Profilbild von Nepomurks

Nepomurks

Lesejury Profi
offline

Nepomurks ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Nepomurks über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.09.2018

Spannend mit einigen Längen am Anfang...

Missing - Niemand sagt die ganze Wahrheit
0

„Missing- Niemand sagt die ganze Wahrheit“. Ein junges Mädchen verschwindet in einer Nacht spurlos. Jahre später findet man ihre Leiche. Doch was ist in jener Nacht geschehen? Und wer ist in den Todesfall ...

„Missing- Niemand sagt die ganze Wahrheit“. Ein junges Mädchen verschwindet in einer Nacht spurlos. Jahre später findet man ihre Leiche. Doch was ist in jener Nacht geschehen? Und wer ist in den Todesfall verwickelt, weiß mehr, als er/sie zugeben möchte?!
Francesca, genannt Frankie, kehrt nach langer Zeit in ihren Heimatort zurück, um dem Bruder ihrer toten Freundin Sophie bei der Identifizierung beizustehen. Doch sie kommt nicht umhin, sich ihrer Vergangenheit und dem mysteriösen Verschwinden ihrer Jugend-Freundin zu stellen.
Mit „Missing“ hat Claire Douglas wohl einen recht soliden Thriller mit vereinzelten Mystery-Elementen vorgelegt. Die Figuren wirkten authentisch und die Story in sich auch ziemlich stimmig. Allein der Spannungsbogen hätte für meinen Geschmack etwas schneller ansteigen können. Dadurch, dass Douglas die beiden Hauptprotagonistinnen abwechselnd aus der Ich-Perspektive erzählen lässt, aber nur sehr langsam und spärlich die wichtigen Eck-Elemente preisgibt, war die erste Hälfte des Thrillers meiner Meinung nach nur eher mittelmäßig spannend. Es gab zu viele Fragezeichen zu den Verläufen und die Nebendarsteller blieben lange sehr unscheinbar. Ich finde, dass zu viele Dialoge und unklare Verhältnisse die Gesamtspannung zunächst ein wenig herausgenommen haben. Erst ab ca. der Mitte der Story nahm das Buch Fahrt auf und bot einige überraschende Wendungen. Insgesamt ist der Thriller gut lesbar und (wenn man sich erst einmal in den Plot eingefunden hat) auch durchaus fesselnd. Ich würde einen Stern abziehen, weil sich das Buch anfangs halt noch in die Länge zog, ansonsten gibt es aber eine Leseempfehlung von mir. Gute 4 Sterne.

Veröffentlicht am 12.09.2018

Sehr interessant und informativ!

Wir sind Tier
0

Faszinierend und beeindruckend ist es, was Kardiologin Barbara Natterson-Horowitz und Wissenschaftsjournalistin Kathryn Bowers hier in ihrem gemeinsamen Werk „Wir sind Tier“ vorstellen. Ihr Ansatz, Human- ...

Faszinierend und beeindruckend ist es, was Kardiologin Barbara Natterson-Horowitz und Wissenschaftsjournalistin Kathryn Bowers hier in ihrem gemeinsamen Werk „Wir sind Tier“ vorstellen. Ihr Ansatz, Human- und Veterinärmedizin übergreifend und gemeinschaftlich zu betrachten, erscheint recht innovativ – macht aber nach all den detailreichen Schilderungen der beiden Autorinnen durchaus Sinn. In vielfältigen Beispielen (Fallbeispiele, aber auch Erzählungen und weiterführende Erläuterungen) wird aufgezeigt und erklärt, wie und woraus sich die Schnittmengen beider Fachgebiete ergeben und wie stark sie miteinander korrelieren. Kein Wunder, wenn man bedenkt, dass die genetische Übereinstimmung von Mensch und Schimpanse z.B. bei 98,6 % liegt. Unglaublich spannend und informativ sind die Erkenntnisse von Natterson-Horowitz und Bowers somit, wenn nicht manches Mal sogar ein wenig erschreckend. Man kommt wohl nicht umhin, eigene Sichtweisen zu überdenken.
Das Buch ist durchweg sehr eingängig und ziemlich verständlich geschrieben. Dennoch habe ich einige Inhalte noch einmal separat nachgeschlagen – vorwiegend interessehalber. Ob nun übergreifende Behandlungsfelder und Ursachenforschung, allgemeine Krankheitsbilder: Die Autorinnen beschreiben alle Themenbereiche sehr nachvollziehbar und logisch. Und trotzdem liest sich das Buch weniger wie ein Sachbuch, sondern vielmehr wie eine Sammlung vieler verschiedener Einzelkapitel, wobei an keiner Stelle das eigentliche Überthema außer Acht gelassen wird.
Mich haben Barbara Natterson-Horowitz und Kathryn Bowers mit ihrem Werk „Wir sind Tier“ absolut überzeugt und auch berührt. Ich finde, es handelt sich um ein extrem lesenswertes und empfehlenswertes Buch. Wer sich auch nur ein wenig für Wissenschaftsthemen, Medizin oder auch einfach nur für interessante Themenbereiche aus der Tier- und Menschenwelt interessiert, liegt mit diesem Werk vollkommen richtig! Deshalb sehr gute 5 Sterne.

