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Veröffentlicht am 24.01.2018

der rundum gelungene Abschluss einer insgesamt richtig tollen Trilogie, bei der es sich wirklich lohnt ihr nach dem etwas schwächeren ersten Band noch eine zweite Chance zu geben

Herzblut - Wenn die Nacht stirbt
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Herzblut – Wenn die Nacht stirbt ist eine sehr gelungene Fortsetzung, die die Trilogie um Tristan und Savannah zu einem wunderbaren Abschluss bringt. Melissa Darnell hat es geschafft an das hohe Niveau ...

Herzblut – Wenn die Nacht stirbt ist eine sehr gelungene Fortsetzung, die die Trilogie um Tristan und Savannah zu einem wunderbaren Abschluss bringt. Melissa Darnell hat es geschafft an das hohe Niveau des Vorgängers anzuknüpfen, sodass man ihr den etwas schwächeren Auftakt in Bezug auf die wesentlich besseren Folgebände rückblickend mehr als gern verzeiht.
Im Mittelpunkt steht unter anderem natürlich wieder die romantische Beziehung zwischen Tristan und Savannah, die nun gleich mehrfach auf eine harte Probe gestellt wird. Die Freude darüber, dass Tristan nun ein Vampir ist, wodurch er und Savannah nun endlich zusammen sein und sich küssen können ohne dass die Gefahr besteht ihn dadurch zu töten, geht zunächst mit der monatelangen Angst einher, dass Tristan vielleicht nie wieder ganz der Mann wird, in den Savannah sich verliebt hat, und sie ihn trotz der rettenden Verwandlung für immer verloren hat. Er ist verwirrt, aufgewühlt, weiß nicht, wer er wirklich ist und ohne seine Erinnerungen wird er vor allem von seinem Blutdurst geleitet. Dieser Tristan, der in dieser Verfassung nicht einmal nachvollziehen kann, warum Savannah ihn davon abhalten will einen Menschen, der ihm als Nahrung dient, zu töten, ist einem völlig fremd und man hofft ebenso wie Savannah, dass dies kein Dauerzustand sein wird.

Doch selbst nachdem Tristan seine Erinnerungen zurückerlangt hat, können sie nicht einfach bloß ihre neugewonnene Zweisamkeit genießen, sondern werden sofort nach Jacksonville zurückbeordert. Der Rat will von den Beiden über alle Schritte des Clanns, die für die Vampire potenziell gefährlich werden könnten, informiert werden, weil nur sie in der Lage sind die Gedanken der Nachfahren zu lesen, während der Clann sich von Tristans Fortschritten überzeugen und sehen will, ob er sich inzwischen wieder unter Kontrolle hat. Tristan ist damit zwar einverstanden und versucht sich nichts anmerken zu lassen, aber man spürt, dass ihn der sofortige Ausschluss aus dem Clann durch seine eigene Mutter unmittelbar nach seiner Verwandlung sehr verletzt hat und ihn die Frage quält, ob sie ihn trotzdem noch liebt und diese Entscheidung mittlerweile bereut. Als Leser fragt man sich zudem, warum Emily nicht ebenfalls aus dem Clann ausgestoßen wurde, obwohl sie von einem Vampir schwanger ist, was bei Savannahs Mutter damals ein ausreichendes Vergehen war. Früher oder später bekommt man die Antwort, man muss nur Geduld haben.

Als Tristan und Savannah nach einem weiteren schweren Verlust für ihn sowie seine Schwester zusammen mit Mr. Colbert Hals über Kopf aus der Stadt fliehen und für eine Weile untertauchen müssen, beginnt schließlich eine noch schwerere Zeit für ihre Beziehung. Tristan kann darauf hin lange Zeit ausschließlich an Rache denken und droht dadurch sogar Savannah zu verlieren. Sie weiß, dass er nicht klar denken kann und ein kaltblütiger Mord, egal wie verständlich seine Rachegelüste auch sein mögen und wie sehr das Objekt seines Zorns den Tod verdient haben mag, ihn für immer verändern würde, sofern er die Tat denn überlebt. Er würde sich damit auf einen Pfad begeben, auf dem sie ihm nicht folgen kann, wohingegen er vollkommen überzeugt davon ist, dass Savannah falsch liegt und das schon noch einsehen wird. Erst durch eine andauernde und schmerzliche Trennung kommt er allmählich zur Besinnung und erkennt, dass Savannah ihm mehr bedeutet als sein unstillbarer Wunsch nach Vergeltung.

Da die Geschichte erneut aus zwei wechselnden Perspektiven erzählt wird, weiß man stets, wie es in Tristan und Savannah aussieht und kann verstehen, warum es trotz ihrer charmanten lautlosen Unterhaltungen manchmal von Nachteil ist, dass sie nun alle Gedanken des jeweils anderen lesen können, insbesondere wenn sie wütend aufeinander sind oder sich Sorgen machen. So kann man zum Beispiel Tristans Entwicklung als Vampir sowie seinen Sinneswandel hinsichtlich des Rachedurstes sehr schön mitverfolgen und nachvollziehen, weshalb er schließlich seinen Standpunkt ändert.
Obgleich man nicht immer ihrer Meinung ist, sind Savannah und Tristan zwei starke, sympathische Protagonisten, die sich für diejenigen einsetzen, die sie lieben und mit denen man gerne mitfiebert. Sie sind nicht nur ein perfektes Paar, sondern ebenso ein tolles Team, wenn sie an einem Strang ziehen und das gleiche Ziel verfolgen. Man merkt, wie sehr sie einander lieben und kann sich deshalb sicher sein, dass auf einen Streit irgendwann eine Versöhnung folgt.

