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Veröffentlicht am 02.03.2024

Alma und die Landkarte der Zeit: Ein mitreißendes Abenteuer durch die Jahrhunderte

Alma und die Landkarte der Zeit
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Als Alma in den Zug steigt, um sich über die Ferien auf den Weg zu ihrer Großmutter zu machen, ahnt sie noch nicht, dass alles ganz anders werden würde, als von ihr erwartet. Denn plötzlich taucht eine ...

Als Alma in den Zug steigt, um sich über die Ferien auf den Weg zu ihrer Großmutter zu machen, ahnt sie noch nicht, dass alles ganz anders werden würde, als von ihr erwartet. Denn plötzlich taucht eine gewisse Mrs. Newton wie aus dem Nichts auf und erklärt ihr, dass sie eine so genannte Zeitläuferin sei. Als sie dann auch noch regelrecht mit ihrem Leben auf die Landkarte der Zeit aufpassen soll, weiß Alma erst recht nicht mehr, wo oben und unten ist. Immerhin trifft sie Eddie, der in der gleichen Misere steckt wie sie. Gemeinsam machen sie sich auf ein spannendes Abenteuer, um die Landkarte der Zeit zu retten und damit auch das Herz der Zeit zu schützen. Dabei lernen sie einige neue Menschen kennen, die sich rasch zu Freunden entwickeln, erleben wahrlich geschichtsträchtige Ereignisse mit und sind dabei auch noch auf der Flucht vor ihren Widersachern, die sie quer durch die Zeit verfolgen. Können sie es tatsächlich schaffen, die Landkarte zu schützen und sicher wieder in ihre eigene Zeit nach Hause zu kommen?

Alma empfand ich als eine sehr angenehme und liebenswerte Hauptprotagonistin, die zwar stets entschlossen und mutig handelt, dabei aber auch fortwährend an ihre Mitmenschen denkt und deren Wohlergehen nicht selten über ihr eigenes stellt. Eddie steht ihr während der Reise durch die Zeit als Begleiter zur Seite, der anfangs eher keine große Hilfe zu sein scheint, letzten Endes aber dennoch unabdingbar für die Lösung einiger Probleme ist. Obwohl Alma zu Beginn eher wenig Sympathien für den Jungen zeigt, lernt sie seine Art zunehmend zu schätzen und ist am Ende sogar traurig, als sie ihn wieder verlassen muss. Es bahnt sich zwischen den beiden eine kleine Liebesgeschichte an, die in einer Fortsetzung des Buches sicherlich noch von Bedeutung sein und für einige Spannungen sorgen könnte. Auch die anderen Handelnden, wie Olivia (die junge Mrs. Newton), oder Benjamin, ergänzen das reisende Duo auf eine sympathische und spannende Art und Weise und tragen maßgeblich zum Fortgang der Handlung und Lösungen bei. Die Gruppe entwickelt im Verlauf der Geschichte eine ganz eigene Dynamik, über die man gerne noch mehr lesen möchte.

Das Buch „Alma und die Landkarte der Zeit“ von Akram El-Bahay war insgesamt ungemein flüssig und angenehm zu lesen. Die Thematik des Zeitreisens wurde ebenfalls auf eine recht ausführliche und verständliche Weise erklärt, sodass man die einzelnen zeitlichen Epochen und Zwischenstationen, die während der Reise von Bedeutung sind, sehr gut nachvollziehen konnte. Die Karte mit den Schnittpunkten der Zeit, welche im Buch noch einmal abgedruckt ist, hilft dabei ebenfalls außerordentlich. Zum Ende hin erschien mir die Handlung in Teilen leider ein wenig überstürzt, da einige neue und auch wichtige Charaktere in die Handlung einsteigen und diese rasch vorantreiben. Ich hätte mir gewünscht, dass an diesen Stellen einige genauere Beschreibungen der Zusammenhänge erfolgen oder auch der abschließende Kampf im Herzen der Zeit ein wenig mehr Raum erhalten hätte, denn da wird das Thema „Zeitreisen“ leider doch noch einmal ein wenig unübersichtlich, sodass man wirklich etwas genauer lesen muss. Das tut der Geschichte im Ganzen allerdings keinen weiteren Abbruch.

Die Altersempfehlung ab 10 Jahren empfinde ich als durchaus angebracht, da man doch ein paar der wichtigen geschichtlichen Ereignisse als solche kennen sollte, um bestimmte Zusammenhänge oder Easter-Eggs verstehen zu können. Dennoch ist das Buch auch wunderbar für ältere und erwachsene Leser geeignet, da der Leser doch viele kleine Details in der Historie entdecken kann.

