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Veröffentlicht am 22.10.2024

Lesehiglight

Die Frauen jenseits des Flusses
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Ich kenne von der Autorin auch schon: „Die Vier Winde“ und „Die Winterschwestern“ – beide Bücher waren außergewöhnlich.
Vietnam – darüber hat jeder bestimmt schon mal etwas gesehen oder gelesen – genau ...

Ich kenne von der Autorin auch schon: „Die Vier Winde“ und „Die Winterschwestern“ – beide Bücher waren außergewöhnlich.
Vietnam – darüber hat jeder bestimmt schon mal etwas gesehen oder gelesen – genau wie ich. Dies neue Buch der Autorin hat mich gleich von der ersten Seite an gepackt – nicht nur als Frau und Krankenschwester, einfach weil die Zeit in den Sechzigern und Siebzigern so realistisch beschrieben wird. Ja, man mag es Klischee nennen, aber in den Köpfen der Menschen galt eine Frau noch nicht das gleiche, wie ein Mann (leider ist das ja heute zum Teil auch noch so). Natürlich kann sich jeder denken, wenn Truppen an irgendeine Front geschickt werden, dass es dort auch vor Ort Lazarette und Krankenhäuser mit Ärzten und Pflegepersonal geben muss. Doch wird das immer sehr bequem ausgeblendet – in keiner Doku sieht man etwas davon und in vielen Köpfen ist es auch nicht vorhanden. Doch leiden diese Menschen ganz genau so an den Traumata, wie alle anderen im Krieg.
Die Autorin setzt hier ein Zeichen für all die Vergessenen – gerade auch Frauen. Wir erfahren die Geschichte dieses Krieges mit der Protagonistin Frances auf eine ganz andere Weise. Auch hier gab es mit Barb und Ethel einen Zusammenhalt über das Kriegsgeschehen hinaus, wie man es von den Soldaten kennt. Doch das Leugnen der amerikanischen Bevölkerung, dass überhaupt Frauen in Vietnam im Krieg waren, hat mich zutiefst geschockt und, ich gebe es zu, zu Tränen gerührt. Die Autorin verzichtet in ihrem, gut recherchierten Roman, auch nicht auf teilweise heftige Beschreibungen von Kriegsverletzungen, die einer Krankenschwester im Feld nun mal unterkommen können, wie abgetrennte Glieder o. ä. (den Rest lasse ich mal außen vor).
Natürlich kommt in dem Roman auch eine Liebesgeschichte vor, die den Leser zeitweise ein wenig aufatmen lässt von all den Gräuel. Auch wenn das Buch eine wirklich schwere Kost ist, ist es mein absolutes Lesehighlight für dieses Jahr! Ich lege es jedem wärmstens ans Herz mit einer riesigen Packung Taschentücher!

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Veröffentlicht am 10.10.2024

Mit Luft nach oben

Die Frauen von Maine
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Ein Cover, das mir gefiel - ein Klappentext, der sich nach einen tollen Generationenroman mit einer ungewöhnlichen Hintergrundgeschichte anhörte - das Buch wollte ich unbedingt lesen.
Der Anfang mit Jane ...

Ein Cover, das mir gefiel - ein Klappentext, der sich nach einen tollen Generationenroman mit einer ungewöhnlichen Hintergrundgeschichte anhörte - das Buch wollte ich unbedingt lesen.
Der Anfang mit Jane und dem lila Haus, zu dem sie sich irgendwie hingezogen fühlt, war auch interessant geschrieben. Doch schon nach kurzer Zeit fing die Geschichte an, durch zu viele Personen, die für mein Gefühl, nicht viel miteinander zu tun haben, verwirrend zu werden. Wer macht jetzt was und warum? Die Figuren sind mir auch ein wenig zu oberflächlich ausgearbeitet, da hätte ich mir mehr Hintergrund gewünscht und mehr Einblicke in die Gefühlswelt, um sie besser greifen zu können. Die Idee, über ein altes, verlassenes Haus und deren Bewohner zu schreiben, hat Potential für eine wirklich gute lebendige Geschichte, die das hier leider nur in Ansätzen ist. Schade.

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Veröffentlicht am 03.10.2024

Interessante Geschichte

Rungholt
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Eine untergegangene Stadt, eine alte Legende, eine reisende Händlerin mit einem Tagebuch, ein auf See gebliebener Bruder, die Gewalten der Nordsee - alles gute Zutaten für einen spannenden 'Romaneintopf'. ...