Die Handlung ist schon von Beginn an sehr mitreißend und bleibt fortwährend spannend. Melissa Darnell gönnt ihren Figuren anhaltend nur kurze Phase der Ruhe, in denen man kurz zu Atem komme kann, ehe sie in einen Hinterhalt geraten, angegriffen werden oder andere unerwartete Wendungen folgen. Allerdings fallen diese bedeutenden Ereignisse nicht etwa alle in nur eine Woche, stattdessen erstreckt sich das gesamte Geschehen über einen Zeitraum von ca. einem Jahr, was das Ganze wesentlich realistischer wirken lässt.
Neben der Spannung bleibt aber auch der Humor nicht ganz auf der Strecke. Es gibt also durchaus ein paar Momente zum Schmunzeln, wie etwa die Gerüchte über Savannahs und Tristans plötzliches Verschwinden und den Grund für ihre lange Abwesenheit.

Wie schon nach dem Ende des zweiten Teils befürchtet ist Mr. Williams das personifizierte Böse, das es nun zu bekämpfen gilt. Wenn nämlich nicht unser Wesen über uns bestimmt, sondern es allein unsere Entscheidungen sind, auf die es ankommt, ist er das wahre Monster. Er ist absolut skrupellos und schreckt in seinem Bestreben nach der Anführung des Clanns vor nichts zurück. Er trägt keinen Funken Mitgefühl oder Liebe in sich, nicht einmal für seinen eigenen Sohn. Seine Gier nach Macht kennt offenbar keine Grenzen und es ist unfassbar, zu welch schrecklichen Taten er dadurch fähig ist. Unglücklicherweise hat er innerhalb des Clanns einige Verbündete, die seine niederträchtigen, hasserfüllten Pläne kennen und aktiv unterstützen, wodurch er letztlich einen neuen Krieg zwischen den Nachfahren und den Vampiren entfacht, der nicht nur in Jacksonville große Schäden verursacht und etliche, mitunter unbeteiligte Opfer fordert.

Wenn sie nicht für den Rest ihres Lebens davon laufen wollen, müssen Tristan und Savannah einen Weg finden Mr. Williams ein für alle Mal das Handwerk zu legen um ihnen allen dauerhaften Frieden zu bringen. Sein Tod ist jedoch keine Lösung, denn Gewalt führt nur zu neuer Gewalt. Vielmehr müssen sie handfeste Beweise gegen ihn finden und den Clann dazu bewegen ihnen zuzuhören, damit sie ihn von seiner Schuld überzeugen können, selbst wenn sie dabei ihr Leben riskieren müssen.

Glücklicherweise hat nicht nur der Feind Verbündete, sodass Tristan und Savannah im finalen Kampf ebenfalls nicht auf sich allein gestellt sind. Abgesehen von ihrer Familie haben sie, auch wenn diese im dritten Teil etwas zu kurz kommen, Freunde, die zu ihnen stehen und ihnen helfen, wie zum Beispiel Ron. Als Hüter ist er zwar eigentlich gezwungen dem Clann zu gehorchen, ungeachtet seiner eigenen Gefühle, lässt sich davon aber nicht das Richtige zu tun. Zusammen gelingt es ihnen für ein fantastisches Ende zu sorgen, das keine Wünsche offen lässt und eine glückliche, friedliche Zukunft in Aussicht stellt, in der sowohl der Clann als auch die Vampire den alten Hass überwinden und einander die Hände reichen.


FAZIT

Herzblut – Wenn die Nacht stirbt ist der rundum gelungene Abschluss einer insgesamt richtig tollen Trilogie, bei der es sich wirklich lohnt ihr nach dem etwas schwächeren ersten Band noch eine zweite Chance zu geben! Denn spätestens ab dem zweiten Teil bekommt man sympathische, facettenreiche Charaktere, ein bisschen Humor, Romantik und eine gehörige Portion Spannung, die die Bücher zu echten Pageturnern machen.
Melissa Darnell hat sich merklich positiv weiterentwickelt und so neben der Begeisterung für Tristan und Savannah gleichzeitig die Neugier auf ihre zukünftigen Werke geweckt.

Veröffentlicht am 24.01.2018

ein packender Roman, mit dem Morgan Rhodes seinen Vorgänger gekonnt fortsetzt und den Leser schnell wieder in ihren Bann zieht

Brennende Schwerter
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Falling Kingdoms – Brennende Schwerter ist eine tolle Fortsetzung, die auf jeden Fall mit dem Serienauftakt mithalten kann. Es gibt zwar nur wenige wirklich spannende Szenen, in der Regel in Gestalt von ...

