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Veröffentlicht am 30.07.2024

verwöhnter Teenager - oder doch nicht?

Thorne Princess
3

Achtung Spoiler!
"Thorne Princess" von L.J. Shen beweist dem Leser mal wieder, dass man Menschen nicht zu schnell in eine Schublade stecken sollte. Während ich Hallie zu Beginn des Buches durchaus in die ...

Achtung Spoiler!
"Thorne Princess" von L.J. Shen beweist dem Leser mal wieder, dass man Menschen nicht zu schnell in eine Schublade stecken sollte. Während ich Hallie zu Beginn des Buches durchaus in die Kategorie "verwöhnter, rebellischer Teenager" gesteckt hätte, beweist sie hintenraus, dass sie viel erwachsener und umsichtiger ist, als es der erste Eindruck vermuten lassen würde.

Ich muss zugeben, dass mich weder das Cover, noch die Leseprobe zu 100% gecatcht haben. Aber man muss der Geschichte wirklich eine Chance geben, denn dann entwickelt sich nicht nur die Handlung, sondern auch die Charaktere. Hallie und Ransom haben eine schöne Dynamik zusammen, ich musste teilweise sehr lachen, wenn sie sich wieder (verbal) bekriegt haben.
An manchen Stellen sind die Charaktere sicherlich etwas überspitzt dargestellt, aber Fans des Genre kommen durchaus auf ihre Kosten. Grundsätzlich würde ich hier die jüngeren Leser*innen angesprochen sehen, denn obwohl hier eine Entwicklung der Charaktere durchlaufen wird, wirken beide Charaktere teilweise noch sehr unreif, was man mögen muss. Wer das für sich von vorn herein ausschließen kann, sollte lieber ein anderes Werk wählen.

Obwohl das Burch mit etwas mehr als 500 Seiten schon nicht zu den kürzesten Exemplaren gehört, wird die Handlung an manchen Stellen zu schnell erzählt. Im Vergleich dazu gibt es Passagen, in denen nicht so viel passiert, denen mehr Seiten gewidmet werden. Hier hätte ich mir gewünscht, dass einige der Schlüsselszenen mehr Aufmerksamkeit von der Autorin bekommen hätten. Dies gilt insbesondere auch für die bisherigen sexuellen Erfahrungen von Hallie und die sexuellen Vorlieben von Ransom. Der "Sinneswandel" von Hallie geht mir an der Stelle zu schnell und hätte durchaus eine etwas selbstkritischere Sichtweise vertragen können.

Abschließend kann ich sagen, dass dies ein gutes, durchschnittliches Buch ist. Für eine herausragende Bewertung fehlen hier jedoch an mehreren Stellen noch die letzten 10 Prozent. Ich schwanke zwischen 3 und 4 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 03.06.2024

Rezension zu „Only One Kiss“ von Natasha Madison; Profisportler und Single-Dad trifft auf engagierte Social-Media-Betreuerin

Only One Kiss
2

Achtung, die Rezension enthält Spoiler!!

Worum geht’s?
Ralphs leben änderte sich schlagartig mit der Geburt seiner Tochter. Während dies normalerweise einer der glücklichsten Tage im Leben eines Menschen ...

Achtung, die Rezension enthält Spoiler!!

Worum geht’s?
Ralphs leben änderte sich schlagartig mit der Geburt seiner Tochter. Während dies normalerweise einer der glücklichsten Tage im Leben eines Menschen ist, ist dies für Ralph auch einer der schlimmsten, denn die Mutter seiner Tochter verstirbt bei der Geburt. Hat er bisher seine Zukunft mit Cassie, der Mutter seiner Tochter geplant, muss er nun einen Weg finden, wie er seine Tochter allein großziehen kann.
Ralph richtet seine volle Aufmerksamkeit auf seine Eishockey-Karriere in der NHL und auf seine kleine Prinzessin, sodass seine Social-Media-Präsenz einschläft. Ralphs Assistentin drängt ihn diese Präsenz zu verbessern, damit er lukrative Werbepartnerschaften abschließen kann. Er weiß, dass er dies nicht ohne Hilfe schaffen kann. Er braucht einen Profi an seiner Seite, jemanden wie Candace, die absolut begehrte und attraktive Social-Media-Betreuerin, die eigentlich keine neuen Klienten mehr aufnimmt.
Candaces Auftragsbuch ist gut gefüllt mit Klienten aus der NHL. Schon lange muss sie neue Anfragen ablehnen, da ihre Klienten bereits ihre vollen Kapazitäten ausschöpfen. Doch als plötzlich der attraktive Single-Dad mit seiner kleinen Tochter auf dem Arm vor ihrer Tür steht, weiß Candace, dass sie diesen Auftrag nicht ablehnen kann. Zumindest vorübergehend möchte sie Ralph helfen, streng professionell natürlich, denn Candace hat eine Regel, sie lässt sich nicht auf Klienten ein. Candace muss schnell feststellen, dass sie für Ralph möglicherweise ihre Regel brechen könnte…

