Cover-Bild Eine blassblaue Frauenschrift
15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Klassisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 154
  • Ersterscheinung: 01.09.1990
  • ISBN: 9783596293087
Franz Werfel

Eine blassblaue Frauenschrift

Erzählung
Wien, im Oktober 1936: Ein Brief, adressiert mit blassblauer Frauenschrift, bringt Leonidas' Leben ins Wanken. Mit einem geerbten Frack hat er, der unbedeutende »Sohn des hungerleidenden Lateinlehrers«, einst Zugang gefunden zu den Kreisen der Macht. Die schöne, junge und schwerreiche Amelie Paradini hat ihn geheiratet, er ist zum Sektionschef im Ministerium für Kultus und Unterricht avanciert. Doch dann erhält Leonidas ein Bittschreiben von Vera Wormser, Tochter einer Wiener jüdischen Familie, das ihm privat und beruflich den Boden unter den Füßen wegzieht.
›Eine blaßblaue Frauenschrift‹ erschien erstmals 1941 und gilt als einer der besten Romane, die Franz Werfel verfasst hat.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.05.2018

Wunderbarer Roman!

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Franz Werfel ist es gelungen diesem Buch eine Leichtigkeit und Spannung zu verleihen, sodass man als LeserIn nicht mit dem Lesen aufhören will. Er hat die ohnehin schon interessante Geschichte über einen ...

Franz Werfel ist es gelungen diesem Buch eine Leichtigkeit und Spannung zu verleihen, sodass man als LeserIn nicht mit dem Lesen aufhören will. Er hat die ohnehin schon interessante Geschichte über einen feigen Mann, der sich gegen die große Liebe entschieden hat, auf eine äußerst interessante und geglückte Art verpackt.
Besonders auffällig waren für mich die Rückblicke, welche in einigen anderen Büchern oft zu plötzlich und rasch von Statten gehen. Das Erstaunlichste daran war für mich, als Leonidas bei dem inneren Ablauf seiner Erinnerungen sich vor ein Gericht als Angeklagter gestellt hat. Genau dieser Teil der Erzählvariante hat mich beeindruckt und dieses Buch zum Teil für mich außergewöhnlich gemacht.
Man fiebert vom Anfang bis zum Ende mit. Man fühlt sich in alle Personen hinein und obwohl Leonidas bei genauer Betrachtung kein wirklich sympathischer Mann ist, empfindet man mit ihm. Denn seine innere Spannung bildet ebenfalls die Spannungskurve der gesamten Geschichte. Seine Gefühle tragen sich auch auf den Leser beziehungsweise die Leserin über.
Eine blassblaue Frauenschrift ist ein Buch, bei dem ich mir vorstellen kann es erneut zu lesen. Außerdem werde ich dieses Buch gerne und mit gutem Gewissen an andere Leute weiter empfehlen, die wirklich an Literatur und Lesen interessiert sind. Zu guter Letzt will ich sagen, dass dieses Buch mich zu einem Fan von Franz Werfel gemacht hat, um das ab zu sichern habe ich auch beschlossen im Laufe der restlichen Ferien ein weiteres Buch von Werfel zu lesen.
Doch zu guter Letzt, will ich zu diesem Buch noch sagen, dass es eine herzbrechend Geschichte über die große und wahre Liebe ist. Obwohl in der Zwischenkriegszeit angesiedelt, knapp vor dem Zweiten Weltkrieg, ist die Geschichte auch heute brisant und somit, ist es eine zeitlose Geschichte. Auch heute gibt es noch viele Länder, in denen Menschen wegen ihrer Herkunft, Kultur oder Religion schlecht behandelt werden und vom momentanen Standpunkt aus, sieht es nicht aus als ob es dieses Problem nur mehr für eine kurze Zeit auf der Erde geben wird. Also egal in welchem Jahr und auch mit welchem Alter man diese Geschichte liest, sie wird immer etwas Aktuelles an sich haben.