Falling Kingdoms – Brennende Schwerter ist eine tolle Fortsetzung, die auf jeden Fall mit dem Serienauftakt mithalten kann. Es gibt zwar nur wenige wirklich spannende Szenen, in der Regel in Gestalt von Kämpfen, dennoch ist der Roman durch die vielen Intrigen und Verwicklungen innerhalb der drei Königreiche von Mytica durchgängig fesselnd.
Man kann niemandem vertrauen, es wird unfassbar viel Blut vergossen und man sollte sich auf alles gefasst machen, weil Morgan Rhodes nicht gerade zimperlich mit ihren zahlreichen Figuren umgeht und ebenso wenig davor zurück schreckt sie sterben zu lassen. Im Verlauf der Handlung erwarten einen viele Verluste, mehr noch als im Vorgänger, und viel zu oft sterben völlig unvorhergesehen Charaktere, die man sehr ins Herz geschlossen hatte oder solche, die man nicht einmal richtig kennen lernen konnte, während nur eine einzige Figur letztlich den Tod findet, die es tatsächlich verdient hat und deren Tod ruhig ein wenig qualvoller hätt sein dürfen. Zeit zum Trauern bleibt außerdem fast nie, da die Ereignisse danach genauso schnell voranschreiten wie zuvor und man einfach nur fassungslos weiter lesen kann.

Die Magie, die Suche nach den Essenzen und die Legenden um die Wächter rücken im zweiten Teil nun stärker in den Mittelpunkt und ihre Bedeutung für die Geschichte nimmt spürbar zu. Es gibt einige seltsame, magische Vorkommnisse, die sich nicht anders erklären lassen, was schließlich sogar die Figuren zum Umdenken zwingt, die bislang davon überzeugt waren, dass die Essenzen lediglich eine Erfindung sind.
Man lernt mehrere Wächter kennen, von denen einige gut, andere dagegen eher böse wirken, und man erlebt hautnah wie stark sie die Welt der Sterblichen oder ihre Bewohner selbst beeinflussen. Manche wollen offenbar helfen, eine Wächterin scheint hingegen einen dunklen Plan zu verfolgen und manipuliert die Menschen nach ihrem Belieben um ihre Ziele zu erreichen. Ihr vollständiger Plan lässt sich noch nicht ganz erschließen, aber die Bestandteile, die man bereits kennt, verheißen nichts Gutes und man hat erhebliche Zweifel daran, dass das alles geschehen soll um die Welt vor dem Untergang zu retten, wie sie vehement behauptet.

Falling Kingdoms – Brennende Schwerter beinhaltet eine Vielzahl von Charakteren und Handlungssträngen, die jedoch alle erkennbar miteinander verknüpft sind. Die vielen verschiedenen personalen Erzählperspektiven gewähren dem Leser dabei einen umfangreichen Einblick in Geschehnisse, die manchen Figuren indes verborgen bleiben. Ferner hat man dadurch Zugang zu den Gedanken und Gefühlen aller bedeutsamen Personen, wobei man sich trotzdem nur den liebenswerten Figuren verbunden fühlt.

Die diversen Persönlichkeiten könnten zudem kaum unterschiedlicher sein und man bildet sich über jeden von ihnen zwangsläufig eine eigene Meinung, selbst über eigentlich unbestimmte Personengruppen. Es ist regelrecht abstoßend wie leicht einige Menschen sich von dem Gerede des Königs täuschen lassen, nachdem er ihr friedliches Königreich gewaltsam erobert hat. Die meisten Auranier bleiben einfach untätig und sehen zu wie der Tyrann jeden erbarmungslos ermordet, der es wagt sich ihm in den Weg zu stellen. Nur wenige scheinen den König zu durchschauen, können allein allerdings nichts gegen ihn ausrichten.

König Gaius ist von dem Wunsch besessen die Essenzen zu finden um Unsterblichkeit sowie unermessliche Macht zu erlangen und dafür ist ihm absolut jedes Mittel recht. Darüber hinaus ist er grausam, skrupellos und alle anderen, vielleicht mit Ausnahme seiner beiden Kinder, sind für ihn bedeutungslos. Ihre Leben sind wertlos und er tötet völlig gleichgültig, schlimmer, er hat seine Freude daran. Er ist ein gefühlloses Monster im wahrsten Sinne des Wortes.

Magnus hasst man ebenfalls für seine schrecklichen Taten, doch man muss zugeben, dass er nicht ansatzweise so verabscheuungswürdig ist wie sein Vater und vielleicht sogar so etwas wie ein Herz besitzt. Lieben wird man ihn sicher nie und es ist einem völlig unbegreiflich, wie er noch immer zu seinem Vater aufsehen kann, aber mit seinem Tod wäre der Welt im Gegensatz zu dem seines Vaters kein Gefallen getan. Traurigerweise ist es ausgerechnet Gaius, immer wieder mit dem Leben davon kommt. Des Weiteren ist er immerhin nicht grausam zu Cleo, obwohl er sie in der Hand hat, was man ihm hoch anrechnen muss.

Aron ist dafür noch verachtenswerter als schon im Vorgänger und man wartet sehnsüchtig darauf, dass er für all seine Verbrechen endlich mit seinem Leben bezahlt.

