Cover-Bild Über den Ethischen Sozialismus
Band 2 der Reihe "Schriften des Dialektikvereins zu Problemen der Ethik"
12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Verein z. Förd. d. dialekt. Denkens
  • Genre: Sachbücher / Religion & Philosophie
  • Seitenzahl: 168
  • Ersterscheinung: 04.01.2021
  • ISBN: 9783929245172
Bodo Gaßmann, Karl Vorländer

Über den Ethischen Sozialismus

Mit dem Text von Karl Vorländer: Kant und der Sozialismus
Der Ethische Sozialismus hat um 1900 versucht, die Vernunftmoral (Kant) mit der sozialistischen Bewegung in der Arbeiterklasse zu verbin-den: Marxsche Kausalgesetzlichkeit plus das moralische Gesetz, einen Menschen niemals bloß als Mittel, sondern immer auch als Zweck an sich selbst zu behandeln. Ohne dieses Moralprinzip kann es auf Dauer kein friedliches Zusammenleben der Menschen geben, es herrschte die machi-avellistische „Gewaltethik“.
Ihr kritischer Idealismus, der an der Vernunft festhält und von der Ein-heit des Bewusstseins ausgeht, wollte allein durch Aufklärung und soziale Reformen die subjektiven und objektiven Bedingungen für die Realisie-rung dieses Moralgesetzes schaffen. Allerdings unterschätzte diese Rich-tung die Negativität des kapitalistischen Systems und seine antagonisti-sche Formbestimmtheit, in der die Lohnabhängigen immer bloßes Mittel der Kapitalakkumulation sind.
Der Text von Karl Vorländer dokumentiert die Auffassung des Ethi-schen Sozialismus‘, geht auf weitere Autoren dieser Richtung ein und steht der damals noch revolutionären Sozialdemokratie am nächsten, während die Reflexionen von Bodo Gaßmann bei allem Wohlwollen für die Intention dieser Richtung deren Grenzen aufzeigen. So gibt sich heu-te die konventionelle Moral zwar als allgemeingültige aus, gerät aber ständig in Widerspruch zur anonymen Kapitalherrschaft, die immer nur partikular ist.
Weiter geht diese Schrift auf die „Sozialpädagogik“ von Paul Natorp ein, das Verhältnis von Politik und Moral bei Franz Staudinger und auf den linken Utilitarismus der schärfsten Kritiker am Ethischen Sozialismus Rosa Luxemburg und Leo Trotzki. Deren theoretische Grundlage aller-dings, der historische Determinismus, hat sich theoretisch, empirisch und moralisch als unwahr erledigt – trotz berechtigter Kritik an den Moralis-ten im Einzelnen.

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