Nicht auf's Aussehen kommt es an
Ein Hoch auf die Freundschaft!Nicht auf's Aussehen kommt es an
Ein Eichhörnchen stolpert über einen vermeindlichen Stein, eine bebrillte Schildkröte, die darüber not amused ist. Nun gilt es herauszufinden, was es mit diesem „Stein“ ...
Nicht auf's Aussehen kommt es an
Ein Eichhörnchen stolpert über einen vermeindlichen Stein, eine bebrillte Schildkröte, die darüber not amused ist. Nun gilt es herauszufinden, was es mit diesem „Stein“ auf sich hat. Und wozu der überhaupt von Nutzen ist, beziehungsweise wie man dieses lästige Eichhörnchen wieder los wird. Und was am Ende über diese ersten Differenzen hinweghilft.
Wieder ein Buch aus dem Hause Baumhaus (Und der Bär ruft laut Hurra...):
Die Erwartungen waren also hoch. Und, Spoileralert: Wurden nicht enttäuscht.
Das Cover kommt in bewährter Manier daher:
Detailreiche, freundliche Illustration (Frank Daenen) mit lackierten Elementen (Titel und Protagonisten), was ein kleiner Blickfang zu Beginn ist.
Auch schön:
Die Geschichte beginnt schon auf der Deckelinnenseite:
Durch die wirklich schöne Bebilderung und den ersten Worten von Eichhörnchen und Schildkröte braucht man nicht erst Titelblätter umzuschlagen, sondern ist gleich mitten im Geschehen. Auch die Titelseite selbst begnügt sich nicht allein damit den Titel zu präsentieren, sondern lässt Raum für den Fortgang der Geschichte. Jeder Quadratzentimeter Blatt wird ausgenutzt. Schade, dass das auf den folgenden Seiten nachlässt, denn ich hätte mir noch mehr von Frank Daenen gewünscht. Stattdessen kommen die zahlreichen Illustrationen wie Schnappschüsse in einem Fotoalbum daher.
Gut Platz hat daher der Text von Milla Shan:
Farblich gut getrennt in Grün (Schildkröte), Rot (Eichhörnchen) und Schwarz (Erzähler) hat der Vorlesende kein Problem sich zurechtzufinden und den Protagonisten auch unterschiedliche Stimmen zu verpassen.
So unternimmt der wuselige Nager allerhand lustige und einfallsreiche Versuche, um herauszubekommen, was es denn nun mit diesem Stein auf sich habe. Dabei spart Shan nicht mit Adjektiven, die prompt von Daenen aufgegriffen und illustriert werden. Das macht sowohl beim Lesen als auch Gucken mächig Spaß, denn man findet jedes Wort im Bild wieder.
Ob ein Eichhörnchen immer hektisch alles ausprobiert oder eine Schildkröte eher verschlossen seine Ruhe haben möchte ist eine Entscheidungsfrage. Sicher gibt die Natur das her. Andererseits wäre es in Zeiten der Diversität auch mal spannend entgegengesetzt zu besetzen. Aber es funktioniert, daher soll das hier nur Meckern auf hohem Niveau sein.
Dass die Geschichte durchgehend in der Vergangenheit angelegt ist empfinde ich persönlich von Vorteil. Durch zahlreiche Romane ist man daran gewöhnt und es liest sich märchenhafter.
Quintessenz:
Eine bilderreiche, farbenfrohe und lustige Geschichte über die Annäherung völlig unterschiedlicher Charaktere und die Erkenntnis:
Nicht auf das Äußere, sondern auf das Mit- und Füreinander kommt es an.
In unseren Zeiten eine wichtige Aussage für Groß und Klein!