Lucia ist eine ebenso unliebsame Figur, die man mit der Zeit mehr und mehr hasst. Anfangs wegen ihrer Naivität und ihrer Dummheit, denn sie hält zu ihrem Vater, obgleich sie so viele seiner Untaten mit eigenen Augen gesehen hat, einschließlich der Misshandlungen ihres Bruders, nur weil er zur stets freundlich war, was ausschließlich daran liegt, dass er ihre magischen Fähigkeiten für sich nutzen will um seine grenzenlose Gier nach Macht zu stillen. Später verabscheut man sie noch mehr, als sie, möglicherweise verursacht durch ihre wachsende Magie, auf einmal Freude daran findet andere zu quälen und dem König somit immer ähnlicher wird. Wenn sich ihr prophezeites Schicksal erfüllt, würde man also nicht um sie trauern, um ein paar anderer Figuren willen hofft man aus Angst vor den Konsequenzen jedoch, dass es nicht dazu kommt.

Abgesehen von Nic, Cleos letztem verbliebenen Freund, gibt also es nur zwei Figuren, denen man echte Sympathie entgegen bringt: Cleo und Jonas.

Cleo muss, umgeben von Feinden, permanent um ihr Leben fürchten und nur der Wunsch nach Rache sowie der Zurückeroberung ihres Throns helfen ihr nach all den schweren Verlusten nicht in ihrem Kummer zu ertrinken, sondern stark zu bleiben. Sie versucht mehr über Gaius‘ Pläne, die Essenzen und ihre Verbindung zu dem Ring, den ihr Vater ihr vor seinem Tod gab, in Erfahrung zu bringen und man sollte sie nicht unterschätzen. Sie strebt danach Gaius zu vernichten, wofür man größtes Verständnis hat, und man wünscht sich sehr, dass sie irgendwann erfolgreich sein wird.

Nachdem man ihn im ersten Band nicht sonderlich mochte, avanciert Jonas als Anführer der Rebellen in der Fortsetzung zweifelsohne zu einem der Lieblinge. Er will Gaius ebenfalls vernichten, vor allem seit er gesehen hat wie seine paelsianischen Landsleute gezwungen werden als Sklaven wortwörtlich bis zum Umfallen für ihn zu arbeiten, was in gewissermaßen zu Cleos Verbündetem macht.
Die Truppe der Rebellen ist mutig und entschlossen, aber leider noch zu klein um wirklich etwas zu bewirken und sie müssen schwere Rückschläge hinnehmen, die einen auch als Leser hart treffen, obgleich man in Anbetracht der folgenden Teile sowieso nicht mit einem durchschlagenden Erfolg gerechnet hatte. Doch am Ende werden sie ihr Ziel hoffentlich erreichen.

Zu den bekannten Charakteren kommen außerdem zwei neue hinzu: Zum einen die starke, wenngleich nicht unbedingt liebenswürdige Lysandra, die sich den Rebellen anschließt und später möglicherweise eine wichtige Rolle spielen wird, zum anderen und von besonderem Interesse Prinz Ashur. Sein Vater ist der König von Kraeshia, einem weit entfernten und weitaus größerem Königreich als Mytica. Er scheint auf die Essenzen aufmerksam geworden zu sein und sucht offenbar ebenso nach ihnen um ihre Macht für sich zu nutzen. Die Frage ist nur, ob ihn das eindeutig zu einem weiteren Feind macht oder eventuell eher zu einem wertvollen Verbündeten für Cleo, zumindest vorübergehend. Ihr gebührt der Thron über Auranos, Ashur bzw. dessen Vater wäre aber vielleicht wenigstens nicht so ein schlimmer Tyrann wie Gaius.

Romantik ist in Falling Kingdoms – Brennende Schwerter kaum vorhanden und es gibt nur wenige Szenen, in denen derlei Gefühle überhaupt von Bedeutung sind, worüber sich diejenigen freuen werden, die keinen großen Wert auf eine Liebesgeschichte legen und sich lieber ganz auf den erneut drohenden Krieg in diesem magischen Reich konzentrieren wollen.

Das Ende ist wieder relativ offen gehalten, allerdings ohne Cliffhanger. Die letzte Szene ist zudem recht vielversprechend, da Cleo womöglich den Schlüssel zu Gaius‘ Untergang gefunden hat, was man natürlich sehr begrüßen würde. Man sollte sich aber keine allzu großen Hoffnungen machen, denn bei Morgan Rhodes kommt ja doch alles ganz anders als gedacht und sie hat sicher noch viele Überraschungen auf Lager. Die Handlung scheint jedenfalls von Band zu Band komplexer zu werden und man ist daher schon gespannt auf die Fortsetzung, insbesondere weil man sich fragt, welche Ausmaße diese faszinierende Welt im Endeffekt annehmen wird.


FAZIT

Falling Kingdoms – Brennende Schwerter ist ein packender Roman, mit dem Morgan Rhodes seinen Vorgänger gekonnt fortsetzt und den Leser schnell wieder in ihren Bann zieht. Zahlreiche Intrigen, vielschichtige Charaktere, die Jagd nach den legendären Essenzen und der erbitterte Kampf gegen einen grausamen König machen dieses Buch zu einer außergewöhnlichen Geschichte in einer Welt, von der man wahrscheinlich erst einen Bruchteil kennen gelernt hat. Man kann es somit kaum erwarten mit dem nächsten Band wieder in dieses Reich einzutauchen um noch mehr über es zu erfahren.

