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Veröffentlicht am 14.05.2023

Rezensieren tue ich morgen...

Lotta hat heute keine Lust
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Das Murmeltier Lotta hat eine Fähigkeit, nach der sich viele sehnen: Einfach mal den Stress abprallen lassen und Faulenzen. Wie ansteckend Lottas Gelassenheit und Ruhe sein können, bekommen ihre besten ...

Das Murmeltier Lotta hat eine Fähigkeit, nach der sich viele sehnen: Einfach mal den Stress abprallen lassen und Faulenzen. Wie ansteckend Lottas Gelassenheit und Ruhe sein können, bekommen ihre besten Freunde am eigenen Leib zu spüren. Denn ehe sie sich versehen, werden sie mitgezogen in den Strudel der Entspannung und Gemütlichkeit. Doch irgendetwas gab es heute noch vorzubereiten. Nur was war das nochmal? Egal, das kann warten.

Das Bilderbuch „Lotta hat heute keine Lust“ von Luisa Schauenberg und Susan Batori ist sowohl mitreißend, wie auch liebevoll. Es ist eine Geschichte über die Kunst Nein zu sagen und entgegen der Vorstellungen anderer nach seinen eigenen Bedürfnissen zu gehen. Lotta schafft es auf eine sympathische und gelassene Art ihren Freunden zu signalisieren, was ihr – an ihrem großen Tag – wichtig ist und nimmt ihren Freunden damit den Stress und die Aufregung. In einer Zeit, in der Eltern ihren Kindern immer mehr bieten wollen und Kinder nicht selten viele Termine haben, kann das Buch dazu einladen, sich auf das Wichtigste zu besinnen: Zeit mit seinen Liebsten zu verbringen.

Neben der netten Geschichte sind die Illustrationen äußerst gelungen. Die Mimik der Figuren sprechen Bände und Leser können sich sofort in die Charaktere einfühlen. Es macht jede Menge Spaß die Tiere zu verfolgen, wie sie von einem angestrengten und gestressten, zu einem entspannten und gelassenen Gesichtsausdruck wechseln, nachdem Lotta sie mit ihrer Ruhe angesteckt hat. Beinahe wünscht man sich, selbst mit auf der großen Wiese zu verweilen und einmal den Stress hinter sich zu lassen.

Insgesamt eine charmante Geschichte mit wunderschönen Illustrationen sowie einer Botschaft für Jung und Alt: Es ist okay, heute keine Lust zu haben.

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  • Charaktere
  • Cover
  • Wohlfühlmomente
Veröffentlicht am 09.03.2023

Algenrezepte für die Umwelt

Das erbarmungslos ehrliche Tagebuch der Rebella Rosin - Retterin der Seepferdchen
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Was gibt es Schlimmeres als von Eltern in den kostbaren Sommerferien ungefragt und alleine an einen fernen Ort, zu einer unbekannten Oma geschickt zu werden? Für Rebella Rosin nichts Vorstellbares. Diese ...

Was gibt es Schlimmeres als von Eltern in den kostbaren Sommerferien ungefragt und alleine an einen fernen Ort, zu einer unbekannten Oma geschickt zu werden? Für Rebella Rosin nichts Vorstellbares. Diese Ungerechtigkeit veranlasst sie ein Tagebuch zu schreiben. Ein Tagebuch, gerichtet an die Welt, die von all diesen Ungerechtigkeiten erfahren muss. So Beginnt Rebellas Reise aus der Großstadt München an die Küste Deutschlands. Und wäre das nicht schon schlimm genug, lebt ihre Oma auf einem alten Fischkutter, betreibt eine Algenfarm und kocht am liebsten Algenrezepte. Es ist aber genau diese unbekannte Welt, die Reballa letztlich in den Bann zieht und sie vor Aufgaben stellt, die sie herausfordern und wachsen lassen. Der Beginn einer Geschichte über ein trotziges Mädchen, das die Liebe zum Meer und all ihren Bewohnern entwickelt. Eine Geschichte über die Verantwortung eines jeden diese Welt zu schützen, über neu entdeckte Freundschaften und – vor Allem – Algen.

Daniela Stich hat sich mit ihrem ersten Kinderbuch die Aufgabe gestellt, das aktuelle sowie bedeutende Thema Umwelt- und Meeresschutz kindgerecht in eine Geschichte zu verpacken, was ihr durchaus gelingt. Das Thema wird verständlich, nicht aufdringlich und kontinuierlich in der Geschichte verfolgt. Die Herausforderung das Thema auch in eine spannende Geschichte zu verpacken, ist der Autorin jedoch nur bedingt geglückt. Das Tagebuchformat nimmt den Leser zwar unbeirrt mit in Reballas Gedankenwelt, jedoch bleibt vieles oberflächlich. Die unterschiedlichen Figuren werden sinnvoll eingeführt, schließlich bleiben die meisten davon allerdings blass und bekommen zu wenig Raum in der Geschichte. Das trifft ebenso auf die nicht unwichtigen Nebendarsteller, die Seepferdchen, zu. Somit bleiben Beziehungen und Konflikte leider oft zu flüchtig und nehmen der Geschichte die notwendige Emotionalität sowie den Handlungen der Figuren die Nachvollziehbarkeit. Die Geschichte ruht sich zu sehr auf den Handlungen und Gedanken einer dauerhaft trotzigen Protagonistin aus, was im Laufe des Buches immer uninteressanter wird. Positiv hervorzuheben sind die Sprache und die Illustrationen, die beider maßen sehr humorvoll und kreativ sind und jedes Kind abholen sollte.

Insgesamt ist das Buch für jeden eine Kaufempfehlung, der/die ihren Kindern das Thema Umwelt- und Meeresschutz näherbringen möchte. Allerdings verpasst das Buch dieses Thema in eine spannende Geschichte einzubetten. Die Liebe und Wichtigkeit der Autorin für das Thema Umwelt- und Meeresschutz sind sofort spürbar, führen aber auch dazu, dass das Buch zu viel möchte und leider in anderen Punkten zu neutral bleibt. Das erbarmungslos ehrliche Tagebuch der Rebella Rosin wird seinen Namen mit einer starken und störrischen Protagonistin somit gerecht, vermisst aber eine Prise Herz.

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