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Veröffentlicht am 03.09.2024

"Es ist an uns, [...] zu dem zu stehen, was wir sind."

Die Leuchttürme der Stevensons
4

"Robert Louis Stevenson, Student der Ingenieurswissenschaftwn, Sohn von Leuchtturmbauern und Literaturbegeisterter aus Edinburgh" - soweit die Selbstbezeichnung des Protagonisten, um den sich der neue ...

"Robert Louis Stevenson, Student der Ingenieurswissenschaftwn, Sohn von Leuchtturmbauern und Literaturbegeisterter aus Edinburgh" - soweit die Selbstbezeichnung des Protagonisten, um den sich der neue historische Roman von Sabine Weiss dreht. In all den genannten Rollen zeigt die Autorin den zur beschriebenen Zeit noch jungen Menschen, der seinen Platz in der feinen und weniger feinen Gesellschaft Edinburghs erst noch finden muss. Episode für Episode begleiten wir ihn und nehmen Anteil an seinem zum Teil innerlich und zum Teil sichtbar geführten Kampf zwischen Leidenschaft für alles Schöngeistige und der Pflicht als Spross einer Leuchtturmbauerdynastie zu funktionieren.
Ein unangestrengter Erzählstil führt durch dieses junge Leben und durch das Schottland der 19.Jahrhunderts. Die Autorin legt weniger Wert darauf, spannende Situationen reißerisch auszugestalten, obgleich die Abzweige dahin angelegt sind. Vielmehr bekommt man mit "Die Leuchttürme der Stevensons" das Bild einer Gesellschaft, die zurechtkommen muss mit klimatischen Widrigkeiten, sozialer Kluft, religiöser Strenge, stereotypen Rollenerwartungen und technischem Fortschritt. Mitten aus dieser Gesellschaft heraus entwickelt sich ein Mensch, der all das in sich aufnimmt und es dennoch schafft, seine zarte Künstlerseele zu kultivieren.

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  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Geschichte
Veröffentlicht am 03.06.2024

Spiel mir das Lied der Biene

Das Lied der Biene
3

Es ist eines dieser Bücher, auf die man sich gerne einlässt. Das ungesagte Versprechen, dass am Ende alles irgendwie gut werden wird, klingt von Anfang an zwischen den Zeilen und man kann sich entspannt ...

Es ist eines dieser Bücher, auf die man sich gerne einlässt. Das ungesagte Versprechen, dass am Ende alles irgendwie gut werden wird, klingt von Anfang an zwischen den Zeilen und man kann sich entspannt mit den Charakteren auf die Lebens-/Lesereise machen und sie begleiten, wie sie versuchen, ihr Leben zu meistern. Und das tun sie - alle in ihrem Tempo und nach ihren Möglichkeiten - allen voran die "Alltagsmanagerin" Marga. Mutter, Gehilfin, Geliebte, Freundin, Frau - sie versucht sich zwangsläufig und zunehmend absichtlich in allen Rollen und reichert so ihr Leben mit Erfahrungen an, die - wie man mehr und mehr spürt, ihr Selbst bereichern.
Der Roman ist im Grunde ein Plädoyer für Menschlichkeit und den Mut zum Mensch-Sein. Die Figuren sind nicht sprachlos, sondern auf geradezu ideale Weise letztendlich in der Lage zum gegenseitigen Wohl in den Austausch zu gehen. Die Einzige, die falsch spielt, wird gleich zu Beginn erledigt - aber auch ihr Schicksal bleibt nicht ohne Folgen, bringt es doch die Geschichte erst ins Rollen.
Was nun die mysteriösen Bienen mit all dem zu tun haben, muss man sich schon selbst erlesen, aber ihr lebensbejahendes Lied, soviel sei schon gesagt, hat den Refrain: "in the end it's not the days in your life that count but the life in your days!

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  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 08.04.2024

Stardust Academy - Hüter der Sterne

Stardust Academy - Hüter der Sterne
3

Das Leben des zwölfjährigen Aaron aus London nimmt eine außergewöhnliche Wendung, als er während eines Sommercampaufenthaltes plötzlich merkt, dass er gar nicht so gewöhnlich ist, wie er gedacht hatte.

Der ...

Das Leben des zwölfjährigen Aaron aus London nimmt eine außergewöhnliche Wendung, als er während eines Sommercampaufenthaltes plötzlich merkt, dass er gar nicht so gewöhnlich ist, wie er gedacht hatte.

Der Leser begibt sich gemeinsam mit ihm auf die spannende Reise weg vom sowieso nur halb-behaglichen Zuhause hin zur vielversprechenden Stardust Academy. Dabei steht er mehr als einmal vor der Herausforderung, über sich hinauszuwachsen oder in "Loseritis" zu verfallen. Wie er selbst, fragt sich auch der Leser, wie er sich wohl zurechtfinden wird in einer Welt, in der auf einmal Sternbilder das Sagen haben und Kometen Freunde werden.

Der Auftakt der neuen Jugendbuchreihe von Francesca Peluso will genau das sein - der Anfang von etwas Neuem, das gekommen ist, um zu bleiben. Die Autorin erschafft eine Welt, die zwar in ihrer Struktur oft an die gängigen Jugendbucherfolge um junge Helden, die zunächst einmal keine sind, sich aber durch ihr reines Herz und ihre Neugier auszeichnen - allerdings gelingt es ihr auch, der Geschichte ihre eigene Note zu geben. Der Leser betritt und begutachtet nichts Geringeres als das Universum - und dort ist einiges aus den Fugen geraten. Die Welt der Planeten, Kometen und Sternbilder ist Handlungsort und Hintergrund, vor dem die Auseinandersetzung mit dem Maximen des friedvollen Zusammenlebens verhandelt und vor allem verteidigt werden - verpackt in eine große Freundschaftsgeschichte, gespickt mit fantastischen Abenteuern und garniert mit ganz viel Sternenstaub.

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  • Fantasie