Cover-Bild Projektierte Himmel
Band 154 der Reihe "Wolfenbütteler Forschungen"
86,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Harrassowitz Verlag
  • Themenbereich: Geschichte und Archäologie - Geschichte
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 422
  • Ersterscheinung: 20.02.2019
  • ISBN: 9783447110662

Projektierte Himmel

Jörg Jochen Berns (Herausgeber), Thomas Rahn (Herausgeber)

Der Sammelband Projektierte Himmel bietet einen auf die Frühe Neuzeit fokussierten Bestimmungsversuch der topischen und phantasmatischen Pluralität von Himmeln. Nach einer Einführung in die Thematik ordnet er dreizehn interdisziplinäre Beiträge dazu in vier Rubriken, die bestimmte epistemologische bzw. pragmatische Weisen, den Himmel zu erschließen, bezeichnen.
Das sind:
1. Himmelsbilder, mit denen der ‚reale‘ Himmel wissenschaftlich oder mythologisch erschlossen wird (etwa in astronomischen Illustrationen und in der Sternbildikonographie),
2. Theaterhimmel, d. h. reale bzw. imaginäre Himmel als Sujet der Inszenierung (ob in der Barockoper oder im architektonischen Rahmen) und Himmel als Inszenierungsraum von Flugkörpern,
3. Himmelstheater, d. h. Inszenierungen numinosen oder pseudo-numinosen Ursprungs, die den Himmel als Medium von Botschaften, Drohungen und Befehlen nutzen (Prodigien, Schreckbilder und Schriftbotschaften im Himmelsraum), und schließlich
4. Transzendente Himel, also sakrale bzw. visionäre Himmel, die sich zur irdischen Sphäre öffnen (wie in der Deckenmalerei) bzw. im Modus der Meditation oder des Rausches inkorporiert werden.
Unterschieden werden dabei zum einen Projektionen des Himmels, d. h. Wahrnehmungs- und Inszenierungsweisen des sichtbaren Himmels sowie Vorstellungen transzendenter Himmel bzw. numinoser Himmelsspektakel, und zum anderen Projekthimmel, d. h. technische, theatrale und imaginative Anstrengungen, den Himmelsraum zu besetzen, etwa als Ort psychologischer Kriegsführung oder ergötzlichen Schwebefigurentheaters. Die Beweiskraft von bildlichen und textlichen Zeugnissen und deren Realitäts- oder Künstlichkeitsanspruch ist jeweils fallbezogen taxiert. Der Leser ist eingeladen zu verfolgen, wie physikalische und theologische Setzungen oder Erschütterungen des Weltbildes und seiner Himmel die einzelnen Projektionen motivieren.

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