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Veröffentlicht am 21.05.2022

Die Magie der Musik und die Magie der Worte vereint in einem Buch

All These Broken Strings
1

Die Wortwahl des Buchtitels und die durch das Cover schwebenden Gitarrensaiten versprühen einen Hauch musikalischer Magie, die mich direkt für sich gewann. Die fliegenden Gitarrensaiten nahmen mich mit ...

Die Wortwahl des Buchtitels und die durch das Cover schwebenden Gitarrensaiten versprühen einen Hauch musikalischer Magie, die mich direkt für sich gewann. Die fliegenden Gitarrensaiten nahmen mich mit und setzten mich in der Welt von MacKenzie, Vincent und dem Camp Melody wieder ab.

"All These Broken Strings" ist ein Liebesroman mit Höhen und Tiefen und Allem was dazu gehört. Soweit vielleicht nicht unbedingt etwas Neues für dieses Genre. Besonders ist jedoch für mich der Schreibstil. Lana Rotarus Schreibstil ist so federleicht, frisch und bildhaft, dass ich regelrecht durch die Seiten geflogen bin.
Durch die Songtitel als Kapitelüberschriften schafft sie es, für jeden Abschnitt eine individuelle Stimmung, ein ganz spezielles Setting und Gefühle nicht nur durch Worte sondern auch durch Musik entstehen zu lassen.
Ich liebe es, wie Lana Rotaru Kapitel durch ein Spiel aus Wortwahl und deren Wiederaufnahme verbindet und ineinander übergehen lässt.

Die Freundschaft zwischen MacKenzie und Sadie ist unbeschreiblich.
Besonders ins Herz geschlossen habe ich allerdings auch Granny und George.
Vincent war mir sympathisch, bis er es dann kurzzeitig nicht mehr war. Doch wie so oft im Leben brachten mir die Gründe für sein Handeln seine Figur wieder näher. Durch seine Loyalität, Herzlichkeit und auf gewisse Weise humorvolle Art gewann er meine Sympathie zurück.
MacKenzie ist eine sehr leidenschaftliche und starke Persönlichkeit, die eben diese Charaktereigenschaften zwischenzeitlich verloren zu haben scheint. Doch das Camp, Vincent und vor Allem sie selbst zeigen ihr, dass all die Leidenschaft und Kraft niemals verloren waren und es manchmal einfach notwendig ist zu lernen, im Regen zu tanzen.
Hin und wieder wirkt der Umgang der beiden Protagonisten untereinander bzw. deren Umgang mit ihren Vergangenheiten und dem, was zwischen ihnen stand etwas platt, was ich sehr schade finde.

Am Buchende hätte ich mir eine stärkere Brücke zum Epilog gewünscht, um den Kreis zu schließen.

Alles in Allem ist "All These Broken Strings" für mich ein lesenswertes und kurzweiliges Buch um entspannte Lesestunden zu verbringen für alle, die sich von der Magie der Musik und der Worte verzaubern lassen möchten.

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  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 08.01.2022

Wow. Dieses Buch. Mein Herz. Intensiv.

Drowning in Stars
1

In dem ersten Teil der Dilogie und meinem ersten Buch von Debra Anastasia begleiten wir Pixie Rae und Gaze durch ihre Leben als Kinder und Jugendliche, das Leid und die Liebe. Gaze ist der Neue in Pixies ...

In dem ersten Teil der Dilogie und meinem ersten Buch von Debra Anastasia begleiten wir Pixie Rae und Gaze durch ihre Leben als Kinder und Jugendliche, das Leid und die Liebe. Gaze ist der Neue in Pixies Viertel, der Neue den Pixie unbedingt zu beschützen versucht. Beide kommen aus schwierigen Verhältnissen. Beide haben nur noch ein Elternteil: Gazes Vater ist Alkoholiker, Pixies Mutter nur selten zu Hause. Doch was sie haben ist ihre tiefe Verbundenheit - sie haben sich. Bis zu dem Tag an dem sie sich verlieren. Ein Verlust, von dem Pixie hofft, dass er Gaze rettet, während sie nicht nur Gaze sondern auch sich selbst zu verlieren scheint.. Als sich die Beiden wiederfinden ist es an Gaze, für Pixie stark zu sein, wie sie es einst für ihn war.

