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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.09.2019

wertvoller und hilfreicher Ratgeber

Ur-Obst
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Seit ungefähr vier Jahrzehnten widmet sich der Autor beruflich sehr engagiert der Nachzucht und dem Erhalt alter, heimischer und ursprünglicher Obstsorten, die er als "Ur-Obst" bezeichnet.

Diese ursrünglichen ...

Seit ungefähr vier Jahrzehnten widmet sich der Autor beruflich sehr engagiert der Nachzucht und dem Erhalt alter, heimischer und ursprünglicher Obstsorten, die er als "Ur-Obst" bezeichnet.

Diese ursrünglichen Obstarten verfügen über eine besonders hohe Widerstandskraft gegen Krankheiten, Schädlinge und Missstände, sind wurzel- und samenecht. Viele der vorgestellten Sorten weisen eine Maximalhöhe von 3 Metern auf, sind also auch für kleine Gärten geeignet, dabei pflegeleicht, müssen nicht zurückgeschnitten werden.

In diesem Buch stellt Norbert Kleinz neben einer guten Einführung in das Thema samt Hinweisen zu Pflanzung und Pflege sowie Krankheiten und Schädlingen, 200 Ur-Obst-Sorten vor, unterteilt in die Kapitel Äpfel, Birnen, Kirschen und Weichseln, Pflaumen, Pfirsiche, Aprikosen, Quitten, Feigen, Schalenobst ( Haselnüsse, Walnüsse und Mandeln), Weinreben, Brombeeren, Himbeeren, Stachelbeeren, Johannisbeeren, Erdbeeren, Sanddorn, Herlitzen ( Kornelkirsche, Dirndl), Edel-Ebereschen, Mehlbeeren, Maulbeeren sowie einem Kapitel mit besonderen Ur-Obst-Arten, die einzeln beschrieben werden.

Sehr gut gefällt mir die große Auswahl in den einzelnen Sortenkapiteln, die jeweils mit allgemeinen Informationen zur entsprechenden Obstart beginnen und danach spezielle Sorten in Text und Foto vorstellen, wobei auch der jeweilige Geschmack beschrieben wird. Dadurch kann man als Leser für sich eine Auswahl treffen, ohne die Sorten zu kennen und, ich vermute mal, auch ganz ohne böse Überraschung, wie bei dem Apfelbaum, den ich vor Jahren gekauft habe und dessen Früchte nach fast gar nichts schmeckten...

Insgesamt finde ich die Anzahl an vorgestellten Ur-Obstsorten enorm, das vermittelte Fachwissen ausgesprochen hilfreich. Für mich wird dieses Buch über viele Jahre hin ein wertvoller Ratgeber bleiben, den ich unbedingt weiterempfehlen werde.

Veröffentlicht am 28.09.2019

interessant und gut recherchiert

Hohenlohica Obscura
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Die drei Autoren haben sich als Regionalhistoriker mit Sagen, Legenden und anderen Hohohenloher Mysterien auseinandergesetzt.

Nach dem einleitenden Vorworten beschreiben sie in acht Kapiteln alte Geschichten, ...

Die drei Autoren haben sich als Regionalhistoriker mit Sagen, Legenden und anderen Hohohenloher Mysterien auseinandergesetzt.

Nach dem einleitenden Vorworten beschreiben sie in acht Kapiteln alte Geschichten, Weissagungen, Aberglauben, Rituale, Traditionen wie beispielsweise in den Rau(ch)nächten, Poltergeister, einem Pakt mit dem Teufel, Hexen, Klopfgeräuschen aus dem Sarg heraus oder Geschichten um den Adel. Die Geschichten werden hinterfragt und erläutert, wobei vielfältige Quellen und Archive zu Rate und miteinbezogen wurden.



Die Geschichten samt Anmerkungen fand ich sehr interessant, obwohl ich gar nicht aus der Region Hohenlohe komme. Bei vielem handelt es sich ja einfach um An- und Weltsichten der entsprechenden Zeit, die auch so an anderen Orten gelebt wurden. So erhält man als Leser einen Einblick in Geschehnisse und auch in Mißverständnisse, da das Fehlen wissenschaftlicher Erkenntnisse andere Erklärungen notwendig machte. Erstaunlich fand ich, wieviel Aberglauben und Rituale sich bis in die heutige Zeit gehalten haben oder, nach meinem Empfinden, wieder erweckt werden, beispielsweise das Lüften um die Seele des Verstorbenen frei ziehen zu lassen.



