Cover-Bild „Morden wir die Natur, so begehen wir Selbstmord.“
Band 22 der Reihe "Beiträge zur Hermann Löns Forschung"
49,80
inkl. MwSt
  • Verlag: synergenVerlag Deutscher Bierkultur
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 212
  • Ersterscheinung: 14.02.2024
  • ISBN: 9783946366928
Detlef Münch

„Morden wir die Natur, so begehen wir Selbstmord.“

Hermann Löns´ umweltpsychologische und -soziologische Agitation für Naturschutz und ökologisches Bewusstsein 1894 - 1914
Der Wahlniedersachse Hermann Löns (1866 - 1914) wird erstmals als derjenige gewürdigt, der die sich um 1900 etablierende Heimatschutzbewegung ökologisierte und zu einer echten Naturschutzbewegung formte. Er engagierte sich für den Artenschutz auch bislang vernachlässigter Tierarten, eine nachhaltige Jagd, die Ausweisung großflächiger Naturparks und die Renaturierung degenerierter Landschaften. Löns war in der damaligen Naturschutzbewegung hervorragend vernetzt und prägte sie durch zahlreiche Schriften, die hier erstmals komplett recherchiert und zur Bewertung seiner großen Bedeutung für den frühen Naturschutz und die Herausbildung eines ökologischen Bewusstseins berücksichtigt werden.
Löns argumentierte zwar schon früh auch ökologisch für den Arten- und Biotopschutz, doch vielmehr noch aus ästhetischen und patriotischen Gründen, was naturschutzstrategisch genial war.
Von besonderer Bedeutung ist, dass er wohl der erste war, der umweltpsychologisch und -soziologisch die große gesundheitliche Bedeutung einer intakten Landschaft für die Psyche des Menschen und die gesamte Gesellschaft, der „Volksseele“, erkannt hat: „Eine Verarmung der Tierwelt bedingt eine Verarmung der Volksseele“ und so kahl wie die Landschaft wird auch das Gemüt werden.
So prophezeite Löns recht treffsicher für unsere heutige, oberflächlich nach Äußerlichkeiten strebende, konsum- und hypermobilitätsorientierte sowie psychisch und physisch immer mehr verrohende Gesellschaft, dass „die Naturentfremdung zur Entartung“ der Gesellschaft führen wird und sie „Schaden an Leib und Seele erleiden“ würde, wenn der Naturschutz zur „Gesunderhaltung des gesamten Volkes“ nicht ganzheitlich gegensteuern würde. Löns letzte ökologische Botschaft von 1913 war daher: „Jedes bischen Achtung vor der Natur ist uns abhanden gekommen; wir treiben Raubbau mit ihr.“ Denn: „Die Natur ist unser Jungbrunnen; schwächen wir sie, so schwächen wir uns, morden wir sie, so begehen wir Selbstmord.“

Inhalt:
Zum löns-ökologischen Geleit
Genese der Naturschutzbewegung in Deutschland 1874 - 1905
Gefährdete Tierarten und Ursachen des Artensterbens um 1900
Frühe ökonomisch-ökologische Begründung des Naturschutzes
Von Friedrich Schillers Naturempfinden 1795 zu Löns´ Umweltpsychologie der „Volksseele“ 1905
Hermann Löns – ein Leben für den Naturschutz
Mit Hund, Angel und Gewehr zurück zur Natur?
Literatur vor 1914
Sekundärliteratur

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