Cover-Bild Georgien. Eine literarische Reise
25,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Frankfurter Verlagsanstalt
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 220
  • Ersterscheinung: 31.08.2018
  • ISBN: 9783627002572
Fatma Aydemir, Nestan Nene Kwinikadse, Lucy Fricke, Archil Kikodze, Ulla Lenze, Tamta Melaschwili, Stephan Reich, Anna Kordsaia-Samadaschwili, Katja Petrowskaja, Abo Iaschaghaschwili, Volker Schmidt, Irma Tawelidse

Georgien. Eine literarische Reise

Goethe-Institut Georgien und Georgian National Book Center (Herausgeber), Rachel Gratzfeld (Übersetzer), Sybilla Heinze (Übersetzer), Julia Bührle-Nowikowa (Illustrator)

Auf Einladung von Nino Haratischwili und dem Goethe-Institut Georgien sind sechs deutsche und sechs georgische Autoren und Autorinnen durch Georgien gereist, in das kleine Land zwischen dem Schwarzen Meer, dem Großen und dem Kleinen Kaukasus, wo tiefe Schluchten, hohe Gletscher, lange Palmenküsten, historische Höhlen und kosmopolitische Metropolen zu finden sind. Prometheus, Medea, Rustaweli und Stalin, sie alle gehören zu Georgien wie die einzigartige gewundene, uralte Schrift, eine fünfzehn Jahrhunderte währende literarische Tradition, fünfhundert Rebsorten und die unermessliche Gastfreundschaft.
Entstanden sind literarische Reiseberichte, poetische Reflexionen und humorvolle Betrachtungen. Was sieht der fremde, was der eigene Blick bei der Erkundung dieses faszinierenden Landes? Georgien. Eine literarische Reise ist eine Entdeckungstour durch ein widersprüchliches und wunderschönes Land, grafisch bibliophil gestaltet, und enthält überdies wunderbar humorvolle Weisheiten: »Als Paar zu reisen ist immer ein Risiko«, »Ein geschickter Traktorist ist in den Bergen eine sehr wichtige Persönlichkeit« oder »Don’t smoke on the horse«. Kurz: eine Einladung an den Leser, auf der Stelle seine Koffer zu packen.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.09.2018

„Was man festhält, verliert man, was man verschenkt, behält man.“ - Die Verschiebung der Perspektive

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Ich war in Georgien. Ich bin in Tuschetien und Kachetien auf Berge gestiegen, habe das Stalin Museum in Gori besichtigt und bin über schlechte Straßen Adschariens gefahren. Ich bin durch die Altstadt von ...

Ich war in Georgien. Ich bin in Tuschetien und Kachetien auf Berge gestiegen, habe das Stalin Museum in Gori besichtigt und bin über schlechte Straßen Adschariens gefahren. Ich bin durch die Altstadt von Tblissi und durch die Dörfer Swanetiens geschlendert und habe schließlich den Kasbek vor mir aufragen sehen.

Nun, leider habe ich das alles nicht wirklich erlebt. Die berühmte Reise mit dem Finger auf der Landkarte war diesmal eher eine Reise mit den Gedanken zwischen den Seiten. Und um ehrlich zu sein, bin ich auch nur mitgereist. Eingeladen durch die Textsammlung „Georgien. Eine literarische Reise“ folgt man sechs Autorentandems quer durch Georgien und erfährt dabei so einiges über das Land, die Menschen und die Kultur. Initiiert wurden die Autorenreisen durch das Georgian National Book Center, Unterstützung kam durch das Goethe-Institut Georgien. Sechs deutsche und sechs georgische Autoren haben sich dann jeweils paarweise in eine Region Georgiens begeben. Dabei liegt der Fokus immer darauf, was der fremde und was der eigene Blick sieht. So unterschiedlich wie die Autoren sind auch ihre Erlebnisse und Texte.

Reiseberichte, Kurzgeschichten und Gedichte erzählen von einem Land mit einer bewegten Vergangenheit, die die heute dort lebenden Menschen immer noch prägt. Bereits der erste Text von Lucy Fricke macht deutlich, dass die Kultur nach wie vor stark von der Vergangenheit beeinflusst ist. Innerhalb der Texte wird aber auch die Rolle der Literatur in der Kultur hervorgehoben. Das als Titel verwendete Zitat des georgischen Schriftstellers Schota Rustaweli ist dem Buch vorangestellt und gibt treffend wieder, worum es eigentlich geht. Hält man an der eigenen Perspektive fest, dann entgeht einem das, was der Blick von außen wahrnimmt. Wenn man sich aber öffnet und die fremde Perspektive zulässt, dann gewinnt man einen neuen Blick auf etwas Bekanntes und manchmal wird das Altvertraute so zu etwas Neuem.

„Georgien. Eine literarische Reise“ nimmt den Leser mit auf eine Entdeckungsreise durch ein widersprüchliches aber, den Texten zufolge, auch sehr schönes Land. Die Vielfalt der Texte und die darin literarisch erzählten Erlebnisse sprechen dafür, dass Unterschiede auch immer eine Bereicherung sind. Dadurch, dass die Schriftstellertandems in unterschiedlichen Regionen Georgiens unterwegs waren, macht man während des Lesens einmal eine Rundreise. Dabei ist der Begriff „literarische Reise“ doppeldeutig zu verstehen. Zum einen natürlich, weil man die Reise anhand literarischer Texte unternimmt, zum anderen, weil jede Region ihre eigene literarische Geschichte und ganz eigene Erzählkultur hat, die in den einzelnen Texten auch deutlich wird. Das Buch macht neugierig, Georgien selbst einmal zu bereisen und zu erkunden und wer bereits dort war, wird sicherlich das eine oder andere in den Texten wiedererkennen.