Diesmal nimmt die Autorin in „höllische Küste“ ihre Lesergemeinde mit in die faszinierende Welt des Fallschirmspringens. Das macht Spaß, und schon nach wenigen Seiten kann man eintauchen in die unendliche ...
Diesmal nimmt die Autorin in „höllische Küste“ ihre Lesergemeinde mit in die faszinierende Welt des Fallschirmspringens. Das macht Spaß, und schon nach wenigen Seiten kann man eintauchen in die unendliche Freiheit, die das Fliegen eröffnet.
Und dann geht der Krimi los, wie immer flott erzählt, flüssig zu lesen und wie stets hervorragend recherchiert. Interessant, wer diesmal der Bösewicht ist, der Hauptverdächtige jedenfalls nicht. Dieser neue Krimi ist besonders spannend, und der Leser fiebert eigentlich durchgehend mit, wenn es darum geht, weitere Morde zu verhindern. Unterhaltung pur! Bravo!
Natürlich gibt es auch eine Wiederbegegnung mit allen bekannten Figuren, allen voran der Kommissarin Liv Lammers, ihrer Tochter Sanna und ihrer Großmutter Elise, ebenso wie der ganzen Polizeicrew. Ein gutes Stück Romantik ist ebenfalls zu finden.
Die Buchgestaltung ist auch wieder sehr ansprechend.
Insgesamt wohl der beste Krimi, den Sabine Weiß geschrieben hat.
Wer die historischen Romane von Sabine Weiß kennt, wird von dem neuen Roman vielleicht überrascht sein. Schon das Cover signalisiert, dass es sich hier, wenn auch um einen historischen Roman, um etwas ...
Wer die historischen Romane von Sabine Weiß kennt, wird von dem neuen Roman vielleicht überrascht sein. Schon das Cover signalisiert, dass es sich hier, wenn auch um einen historischen Roman, um etwas gänzlich anderes handelt. Waren die bisherigen Romane vor allem unterhaltsame Werke mit hervorragend recherchierten Fakten zu einem bestimmten Thema, handelt es sich diesmal um eine Milieu- und Charakterstudie, die etwas schwerer zu lesen ist, manchmal beklemmende Gefühle hervorruft und innehalten lässt, anstatt in einem Rutsch durchzulesen.
Beschrieben wird das Elternhaus und die Entwicklung von Louis Stevenson, Sohn eines Leuchtturmbauers, der Ingenieurwissenschaften studieren muss und in die Fußstapfen seines Vater treten soll, jedoch viel mehr Spaß an Literatur und am Schreiben hat. Es geht um die inneren und äußeren Kämpfe, die Louis mit seinem Vater, v.a. aber mit sich selbst austrägt.
Das religiös, fast puritanisch geprägte Zuhause des Protagonisten lässt, geprägt von Erzählungen über die Qualen des Jenseits in Fegefeuer und Hölle, die einen angeblich erwarten, wenn man nicht genau das tut, was die Eltern von einem erwarten, Eigenständigkeit nicht zu. Sonntägliche Gottesdienste, Bibellesungen und Gebete sind allgegenwärtig, es wird mit Schuldgefühlen gearbeitet. Auf diese Weise werden die Flügel des jungen Louis gestutzt, bevor er sie zum ersten Mal ausbreiten kann. Eingeschnürt in ein enges Korsett der Gesetze, die für diese Familie gelten, ist jeder Versuch, sich selbst zu finden, zum Scheitern verurteilt.
So verwundert es nicht, dass Louis in Selbstzweifeln versinkt, sich nichts zutraut, sich für einen schlechten Menschen hält, glaubt, nichts zu können und zu nichts zu taugen, die Vorlesungen schwänzt, ziellos umherstreift, in Depressionen verfällt und Erleichterung in Feierexzessen, Alkohol und Drogen sucht. Dass er am Ende doch noch sein Ziel erreicht und ein hervorragender Autor wird, spricht für seine Charakterstärke.
Das alles ist hervorragend erzählt und beschrieben, ohne Übertreibungen, ohne Pathos, ohne erhobenen Zeigefinger. Der Leser wird gefangengenommen von den Gefühlen des Protagonisten und den beschriebenen Verhältnissen.
Zugleich erleben wir die Schönheiten Schottlands und erfahren viel über Geschichte und die damaligen Gefahren beim Leuchtturmbau.
Ein Glossar, Karten und zahlreiche zusätzliche Informationen am Ende des Buches sind eine erfreuliche Zugabe.
Es ist mit Abstand das beste Buch, das Sabine Weiß geschrieben hat.
Der Sylt-Krimi Nummer 8 von Sabine Weiß ist das beste, das die Autorin bisher geschrieben hat. Die Hochspannung beginn auf der ersten und endet auf der letzten Seite. Man kann das Buch eigentlich nicht ...
Der Sylt-Krimi Nummer 8 von Sabine Weiß ist das beste, das die Autorin bisher geschrieben hat. Die Hochspannung beginn auf der ersten und endet auf der letzten Seite. Man kann das Buch eigentlich nicht weglegen, und auch wenn die Vernunft gesiegt hat, das Licht gelöscht und die Bettdecke hochgezogen wurde, so ist man in Gedanken doch noch lange bei der Geschichte.
Diesmal geht es um eine Jugendwohngruppe, das Schicksal der Jugendlichen, ihre Kindheitstraumata und die daraus entstandenen Störungen, die das Leben immer wieder aus den Angeln katapultieren, um die Bemühungen der Erzieher, die natürlich selbast ihre Probleme haben, ihre Richtungsstreits, was die Behandlung der Jugendlichen betrifft und die zahlreichen Höhen und Tiefen, die das alles mit sich bringt.
