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Veröffentlicht am 29.09.2024

Rückkehr nach langer Zeit

Skye In Our Hearts
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April, die eine recht erfolgreiche Karriere als Schauspielerin hingelegt hat, aktuell aber in einer Krise steckt, kehrt nach dem Tod ihres Großvaters, der eine Whisky-Brennerei betrieb, zurück auf die ...

April, die eine recht erfolgreiche Karriere als Schauspielerin hingelegt hat, aktuell aber in einer Krise steckt, kehrt nach dem Tod ihres Großvaters, der eine Whisky-Brennerei betrieb, zurück auf die Insel Skye. Mal, der die rechte Hand ihres Großvaters war und sich erhoffte, die Brennerei eines Tages zu übernehmen, ist einerseits wenig begeistert von Aprils Rückkehr, die sich während der Krankheit ihres Opas nie blicken ließ, andererseits fühlt er sich aber auch schon seit ihrer gemeinsamen Jugendzeit auf Skye zu ihr hingezogen.

Der Roman ist der erste Teil einer Reihe, die auf der Isle of Skye spielt. Der Schauplatz hat auch direkt mein Interesse geweckt, da ich diese kleine Insel vor der schottischen Küste faszinierend finde und gern einmal dorthin reisen würde. Mit Whisky als Getränk kann ich persönlich wenig anfangen, dennoch fand ich es sehr interessant, durch den Roman auch mehr über dessen Herstellung zu erfahren. April ist, obwohl man aufgrund des Klappentextes und ihrer Bekanntheit auch ein gewisses Maß an Überheblichkeit vermuten könnte, sehr sympathisch und zupackend und auch auf Mal trifft dies zu. Die Geschichte zwischen den beiden habe ich sehr gerne verfolgt und auch mitgefiebert, wie es mit ihnen weitergeht. Allerdings dominierten mir stellenweise die Sexszenen zu sehr und das Zwischenmenschliche und auch alle anderen "Baustellen", die die beiden zu bewältigen haben, traten mir zu sehr in den Hintergrund. Hier wäre weniger mehr gewesen. Dennoch würde ich gerne auch den nächsten Teil der Reihe lesen, um zu erfahren, wie es mit ihnen und auch den Nebenpersonen weitergeht. Der Schreibstil der Autorin war angenehm leicht lesbar, sodass sich das Buch gut für einen Herbsttag am Sofa eignet.

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Veröffentlicht am 23.09.2024

Heimische Tiere ganz nah

Moments in Nature
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Dieses Sachbuch aus dem Kosmos Verlag hat mit seinem Titel, Untertitel und dem Cover mit den jungen Füchsen direkt mein Interesse geweckt. Hinter dem Werk stehen der 22-jährige Naturfilmer und Fotograf ...

Dieses Sachbuch aus dem Kosmos Verlag hat mit seinem Titel, Untertitel und dem Cover mit den jungen Füchsen direkt mein Interesse geweckt. Hinter dem Werk stehen der 22-jährige Naturfilmer und Fotograf Gamander López, der auf TikTok und Instagram schon einen großen Followerkreis hat und seine etwas ältere Schwester Una López. Beide sind schon seit ihrer Kindheit von der Natur und insbesondere von den Tieren, die sich dort entdecken lassen, fasziniert und so hat Gamander schon früh mit dem Fotografieren von Wildtieren begonnen. Dafür reist er auch in andere Länder, in diesem Buch stehen aber die Tiere im Mittelpunkt, die wir quasi vor unserer Haustüre entdecken können, wenn wir mit offenen Augen durch die Natur gehen und einige Tipps beherzigen.

Und so findet man in dieser Mischung aus Bildband, Ratgeber und persönlichen Erlebnissen mit den verschiedenen Tieren eine Menge beeindruckender Nahaufnahmen von unter anderem Füchsen, Eichhörnchen, verschiedenen heimischen Vögeln inklusive seltenen Exemplaren wie dem Eisvogel, Mäusen und Wild. Außerdem gibt es Tipps, wie und wo man den Tieren auf die Spur kommen kann und wie man sich am besten verhalten sollte, um anschließend die Chance auf Sichtungen und Aufnahmen aus nächster Nähe zu bekommen. Auch auf technische Hilfsmittel wird dabei immer wieder eingegangen. Dabei merkt man den beiden ihre Faszination und Leidenschaft für die heimische Tierwelt und die Tierbeobachtung und -fotografie als Hobby immer wieder an und bekommt beim Lesen richtig Lust, sich selbst auf die Lauer zu legen.