Für mich war die Lektüre dieses Buches recht spannend, interessant und kurzweilig; ich denke, Leser aus der Region werden einzelne beschriebene Orte und vielleicht auch Begebenheiten kennen und noch viel mehr aus diesem gut recherchierten Buch mitnehmen können.

Veröffentlicht am 24.09.2019

absolute Pflichtlektüre – leicht verständlich und sachlich geschrieben

Das Sterben der anderen
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Tanja Busse hatte mich bereits mit ihrem Buch „Die Wegwerfkuh“ sehr beeindruckt und so war ich ganz gespannt auf „Das Sterben der anderen“.

Tanja Busse, selber auf einem Bauerhof aufgewachsen, führt vielschichtig ...

Tanja Busse hatte mich bereits mit ihrem Buch „Die Wegwerfkuh“ sehr beeindruckt und so war ich ganz gespannt auf „Das Sterben der anderen“.

Tanja Busse, selber auf einem Bauerhof aufgewachsen, führt vielschichtig in das Thema ein, erläutert, dass wir uns im 6. Massenaussterben der Erdgeschichte befinden und beschreibt Tierarten, u.a. Insekten, die viele von uns noch aus ihrer Kindheit kennen sowie Bewohner endemischer Nischen, die ganz leise und unbemerkt bereits ausgestorben sind, und mit ihnen, die Tiere deren wichtigste Nahrung sie waren. Auch Einflußfaktoren Verlust der Allmendeflächen, Flußbegradigung, monotone Landschaft samt gezielter Umwandlung dazu haben ganze Ökosysteme vernichtet und Lebensräume zerstört. Wieder beschreibt sie in diesem Buch sehr ausführlich, anhand von Beispielen, Begegnungen, veröffentlichten Forschungsberichten oder Gestzestextes und Vorgaben beipielsweise zur Förderung in der Landwirtschaft, wo es hapert, umgedacht und anders gelöst werden muß.

Beispielsweise berichtet sie über eine Krefelder Forschungsgruppe, die über 25 Jahre lang Malaise-Fallen in einem Naturschutzgebiet aufgestellt und ausgewertet haben sowie über die dazugehörigen Studien und Reaktionen auf diese. Besonders interessant fand ich auch die Ausführungen über zu erfüllende, vor allem unsinnige, Anforderungen an die sehr pinibel betrachtete und ausgeführte Bewertung von landwirtschaftlicher Förderung. Ihre Betrachtungen fallen sehr vielfältig und gut recherchiert aus und wurden detailreich erläutert, wie beispielsweise der Risikoverwässerungseffekt oder ausfallende Schlusssteinarten samt der in diese Nische rutschenden Profiteure.

Fazit: Ein überaus gelungenes Buch, das neutral analysiert, Fehler und Lösungsmöglichkeiten, auch in Bürokratie, Politik und EU-Förderungen aufzeigt, dabei aber auch Mut macht und jedem einzigen die Wichtigkeit und Möglichkeiten eines Wandels aufzeigt – für mich eine absolute Pflichtlektüre.

Veröffentlicht am 20.09.2019

sehr anschaulich und hilfreich

Filzen
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Susanne Schächter-Heil filzt begeistert seit vielen Jahren und vermittelt in diesem Buch verschiedene Techniken, eigene Erfahrungen und auch die andererer Filzerinnen, so dass jeder Neueinsteiger, Anfänger ...

Susanne Schächter-Heil filzt begeistert seit vielen Jahren und vermittelt in diesem Buch verschiedene Techniken, eigene Erfahrungen und auch die andererer Filzerinnen, so dass jeder Neueinsteiger, Anfänger oder auch schon etwas erfahrene Filzer hier in diesem Buch viel Wissenswertes für sich entdecken kann.