Eine untergegangene Stadt, eine alte Legende, eine reisende Händlerin mit einem Tagebuch, ein auf See gebliebener Bruder, die Gewalten der Nordsee - alles gute Zutaten für einen spannenden 'Romaneintopf'.
Die Geschichte wird auf zwei Erzählebenen geschildert, 1907 erzählt die Geschichte von Jana in dem kleinen Dorf Ording, die um ihren auf See gebliebenen Bruder trauert und 1360 spielt die Geschichte von Leonore in Rungholt. Beide Zeitstränge sind gut recherchiert und die gesellschaftlichen Verhältnisse werden plastisch wiedergegeben. Die Geschichte von Leonore, die im Tagebuch der Händlerin Sigal geschildert wird, hat mich sofort gefesselt. Janas Geschichte hätte ich mir an einigen Stellen weniger ausführlich gewünscht - z. B. wenn es um die Beziehung zu Therese geht - dafür hätte ich gerne mehr über den 'Freund' Hans erfahren und auch über ihren Bruder Nils. Auch hatte ich hier das Gefühl, dass in vielen Absätzen 'Jana' in fast jedem Satz geschrieben wurde, statt Synonyme zu verwenden, was mich immer wieder aus dem Lesefluss heraus brachte.
Die Auflösung der ganzen Geschichte erfolgte dann auf den letzten 30 Seiten, wobei hier auch noch Fäden nicht verknüpft wurden, und das kam mir dann doch zu hopplahopp. Da hätte ich mir auf den vorhergegangenen fast 400 Seiten schon mehr Schnipsel gewünscht.
Insgesamt ein netter historischer Roman über Rungholt, den man als 'Rungholtliebhaber' lesen sollte. Wer gerne historische Romane liest, ist hiermit gut beraten.

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Veröffentlicht am 01.10.2024

Etwas mehr erwartet

Die Gräfin
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Eigentlich ein interessantes Thema über eine historische Person, die Gräfin von Reventlow, die auf der Hallig Südfall lebte. Die Geschichte spielt im Zweiten Weltkrieg, wo ein britischer Pilot auf der ...

Eigentlich ein interessantes Thema über eine historische Person, die Gräfin von Reventlow, die auf der Hallig Südfall lebte. Die Geschichte spielt im Zweiten Weltkrieg, wo ein britischer Pilot auf der Hallig abstürzt. Die Beschreibung der Hallig und des Lebens dort, haben mir gut gefallen, denn das ist wirklich atmosphärisch. Die übrige Geschichte war teilweise aber etwas langatmig und nicht besonders spannungsgeladen. Da hätte ich mir mehr Beschreibung der politischen Schwierigkeiten, in die die Gräfin mit ihrer Handlung geraten könnte, gewünscht. Die Autorin, inzwischen verstorben, kannte einen Teil der beschriebenen Personen persönlich, so dass der Roman von der Historizität lebt. Ich hatte mir von dem Thema und der Leseprobe mehr, auch politische Aufarbeitung gewünscht. Das hätte den Roman sehr viel lesenswerter gemacht.

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Veröffentlicht am 01.10.2024

Wirklich gut gemachter 2. Teil

Glutmoor (Janosch Janssen ermittelt 2)
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Janosch Janssen ermittelt erneut - auch wenn ich den ersten Band nicht kenne, bin ich trotzdem schnell in das Setting und die Figuren eingestiegen. Ein Krimi, bei dem Familie mit all ihren Facetten eine ...

Janosch Janssen ermittelt erneut - auch wenn ich den ersten Band nicht kenne, bin ich trotzdem schnell in das Setting und die Figuren eingestiegen. Ein Krimi, bei dem Familie mit all ihren Facetten eine tragende Rolle spielt. Die sehr spezielle Verbindung des Ermittlers zu seiner Vorgesetzten hat mich manchmal ganz schön gefordert und ich war froh, nicht an seiner Stelle zu sein. Die Figuren haben wirklich Ecken und Kanten und das macht auch den Kriminalfall, in dem es auch um Familie geht, von der nur die Tochter ein Massaker an der Familie überlebt, sehr lebendig und lebensnah. Die Verwicklungen, die irgendwann auch Janssens eigene Familie betreffen, sind so spannend gestaltet, dass ich bis zum Ende mitgerätselt habe und nicht auf die Lösung gekommen bin. Was Vergangenheit so alles bewirken kann. Das Buch hat mir gut gefallen und ich empfehle es gerne weiter.

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