Veröffentlicht am 28.08.2018

Tolles Buch mit kleineren strukturellen Schwächen!

Das kleine Buch vom guten Morgen
0

„Das kleine Buch vom guten Morgen“ ist wahrlich ein Kleinod der Tipps und Tricks, um leichter in den Tag zu starten! Eigentlich hatte ich vorwiegend verschiedene Yoga-Übungen oder Asanas erwartet, aber ...

„Das kleine Buch vom guten Morgen“ ist wahrlich ein Kleinod der Tipps und Tricks, um leichter in den Tag zu starten! Eigentlich hatte ich vorwiegend verschiedene Yoga-Übungen oder Asanas erwartet, aber Inga Heckmann bietet mit ihrem 176 Seiten umfassenden Büchlein wesentlich mehr. Sie beschreibt in sehr gut lesbarer Art neueste Erkenntnisse der Forschung in Punkto Schlaf, Bio-Rythmus, Chrono-Typ (die altbekannten Eulen- / Lerchen-Thematik), hilfreicher Ernährung, Ein- und Durchschlaftricks (etc.) und den üblichen Fehlern vorm Zubettgehen, ehe es dann an die kleineren Yoga-Sequenzen geht. Von Anfang an gibt die Autorin praktische Tipps, die ich selber größtenteils sehr nützlich und angenehm in der Umsetzung fand. Insgesamt ist das Buch informativ und interessant, bleibt dabei aber trotzdem immer kurzweilig.
Was mir persönlich im letzten Drittel des Buches nicht gut gefiel, war die oftmals zu simple und unklare Zuordnung von grafischer Darstellung einer Yoga-Haltung (Bild) und jeweiliger Beschreibung, bzw. Anleitung (Text). Zumindest im eBook (bei mir kindle / mobi) war die Strukturierung diesbezüglich verbesserungsfähig. Die Abfolgen wirkten unübersichtlich und man musste immer wieder einmal zurückblättern, um die Zugehörigkeiten klar zu haben oder auch einfach, um sich die nur anfangs gezeigten Grundhaltungen einiger Yoga-Übungen wieder in Erinnerung zu rufen. Das fand ich persönlich im eBook nicht sehr gut gelöst, gehe jedoch davon aus, dass es beim Print-Exemplar übersichtlicher sein dürfte. Vom Gesamteindruck her ist das Buch aber inhaltlich wirklich sehr lesenswert und ich habe es bisher auch immer wieder mal zur Hand genommen. 1 Punkt Abzug wegen verbesserungswürdiger Strukturierung im benannten Praxisteil, aber dennoch sehr gute 4 Sterne!

Veröffentlicht am 14.08.2018

Tiefe Einblicke in die Machtstrukturen der Sekte und ihres aktuellen Chefs...

Rücksichtslos
0

Ronald T. Miscavige ist wohl einer der bekanntesten Scientology-Aussteiger und zudem auch der Vater des aktuellen Scientology-Chefs David Miscavige. Scientology, eine Sekte, die sich als Kirche bezeichnet ...