Angezogen von dem besonderen Cover und der Poesie des Buchtitels habe ich mich von der Geschichte mitnehmen lassen. Eine Liebesgeschichte, die sicher nicht eine von Tausenden ist, was schon der erste Satz im Prolog unmissverständlich klar macht. Dafür aber eine Liebesgeschichte, die so viel aufwühlender, dramatischer und bewegender ist, als tausende Andere.
Eine Geschichte, die mit viel Feingefühl auf Themen aufmerksam macht, über die noch immer zu wenig gesprochen wird.

Die Art der Autorin zu Erzählen und ihr Schreibstil ließen mich sofort in die Geschichte eintauchen. Erzählt wird die Geschichte abwechselnd aus Gaze's als auch aus Pixie's Perspektive.
Es liegt sofort eine gewisse Spannung in der Luft, die für mich immer wieder präsent ist und ich somit während des Lesens stets auf der Lauer lag, mit dem Wissen, dass jederzeit der Moment gekommen sein könnte, in dem etwas Schreckliches passiert. Die Autorin legt Fährten, lässt sie zwischenzeitlich fallen, richtet sie neu aus, nur um sie dann wieder aufzunehmen.
Ich konnte das Buch keine Sekunde aus den Händen legen, wenn ich mir auch manchmal nicht sicher war, wie viel mehr mein Herz noch ertragen kann.
Doch durch die unterschiedliche Art und Weise, auf die Debra Anastasia die Geschehnisse erzählt, manchmal auch eben nicht erzählt, sie die Leser:innen zusammen mit den Figuren erleben lässt oder wir sie indirekt von den Figuren selbst erfahren, schafft sie es, die Dramatik und Intensität der Geschichte geschickt zu dosieren. Sie stellt dem unsäglichen Leid, so unendlich viel Liebe und Hoffnung entgegen.

Die beiden Protagonisten, Pixie Rae und Gaze sind tief miteinander verbunden. Ihre innige Freundschaft, ihr Umgang miteinander und mit ihren Lebenssituationen, ihre Liebe füreinander stellt sich dem unguten Gefühl der düsteren Vorahnung hell leuchtend entgegen.
Die beiden sind einfach unendlich sympathische, starke und inspirierende Figuren!
Die Autorin hat in diesem Buch neben den Protagonisten einige weitere tolle Charaktere erschaffen, die noch mehr Liebe, Loyalität, Stärke und Glanz in das Buch bringen.

Debra Anastasia schreibt als würde sie malen. Sie malt mit geschriebenen Wörtern Bilder in die Buchseiten, spielt mit der Fantasie der Leser:innen.

Hier und da kommt sicherlich auch die ein oder andere Situation vor, in der ich mich fragte, wie realitätsnahe das in dem Moment ist. Manches wurde verhältnismäßig schnell und einfach gelöst oder später unter den Tisch fallen gelassen, was ich etwas schade finde.
Auch hätte ich sehr gerne noch etwas mehr über Pixie's Seite der Geschichte und den Weg aus ihrer Vergangenheit heraus gelesen.

Mit "Drowning in Stars" schickt Debra Anastasia die Herzen der Leser:innen auf eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Prüft vor Abfahrt den Sitz der Sicherheitsbügel, denn diese Fahrt wird definitiv intensiv. Auch wenn die Handlung hier und da nicht perfekt konsequent zu Ende geführt ist, fasziniert mich an diesem Buch Debra Anastasias Art Geschichten zu erzählen: Der schockierende Einstieg in das Buch. Der wunderschöne und ehrlich ermutigende Ausstieg aus dem Buch. Die Emotionen dazwischen.
"Ich habe das Gefühl als würde ich heute Abend in Sternen ertrinken" (Kapitel 21).

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