Krieg endet nie: Sehr berührendes Jugendbuch mit beeindruckenden Bildern
„Anna: Was die Zeit nicht heilt“ von Christina Laube und Mehrdad Zaeri ist ein Buch, das ohne viele Worte unheimlich viel ausdrückt. Es ist keine leichte Kost, denn es geht um das Thema Krieg.
Deutschland ...
„Anna: Was die Zeit nicht heilt“ von Christina Laube und Mehrdad Zaeri ist ein Buch, das ohne viele Worte unheimlich viel ausdrückt. Es ist keine leichte Kost, denn es geht um das Thema Krieg.
Deutschland im Jahr 1943: Während der Vater der jungen, namenlosen Protagonistin an der Front kämpft, hofft das Mädchen immer weiter, dass er eines Tages wieder nach Hause kommt. Als der Krieg nähter kommt, flieht sie vor den Bomben mit iherer Mutter aufs Land:
"Auf einem Bauernhof in einem kleinen Dorf durften wir bleiben.
Willkommen waren wir nicht.
Wir waren Fremde."
Irgendwann kommen dort auch Zwangsarbeiter an, die verschleppt wurden:
„Sie waren Fremde, so wie ich. Sie waren traurig, so wie ich“.
Unter ihnen ist ein Mädchen, Anna. Sie wird ihre Freundin, auch wenn sie keine gemeinsame Sprache haben. Nur durch einen Tanz wachsen die beiden zusammen. Doch der Krieg reißt Anna aus dem Leben. Das Mädchen bleibt zurück – und kann auch als Erwachsene Frau nicht vergessen. Manche Wunden heilen nie ...
Wow, das ist ein Buch, das einen nicht so schnell loslässt.
Die Macht der Bilder, die Ausdrucksstärke der Illustrationen - allein das verdient mehr als 5 Sterne!
Es ist beeindruckend, wie viel man mit wenigen Worten und solchen Bildern sagen kann.
„Anna. Was die Zeit nicht heilt“ ist meiner Meinung nach zu Recht für den diesjährigen Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert.
Das anspruchsvolle Bilderbuch, das auf wahren Begebenheiten beruht, richtet sich an die Altersklasse ab 12 Jahren, was meiner Meinung aufgrund des Themas gerechtfertigt ist. Dennoch könnte man es meiner Meinung nach auch mit jüngeren Kindern gemeinsam lesen und besprechen.
Ein sehr ausdrucksstark illustriertes Kinderbuch, das ohne viele Worte auskommt, aber dennoch lange nachhalt.