen, Verhaltensweisen und Sichtweisen der einzelnen Charakter intensiver und nachvollziehbarer, was auch durch das Erzählverhalten hervorgerufen wird.
Insgesamt hat mich hierbei die Figur der Avery bis zum Schluss am meisten fasziniert, während ich die Kapitel um Bonnie als sehr träge und zäh empfand.

„Blue Sisters“ ist ein lesenswerter Roman, der den Fokus auf verfallene Familienverhältnisse und divergierende Schwesternschaft legt, aufgrund dessen ich das Werk ansprechend fand.
Zu lesen, wie unterschiedlich die Schwestern auf den Tod ihrer Schwester Nicky reagieren, wie sie damit umgehen und damit leben lernen, ebenso wie sie ihr Verhältnis zu ihren Eltern bewerten, hat mich fasziniert. Denn für gewöhnlich werden solche Ansichten selten beschrieben.

Eine tatsächliche Interaktion zwischen den Schwestern ergibt sich erst recht spät im Roman, was ich als etwas schade empfand.
Am besten gefallen hat mir die Sequenz zwischen der Mutter und Avery. Hier werden tiefgreifende Emotionen deutlich und das Auftreten der Mutter verständlicher, da sie sich endlich verletzlich zeigt.

Alles in allem ist der Roman lesenswert und auch, wenn ich ungern immerzu einen Vergleich zu Coco Mellors erstem Werk anstelle, ist es in Bezug auf den Aufbau und die zu verdeutlichenden Emotionen vergleichbar, auch wenn sie inhaltlich andere Themen behandeln.

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