Cover-Bild TikTok-Aktivismus
Band 9 der Reihe "Texte zur Zeit"
10,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Bertz und Fischer
  • Themenbereich: Gesellschaft und Sozialwissenschaften - Kultur- und Medienwissenschaften
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 100
  • Ersterscheinung: 10.2024
  • ISBN: 9783865057723
Tobias Ebbrecht-Hartmann, Britta Hartmann, Jonathan Guggenberger

TikTok-Aktivismus

Politischer Protest mit kurzen Videos
Die weltweit erfolgreiche Kurzvideo-Plattform TikTok ist mittlerweile nicht nur ein virtueller Ort für Unterhaltung, Musik und ausgefallene Tanzperformances. TikTok ist in kürzester Zeit auch zu einem einflussreichen politischen Medium, insbesondere für die sogenannte Generation Z, geworden. Ein Grund dafür: Die Verbreitung von TikTok-Videos basiert nicht primär auf großen Zahlen von Followern. Stattdessen werden die kurzen Clips an eine Vielzahl unbekannter Nutzer*innen ausgespielt, zu deren Interessen ein bestimmtes Video zu passen scheint. Dies wird anhand des jeweiligen Nutzungsverhaltens der User*innen berechnet. Einfach zu verwendende Templates und die multimodale Struktur der Clips ermöglichen es den Creators zudem, komplexe Themen auf verschiedenen Ebenen – durch Text, Bild, Grafiken, Musik oder Kommentare – zu bearbeiten.
Jugendliche und junge Erwachsene informieren und amüsieren sich nicht nur auf TikTok, sie nutzen die App auch für sozialen und politischen Aktivismus und Protest: Dazu adaptieren sie die vielfältigen Features und Effekte entgegen ihrer ursprünglich primär der Unterhaltung dienenden Intention. Funktionen wie Videoantworten auf Kommentare, Duette mit Videos anderer Creators, das Remixen von populären Videostilen, das Initiieren von und Reagieren auf Challenges und die Verwendung von Effekten wie Greenscreens oder auch die Möglichkeit, Sounds und »trendende« Musik zu nutzen, werden in den Dienst von Aufklärung und Agitation mithilfe aktivierender Kurzvideos gestellt. Dabei behalten diese Erklär- oder Protestvideos aber etwas von der auf TikTok üblichen spielerischen Ästhetik.
Diesen politischen Protest mit Video-Memes untersuchen die Autor*innen anhand verschiedener Fallstudien. Sie analysieren die Rolle von TikTok für Selbstinszenierungen und Fremdzuschreibungen im Kontext des Nahostkonflikts wie für die Selbstermächtigung von jüdischen TikTokern im Kampf gegen (Online-)Antisemitismus; sie untersuchen TikTok als Medium der Aufklärung und des Kampfes iranischer Frauen gegen Kopftuchzwang und staatliche Repression, und sie widmen sich Formen des Klimaaktivismus.

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