Profilbild von niggeldi

niggeldi

Lesejury Star
offline

niggeldi ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit niggeldi über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.08.2024

Guter Reihenabschluss

Night of Shadows and Flames – Die Ewige Nacht
0

In Wimborne wird es immer gefährlicher: Nicht nur der Wilde Wald breitet sich unkontrolliert aus und spuckt grausame Bestien aus, sondern zusätzlich bricht auch noch die Ewige Nacht herein, was die Tage ...

In Wimborne wird es immer gefährlicher: Nicht nur der Wilde Wald breitet sich unkontrolliert aus und spuckt grausame Bestien aus, sondern zusätzlich bricht auch noch die Ewige Nacht herein, was die Tage immer kürzer und die Sonne zu einem seltenen Gast werden lässt. Krieg droht zwischen Blutfae und Vampiren auszubrechen und Hexen schweben dabei in Lebensgefahr. Mitten in diesem Trubel steckt die junge Hexe Billie, die eine magische Bindung mit dem König der Fae Jamie eingegangen ist und dem Sklavendasein der Hexen eigentlich ein Ende bereiten will. Gleichzeitig versucht der Vampir Tian sie aus Jamies Fängen zu retten und Billie ist zwischen den beiden hin- und hergerissen.

Das Cover ist im gleichen Stil wie das des Vorgängers gehalten und passt durch die verschiedenen teils magischen Symbole wunderbar zur Geschichte.

Der Schreibstil ist flüssig und das Worldbuilding gut ausgearbeitet, man kann sich die Welt durch die detaillierten Beschreibungen leicht vorstellen. Leider ist der Start etwas mühsam, weil es keine wirkliche Rückblende zum ersten Teil gibt und ich viel von ersten Band vergessen habe. Nach einer Weile läuft es jedoch und es macht Spaß, den Abenteuern zu folgen. Was ich toll und erfrischend finde, ist, dass die Reihe nur als Dilogie angelegt ist und keine Fragen offen bleiben. Besonders, da ich Liebesdreiecke nicht wirklich mag und dieses dadurch nicht wie bei so vielen anderen Büchern unnötig in die Länge gezogen wird. Die Charaktere sind authentisch beschrieben und man kann mit ihnen mitfühlen.

Insgesamt eine gute Geschichte mit ein paar Schwächen, dennoch empfehle ich die Reihe gerne und gebe 3,5 Sterne.

Veröffentlicht am 28.08.2024

Dorf des Wahnsinns

Finster
0

Im Mai 1986 wird ein 13-jähriger Junge auf dem Jahrmarkt in Katzenbrunn wie vom Erdboden verschluckt und taucht nicht mehr auf. Dies ist nicht das erste Mal: seit Jahren werden dort immer wieder Kinder ...

Im Mai 1986 wird ein 13-jähriger Junge auf dem Jahrmarkt in Katzenbrunn wie vom Erdboden verschluckt und taucht nicht mehr auf. Dies ist nicht das erste Mal: seit Jahren werden dort immer wieder Kinder vermisst. Der pensionierte Kriminalkommissar Hans J. Stahl beschließt, die ungelösten Fälle auf eigene Initiative erneut zu untersuchen. Zurück im Dorf stößt er auf beunruhigende Entdeckungen, die dortige psychiatrische Klinik trägt ihren Teil dazu bei. Während seiner Nachforschungen wird ein weiterer Junge vermisst, und Stahl kämpft gegen die Zeit.

Finster ist ein Thriller, der Leser auf eine spannende Reise durch verschiedene Perspektiven und Zeitebenen mitnimmt. Die Geschichte ist kunstvoll aufgebaut und wechselt gekonnt zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart, wodurch die komplexe Handlung immer wieder neue Wendungen erhält. Die Charaktere sind vielschichtig und die unterschiedlichen Perspektiven bieten einen tiefen Einblick in ihre Motivationen und Geheimnisse. Auch wenn Stahl und seine Verbündeten manchmal unnötige Risiken eingehen. Besonders beeindruckend ist, wie der Autor falsche Fährten legt, die den Leser immer wieder in die Irre führen und die Spannung bis zum Schluss aufrechterhalten. Die düstere Atmosphäre des kleinen Dorfes im Odenwald, das durch seine psychiatrische Klinik eine besondere Note erhält, trägt wie die seltsamen Bewohner ebenfalls zur packenden Stimmung bei.

Alles in allem überzeugt Mengers Finster als empfehlenswerte Geschichte und ist ein echtes Lesevergnügen für Fans des Genres. 4,5 Sterne

Veröffentlicht am 28.08.2024

Ein Spannungsroman der etwas anderen Art

Du kennst sie
0

Barkeeperin Sophie Braam ist es eigentlich gewohnt, täglich mit dem deplatzierten und zudringlichen Verhalten von Männern konfrontiert zu werden. Doch eines Abends bringt ein solcher Gast das Fass zum ...

Barkeeperin Sophie Braam ist es eigentlich gewohnt, täglich mit dem deplatzierten und zudringlichen Verhalten von Männern konfrontiert zu werden. Doch eines Abends bringt ein solcher Gast das Fass zum Überlaufen und ihr ganzer Hass entlädt sich, als sie ihn umbringt. Auch die Polizistin Nora Winter hat es in ihrer männerdominierten Berufswelt nicht einfach und die beiden Frauen freunden sich an. Doch Nora kommen immer mehr Zweifel an Sophie und sie beginnt zu ahnen, dass ihre Freundin nicht ganz richtig tickt.