Veröffentlicht am 24.01.2018

definitiv kein typisches Jugendbuch und vermutlich nur bedingt für diese Zielgruppe geeignet

Wo ein bisschen Zeit ist ...
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Wo ein bisschen Zeit ist … ist zwar keineswegs ein schlechtes Buch, insbesondere nicht für ein Debut, es ist aber insgesamt nicht sonderlich fesselnd und lässt einen nach dem Lesen mit eher gegensätzlichen ...

Wo ein bisschen Zeit ist … ist zwar keineswegs ein schlechtes Buch, insbesondere nicht für ein Debut, es ist aber insgesamt nicht sonderlich fesselnd und lässt einen nach dem Lesen mit eher gegensätzlichen Gefühlen zurück. Auf jeden Fall sollte man die Geschichte nicht allzu ernst nehmen, vor allem wenn man sich vor Augen führt, dass Jack einen nur wenige Stunden alten Säugling aus dem Krankenhaus entführt, ihm eine Windel aus Toilettenpapier bastelt und anschließend versucht ihn mit Apfelmus zu füttern.
Grundsätzlich ist Jack ein ganz sympathischer Protagonist, doch mit Ausnahme seiner ziemlich unreifen Reaktion auf Jess‘ Schwangerschaft – bis zu ihrem Anruf hatte er sie mehr oder weniger sogar verdrängt – erweckt er nicht den Eindruck erst achtzehn Jahre alt zu sein. Es erscheint schlicht unrealistisch und ist schwer vorstellbar, dass ein so junger Mensch sich in seinem verhältnismäßig kurzen Leben schon derartig intensiv mit diversen philosophischen Ansätzen beschäftigt haben und sich solch komplexe Fragen stellen soll, dass ihn das wirklich bewegt. Viele dieser Fragen passen eher zu älteren Menschen, die schon einiges erlebt und nicht gerade erst die Pubertät hinter sich gebracht haben.

Jacks Gedankengänge sind sehr verworren und man kann ihnen bisweilen nur schwer folgen. Zum Teil stellt er sich Fragen, die den meisten sicher unsinnig erscheinen und nur äußerst wenige davon würde man sich vielleicht auch selbst einmal stellen. Manchmal bleibt zudem unklar, worauf er überhaupt hinaus will. Lediglich den Wunsch seinen Sohn noch nicht sofort herzugeben sowie sich von ihm zu verabschieden und die darauffolgende Kurzschlussreaktion der Entführung, kann man im Gegensatz zu den unzähligen Fragen ein bisschen nachvollziehen.

Obwohl er mit Sokrates spricht, weiß er, dass er eigentlich Selbstgespräche führt, hofft allerdings, seinen Sohn dadurch ein wenig zu prägen um Einfluss auf seine spätere Entwicklung zu nehmen. Ob ihm das gelungen ist und er damit für den späteren Studienwunsch seines erwachsenen Sohnes verantwortlich ist, bleibt jedoch offen.
Dass Jack vor dem Anruf von Jess ernsthaft mit dem Gedanken gespielt hat einen Selbstmordversuch zu unternehmen um, wie er selbst zugibt, mehr Aufmerksamkeit zu erhalten, bekommt man erst später richtig mit und es hinterlässt ein komisches Gefühl, da es einem nicht wirklich einleuchtet und man nicht weiß, was man davon halten soll.

Darüber hinaus erfährt man, abgesehen von seiner Religionszugehörigkeit, letztlich kaum etwas über ihn, was hauptsächlich daran liegt, dass er beinahe die gesamte Zeit so mit existenzialistischen Fragen beschäftigt ist. Jess und Tommy bleiben leider ebenfalls eher blass und nur durch ein paar sarkastische bzw. spaßige Bemerkungen hier und da lernt man sie nicht gerade gut kennen. Nur über ihre jeweilige familiäre Situation erfährt man einige wenige Details.

Wenn Jack einmal nicht mit Grübeln beschäftigt ist, bekommt man hingegen einen sehr interessanten und amüsanten Road Trip, wenngleich es etwas unglaubwürdig ist, dass sie die Polizei gleich mehrfach so leicht abschütteln können, und viel Situationskomik, beispielsweise muss Jack überlegen, wie er gleichzeitig das Baby halten und Wasser lassen soll, geboten. Auch die diversen Popkulturanspielungen bringen einen des Öfteren zum Schmunzeln. Doch das Highlight des Romans ist die Begegnung mit Marie und Herbert, von denen man gerne noch viel mehr gelesen hätte. Dank ihnen wird es Zwischendurch so lustig, dass man sogar laut lachen muss.

Der Wechsel zwischen den verschiedenen unterhaltsamen Momenten bei der Reise der drei jungen Erwachsenen und den teils eher befremdlichen imaginären Dialogen Jacks mit einem Säugling ist oftmals aber sehr plötzlich und durchbricht dadurch immer wieder den Lesefluss, weil diese beiden Elemente nicht so recht zusammen passen wollen.