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Veröffentlicht am 22.09.2024

Zufluchtsort

Die Gräfin
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Bei diesem Roman hat mich das Cover direkt angesprochen, da es darauf hindeutete, dass der Handlungsort an der See liegt. Die Geschichte, die zum Teil auf wahren Begebenheiten beruht, spielt dann auch ...

Bei diesem Roman hat mich das Cover direkt angesprochen, da es darauf hindeutete, dass der Handlungsort an der See liegt. Die Geschichte, die zum Teil auf wahren Begebenheiten beruht, spielt dann auch weitgehend auf der kleinen nordfriesischen Hallig Südfall, die bei Ebbe von Nordstrand aus durch das Watt erreichbar ist. Dort lebt 1944 die um die 80-jährige "Hallig-Gräfin" Diana von Reventlow-Criminil zurückgezogen mit zwei Angestellten und versucht, zu tun, was in ihrer Macht steht, um Menschen zu helfen, die von den Nationalsozialisten bedroht sind. Als sie auf einer Sandbank nahe der Hallig ein abgestürztes Flugzeug mit einem britischen Piloten entdeckt, steht es für sie außer Frage, ihn zunächst bei sich aufzunehmen, auch wenn er sich eher widerstrebend darauf einlässt.

Ich fand die Geschichte um die Hallig-Gräfin sehr interessant. Grundsätzlich mag ich historische Romane, die im und um den Zweiten Weltkrieg herum spielen. Aber, der Schauplatz in Form einer kleinen Hallig ist zudem ein ganz besonderer, weil man nebenbei auch mehr über das Leben dort unter den besonderen Bedingungen damals erfährt. Einerseits bot es Freiheit und man konnte sich unbeobachtet fühlen, andererseits war es auch sehr entbehrungsreich und mit harter Arbeit verbunden. Die Charaktere, allen voran der der Gräfin, wurden sehr überzeugend ausgestaltet und ich konnte sie mir beim Lesen gut vorstellen. Der Schreibstil passte durch seine teilweise etwas altertümlichen Formulierungen gut zur Zeit, in der sich alles zugetragen soll und zur Gräfin mit ihren 80 Jahren und der adeligen Herkunft. Die auf Plattdeutsch verfassten Passagen zwischendurch trugen zur Authentizität bei, und auch, wenn ich nicht jedes Wort verstand, wurde mir im Zusammenhang dennoch klar, was gemeint war. Ich empfehle diesen historischen Roman mit einem etwas ungewohnten Schauplatz daher gerne weiter.

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Veröffentlicht am 22.09.2024

Neues Spiel, neues Glück

Im Warten sind wir wundervoll
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Schon die Covergestaltung mit dem Schwarz-Weiß-Foto einer Frau, im Stil der 50er Jahre gekleidet, und der Farbwahl deutet auf einen historischen Roman hin. Das ist auch teilweise der Fall, denn Charlotte ...

Schon die Covergestaltung mit dem Schwarz-Weiß-Foto einer Frau, im Stil der 50er Jahre gekleidet, und der Farbwahl deutet auf einen historischen Roman hin. Das ist auch teilweise der Fall, denn Charlotte Indens erster Roman für Erwachsene handelt auf zwei Zeitebenen. Einmal in den Monaten und Jahren nach Ende des Zweiten Weltkrieges und zum Anderen in der Gegenwart.

