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Veröffentlicht am 24.04.2018

ein interessanter Auftakt mit leider fadem Abgang

Blumen des Todes
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Vorab: dies ist meine erste Rezension....

Der schottische Krimiautor Douglas Lindsay wurde 1964 in Lanarkshire geboren.
Er arbeitet für das Verteidigungsministerium des Vereinigten Königreichs in Glasgow ...

Vorab: dies ist meine erste Rezension....

Der schottische Krimiautor Douglas Lindsay wurde 1964 in Lanarkshire geboren.
Er arbeitet für das Verteidigungsministerium des Vereinigten Königreichs in Glasgow und Brüssel bevor er hauptberuflich als Autor tätig wurde.
Er ist verheiratet und hat zwei Kinder.
Mit den Kriminalromanen über das Leben des Frisörs "Barney Thomson" begann Lindsay´s Karriere und er zeichnete sich durch seinen schwarzen Humor im schreiben aus.
Desweiteren veröffentlichte er mit dem Roman "Lost in Juarez" eine satirische Verschwörungstheorie über einen wachsenden Polizeistaat.
Der Polizeiroman " Blutiger Schnitt" ist der erste Fall von DI Pereira und DS Bain.
Der zweite abgeschlossene Fall ist nun dieses Buch
" Blume des Todes", welches ich hier gelesen habe.

Worum geht es:

Archie Wilson, Lottogewinner von 130 Millionen Pfund steckt in einer tiefen Sinnkrise. Er denkt über sich und das Leben nach...
kurze Zeit später wird er ermordet, sitzend an einen Grabstein gebunden, im Kopf ein metallenes Kreuz und in den Händen Blüten vom Judasbaum- aufgefunden.
DI Pereira und DS Bain, zwei Ermittler des Kommissariats´Glasgow beginnen mit den Ermittlungen zu diesem seltsamen Fall.
Pereira, Mutter zweier Kinder, alleinerziehend, steckt ebenso in einer Krise.
Ihre privaten Probleme mit der pubertierenden Tochter Anais ; mit ihrer Exfreundin Lea; ihrem Chef; und vor allem mit sich Selbst- überschatten die Ermittlunsarbeit.

Ermittelt wird in alle Richtungen. War es ein Mord aus aus Habgier, Neid oder Missgunst wegen des vielen Geldes was Archie gewonnen hat und nun, wem ? hinterlässt. Oder doch aus Rache- da es Dinge in Archies Vergangenheit gibt, die im Laufe des Buches zu Tage treten sollen.
Sämtliche Verdächtige und Befragte verhalten sich der Polizei gegenüber angespannt, unhöflich und unkooperativ.
Es kommt heraus das sich Archie sehr mit der Kirche und dem Aufkauf alter verlassener Kirchengebäude beschäftigt hat.
Zudem geschehen plötzlich weitere Morde an Personen aus Archies altem Leben und Umfeld. Und das- auf die selbe Weise, mit einem Kreuz im Kopf und den Blumen in der Hand, an einen Grabstein gelehnt der bei genauerer Betrachtung etwas über die Person im eigentlichen Sinne aussagt.
Einen Showdown erlebt das Buch zum Ende, als sich der Täter klar offenbart und seine Beweggründe für seine Taten beleuchtet werden...

Mein persönliche Fazit zu diesem Buch:

Ein Buch, dass vielversprechend mit einem interessant insziniertem Mord beginnt, aber leider durch zu viel privatem Problembewältigungswirrwarr seitens der Hauptprotagonistin Pereira schnell an Spannung und Orginalität verliert.
Denn die Idee von den Judasblüten im Schoße der Ermordeten und das metallene Kreuz in dessen Köpfen spricht für mich von tiefgehender Rache und einem ausgeklügeltem Plan mit Täterniveau.
Leider ließen Schreibstil und Verarbeitung der Idee letztendlich viele Wünsche offen.
Ich fand keinen Bezug zu der Problem überladenden Hauptperson und auch zu keinem anderen Charakter in diesem Buch..
Die Protagonistin Pereira wird in meinen Augen emotional abhängig, inkonsequent und mit zu wenig Selbstwert dargestellt. Was so gar nicht zur analytisch strukturiert denkenden Ermittlerin passt. Ihr Mitstreiter DS Bain fällt so ganz hinten runter, was seine Persönlichkeit betrifft. Man lernt ihn leider nicht näher kennen.
Der Autor verläuft sich in den privaten Irrwegen Pereiras und lässt einen lange auf das Wesentliche- nämlich der Aufklärung des Mordes warten.
Auch weitere Morde erzeugen in mir nicht die gewünschte Spannung.
Zudem sind sämtliche Verhöre anstrengend und alle möglichen zu vernehmenden Personen unkooperativ, ja schon unverschämt unhöflich dargestellt.
-was unglaubwürdig bis ultra nervig herüber kommt.
Die Ermittler verkennen in meinen Augen wichtige Hinweise und verrennen sich in unnötiger Langatmigkeit.
Viele Verdächtige und unmögliche Charaktere machen in meinen Augen keine gute Story ,sondern hinterlassen bei mir eine frustrierte Stimmung-wo ich die Leute schütteln möchte oder das Buch lieber zuschlagen will.
Der Showdown zum Ende des Buches macht diesen Eindruck dann auch nicht mehr gut.
Im letzten Teil hetzt der Autor mit mir durch Szenen und Gedanken als wäre er auf der Flucht. Nur vor was?
Er versucht Thrill, Spannung und durch die Erklärung der Morde- so viel Psychologie in die letzten Kapitel zu pressen, dass ich nach der Langatmigkeit und den vielen privaten Miseren von Pereira nun umschwenken umschalten soll/muss.
Das strengt an und befriedigt trotzdem nicht meinen Durst auf die Klärung dieses Falles.
Daher kann ich dieses Buch leider nicht weiter empfehlen. Nicht als Krimi und nicht als Thriller, auch nicht als negativ Beispiel Für eine Selbstfindung frustrierter Frauen die ihren Lebenssinn suchen...
.
Für mich hat der Autor zu viel gewollt und mit dem Beginn des Romans auch zu viel versprochen, aber leider wurde für mich dieses imaginäre Versprechen nicht gehalten.
Viel zu viele politische und gesellschaftliche Themen wurden angerissen aber es gab viel zu wenig Spannung und fesselnde Orginalität.

zu Schade.

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