Neben Grundlageninformationen zu Gerätschaft, Wollsorten oder Impulsübungen finden sich ungefähr ( ich habs nicht nachgezählt) 100 kleine und große Projekte zum Nacharbeiten, wobei diese ganz aussergewöhnlich hilfreich dargestellt werden. Neben Fotos und genauer Anleitung finde ich die Angaben zum Materialverbrauch in Gramm sehr hilfreich; ich glaube, ich habe immer zuviel genutzt und zu dick gearbeitet, bin allerdings auch nur gelegentliche Anfängerin. Auch die Angaben zum Schrumpffaktor bei jedem Projekt runden für mich die Anleitungen perfekt ab. Zudem waren für mich ganz neue Verarbeitungshinweise enthalten, beispielsweise zum Einfilzen von Stoff, Fasern und Seide; genau danach habe ich vor einiger Zeit gesucht, wohl ohne die richtigen Schlüsselwörter zu verwenden, denn bislang bin ich nicht fündig geworden und freue mich hier über die guten Anleitungen. Die Projekte selber werden im Verlauf des Buches vom Schwierigkeitsgrad her schon anspruchsvoller; es finden sich Gebrauchs- und Dekogegenstände darunter. Manche Anleitungen kennt man vielleicht, andere hat man gesucht — für mich bieten auch die einfachen und eher bekannten ganz neue Aspekte und Hinweise. Sehr gelungen finde ich auch die Darreichung als presönliches Workbook, mit vielen Eintragungsmöglichkeiten und genauer Anleitung, wie man sich ein Muster-Tagebuch erstellt. Die vielen aussagefähigen Fotos erleichtern das Nacharbeiten ungemein und für mich wurden zudem viele Fragen beantwortet, die mir zum Teil gar nicht bewußt waren; für mich stellt dieses Buch eine perfekte Ergänzung zu anderen Filzbüchern dar und ich würde es unbedingt weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 19.09.2019

schöne, ganz unterschiedliche Rezepte – genau richtig zur Apfelernte

Äpfel
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James Rich wuchs in Somerset auf; seine Familie betreibt dort bereits seit seiner Kindheit einen ciderherstellenden Betrieb und mittlerweile einen dazgehörenden Laden, ein Restaurant sowie ein Museum.

In ...

James Rich wuchs in Somerset auf; seine Familie betreibt dort bereits seit seiner Kindheit einen ciderherstellenden Betrieb und mittlerweile einen dazgehörenden Laden, ein Restaurant sowie ein Museum.

In diesem Buch erzählt James Rich kurz von seiner Kindheit, von verschiednenen Apfelsorten sowie Cider, Cidre, Äppelwoi und ähnlichen, samt ihrem unterschiedlichen Alkohol gehalt und Geschmack.

Die fast 100 im Buch vorgestellten Rezepte mit Äpfeln oder Cider-Variante, je nach Geschmack und lokaler Verfügbarkeit slbst auswählbar, werden kapitelweise vorgestellt, von Müslivarianten über verschiedene Suppen, herzhaften Gerichten, u.a. ein Kanincheneintopf oder in Cider geschmorte Schweinshaxe, über Beilagen, Saucen, Süßem Allerlei und Gebäck sowie Getränken. Mich persönlich sprechen die Suppen, beispielsweise die Pastinaken-Apfel-Suppe mit Curry oder der feurige Reissalat mit Apfel und Walnüssen besonders an; es fällt auf, mit wieviel Liebe zum Detail die Rezepte allesamt erstellt wurden, auch durch schön zusammengestellte Zutaten und Würzungen. Die Muscheln im Cider werde ich unbedingt ausprobieren müssen, genau wie Apfel-Tomaten-Relish oder Apfelchutney, die Apfel-Crumble-Eiscreme. Ausgesprochen originell fallen für meinen Geschmack auch die Rezepte im Getränkekapitel aus, beispielsweise Coctails, Smoothies, Cider-Sangria, Apfelwodka, Heißer Apfelsaft mit Rhabarber und Ingwer, Apfelglühwein, Apfeltee oder der Hot Toddy mit Apfelweinbrand.



Die ganz unterschiedlichen Rezepte wurden allesamt gut und detailliert erklärt, so dass sie problemlos nachzuarbeiten sind. Zu fast allen Rezepten finden sich Fotos, manchmal aber nicht direkt neben dem Rezept, sondern auf einer Seite, mit einem anderen zubereiteten Gericht.

Mir gefällt, dass man einfach seine lokalen oder geschmacklich bevorzugten Apfelsorten und Apfelweinvariante nutzt; so werde ich mich mit unserer frischen Ernte durch viele Rezepte durchprobieren.