Elfie ist die Enkelin von Luise Adler, dem "Mädchen mit den goldenen Haaren", das 1948 als so genannte"War Bride" nach New York fliegt, wo der Amerikaner Jo, der als Presseoffizier mit der Armee in Deutschland war, sie abholen wollte. Doch niemand wartet dort auf sie, sodass die Gefahr besteht, dass sie zurück nach Deutschland muss. Viele Jahrzehnte später fliegt Elfie ebenfalls nach New York und lernt im Flugzeug einen Reisejournalisten kennen, dem sie die Geschichte ihrer Großmutter erzählt, zumindest den Beginn. In New York möchte Elfie ihren Freund, der dort ein Auslandssemester absolviert, überraschen.

Ich fand die Geschichte von Luise sehr interessant, sie ist eine sehr starke und selbstbewusste Persönlichkeit, wie man sie in der Zeit nach Kriegsende und im Umgang mit den Amerikanern erlebt. Für mich hätten sie und ihre Erfahrungen in der Erzählung auch noch etwas mehr Raum einnehmen dürfen, als die Geschichte um Elfie in der Gegenwart, da diese etwas "gewöhnlicher" und vorhersehbarer ist. Den Schreibstil der Autorin fand ich etwas ungewohnt, es gibt viele kurze Hauptsätze. Zugleich sorgt dies aber dafür, dass die wichtigsten Aussagen und Eindrücke ohne unnötige Ausschmückungen auf den Punkt gebracht werden, was irgendwie auch zu Luise und ihrer eher pragmatischen Art passt. Und teilweise entsteht so auch ein recht trockener Humor. So ist es auf jeden Fall ein interessanter und unterhaltsamer Roman für alle, die an der jüngeren Geschichte nicht ganz uninteressiert sind und auch gerne Liebesgeschichten lesen.

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Veröffentlicht am 21.09.2024

Saisonale Gemüseküche und mehr

Liebes Gemüse
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Hinter diesem aufwändig gestalteten Kochbuch stehen die beiden Bloggerinnen von "Urkraut" Melissa und Pascale, die sich mit nachhaltiger, saisonaler Ernährung befassen.

Es handelt sich hier auch nicht ...

Hinter diesem aufwändig gestalteten Kochbuch stehen die beiden Bloggerinnen von "Urkraut" Melissa und Pascale, die sich mit nachhaltiger, saisonaler Ernährung befassen.

Es handelt sich hier auch nicht um ein reines Kochbuch, sondern es gibt zu jeder Gemüsesorte auch Tipps bezüglich Anbau und Sortenauswahl. Alle vorgestellten Gemüsesorten können gut bei uns in Deutschland, Österreich oder der Schweiz angebaut werden, aber eben alternativ auch, je nach Jahreszeit, im Supermarkt oder Hofladen erworben werden, wenn man nicht die Möglichkeit hat, Gemüse selbst abzubauen.

Zu Beginn gibt es erst einmal grundsätzliche Informationen, welche Zutaten zur vegetarischen/veganen Gemüseküche grundsätzlich vorhanden sein sollten, was wodurch ersetzt werden kann, etc. Dann folgen Basisrezepte, mit deren Hilfe man Suppen, Ofengemüse, Aufstriche und Salate je nach Jahreszeit passend variieren kann, bevor es um die einzelnen Gemüsesorten geht. Hier gibt es zu jeder Sorte mehrere Rezepte und zusätzlich eine Ideensammlung für weitere Gerichte. Zu so gut wie allen Gerichten und auch den verschiedenen Varianten der Pflanzen gibt es eine Menge ansprechender Bilder.

Die weiteren Zutaten sind so gewählt, dass sie meist recht gut zu bekommen sind und ebenfalls möglichst nachhaltig, also ohne weite Transportwege sind. Das Buch soll aber auch dazu anregen, selbst zu variieren und zu experimentieren, mit dem, was man gerade im Garten oder im Vorratsschrank hat und so gibt es zu jeder Gemüsesorte auch Informationen zu deren "Freunden", mit denen man sie besonders gut kombinieren kann. Oft findet man auch Tipps der Autorinnen, worauf man bei der Zubereitung achten sollte. Alles in allem ein mit viel Liebe gestaltetes Kochbuch, das Lust auf eine nachhaltigere und saisonale Küche und den eigenen Gemüseanbau mit spannenden alten Sorten macht.


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