Ronald T. Miscavige ist wohl einer der bekanntesten Scientology-Aussteiger und zudem auch der Vater des aktuellen Scientology-Chefs David Miscavige. Scientology, eine Sekte, die sich als Kirche bezeichnet und vor allem Schlagzeilen durch den internen Machtapparat, diverse prominente Mitglieder und auch wegen möglicher Unterwanderung unterschiedlicher Staatsebenen macht(e). Nur wenige interne Berichte gelangen an die Öffentlichkeit, doch die Informationen, die es bis „nach draußen“ schaffen beschreiben mafiöse, skrupellose und beherrschende Strukturen innerhalb der Sekte. Scientology, was verbirgt sich wirklich hinter den Mauern der unzähligen Zentralen, den Häusern, in denen mysteriöse Treffen, Anhörungen / und Seminare („Auditings“) stattfinden? Hiervon berichtet Ronald T. Miscavige als langjähriges ehemaliges Mitglied sehr eindrucksvoll und – nach seinem Ausstieg und unter Berücksichtigung seines persönlichen Kontextes versteht sich – sehr kritisch. Er erlaubt in seinem Buch „Rücksichtslos“ einen tiefen Blick hinter die Kulissen des angeblich heilvollen Apparates und zeigt insbesondere auf, wie unnachgiebig sein Sohn die Sekte führt. Ich fand die Schilderungen manches Mal beängstigend und auch bedrückend, kann man sich die Vorgehensweise und die oftmals erfolgreiche Indoktrinierung, bzw. Selbstaufgabe vermeintlich selbständig denkender Menschen doch nur schwerlich vorstellen. Miscavige Senior beschreibt die Praktiken, die auch durch seinen Sohn David maßgeblich vorangetrieben wurden, bzw. werden und gibt auch viele Details zur Person des Sekten-Chefs preis. Nicht ohne Grund wurde offensichtlich nach dem Ausstieg des Vaters versucht, diesen zu beschatten und auszuschalten.. Auch von diesen Erlebnissen erzählt der Ex-Scientologe ausgiebig. Meiner Meinung nach ist dieses Buch ein absolut empfehlens- und lesenswerter Blick in ungeahnte Machtstrukturen und die Techniken einer Sekte unter der Führung eines getriebenen und offenbar kaltblütigen Mannes. Ich fand es jedenfalls hochspannend, informativ und auch sehr eingängig, weshalb ich „Rücksichtslos“ von Ronald T. Miscavige jedem Interessierten ans Herz legen würde. Gute 5 Sterne.

Veröffentlicht am 20.07.2018

Großartiges Buch!

Ein Vogeljahr in Schweden
0

Das Buch „Ein Vogeljahr in Schweden“ von Tomas Bannerhed und Brutus Östling hat zwar eher zufällig den Weg zu mir gefunden - aber umso glücklicher bin ich, auf dieses wunderbare Werk gestoßen zu sein. ...

Das Buch „Ein Vogeljahr in Schweden“ von Tomas Bannerhed und Brutus Östling hat zwar eher zufällig den Weg zu mir gefunden - aber umso glücklicher bin ich, auf dieses wunderbare Werk gestoßen zu sein.
Tomas Bannerhed erzählt in seinem Buch vielfältige, durchweg interessante und immer wieder mal überraschende und erstaunliche, wenn auch oftmals stille Geschichten zu seinen Beobachtungen der Vogelwelt Schwedens. Die Kapitel richten sich wie der Titel bereits vermuten lässt nach dem Verlauf des Jahres. Den Leser erwarten dabei von Monat zu Monat unterschiedlichste Blickwinkel und selbst der nicht allzu beliebte oder auch sagenumwobene Kuckuck erscheint in einem ganz neuen Licht. Bannerhed verleiht den Vögeln in all seinen Schilderungen einen jeweiligen, ganz eigenen Charakter und stößt mit seinen Impressionen wie ich finde auch oftmals Denkprozesse an. Manche Geschichte wirkt heiter, manch andere berührend oder ergreifend. Allesamt aber sind sie im Einzelnen äußerst lesenswert und beeindruckend.
Brutus Östling komplettiert die Texte mit seinen großartigen Fotografien in unterschiedlichsten Bildperspektiven. Ob nun aus der Ferne, oder ganz nah vor die Linse geholt: Östling schafft mit seinen Porträts eine ganz besondere und auf die Texte abgestimmte, warme Atmosphäre.
Mich hat das Buch absolut begeistert und ich kann jedem Interessierten nur empfehlen, in die Erzählungen und Bilder einzutauchen und sich mit auf die Reise nehmen zu lassen. Großartig, deshalb 5 Sterne.