Zwar wurden schon ein paar wichtige geschichtliche Ereignisse thematisiert, dennoch bietet sich noch eine Vielzahl an Orten, an die Alma gemeinsam mit Eddie (oder auch alleine) in Zukunft noch reisen könnte. Es bleibt also abzuwarten, auf welche spannenden Abenteuer sich das Mädchen in Zukunft noch begeben könnte und welche interessanten Persönlichkeiten ihr dabei so alles über den Weg laufen. Potential für eine Fortsetzung gibt es auf jeden Fall! Vielleicht wird es ja, entgegen der Vermutungen des Autors, auch noch eine geben… :)

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Veröffentlicht am 07.12.2023

Huuu-Berta: Ein Gespensterabenteuer voller Mut und Freundschaft

Huuu-Berta - Das kleinste Gespenst von allen
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Huuu-Berta ist erst 107 Jahre alt und das allerkleinste Gespenst von allen. Warum? Nun, um wachsen zu können, muss das kleine Gespenstermädchen Menschen erschrecken. Doch hier beginnt das Problem, denn ...

Huuu-Berta ist erst 107 Jahre alt und das allerkleinste Gespenst von allen. Warum? Nun, um wachsen zu können, muss das kleine Gespenstermädchen Menschen erschrecken. Doch hier beginnt das Problem, denn Huuu-Berta hat schreckliche Angst vor den Menschen und möchte jeglichen Kontakt mit ihnen vermeiden. Dies ist ihr bisher auch gut gelungen - allerdings muss sie nun in die Menschenwelt reisen, damit sie ihr „Gruselchen“, den Ausweis für Gespenster, bestehen kann. Gemeinsam mit ihrer besten Freundin Flitzti, einer kleinen Fledermaus, tritt sie ihr Abenteuer an und reist mittels eines Schrankes an ihr gefürchtetes Ziel. Dort angekommen erleben die beiden eine Menge Abenteuer, geraten in die ein oder andere heikle Situation und lernen inmitten all dieses Trubels noch einen neuen Freund kennen. Wird sie es letzten Endes schaffen, ihre Angst vor Menschen zu überwinden und ihr Gruselchen zu bestehen?

Annette Langen hat mit ihrem Buch „Huuu-Berta – Das kleinste Gespenst von allen“ eine wunderschöne und liebevoll gestaltete Geschichte über Freundschaft, Mut und persönlichen Wachstum geschaffen. Die Kinder können beim Lesen lernen, dass es vollkommen in Ordnung ist, sich vor bestimmten Dingen zu fürchten, sie diese Angst gleichzeitig aber auch mit Hilfe ihrer Familie oder Freunde überwinden können. Besonders Kindern, die sich vor Gespenstern oder der Dunkelheit gruseln, bietet sich hier ein völlig neuer Anblick eines lustig aussehenden Gespenstes, welches eben nicht die typischen Klischees erfüllt, unter einem weißen Laken schwebt, gruselig aussieht und ununterbrochen Leute erschrecken möchte. Stattdessen lernen sie die quirlige und liebenswerte Huuu-Berta kennen, die sich genauso vor den Menschen fürchtet, wie die Menschen sich vor den Gespenstern.

Die kleinen und auch schon etwas größeren Leser können dank des sehr bildlichen und verständlichen Schreibstils in die Welt der Gespenster eintauchen und sich diese hervorragend vorstellen. Unbekanntes und Neues wie die Staubflocken, das Dilemma mit dem Schluckauf, das Spätstück oder das gesponnene Schlafnetz kreieren gleichzeitig einen besonderen Charme und grenzen die Menschen- und Gespensterwelt deutlich voneinander ab, gewähren dabei aber einen Einblick in eine fremde und wundervoll gestaltete Welt, in welche die Kinder beim Lesen versinken können. Dabei ist durch die vielen unerwarteten Ereignisse auch eine gewisse andauernde Spannung vorhanden, sodass man stets wissen möchte, wie die Geschichte nun weitergeht.

Die Illustrationen von Sabine Sauter verleihen dem Buch noch einmal eine gewisse Magie und runden die Geschichte ab. Die Bilder sind allesamt zauberhaft, mit Liebe zum Detail gestaltet und schmiegen sich an das Geschriebene an, ohne zu viel vom Inhalt vorwegzunehmen oder zu verraten.

Neben der fesselnden Geschichte beinhaltet das Buch auch einige Extras, wie gespenstische Rezepte zum Ausprobieren oder ein eigenes „Gruselchen“, welches die Kinder mittels der beigefügten Anweisungen erlangen können. Die vorhandenen Sticker können nach dem Lesen eines jeweiligen Kapitels vorne ins Buch eingeklebt werden und visualisieren somit den Lesefortschritt für die Kinder auf eine spielerische und kreative Art und Weise. Das Buch ist als Vorlesebuch für Leser und Leserinnen ab 5 Jahren geeignet, findet aber sicherlich auch im Grundschulalter und der Schule noch einen guten Anklang.

Dieses Buch ist absolut lesenswert, spannend, nicht so schnell aus der Hand zu legen und wurde definitiv nicht grundlos für den Deutschen Kinderbuchpreis 2023 nominiert!

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