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Veröffentlicht am 12.05.2023

Die etwas andere Liebesgeschichte

Starburst Effect
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Kennt ihr das? Ihr fangt ein Buch an zu lesen, aber müsst es nach den ersten Seiten weglegen, weil ihr nicht in die Handlung reinkommt?
Das ist mir bei diesem Buch nicht passiert. Ich war sofort in der ...

Kennt ihr das? Ihr fangt ein Buch an zu lesen, aber müsst es nach den ersten Seiten weglegen, weil ihr nicht in die Handlung reinkommt?
Das ist mir bei diesem Buch nicht passiert. Ich war sofort in der Handlung drinnen und wollte sofort wissen wie es weitergeht. Ich habe die 400 Seiten praktisch verschlungen. An einem Tag, weil es am Ende eines Kapitels immer so spannend geblieben ist, dass ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht.

Ich muss sagen, als ich die ersten Kapitel gelesen habe,vor Noahs Unfall, hatte ich ein ganz anderes Bild von seiner Person im Kopf, als dann in den Kapiteln nach dem Unfall. Man hatte ein Bild von einem großen, muskulösen Typen vor Augen und dann plötzlich gar nicht mehr. Danach hatte man eher einen kleiner, jünger aussehenden Typen vor Augen. Und das fand ich ganz schön, da man plötzlich auch seine „Normalität“ und Menschlichkeit gespürt hat und erkennen konnte, dass er doch nicht anders ist, als alle anderen.

Deswegen habe ich auch den Titel dieser Rezension gewählt. Enemy to Lovers, beschriebt das Buch nun ganz gut. Aber eben auch eine ganz andere Weise. Es musste erst ein Schicksalsschlag passieren, damit Noah erkennen konnte, wie mies sein Verhalten, vor allem Lily gegenüber, war.

Besonders inspiriert in der Geschichte hat mich Mason. Er war definitiv, auch neben Susan, mein Lieblingscharakter. Er hat mich sehr an meinen kleinen Bruder erinnert, der im selben Alter ist und genau so handeln würde. Es war schön, da man sich etwas damit identifizieren konnte und nochmal besser hineinversetzen konnte.
Auch Susan fand ich toll. Ja, sie hat am Anfang um ihren Sohn getrauert und hätte wahrscheinlich jeden genommen, der in dieser Sekunde das Krankenhauszimmer betreten hätte, aber sie mochte Lily von Anfang. Fast so, als hätte sie es schon geahnt, dass sich etwas zwischen ihrem Sohn und dem Nachbarskind ändern könnte.
Trotzdem fand ich es etwas schade, dass Noahs Papa so kurz kam.

Lilys Mom mochte ich bis zum Schluss gar nicht so gerne. Ja, sie hat sich bemüht, aber sie hat ihrer Tochter auch nicht wirklich zugehört, da kam die Einsicht am Ende, doch etwas zu spät. Aber man muss auch sagen, dass sie trotzdem da war, sich versucht hat zu erkundigen und sich zu bessern.

Zoey, Lilys beste Freundin, war mir am Anfang sehr sympathisch, da sie trotz allen Schwierigkeiten und Herausforderungen immer da war, bis sie dann eben auch etwas oberflächlich geworden ist, sich wahrscheinlich auch geschämt hat und Lily fallen gelassen hat. Das tat selbst mir, als Leser sehr weh.

Was ich besonders gut fand, war auch, dass das Thema Mobbing in der Schule und alleine sein aufgegriffen wurde. Lily ist das „beste“ Beispiel dafür, wie es Kindern in der Schule ergehen kann. Wie gemein andere, gleichaltrige Kinder sein können. Doch Lily ist auch inspirierend. Sie beweist Stärke, lässt sich nicht unterkriegen und kämpf (wenn auch alleine). Das einzige Problem ist, dass sie nicht redet, was ihr wahrscheinlich sehr gut tun würde.

Zu Lily und Noah möchte ich noch anmerken, dass mir das am Anfang etwas ZU schnell ging. Plötzlich war Noah wieder da und irgendwie auch gleich ziemlich interessiert an ihr. Lily war da natürlich noch zurückhaltender, aber auch sie hat ihm ziemlich schnell verziehen und da haben sie noch nicht so viel Zeit miteinander verbracht.
Trotzdessen finde ich ihre Liebesgeschichte wirklich niedlich. Vor allem, den anhänglichen Noah, den man am Anfang nun wirklich nicht so in Verbindung gebracht hätte. Und trotz ihrer kurzen Trennung, haben sie sich nicht aufgegeben. Sie liebten sich.

Ein Kritikpunkt wäre wahrscheinlich, dass es am Ende dann doch ziemlich holperdiepolter ging. Plötzlich waren alle ganz fröhlich und alles war wieder gut, aber eben zum Ende zusammengefasst in zwei Kapiteln. Es hat einen zwar gefreut, denn alles war wieder gut, aber das kam so plötzlich, auf einen Schlag.

Was man sich als Leser vielleicht noch gewünscht hätte, wäre ein Epilog. Ein schöner Epilog, so vielleicht eins, zwei Jahre später. Das man weiß, wie es den Figuren nun ergeht, auf dem College, in der Beziehung, in der Freundschaft.

Mein Fazit: Ich würde das Buch auf jeden Fall weiterempfehlen. Ich fand es unglaublich gut, auch was den Schreibstil betrifft. Es kann inspirieren, man kann sich damit identifizieren und in das Geschehen hineinversetzen.
Vor allem, das man hier einen sehr guten Lesefluss hat und es immer spannend bleibt.

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