Spannung ist im Grunde gar nicht vorhanden und man wird daher nicht direkt zum Weiterlesen animiert. Nur weil man wissen will, ob sie es bis zu Bob schaffen, ob seine Großmutter Jack erkennt und somit ihren Urenkel bewusst als diesen wahrnehmen kann, und welche Konsequenzen dieser Ausflug für die Drei haben wird, wobei auf letzteres am Ende so gut wie gar nicht mehr eingegangen wird, sorgen dafür, dass man es dennoch tut.

Das Gespräch mit seiner Mutter und seine neu entflammte Vaterliebe gehen dagegen immerhin ziemlich ans Herz. Selbiges gilt für das Ende, allerdings hätte man insbesondere im Epilog gern mehr über Jacks Beziehung zu seinem Sohn erfahren, zum Beispiel wie oft er ihn sieht. Nur einmal im Jahr oder doch viel regelmäßiger? Und natürlich hätte man gern gewusst, ob Jack selbst eine Familie hat, neben Sokrates.

Im Hinblick auf den Schreibstil von Emil Ostrovski kommt es einem widersprüchlich vor, dass jemand, der sich in Philosophie so gut auskennt, Wörter verwendet und Theorien widergibt, von denen die meisten Leute in ihrem ganzen Leben noch nie etwas gehört haben, sich in Dialogen dann so trivial ausdrückt und fast jeden Satz mit dem Wort „Mann“ beginnt oder ihn damit enden lässt.

Der allerletzte Satz ist dafür jedoch ein wahrlich perfekter Abschluss für diese verrückte, ungewöhnliche Geschichte.


FAZIT

Obwohl es von jungen Erwachsenen handelt, ist Wo ein bisschen Zeit ist … definitiv kein typisches Jugendbuch und vermutlich nur bedingt für diese Zielgruppe geeignet, denn an Stelle einer spannenden Handlung stehen im Debut von Emil Ostrovski vielmehr die Fragen nach dem eigentlichen Sinn des Lebens im Vordergrund.
Das Buch ist also eher nichts für Leute, die schlicht unterhalten werden wollen. Wer tiefgründige, anspruchsvolle Überlegungen dem kurzweiligen Nervenkitzel vorzieht, dürfte hiermit jedoch genau richtig liegen.

Veröffentlicht am 24.01.2018

eine sehr gelungene Fortsetzung, mit der Jennifer Rush den Leser genauso in ihren Bann zu ziehen vermag wie schon mit dem Vorgänger

Hide
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Mit Hide hat Jennifer Rush eine tolle Fortsetzung geschrieben, die mindestens genauso spannend ist wie ihr Vorgänger und den Leser durch die gelungene Mischung aus Action, Thrill und Romantik an die Seiten ...

Mit Hide hat Jennifer Rush eine tolle Fortsetzung geschrieben, die mindestens genauso spannend ist wie ihr Vorgänger und den Leser durch die gelungene Mischung aus Action, Thrill und Romantik an die Seiten fesselt. Langweilig wird es also garantiert nie.
Anna, aus deren Perspektive das gesamte Geschehen erneut erzählt wird, ist eine sehr sympathische Protagonistin, die sich inzwischen allein zu wehren weiß und kein so leichtes Ziel mehr abgibt wie vielleicht noch im ersten Band. Sie ist mutig und gibt niemals auf, sorgt sich aber auch um die Jungs und ist ihnen eine gute Freundin. Natürlich hat sie neben diesen Stärken ebenso ein paar Schwächen, die sie menschlich machen. So ist sie manchmal ziemlich naiv und viel zu leichtgläubig, obgleich sie nach all den Lügen der Sektion mittlerweile gelernt haben sollte alles zu hinterfragen, niemandem zu trauen und nichts sofort zu glauben, unabhängig davon, woher die jeweilige Information stammt. Stattdessen ist sie so von dem Wunsch besessen ihre Vergangenheit zu ergründen, dass sie entscheidende Hinweise übersieht und sich von der verständlichen, doch viel zu unbedachten Hoffnung auf eine Familie bereitwillig blenden lässt. Sie schenkt ihr ganzes Vertrauen einer Person, die sie im Grunde gar nicht kennt und die insgeheim völlig andere Ziele verfolgt, was einem sehr leid für sie tut, und erkennt ihren Fehler dadurch erst als es schon fast zu spät ist.

Sam ist ebenfalls ein sehr liebenswerter Charakter, wenn auch bisweilen ein wenig zu gebieterisch. Er sollte nicht so viele Entscheidungen allein treffen, ohne die anderen einzubeziehen, selbst wenn er Anna damit nur schützen will. Er ist ihr gegenüber häufig sehr verschlossen und verbirgt einiges vor ihr, wirft ihr aber vor nicht vollkommen ehrlich zu ihm zu sein. Dennoch sind sie ein tolles Paar und gehören einfach zusammen. Man spürt, dass sie sich lieben, besonders weil sie nicht immer Worte brauchen um dem anderen das zu zeigen. Ihre Beziehung sorgt für ein wenig Romantik neben all dem Nervenkitzel, allerdings müssen Beide noch lernen einander mehr zu vertrauen, da ihnen die Geheimnisse, die sie voreinander haben, letztlich nur schaden.

