Provozierend, frech, spritzig und unglaublich komisch
Dieser Roman dreht sich um die Selbstfindung, die wohl jedes junge Mädchen durchmacht – wie will ich leben, wer will ich sein, wie möchte ich gesehen werden?
Die aus einer Sozialsiedlung stammende Johanna ...
Dieser Roman dreht sich um die Selbstfindung, die wohl jedes junge Mädchen durchmacht – wie will ich leben, wer will ich sein, wie möchte ich gesehen werden?
Die aus einer Sozialsiedlung stammende Johanna Morrigan, deren Eltern von Stütze leben, will aus diesem tristen Muster ausbrechen – sie will Geld verdienen, Ruhm erlangen und endlich Sex haben! So landet sie – bzw. ihr neu geschaffenes Alter Ego Dolly Wilde – schließlich bei einem Musikmagazin in London, wo sie sich mit bissigen Kritiken der aktuellen Newcomer-Bands nicht unbedingt nur Freunde macht.
Bis hierhin klingt es noch nicht nach einer Aufsehen erregenden Geschichte, aber Caitlin Moran verpackt all das in einen so unglaublich witzigen Erzählstil, dass Sie dieses Buch lieber nicht in Bereichen wie Wartezimmern oder öffentlichen Verkehrsmitteln lesen sollten – da droht nämlich Gefahr, von den Leuten schräg angesehen zu werden, denn oft kann man sich ein lautes Auflachen nicht verkneifen. Anfangs war ich unsicher, an wen sich dieser Roman richtet. An Jugendliche? Nein, ich glaube, er ist für Frauen gedacht, die ihre Jugend selbst in den 90ern erlebt haben und sich in dieser Geschichte doch immer mal wieder selbst wiedererkennen werden. Für die schwarzer Kajal zur Grundausstattung gehört(e) und die durch Auffallen vielleicht davon ablenken wollten, dass tief in ihnen doch noch immer ein unsicheres kleines Mädchen steckt – genau wie in Johanna Morrigan.