Rezension
Natasha Madison greift in ihrem Roman „Only One Kiss“ ein bewegendes Thema auf, die Sterblichkeit von Müttern bei der Geburt. Die Geschichte liest sich, abgesehen von ein paar wenigen Rechtschreib- und Grammatikfehlern, recht leicht und flüssig. Wer eine unkomplizierte Geschichte zum Abschalten sucht, wird hier fündig.
Zu Begin der Geschichte hatte ich erwartet, dass das Thema „schwer verdaulich“ werden könnte. Es zeigte sich jedoch schnell, dass dies nicht der Fall ist. Die Charaktere wechseln zügig ihre Auffassungen, worunter die Authentizität der Protagonisten leidet, die Geschichte jedoch nicht allzu emotional belastend wird. Leider fehlt es mir hier bei der Ausgestaltung der Charaktere etwas an Tiefe. Die Geschichte wird mir zu sprunghaft erzählt, die Charaktere entwickeln sich zu schnell weiter, als dass es wirklich glaubhaft wäre. Leider wird die Geschichte dadurch auch etwas zu sehr vorhersehbar. Während es für beide Protagonisten zu Beginn der Geschichte noch völlig abwegig ist, sich auf den anderen einzulassen, ändern sie ziemlich schnell ihre Meinung. Ralph wird als fürsorglicher und engagierter Single-Dad beschrieben, der sich schwertut, seine Tochter in die Obhut einer anderen Person zu geben. Gleichzeitig scheint es für ihn kein Problem darzustellen, dass Candace schon früh einen festen Platz im Leben seiner Tochter einnimmt. Normalerweise hätte man erwartet, dass er hier vorsichtiger und zurückhaltender agieren würde. Diese Widersprüchlichkeit in Ralphs Verhalten ist leider nicht schlüssig.
Candace hingegen hat bereits anderen, durchaus auch hartnäckigen Klienten einen Korb gegeben, wenn diese mit ihr ausgehen wollten. Für Ralph macht sie hier fast widerstandslos eine Ausnahme. Ich denke es hätte der Handlung gutgetan, wenn Ralph sich hier mehr ins Zeug legen hätte müssen, sie von sich zu überzeugen. Darüber hinaus werden die Bedenken von Candace, dass sie womöglich zu früh eine zu intensive emotionale Verbindung zu Ralph Tochter aufgebaut hat, nicht tiefgehender thematisiert. Dies schwächt die Glaubwürdigkeit von Candace Persönlichkeit stark ab, da sie ansonsten als kluge und intelligente Frau, mit dem richtigen Maße an Feinfühligkeit dargestellt wird. Man hätte erwartet, dass sie mehr mit sich und ihrer neuen Rolle hadern würde.
Des Weiteren wird Ralph recht dominant, sobald er mit Candace zusammen ist, die sich dies ohne Gegenwehr bieten lässt. So lässt Ralph beispielsweise einfach Kleidungsstücke verschwinden, die in seinen Augen zu freizügig sind und Candace scheint mit dieser Übergriffigkeit kein Problem zu haben, obwohl sie eigentlich recht emanzipiert wirkt. Diese Persönlichkeitsentwicklung von Ralph kommt recht plötzlich und passt eigentlich nicht zu der Darstellung seiner Persönlichkeit.

„Only One Kiss“ von Natasha Madison ist ein „cosy Setting“-Buch, für jeden der es unkompliziert mag und eine junge, kleine Familie beim Zusammenwachsen begleiten möchte. Insgesamt hätte es der Geschichte sicherlich gutgetan, wenn sie tiefgehender und ausführlicher, mit einem längeren Spannungsbogen aufgebaut worden wäre und sich die Charaktere langsamer angenähert hätten. An dieser Stelle wurde sicherlich einiges an Potenzial verschenkt, was ursprünglich vorhanden war. Da dies nur einen Teil einer Reihe darstellt, wäre es interessant zu wissen, ob beim Schreibstil der Autorin in den weiteren Teilen eine Veränderung zu beobachten ist oder ob es grundsätzlich der Stil der Autorin ist, die Geschichten oberflächlicher und sprunghaft zu gestalten.

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