Krimi in einer faszinierenden Welt
Pagans - Ein Killer. Zwei Cops. Hunderte Götter„Pagans“ besticht durch das Worldbuilding. Man fühlt sich in eine bekannte Welt versetzt, die aber doch so neu ist. Hier trifft die Moderne auf Stämme von Kelten, Sachsen und Piken. Gleichzeitig ist hier ...
„Pagans“ besticht durch das Worldbuilding. Man fühlt sich in eine bekannte Welt versetzt, die aber doch so neu ist. Hier trifft die Moderne auf Stämme von Kelten, Sachsen und Piken. Gleichzeitig ist hier alles „verkehrtherum“. Die Weltmacht haben afrikanische Staaten, Teile der britischen Insel sind Entwicklungsländer. Eine sehr interessante Mischung!
Aber das macht es auf der anderen Seite auch kompliziert. Man kann das Buch nicht durchfliegen. Die Nähe zur realen Welt verwirrt manchmal. Vor allem, weil das Worldbuilding nicht hinreichend genug beschrieben und erklärt wird.
Die Story ist gut. Ein guter Krimi, der allerdings keinen Raum zum rätseln gibt. Das Ende ist keine Überraschung und die Spannung dadurch im Rahmen.
Gefallen haben mir die Charaktere, die sehr unterschiedlich sind, aber sehr gut zusammenarbeiten und für eine Prise Humor sorgen. Aber auch hier fehlt mir (wie beim Worldbuilding) die Tiefe. Man lernt die Personen nicht wirklich kennen. Geschichten aus der Vergangenheit werden nur angedeutet oder angerissen. Das Buch bleibt insgesamt einfach zu oberflächlich. Vielleicht hätten ihm ein paar Seiten mehr gut getan. Schade, denn das Potenzial war da.
Trotz der Kritik kann ich nicht sagen, dass es ein schlechtes Buch ist. Auf eine gewisse Art fesselt es auch gleichzeitig. Eine eindeutige Meinung zu diesem Buch zu haben, fällt schwer. Es polarisiert. Und das wiederum kann auch ganz gut sein. Denn ein Buch, das einen über längeren Zeitraum beschäftigt, kann kein schlechtes Buch sein.