Das Cover gefällt mir, das verschwommene Gesicht hinter dem Cocktailglas spiegelt Sophie wider und die hervorgehobenen Riffelungen geben das gewisse Etwas.

Das Ankommen in der Geschichte dauert etwas, denn der Schreibstil ist zunächst gewöhnungsbedürftig und grenzt manchmal schon fast an lyrische Prosa. Die plastischen Beschreibungen entführen einen regelrecht ins Geschehen und man kann sich alles bildlich vorstellen. Die verschiedenen Perspektiven erzählen die Geschichte abwechslungsreich und die leider immer noch präsente Thematik der Gewalt an Frauen ist gut mit der Handlung verknüpft. Ich finde es schade, dass der Beschreibungstext gegen Ende etwas zu viel verrät, das wäre eine spannende Wendung gewesen. Die beiden Frauen könnten nicht unterschiedlicher sein und man fühlt mit beiden mit, anfangs auch mit Sophie. Es macht Spaß zu verfolgen, wie sich alles aufschaukelt, um dann in einem Knall zu enden.

Ein ungewöhnliches Buch, das ich gerne empfehle, auch wenn ich es eher der Kategorie Spannungsroman statt Thriller zuordnen würde. 4 Sterne

Veröffentlicht am 28.08.2024

Kannst du deiner Erinnerung wirklich trauen?

Stalker – Er will dein Leben.
0

Eric Sanders steht kurz vor dem großen Durchbruch: Über Nacht hat der Schauspieler durch seine Rolle im Tatort einen wachsenden Bekanntheitsgrad erlangt. Doch lange kann er sich über diese glückliche Fügung ...

Eric Sanders steht kurz vor dem großen Durchbruch: Über Nacht hat der Schauspieler durch seine Rolle im Tatort einen wachsenden Bekanntheitsgrad erlangt. Doch lange kann er sich über diese glückliche Fügung des Schicksals nicht freuen, denn ein Fremder stiehlt seine Identität und lässt ihn in einem äußerst schlechten Licht erscheinen. Die Bedrohung nimmt zu, als er von dem Unbekannten auch noch erpresst wird. Sollte Eric sich weigern, einen Mord zu gestehen, wird seine geliebte Familie sterben. Doch welcher Mord überhaupt?

Das Cover zieht durch die Farben gepaart mit der unheimlichen Atmosphäre die Aufmerksamkeit auf sich und passt gut zur Geschichte.

Der Schreibstil ist wie gewohnt flüssig und das Buch lässt sich leicht an einem Stück durchlesen. Erneut werden wir in die Tiefen der menschlichen Psyche gezogen und der Versuch, hinter die Wahrheit zu kommen, wird durch spannende Wendungen schön erschwert. Vom Titel her habe ich einen größeren Fokus auf Stalking erwartet, macht aber nichts, denn die Hilflosigkeit eines Stalking-Opfers wird dennoch gut rübergebracht und es ist einfach immer wieder unfassbar, wie viel passieren muss, bis die Polizei endlich etwas unternehmen kann - genau dann, wenn es meistens zu spät ist. Manchmal sind mir die Dialoge der Figuren ein bisschen holprig vorgekommen und mit Eric bin ich nicht sonderlich warm geworden. Aber man muss die Hauptperson ja nicht unbedingt mögen. Ein paar Geschehnisse habe ich als fleißige Thrillerleserin schon vorhergesehen, aber das etwas zu abrupte Ende habe ich so dann doch nicht erwartet.

Alles in allem ein interessanter Thriller, auch wenn er leider nicht an die frühen Werke Strobels heranreicht. 3,5 Sterne

Veröffentlicht am 24.07.2024

Packender neuer Fall

Letzte Lügen
0

Will Trent und Sara Linton haben endlich geheiratet und wollen ihre verdienten Flitterwochen genießen. Doch alles kommt anders, als sie in der ersten Nacht den Hilferuf einer Frau hören und kurze Zeit ...

Will Trent und Sara Linton haben endlich geheiratet und wollen ihre verdienten Flitterwochen genießen. Doch alles kommt anders, als sie in der ersten Nacht den Hilferuf einer Frau hören und kurze Zeit später deren Leiche finden. Schlagartig ist es vorbei mit der Ruhe und die Ermittlungen nehmen ihren Lauf.

Das Cover gefällt mir, die böse Katze strahlt etwas Gefährliches aus und es kommen sogar Katzen vor.

Karin Slaughters Erzählstil ist wie immer sehr einnehmend und die Seiten rauschen nur so an einem vorbei. Es ist spannend, wie man nach und nach die Schichten wie bei einer Zwiebel freilegt und man wird mit schockierenden Twists vom Hocker gerissen. Die verschiedenen Perspektiven und Textauszüge aus Briefen halten die Spannung konstant hoch und man will unbedingt erfahren, wer hinter alldem steckt und welche Geheimnisse die Familie McAlpine noch verbirgt. Will und Sara sind einfach ein perfektes Team, ihre Handlungen und Sichtweisen sind nachvollziehbar und man fühlt mit ihnen mit. Die Ermittlungen sind ebenfalls fesselnd beschrieben. Mehr möchte ich gar nicht zur Geschichte verraten, das ist besser, wenn man es selber liest.

Von mir bekommt der neue Fall des GBI volle 5 Sterne und eine Leseempfehlung. Auch wenn hier und da einige Tippfehler noch ausgemerzt werden sollten.