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Veröffentlicht am 14.09.2020

Schonungslos, spannend, verstrickt

Die Tote von Dresden
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Worum geht es in "Die Tote von Dresden"?
Julius Kron präsentiert uns in seinem Kriminalroman zwei neue Kriminialkommissarinnen: Frank Haberking und Anna-Maria Slakow. Beide wurden strafversetzt und werden ...

Worum geht es in "Die Tote von Dresden"?


Julius Kron präsentiert uns in seinem Kriminalroman zwei neue Kriminialkommissarinnen: Frank Haberking und Anna-Maria Slakow. Beide wurden strafversetzt und werden nun mit einem scheinbar unlösbaren, alten Fall konfrontiert: Dem Fall Jeanie Flagant. Eine Familienrichterin, die entführt, zur Prostitution gezwungen wurde und die sich nur wenige Tage nach ihrer Befreiung durch die Polizei das Leben nahm. Die Entführer scheinen zwar schnell gefunden, doch es steckt mehr hinter dem Fall als eine reine Entführung.

Kritik


Bereits auf den ersten Seiten des Buches wird der rohe und schonungslos ehrliche Schreibstil Julius Krons deutlich, der dem Milieu, in dem die Tat begangen wurde, sehr gut angepasst ist. Beide Kommissar
innen sind ausgeklügelte, in manchen Punkten sympathische und in anderen Punkten aber auch unsympathische Charaktere, die sich gegenseitig zu ergänzen scheinen und dennoch so unterschiedlich wirken. Und so schaffen sie es auch, sehr schnell den Fall scheinbar zu lösen und den Entführer von Jeanie Flagant zu finden. Die Ermittlungsarbeiten scheinen in einigen Punkten jedoch zu schnell voranzuschreiten. Die beiden Ermittlerinnen arbeiten tagsüber, und auch nachts, Zeugen, Staatsanwälte und Experten scheinen immer bereits zu sein um den Ermittlerinnen Rede und Antwort zu stehen. Besonders interessant sind die Rückblicke in das Jahr der Entführung Jeanie Flagants, den Jahren davor und danach. So lernt der Leser das Opfer, ihr Umfeld und ihre Arbeit kennen, um die Ermittlungen besser zu verstehen und schon vor Haberking und Slakow wichtige Informationen über den Fall zu erhalten. Im Lauf der Handlung wird immer mehr Spannung aufgebaut, die leider durch die sehr schnelle Auflösung des Falls und seine stark verstrickten politischen Dimensionen verloren geht. Das Ende des Romans wirkt sehr gehetzt, schnell wird der Fall aufgelöst und dennoch bleiben sehr viele, vielleicht zu viele Fragen für den Leser offen. Dennoch macht das Ende, die offenen Fragen, und die Kommissarinnen Haberking und Salkow Lust auf einen möglichen Band 2.

Fazit


Julius Kron präsentiert uns in seinem Kriminalroman, zwei interessante Kommissar
innen und einen durchaus spannenden Kriminalfall, der tiefer geht als gedacht. Die Ermittlungen verlaufen spannend, wenn auch etwas zu schnell und der Leser muss von einigen Ungenauigkeiten im Zeitablauf der Ermittlungen und Geschehnisse absehen. Besonders die Rückblicke in die Zeit der Entführung Jeanie Flagants sind spannend und geben einen ganz neuen Einblick in den Fall. Mit seinem rohen Schreibstil macht Kron Lust auf mehr. Trotz der Unklarheiten und vielen offenen Fragen ist das Buch dennoch lesenswert. Ich vergebe deshalb 3,5 Sterne an „Die Tote von Dresden“.

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