Der bewährte Cocktail aus hervorragender Recherche, spannender Unterhaltung und politischer Analyse setzt sich erneut fort. Besonders gelungen sind hier die Persönlichkeitsbeschreibungen, sei es der Jugendlichen, der Érzieher oder auch des Polizisten Andreas. Diese Darstellungen sind absolut glaubhaft und ideal gelungen.
So ein Thema kann natürlich nicht heiter sein, und so wird der Leser immer wieder mit Situationen konfrontiert, die bedrückend, wenn nicht sogar schockierend sind. Denn auch wenn es sich um einen Roman handelt: Auch Fiktion ist in vielen Teilen Abbild unserer Gesellschaft. Besonders gut zum Ausdruck kommt das auch am Ende in dem Gespräch mit dem Heimleiter zu Ausdruck, in dem er sich zu der ja real soeben erfolgten Freigabe von Cannabis äußert.
Im Nachwort erklärt die Autorin, dass sie mit dem Thema schon lange schwanger gegangen ist. Dass sie schon viel darüber nachgedacht hat, ist deutlich zu spüren. Sehr emphatisch ist auch die Beschreibung der Konflikte zwischen der Polizistin Liv Lammers und ihrer Tochter Sanna.
Der Sylt-Krimi Nummer 7 von Sabine Weiß macht richtig Laune und ist wieder sehr spannend. Diesmal geht es um die Kommissarin Liv Lammers persönlich und ihre Familie, was alle Leserherzen höher schlagen ...
Der Sylt-Krimi Nummer 7 von Sabine Weiß macht richtig Laune und ist wieder sehr spannend. Diesmal geht es um die Kommissarin Liv Lammers persönlich und ihre Familie, was alle Leserherzen höher schlagen lässt, die die Schlagzeug spielende Polizistin samt Großmutter, Tochter und Hund liebgewonnen haben.
Der bewährte Cocktail aus hervorragender Recherche, spannender Unterhaltung und politischer Analyse setzt sich erneut fort. Besonderen Spaß macht die Umgangssprache der Norddeutschen, das flapsige „Ohauahauaha“, das „Schnippeln“ und die „ekelhafte Plörre“ lassen doch gleich ein Stück Heimatgefühl aufkommen. Auch Fachbegriffen wie etwa „Micromort“ werden raffiniert Definitionen beigefügt, die die Autorin den Handelnden in den Mund legt. Ferner wiederholt sie immer wieder in einem Nebensatz wichtige Details früherer Kapitel, die wieder wichtig werden, so dass der Leser der Handlung jederzeit mühelos folgen kann. So liest sich der Krimi hervorragend.
Besonderes Augenmerk hat die Autorin dieses Mal der Gesichtsweichteilrekonstruktion gewidmet, wie sie selbst im Nachwort erwähnt. Das ist in der Tat ein interessantes Thema, ebenso wie der 3D-Druck, der aus der modernen Welt nicht mehr wegzudenken ist. Natürlich gibt es auch wieder viele interessante Details über die Insel Sylt, die bestimmt auch viele Urlauber reizvoll finden dürften.
Die Umschlaggestaltung ist erneut perfekt gelungen. Und das Lesezeichen mit dem Logo der Autorin ist eine schöne ästhetische und praktische Beigabe.
Gleich zu Anfang der Anmerkungen hat die Autorin darauf hingewiesen, wie viel Stoff sie hätte erzählen können und dass sie sich bewusst beschränkt hat, um einen großen Bogen zu erzählen. Und diese Entscheidung ...
Gleich zu Anfang der Anmerkungen hat die Autorin darauf hingewiesen, wie viel Stoff sie hätte erzählen können und dass sie sich bewusst beschränkt hat, um einen großen Bogen zu erzählen. Und diese Entscheidung hat vermutlich entscheidend zu dem hervorragenden Gelingen des Romans beigetragen. In zwei Handlungssträngen erzählt sie über den Krieg zwischen den Niederlanden und Frankreich und über die Anlage von Lustgärten, verständlich, spannend, informativ. Bereits bei der Jagdszene auf den ersten Seiten kann man das Buch nicht mehr weglegen.
Die Anlage von Gärten, wie sie zur Zeit Ludwigs XIV üblich war, ist ein reizvolles Thema.
Die Beschreibung, wie man sich um exotische Pflanzen bemüht hat, wie man möglichst ideale Bedingungen geschaffen hat, aber auch die Rahmengeschichte um die Familie von Max machen riesigen Spaß. Sofort hat man die Figuren liebgewonnen und bangt und hofft mit ihnen. Dazu bei trägt in beträchtlichem Maße der lockere, stringente und verständliche Erzählstil, der dazu führt, dass es um die Nachtruhe mal wieder geschehen ist. Man kann das Buch einfach nicht zur Seite legen. Hinzu kommt, wie immer bei Sabine Weiß, die präzise und umfangreiche Recherche, so dass der Leser auch wieder sehr viel lernen kann.
Wie gewohnt ist die Aufmachung des Buches wieder sehr gut gelungen, die Karten, das Glossar (dürfte etwas umfangreicher sein), die Gestaltung der Umschlagseiten, alles super.
Der neue Roman ist das beste, das Sabine Weiß bisher geschrieben hat, allenfalls die „Hansetochter“ kann da vielleicht noch mithalten.