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Veröffentlicht am 02.04.2023

Eine Geschichte über das Finden von Vertrauen - besonders in schwierigen Lebenslagen

Remember when Trust was found
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Wenn man bis weit nach Mitternacht ein Buch liest und einfach nicht aufhören kann, in dem Wissen der garantierten Müdigkeit am nächsten Morgen – dann ist ein Buch so richtig gut! So ging es mir mit dem ...

Wenn man bis weit nach Mitternacht ein Buch liest und einfach nicht aufhören kann, in dem Wissen der garantierten Müdigkeit am nächsten Morgen – dann ist ein Buch so richtig gut! So ging es mir mit dem Roman „When Trust was Found“ von Anne Goldberg, dritter Teil der Romance-Reihe, der dank der abgeschlossenen Geschichte auch mühelos ohne Kenntnis der vorherigen zwei Bände gelesen werden kann.

Das Buch startet zunächst so, wie man es von einem klassischen Liebesroman erwartet – die zwei Protagonisten und Arbeitskollegen, Flora und Logan, treffen nach einer abrupt endenden Affäre in einem neuen Projekt wieder aufeinander und sind zur Zusammenarbeit, trotz zahlreicher ungeklärter Gefühle, gezwungen. Das die Beziehung wohl für beide Seiten doch mehr war, als eine heiße Romanze, wird dem Leser schnell klar. Dabei gelingt es Anne Goldberg anhand ihres bildlichen Schreibstils, sei es durch „Flora/Logan-Insider“, die sich sowohl auf spaßige als auch ernste Themen beziehen, als auch durch die Verwendung zahlreicher Metaphern, die vormals bestehende innige Beziehung und Vertrautheit authentisch aufs Papier zu bringen und den Leser/-in mitzunehmen.

Im Laufe der Geschichte entpuppt sich das Buch jedoch als weit mehr als ein Liebesroman – denn Flora hegt ein Geheimnis, das den Leser/-in mit einem, meiner Meinung nach, nach wie vor in der sozialen Wahrnehmung unterrepräsentierten Thema, der häuslichen Gewalt, konfrontiert. Durch den Wechsel zwischen Flora und Logan als Ich-Erzähler/-in gelingt es Anne Goldberg sich in die Gefühlswelten sowohl der Betroffenen und als auch des Angehörigen hineinzuversetzen. Die Scham, die divergierenden Gefühle, das Einreden des „OK-seins“ des „Opfers“ auf der einen Seite, die Hilflosigkeit, Unsicherheit und die Ohnmacht des Angehörigen auf der anderen Seite und die Wichtigkeit des „Daseins“, wenn es darauf ankommt.

Kurzum, ein Roman über Das Finden und die Bedeutung der Vertrautheit in Beziehungen – besonders in schwierigen Lebenslagen. Eben (k-)ein klassischer Liebesroman. Klare Leseempfehlung von mir.

Wenn man das Haar in der Suppe suchen möchte, dann sind es die Kapitelüberschriften, die hätte es für meinen Geschmack nicht gebraucht und das Cover trifft nicht ganz mein Geschmack - aber das ist, wie alles an einer Rezension, rein subjektiv ;).

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