Auch Cas und Nick sind einzigartige Figuren, die man trotz ihrer so unterschiedlichen Wesen beide gleichermaßen ins Herz schließt. Der charmante Cas lockert mehrfach die Stimmung auf und ist stets für einen Lacher gut, kommt in diesem Band jedoch leider ein wenig zu kurz, obwohl man wirklich gern mehr über in erfahren hätte. Dafür findet man einiges über den oftmals mürrischen Nick und seine Vergangenheit heraus, was ihn schließlich etwas sympathischer macht und wodurch sein sonst eher angespanntes Verhältnis zu Anna ein wenig besser wird.

Darüber hinaus hat neben Annas Ziehvater Arthur, der ihr weiterhin beisteht und den Anna noch immer als ihren Dad betrachtet, sogar Trev ein paar Auftritte und es fällt auf Grund seiner guten Taten zunehmend schwer ihn für seinen früheren Verrat zu hassen. Trotzdem wird man ihm wohl nie wieder richtig vertrauen können. Ferner kann man nicht nachvollziehen, warum Trev überhaupt noch für die Sektion arbeitet, nach allem, was sie ihm angetan bzw. genommen hat.

Die Fortsetzung beginnt relativ ruhig und die wichtigsten Ereignisse aus dem Auftakt der Trilogie werden noch einmal kurz genannt. Daraufhin wird die Spannung aber kontinuierlich gesteigert bis man nicht mehr aufhören kann zu lesen. Die Charaktere finden nach und nach stets nur einzelne Puzzleteile zu ihren Fragen, sodass man gemeinsam mit ihnen spekulieren und verschiedene Mutmaßungen anstellen kann. Insbesondere die Flashbacks von Anna wecken die Neugier des Lesers, weil es sich dabei immer nur um kleine Bruchstücke aus ihrer Erinnerung handelt, die aus dem Zusammenhang gerissen und daher nicht eindeutig sind. Sie müssen also erst noch richtig gedeutet werden und können somit verschiedene Bedeutungen haben.
Sam, Cas und Nick haben ebenfalls solche Flashbacks, nur kann man diese nicht direkt miterleben, und trotz oder vielleicht gerade deshalb wird es immer schwieriger für sie alle zu unterscheiden, was wahr ist und was nicht, da ihre Gedächtnisse so oft manipuliert wurden, dass manche davon falsche Erinnerungen sein könnten. Zudem sind sie weiterhin auf der Flucht vor der Sektion und können deshalb nie wirklich zur Ruhe kommen, sondern müssen sich stets verstecken und dürfen nicht zu lange an einem Ort verweilen. Sie können niemandem vertrauen außer sich selbst und begehen einen großen Fehler als einer von ihnen daran zweifelt.

Im Verlauf der Handlung konfrontiert Jennifer Rush ihre Leser des Weiteren mit vielen interessanten Wendungen. Einige davon konnte man vorhersehen und man hat quasi nur auf eine Bestätigung der Vermutungen gewartet. Andere kamen völlig überraschend und haben einen kurzzeitig sprachlos gemacht. Nicht nur Anna und die drei Jungs kennen sich schon länger als gedacht, es gibt außerdem eine erschütternde und ungeahnte Verbindung zwischen Anna und der Sektion. Überdies sind auch die Erkenntnisse über Annas Familie sowie ihre Vergangenheit noch viel erschreckender als bei den Jungs.

Insgesamt ist es ausgesprochen Angst einflößend, was die Sektion ohne jede Reue anderen Menschen antut. Nahezu alle, die irgendetwas mit dieser Organisation zu tun haben, sind völlig skrupellos und einige kann man einfach nur als krank bezeichnen. Es bleibt also nur zu hoffen, dass Anna, Cas, Sam und Nick spätestens am Ende vom dritten Band endlich in Frieden leben können und die Sektion dann endgültig vernichtet ist.

Auf dieses Finale ist man nun jedenfalls schon sehr gespannt, denn es bleiben noch etliche Fragen offen und man möchte gern noch mehr über die Vergangenheit von Anna, Sam, Nick sowie Cas erfahren, die selbst natürlich ebenfalls ihre noch vorhandenen Erinnerungslücken schließen wollen. Man ist Jennifer Rush allerdings sehr dankbar, dass sie auf einen Cliffhanger verzichtet hat und damit sowohl ihren Figuren als auch dem Leser eine kurze Atempause gönnt und das Warten auf den abschließenden Band somit erträglicher macht.


FAZIT

Hide ist eine sehr gelungene Fortsetzung, mit der Jennifer Rush den Leser genauso in ihren Bann zu ziehen vermag wie schon mit dem Vorgänger. Anna, Sam, Cas und Nick sind vier großartige, liebenswerte Charaktere, die zusammen eine richtige, kleine Familie bilden und deren Schicksal man gespannt verfolgt.
Das Finale wird man sich nach diesem zweiten Band jedenfalls nicht entgehen lassen, in der Hoffnung, dass sie dann endlich das Ende bekommen, das sie verdienen.

