Cover-Bild Am Himmel
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Schöffling
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 204
  • Ersterscheinung: 08.08.2017
  • ISBN: 9783895611377
Anna-Elisabeth Mayer

Am Himmel

Der Millionär Johann von Sothen ist eine schillernde Persönlichkeit – er spendet, erhält Orden, errichtet eine Kapelle, bezieht das Schloss »Am Himmel«. Bewundert wird der einstige Losverkäufer anfangs von den Armen, hofiert immer mehr von den höheren Kreisen und der Kirche. Von Betrügereien will niemand etwas wissen.
Auf seinem Gut leiden die Arbeiter unter seinem Geiz. Auch der Jäger Hüttler, der mit seinen vier Kindern und deren Mutter in armseligen Verhältnissen neben dem Schloss lebt. Das uneheliche Verhältnis des Jägers wird von Sothen und dessen Frau benutzt, um Hüttler, aber ebenso die Gutsarbeiter zu drangsalieren und alle gegeneinander auszuspielen. Denn solange sie untereinander streiten, hat er nichts zu befürchten. In dieses Geflecht von Unterdrückung, Abhängigkeit und Aufbegehren trifft ein Schuss.
In einer dramatischen Rekonstruktion der Ereignisse schildert Anna-Elisabeth Mayer den Aufstieg eines Mannes, der durch seine Habgier zu Fall gebracht wird, und entlarvt eine Gesellschaft, die alles dem falschen Schein von Geld und Macht unterwirft.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.03.2024

Spektakulär!

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Johann von Sothen ist eine schillernde Persönlichkeit Wiens. Mit Spenden und Großzügigkeiten sichert er sich die Gunst und das Ansehen der Gesellschaft. Doch ebenso wie für seine Großzügigkeit ist er auch ...

Johann von Sothen ist eine schillernde Persönlichkeit Wiens. Mit Spenden und Großzügigkeiten sichert er sich die Gunst und das Ansehen der Gesellschaft. Doch ebenso wie für seine Großzügigkeit ist er auch verrufen für seinen unbarmherzigen Geiz gegenüber seinen eigenen Angestellten. Unter ihnen auch der Förstermeister Hüttler, der zusammen mit seiner Lebensgefährtin und seinen unehelichen Kindern auf dem Gut der Sothens lebt. So lange werden diese von ihm drangsaliert, bis es eines Tages knallt.

Das Buch verarbeitet die realen Ereignisse rund um die Ermordung Sothens und den nachvollgenden Prozess. Dabei versucht sie sich eines recht anspruchvollen sprachlichen Stils zu bedienen, was das Wording des Textes manchmal ein wenig holprig und zu gestelzt wirken lässt. Stilistisch geprägt ist das Buch durch beständige Perspektivwechsel zwischen den einzelnen Figuren, die allerdings kaum von einander getrennt So ist der Einstieg in die Geschichte ein wenig schwer, schnell gewöhnt man sich jedoch sehr schnell an das Hin und Her. Ein Vorteil der satändigen Perspektivwechsel ist es aber, dass wir einerseits die unterschiedlichen Perspektiven zu lesen bekommen, und andererseits wir dadurch die Protagonist:innen sehr nahe kennenlernen. Dies sowhol im positiven, wie auch im negativen. Gerade das Ehepaar Sothen macht sich durch sein menschenverachtendes Verhalten bei der Leserschaft wohl kaum beliebt. Interessant ist es dabei auch zu verfolgen, wie die restliche Angestelltenschaft damit umgeht, dass die Herrschaft versucht, sie gegen den Hüttler aufzuhetzen. Auf besonders intensive Art und Weiße verfolgen wir die Diskriminierung und pyschische Misshandlung des Hüttlers und seiner Lebensgefährtin. Beim Lesen steigert man sich mehr und mehr in die Hoffnung, dass Sothen und seine Frau ebenso Verachtung und Entmenschlichung erfahren würden, wie sie es bei ihren Angestellten tun.

Das Buch bietet einen interessanten Einblick in einen historischen Vorfall und vermag es vor allem auf selten intensive Art und Weise das Gemüt zu erregen.

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