Veröffentlicht am 24.01.2018

ein wunderbarer, humorvoller Roman, der die Reihe um Becky Brandon gekonnt fortsetzt

Vom Umtausch ausgeschlossen
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In Vom Umtausch ausgeschlossen geht es wie üblich turbulent zu im Leben der chaotischen, aber liebenswürdigen Schnäppchenjägerin Rebecca Brandon, ehemals Bloomwood. Wie schon die Vorgänger ist der vierte ...

In Vom Umtausch ausgeschlossen geht es wie üblich turbulent zu im Leben der chaotischen, aber liebenswürdigen Schnäppchenjägerin Rebecca Brandon, ehemals Bloomwood. Wie schon die Vorgänger ist der vierte Teil natürlich ebenfalls wieder ausgesprochen amüsant und bringt einen häufig zum Schmunzeln. Becky ist eben wie sie ist, wofür man sie entweder liebt oder hasst, und schafft es stets sich in Schwierigkeiten zu bringen. Jeder hat so seine Leidenschaft und ihre ist eben das Einkaufen, nur dass sie dabei oftmals die Kontrolle verliert. Es gibt allerdings durchaus Anlass zur Hoffnung, dass sie in Zukunft nicht mehr jedes Schnäppchen mitnimmt, sondern nur noch Sachen kauft, die sie wirklich braucht oder unbedingt haben will. Sie lernt nämlich, dass sie sich ändern und dabei trotzdem sie selbst bleiben kann.
Man leidet mit ihr als sie von ihrer Hochzeitsreise zurückkehrt und es den Anschein hat als ob Sue inzwischen eine neue beste Freundin gefunden hat. Beim Thema Kinder und Erziehung kann Becky (noch) nicht wirklich mitreden und sie vermisst die vertrauten Gespräche mit Sue, woraufhin sie sich sehr einsam fühlt.

Umso mehr hofft sie in ihrer neu gefundenen Halbschwester Jessica eine gute Freundin zu finden, was sich jedoch bald als nahezu aussichtslos herausstellt, denn Jess und Becks könnten kaum unterschiedlicher sein. Jess ist extrem sparsam, gibt also nie unnötig Geld aus, und interessiert sich nicht im Geringsten für Kleidung oder Kosmetika. Sie haben auf den ersten Blick nichts gemeinsam und verstehen sich daher leider überhaupt nicht gut.

Jess ist kratzbürstig, kann mitunter wirklich ein ziemliches Biest sein und ist anfangs absolut unsympathisch. Becky gibt sich wirklich Mühe sie kennen zu lernen, was von ihr kein bisschen honoriert wird. Und als sie von den Schulden ihrer Schwester erfährt, ist sie entsetzt und will mit ihr nichts mehr zu tun haben. Klar, Becky ist nicht perfekt, aber wer ist das schon? Jess jedenfalls nicht und ihr Leben ist ebenso nicht gerade eines, um das sie jeder beneiden würden. Dennoch sind sie Schwestern und als sie schließlich doch noch eine Gemeinsamkeit finden, nähern sie sich endlich ein wenig an.

In Luke hat Rebecca darüber hinaus den perfekten Mann für sich gefunden, der ihr klar macht, dass ein Streit, egal wie heftig er gewesen sein mag, nicht gleich das Ende ihrer Ehe ankündigt. Er möchte, dass sie mehr darauf achtet, was sie an Geld ausgibt, will allerdings nicht, dass sie ein völlig anderer Mensch wird. Er liebt sie auch mit ihrer Shoppingsucht.

Schließlich rührt es einen wahrlich zu Tränen wie ihre Freunde alle zusammen nach ihr suchen als Becky auf einmal unerreichbar ist. Sie sorgen sich natürlich sehr um sie, weil sie vorher niemandem gesagt hat, dass sie wegfährt oder wohin. Sue hat Becky außerdem ebenso sehr vermisst wie umgekehrt, was sie bei einer klärenden Aussprache zugibt. Jess mag Beckys genetische Halbschwester sein, ihre wahre Seelenschwester ist und bleibt jedoch Sue.

Das Buch endet mit einer überraschenden Information, die einen gelungenen Übergang zum fünften Band darstellt und deren Konsequenzen das Leben von Becky und Luke sicherlich ziemlich auf den Kopf stellen werden. Lustig wird es also garantiert, weshalb man sich umso mehr auf den fünften Band freut!

Schade ist nur, dass es die Hörbücher zur Serie ausschließlich in gekürzter Fassung gibt und Vom Umtausch ausgeschlossen nicht wie die anderen Teile der Reihe von Maria Koschny, sondern von Irina von Bentheim gelesen wurde. Letztere macht ihre Sache an sich natürlich sehr gut, weil sie eine tolle Stimme hat und es versteht den Zuhörer zu fesseln, es ist aber eben leider ziemlich ungewohnt.


FAZIT

Vom Umtausch ausgeschlossen ist ein wunderbarer, humorvoller Roman, der die Reihe um Becky Brandon gekonnt fortsetzt und einem ein paar schöne, entspannte Stunden beschert. Den nächsten Teil wird man hiernach also definitiv schon freudig erwarten!